vacation [2021]

Louis' Kopf lag am nächsten Morgen immer noch auf meinem Schoß, aber Louis war nicht mehr am schlafen, sondern lag einfach nur ruhig da.
"Harry?", wisperte er.
"Ja?" Mein Verlobter drehte seinen Kopf zu mir und lächelte mich an. Sein Lächeln war so hell und schön, aber vor allem war es echt.
"Hast Du für morgen schon gepackt?", wollte ich nach einer Weile wissen.
"Nein, noch nicht so wirklich.", gab Louis mir zur Antwort und grinste, worauf ich nur lachend den Kopf schüttelte.
"Och, Lou..." Verliebt blickte ich ihn an. Dieser Mann hatte die Fähigkeit dazu, mein ganzes Leben auf den Kopf zu stellen und hatte diese auch oft genug angewandt, aber er war ein wundervoller Mensch. Doch mein Blick blieb nicht unbemerkt. Er fing an, mich ganz sanft zu küssen als wenn er es zum ersten Mal täte.
"Wenn Du noch so weitermachst, werden wir nie unsere Taschen fertig haben, um zu fliegen.", unterbrach ich unseren Moment. Louis knurrte, aber stand schließlich auf.

"Warst Du schon mal in Südtirol?", fragte Louis mich, als wir auf den Flieger warteten.
"Klar, ich muss doch gucken, ob es sich lohnt.", lachte ich und zwinkerte ihm zu. Er schmiegte sich an mich und Lucas stand einfach daneben.
Seine Wärme, die ich spürte, machte mich verrückt.
Es brannte überall, wo seine Haut meine berührte. Ich seufzte, woraufhin mein Verlobter mich nur kurz musterte.

"Dies ist ein Aufruf für den Flug 285 von London, Großbritannien, nach Bozen, Italien. Bitte begeben Sie sich zum Gate."
"Lou, das ist unser Flug! Komm!", weckte ich ihn etwas unsanft. Er grummelte vor sich hin, kam dann aber an meiner Hand mit. 

Louis schlief, als wir alles hinter uns hatten und uns endlich im Flugzeug befanden, direkt wieder auf meiner Schulter ein. Ich lächelte nur, da er meine ganze Welt war. Alles, was ich je brauchte und brauchen würde. Sanft streichelte ich seinen Arm und wunderte mich, ob er es wohl im Schlaf spürte. All die Jahre haben sich gelohnt, das ganze Warten, der ganze Schmerz. Ich hoffte nur, dass es kein Fehler war, ihm all das zu vergeben, jedoch liebte ich ihn zu sehr, um ihm je böse zu bleiben. Mich überkamen die stärksten Glücksgefühle, die ich je verspürt hatte. Ich fühlte mich wie der glücklichste Mensch auf Erden, einfach weil alles so perfekt schien. 

"Harry, ich weiß, dass Du mich anstarrst.", murmelte Louis im Halbschlaf, woraufhin ich nur schmunzelte. Ich gab ihm einen Kuss auf die Stirn und kuschelte mich an ihn. 
"Sag mal, warum bist Du eigentlich so müde?", fragte ich ihn dann, doch ich erhielt keine Antwort. Wahrscheinlich wusste er es auch nicht. 

Irgendwann war ich scheinbar auch eingeschlafen, da sowohl mein Verlobter als auch ich von den Fluggästen hinter uns geweckt wurden, als wir kurz davor waren, zu landen. Ich rieb mir meine Augen und gähnte, obwohl ich mich gerade noch ausgeruht hatte. 
Ganz herzlich bedankte ich mich bei den Leuten hinter uns und machte mich schonmal bereit für das Aussteigen aus der Maschine. 

"Guck Dir mal den schönen Sonnenuntergang an!", staunte der Doncaster. Tatsächlich. Der Himmel war farbenfroh, wie man es in Büchern las. 
"Nichts im Vergleich zu Dir.", raunte ich ihm ins Ohr, weswegen er mich spielerisch in den Oberarm boxte. 
"Ey, das war doch ein Kompliment.", schmollte ich lachend. Es hatte seine Wirkung; Er wurde leicht rot. Er war so unfassbar süß. 

Nachts saßen wir am Pool und hielten unsere Beine ins Wasser. Das Wasser floss sachte hin und her, es war erfrischend bei dem warmen Wetter hier unten. 
"Lust, schwimmen zu gehen?", fragte Louis mich dann plötzlich, doch bevor ich antworten konnte, hatte er mich schon ins Wasser geschubst. Danach sprang er hinterher. Zum Glück hatten wir keine Nachbarn oder ähnliches, die sich hätten aufregen können wegen der Uhrzeit. 

