1. Kapitel
Die Aufmerksamkeit der Pressemitglieder richtete sich, von den unfassbar filigranen Statuen, die die Wände des Raumes säumten, zu König ... der durch ein Loch in der Decke in den Saal hineingeschwommen kam. Sein Äußeres entsprach eigentlich wie immer nicht den Modestandarts sondern eher einer vorangegangenen edleren Zeit.
Seine sieben Ratgeber warteten schon schweigend und mit ernsten Mienen an dem einzigem Tisch im Raum, jeder von ihnen hing den eigenen Gedanken nach und nur ein oder zwei sahen zu ihrem König auf. Dieser blieb auf halber Höhe im Saal stehen und drehte sich nochmals zu Presse um. Einigen der Journalisten und Kritiker nickte er zu, anderen schenkte er eines der Lächeln für das er im ganzen Ozean berühmt war.
Dann setzte er sich wieder in Bewegung in Richtung des einen Platz', der noch am Tisch frei war. Wie auch der Raum, bestand der Tisch aus feinstem Mamor, wobei hier drauf die einzige Verziehrung, von den Statuen der vorigen Könige und Königinnen einmal abgesehen, zu sehen war. Die acht Arme eins Oktopus' schlängelte sich von der Tischmitte zu den acht Plätzen. Der Platz des Königs unterschied sich in diesem Sinne kein bisschen von denen seiner Ratgeber. Hier an diesem Tisch waren sie einander alle ebenbürtig, nur wenn sie aufstanden und der König eine Entscheidung kundgeben musste, würde sich das wieder ändern.
Der Blick des Königs glitt nochmal über seine sieben Berater. Er erkannte den Schmerz und die Wut in ihren Blicken. Sie alle litten unter den Geschehnissen.
,,Danke, dass Sie alle hier erschienen sind. Ich weiß, dass nicht wenige von Ihnen gerade an anderen Orten gebraucht werden."
Die kurze Stille, die folgte, wurde nur von dem Husten eines Pressevertreters unterbrochen, aber der König ließ sich davon nicht beirren.
,,Wir sollten keine Zeit verschwenden und direkt zu unserem Thema kommen. Der sogenannte Klimawandel und die Verschmutzung der Meere. Noch gab es keine Gespräche mit den Menschen, denn ich bin der Meinung, dass vorher wir, als Meervolk eine Einigung in dem Thema finden sollten."
Einige murmelten zustimmend, dabei kannten sie alle die Wahrheit, die eine ganz andere war. Alle waren sie überzeugt, dass die Menschen nichts gegen die Verschmutzung der Meere tat, weil sie es nicht wollten. Wieso auch?
,,Ich schlage vor, damit anzufangen, dass Herzog Javus von Tytis uns die Lage im Norden darlegt. Herzog Javus?", der Blick des Könogs richtete sich auf den alten Mann neben ihn. Der Herzog war mit Abstand der Älteste hier im Raum. Seine 684 Jahre zeigten sich schon deutlich. Die Schupen hatten sich über seinen ganzen Körper ausgebreitet, was ihn deutlich in seiner Beweglichkeit einschränkte. Seine dunkle Schwanzflosse war inzwischen zu einem dunklem Grau verbleicht, aber trotzdem war es immer noch der selbe Mann. Die wilde Entschlossenheit in seinen Augen zeigten deutlich, weshalb er vor sicher über 300 Jahren das erste Mal gewählt wurde.
,,Wo soll ich bloß anfangen?", seine Stimme klang rau und wütend.
,,Wir alle wissen es: Das Eis schmilzt. Die Dolmetscher meldeten mir schon vor Jahren, dass die Angst der Pingunine weiter steigt. Erst letztens ist eine ganze Kolonie einfach verschwunde. Einige sagen, dass können nur die Seelöwen gewesen sein und die sind mittlerweile so aggressiv, dass der letzte Dolmetscher es nur knapp zurück zu uns ins Riff geschafft hat. Ich fürchte, wenn es so weiter geht, werden die Pinguine bald aussterben und wenn das passiert, dann gibt es den Norden bald gar nicht mehr."
Eine bedrückende Stille herrschte in dem Saal. Niemand wusste so direkt, wie er darauf antworten sollte.
Der einzige zweite Tytianer hier im Raum, ein vom Volk gewählter Vertreter, brach zuerst die Stille: ,,Das ist bei weitem noch nicht alles! Es gibt immer mehr Unfälle. Nicht nur die Dolmetscher werden von den Seelöwen angegriffen, auch die Farmer, die weit ausserhalb wohnen. Es verirren sich immer mehr Tiere aus südlicheren Gebieten zu uns, einfach weil es ihnen sonst zu warm ist. Es haben sich schon unterschiedlichste Wale zu uns verirrt und wir haben einfach nicht die Leute, um mit sowas umzugehen. Das Volk gerät immer mehr in Panik, es gibt inzwischen Massenfluchten hier her in die Hauptstadt, aber nur wenige können ihre Beruf auch hier ausüben, das führt früher oder später zu einer Armutswelle."
