Schweigend stand ich ihm gegenüber, einem Feind. Einen Feind den ich eigentlich dem Jedi-Orden melden müsste, schließlich war er es, der das Geheimnis von dem Kanzler die ganze Zeit mit sich getragen hatte, als wäre es sein eigenes. Als wäre sein Leben in Gefahr, wenn jemand von dieser Dunkelheit erfahren würde.
Vielleicht war es der Fall, vielleicht war sein Leben durch dieses Geheimnis bedroht, doch ich konnte mich nicht drauf festlegen, schließlich könnte Maul noch immer eine Gefahr sein, eine Gefahr die, die Ära der Jedi mit nur einem schnipsen zerstören könnte. Letztendlich stand Kanzler Palpatine auf seiner Seite und es bräuchte sicherlich nur einen kurzen Augenkontakt, damit dieser versteht und diese Macht nutzt.
Mich erschauderte es, als ich genau dadrüber nachdachte, welche Kraft mein Gegenüber auslösen könnte. Welch Chaos er uns einbringen könnte, wenn er dem Jedi-Orden nicht verrät, was er schon lange wusste. Aber gleichzeitig empfand ich Verständnis, denn trotzdem konnte etwas davon abhängen, was die sogenannte Macht einem nicht wieder geben konnte. Leben.
"Senatorin Pyne, hören Sie mir zu."
Die Ruhe dieser Stimme nahm mich aus meinen Gedanken und brachte mich gleichermaßen wieder in die Realität zurück, welche ich noch immer nicht begreifen konnte. War es ein Fehler gewesen hierher zu kommen und von diesem Geheimnis zu erfahren oder war es eher Glück, welches gleichzeitig dennoch verderben mit sich brachte?
Kopfschüttelnd entriss ich mich aus der Starre und blickte meinem Feind neutral entgegen, jedoch schien es so, als könnte er meine Angst trotzdem noch spüren, die Angst welche ich kein bisschen in mich verstecken konnte.
"Wir sollten zurück ins Senatsgebäude und dort weiter die Dinge besprechen. Vertrauen Sie mir, schließlich wollen Sie genauso wenig belauscht werden.", meinte Maul und deutete mit einer leichten Handbewegung zu dem Ausgang des Jedi-Tempels. Mehrmals wanderten meine Augen zwischen dem Ausgang und dem Mann, den ich anscheinend ab sofort vertrauen muss, hin und her.
Leise seufzend gab ich mit einem Nicken mein Verständnis und so schnell uns unsere Beine tragen konnten, verließen wir unbemerkt den Tempel und nahmen anschließend den bestmöglichen Transporter, der uns zurück bringen konnte.
Keine Sekunde verschwand die Angst, die ich in mir trug und jede weitere Sekunde merkte ich den brennenden Blick meines Begleiters auf mir. Dieser Blick brannte sich unter meine Haut, wie eine Narbe die niemals verblassen würde. Was dazu führte, dass ich mir nervös auf die Unterlippe biss, wobei ich weiterhin versuchte meine Angst zu verbergen, auch wenn jeder Versuch vergeblich war.
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Meine Füßen berührten wieder den harten Boden, der wie glänzender Marmor von der Sonne zum funkeln gebracht wurde. Fasziniert beobachtete ich meine Füße, wie sie verspielt über die glatte Oberfläche strichen.
Durch eine Berührung, die wie ein Blitz durch meinen Körper jagte, hob ich schnell meinen Kopf und automatisch begann mein Herz wie wild gegen meine Brust zu schlagen, als wollte es ausbrechen und mir somit mein ganzes Leben nehmen.
Orangene Augen trafen auf meine und nochmals begann mein Herz einen schnelleren Schlag einzunehmen, der mir beinah meine Luft zum Atmen nahm. Ich machte dadurch eine ruckartige Bewegung mit meiner Schulter und fokussierte mich dann wieder auf das Gebäude. Mein Herz beruhigte sich langsam, aber das Gefühl seiner Hand auf meiner Schulter blieb noch immer.
"Was ist eigentlich mit Ihnen?"
Aufmerksamkeit richtete ich meinen Blick neben mich, nachdem Maul es geschafft hatte mein Schritttempo einzunehmen. Doch so schnell seine Augen auf mir lagen, lösten sie sich wieder von dort, als hätte allein mein Blick ihn eingeschüchtert. Im Augenwinkel konnte ich sogar wahrnehmen, wie sich die Hände neben seinem Körper zu Fäusten ballten, als wollten sie die Wut herauslassen, die augenscheinlich in diesem Körper bebte.
"Es ist eine lange Geschichte, die sich nicht lohnt zu erzählen. Sie würden sich nur vor mir fürchten, so wie es jeder tut, wenn er nur unter meinen Blick gerät."
"Aber nicht doch. Sie sind derjenige, der mir alles erklären muss. Alles was Sie wissen, müssen Sie mir sagen, sonst sind diese Worte bald nicht nur unter uns ein Austausch oder wollen Sie, dass der Jedi-Orden von den ganzen Plänen Bescheid bekommt?" Provozierend legte sich ein schelmisches Lächeln auf meine Lippen und das Gefühl der Überlegenheit übernahm meinen Körper. Es stimmte, wenn Maul nicht redete, würden seine Geheimnisse und auch die Geheimnisse des Kanzlers schneller ans Licht kommen, als er mitbekommen würde.