Ich schwamm zu ihm und zog ihn an mich heran. Mit meinen Händen umfasste ich sein Gesicht und guckte ihm in seine strahlend blauen Augen, die wunderschön im Glanze des Vollmondes, der über uns stand, funkelten. Ich legte meine Lippen auf seine und ein Feuerwerk ging in meinem Magen los. 
"Ich liebe Dich.", meinte ich schwer nach Luft schnappend, da niemand wirklich den Kuss hatte beenden wollen. 
"Ich Dich auch. Und wie.", erwiderte Louis. Ich lächelte ihn an, wie ich es noch nie getan hatte. Ich hielt in weiterhin in meinen Armen, aber schlang nun meine Arme um seinen Hals. Leicht strich er mir mit seiner Hand eine Strähne aus meinem Gesicht. Es gab so viele Worte, Komplimente, die ich Louis geben wollte, doch wusste nicht, ob es nach einem "Ich liebe Dich" nicht zu viel wäre. 

"Wollen wir langsam rein gehen? Mir wird ein wenig kalt...", äußerte sich der Braunhaarige und stieg aus dem Pool, auf sein Handtuch zu. Ich tat es ihm gleich und half ihm, sich abzutrocknen. Louis zitterte bereits. 
"Soll ich Dir einen Tee kochen?", bot ich ihm deswegen an. 
"Das wäre toll, danke Harry..." Er lächelte, woraufhin ich mich auf den Weg machte, ihm einen Tee zu kochen. 

Als ich wiederkam, lag er bereits im Bett und summte vor sich hin. 
"Look After You von The Fray?", fragte ich. Er nickte und bedankte sich für das heiße Getränk, das ich ihm reichte. Kurz nachdem er es ausgetrunken hatte, war er auch schon eingeschlafen, weshalb ich mich an diesem Abend nur noch zu ihm legte und meine Augen schloss. 

Der Rest des Urlaubs verlief wundervoll, bis auf den einen Zwischenfall mit einer alten Freundin von mir, die hier wohnte und mit der ich Louis' und meine Flitterwochen planen wollte. Sie hatte ein kleines Haus in Schweden, in das ich mit ihm wollte, aber er hatte ihr und mein heimliches Treffen völlig falsch aufgefasst. Ich hatte mich morgens verabschiedet, da ich ihm - zumindest wollte ich es ihn glauben lassen - ein Geschenk für die Hochzeit kaufen wollte, wo er nicht dabei sein sollte, weil es eine Überraschung zu bleiben hatte. Jedoch traf er Ramona und mich in einem Café an, als er sich in der Stadt umgucken wollte. Ich verstand, wie es für ihn hatte aussehen müssen. Ich hätte wahrscheinlich nicht anders reagiert. 

Abends nach langer Suche, da er zuerst nicht in der Ferienwohnung war, hatte ich ihn dann betrunken und rauchend aufgefunden. Die Augen rot und geschwollen. 
"Louis..." Ich ging auf ihn zu, doch daraufhin fing er wieder an, zu weinen. 
"Geh weg! Geh einfach! Verschwinde aus meinem Leben...", krächzte mein Verlobter und schmiss seinen Verlobungsring auf mich. Der Ring tat jedoch nicht halb so sehr weh wie die Worte, die er verwendet hatte.
"Nein!" Zu oft hatte ich ihn gehen lassen, dieses Mal würde ich mich stellen und er musste es auch. 
"Jetzt schmeiß die scheiß Kippe weg, verdammt!" Ich war so aufgebracht, dass ich meine Stimme nicht mehr unter Kontrolle bekam, ich schrie ihn nur noch an, was der Situation nicht gerade half. 
"Ich liebe Dich doch...", fügte ich sanfter hinzu. 

Lange Zeit saß er nur da und rauchte einfach weiter, bis ich beschloss, ihm die Jetztige wegzunehmen. 
"Es ist nicht so, wie es schien... Sie ist eine normale Freundin und wollte mir nur helfen, unsere Flitterwochen zu gestalten, aber Du solltest davon nichts mitbekommen...", erklärte ich ihm, auch wenn ich wusste, dass er in dieser Situation nicht zurechnungsfähig war. 
"Ich glaube, es ist Zeit für eine kühle Dusche.", meinte ich Minuten danach und trug Louis ins Bad unter die Dusche. 

Es wurde eine sehr lange Nacht, die sich am nächsten Morgen zum Glück aber relativ klärte. 
Er hatte mir zwar irgendwann geglaubt, aber ich merkte, dass es ihm immer noch weh tat. Es tat mir leid, doch es war doch nur zu seinem Besten gewesen, mich mit ihr zu treffen... Niemals könnte ich ihn betrügen, das würde mein Herz nicht mitmachen, doch das wusste er scheinbar nicht. 

Ich hoffte, dass er mir irgendwann wieder vollständig vertrauen könnte, so wie vor vielen Jahren, da er es scheinbar vor diesem Vorfall auch nicht gekonnt hatte...  


♡◇♡ 

All the love. 

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