Erneut konnte ich erhaschen, wie sich dieses Mal der Kiefer meines Begleiters anspannte und wie er seine Zähne fest zusammen biss, aber trotzdem kam kein Wort über seine Lippen, was mich dazu brachte ihm weiter zu drohen.
"Sie wissen besser als ich, was es für Folgen haben wird, wenn man herausfindet, dass Sie ein Helfer vom Kanzler sind. Man würde Sie töten und das wissen Sie wahrscheinlich am besten."
Einige Momente herrschte die selbe Stille zwischen uns, eine Stille, die man nicht gern begrüßte. Sie war bedrückend und es fühlte sich beinah schon so an, als würde sie einen dazu zwingen mit der Sprache herauszurücken. Vielleicht die beste Stille, um Maul endlich alle Geheimnisse herauszuquetschen, die er schon lange genug mit sich trug.
"Ich war noch jung, als mich der Kanzler auf Dathoomir entdeckt hatte. Er entriss mich ohne jedes Wort meiner Familie und bildete mich mit den Fähigkeiten, die ich besitze zu einem Sith Lord aus. Harte Strafen waren alltäglich und jedes Mal wuchs in mir die blanke Wut und der Wunsch Rache zu nehmen, für das was er mir angetan hat. Bis heute hege ich diesen Wunsch, doch leider kam nie ein Moment, wo ich diesen versuchen konnte auszuüben.", stockend hielten die Worte von ihm inne und ich bekam mit, wie er gedemütigt seinen Blick zum Boden senkte. Die Anspannung in ihm ließ nach und damit auch die Wut, die man förmlich aus ihm herauslesen konnte.
"Ich verstehe." War das einzige, was ich zu dieser Aussage sagen konnte. Der Hass den er verspürte war verständlich, genauso wie die Angst, die er nicht zugab, wenn er über den Kanzler sprach. Das Beben in seiner Stimme und die Körperhaltung, die sich von ein auf den anderen Schlag veränderte. Alles deutete daraufhin, dass es für ihn hart gewesen sein musste; ob es nur darum ging um zu überleben oder ob es darum ging ein halbwegs angenehmes Leben zu führen.
"Es wäre besser, wenn ich abhauen würde. Mich verstecke, bis das alles hier vorbei ist und das Urteil der Jedi unterschrieben wurde." Leise seufzend sah Maul seitlich zu mir, was mir eine unangenehme Gänsehaut bescherte. Wahrscheinlich hatte er recht, aber wir konnten diesen unschuldigen Leuten nicht einfach ihr Schicksal überlassen.
"Und Sie sollten mitkommen."
Wiederholt stockte mir der Atem, ich hielt automatisch an und schaute verdutzt zu meinem Begleiter hoch, dieser jedoch zeigte weiterhin keinerlei Emotionen, außer die, die ich schon vorher lesen konnte.
"Wieso sollte ich Sie begleiten? Wenn Sie verschwinden würden, wäre ich außer Gefahr.", meinte ich fast schon protestierend, aber ich merkte schnell, dass diese Worte keine Wirkung auf ihn hatten und seine folgenden Worte machten mir nur noch mehr Angst.
"Sie sind schon ein Ziel des Kanzlers, wenn ich verschwinde, werden Sie diejenige sein, die er dafür unauffällig verdächtig macht. Also würde ich es mir an Ihrer Stelle zweimal überlegen, ob es nicht besser wäre mit mir zu fliehen. Natürlich kann ich Ihnen ein paar Tage Zeit lassen, damit Sie sich entscheiden können, aber nach diesen Tagen, müssen Sie ein Urteil gefällt haben." Seine Stimme war rau und zeugte davon, dass er wirklich sowas wie Mitgefühl spürte, doch ich blieb distanziert, wollte davon nichts wissen und einfach nur in mein altes Leben zurückkehren. Fernab von diesen Worten und dieser Situation, fernab von der Person, die ich seither nicht mehr anders sehen kann, schließlich war und blieb er mein Feind.
"Ich kann nicht und das wissen Sie ganz genau, ich habe hier meine Pflichten und ausßerdem sind Sie ab sofort mein Feind oder haben Sie schon vergessen, dass Sie für die größte Bedrohung der Republik arbeiten?" Aus meiner Stimme konnte man einen hauch von Sarkasmus heraushören, während wir beide wieder stur nach vorne schauten und die letzten Meter auf das Senatsgebäude zu gingen.
"Sie denken ich sei Ihr Feind? Dann kennen Sie nicht Ihre wahren Feinde, Senatorin Pyne. Ich bin zur Zeit Ihr kleinstes Problem.", gab Maul trocken von sich und diese Worte brachten mich ein Stück weiter durcheinander. An sich trafen seine Worte direkt die Wahrheit, aber wer waren denn jetzt meine wahren Feinde? Der Kanzler oder gab es doch noch andere.
»Bald würde ich es wohl oder übel wissen«
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Halli Hallo zusammen!
Ich darf euch heute zu einem neuen Kapitel meiner Story begrüßen und ich muss sagen, dass ich auf diese Story jetzt schon sehr Stolz bin. Es ist nämlich einer der ersten, die ich strickt durchziehe und wo mir insgeheim die Kapitel sehr gefallen, natürlich hoffe ich, dass ihr genauso denkt.
Ansonsten gibt es von mir nicht viel zu sagen, aber ich wünsche euch noch ein paar sehr angebe Tage und nicht zu viel Stress, denn das braucht momentan keiner!
~Eure Chiara
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