Der Tag war lang. Alle redeten nach einander über die Probleme und Sorgen, die ihnen der Klimawandel bereitete. Das ging von absterbenden Riffen, über aussterbende Tierarten bis hin zu den Problemen die das gemeine Meervolk hatte. Und je länger der Tag wurde, desto stärker verlor der König seine Hoffnung noch irgendwas tun zu können. Er hasste dieses Gefühl.
Schließlich entschied er eine Pause zu machen. Ein dankbarer Blick erschien in den meisten Gesichtern hier. Ob Presse oder Ratgeber, war da egal.
Wie es die Tradition verlangte erhob sich der König als Erster. Er dankte seine Beratern noch einmal, schenkte der Presse ein Nicken un verließ dann den Saal durch die Dachluke, die hier als Haupteingang diente.
Über ihm schwamm in ihrem Majestätischem Glanz die Hauptstadt seines Königreichs. Sie lag auf dem Meeresgrund in der Tiefe eines Riffs. Ohne die Lichter, die vor einigen Jahrzehnten entwickelt wurden, wäre es hier komplett dunkel und ohne die stetig wachsende Bevölkerung auch still.
Normaleweise müsste der König jetzt zurück in den Palast, als er jedoch seinen Blick über seine Stadt gleiten ließ, befiel ihn der Wunsch etwas zutun, was er sicher schon seit Jahrhunderten nicht mehr tun durfte. Er ignorierte seine Verantwortung für einen Moment und schwamm kurzerhand an die Wasseroberfläche. Die Stadt lag bei ca 120 Meter Tiefe und demnach dauerte es ein paar Minuten, bis der König an seinem Ziel ankam. Der Druckunterschied zwang ihn einen Moment inne zu halten. Früher wär das kein Problem gewesen, aber nachdem er Jahrhunderte da unten verbracht hatte...
Aber als er dann endlich die Oberfläche durchbrach, wurde ihm klar, dass es das wert war. Hier oben war es deutlich wärmer als der König es in Erinnerung hatte. Die Sonne schwebte kurz über dem Wasser am Horizont. Das hatte er all die Jahre wahrscheinlich am meisten vermisst.
Er hörte ein leises Platsche hinter sich. Der kurze Moment der Glücksseeligkeit war vorbei. Er war der König und hatte demnach auch nicht wirklich wenig Feinde.
,,Euer Majestät?", hörte er jedoch eine bekannte Stimme. Er drehte sich zu Aereva um. Ihr geradezu weißes Haar schimmert leicht rötlich im Licht der untergehenden Sonne.
,,Ihr solltet nicht ohne eure Beschützer hier hoch schwimmen."
,,Eigentlich darf ich gar nicht hier hoch", lachte er.
Aereva legte verwirrt den Kopf schief: ,,Wieso tut Ihr das dann?"
Wieder lachte er. Manchmal vergaß er, wie wenig Verständnis die Chefin der Sirenen doch für die kleinen Wunder des Lebens hatte.
,,Was denken Sie? Wie wahrscheinlich ist es, dass wir irgendwas in diesem verzwicktem Thema ändern können?", der König hatte sich wieder der Sonne zugewandt. Vielleicht war es das letzte Mal, dass er so etwas sehen konnte.
,,Ich bezweifle, dass ich die beste Person bin, um das zu beantworten."
,,Wieso? Sie haben doch am meisten mit den Menschen zu tun."
,,Mag sein, aber seit den alten Zeiten dürfen wir kaum noch jemanden versenken geschweige denn die Menschen kontaktieren."
Der König seufzte ob dieser Antwort.
,,Das hat mein Vorgänger nun mal so entschieden. Aber vielleicht wissen sie einfach nichts von den Geschehnissen hier?"
,,Ich fürchte, sie wissen mehr als genug. Ich glaube, dass sie eine der schrecklichsten Kreaturen auf diesen Planeten sind und es würde mich nicht überraschen, wenn sie all das mit Absicht tun."
Diese Worte blieben dem König im Kopf hängen und selbst als er mit Aereva wieder in die Stadt schwamm um die Konferrenz fortzuführen, konnte er nur noch über diese Meinung nach denken."
***
Ok hey meine Cookies und alle hoffentlich neuen Cookies,
wie die alten Hasen unter euch bemerkt haben werden, habe ich all meine Geschichten gelöscht. Das tut mir leid, ich versuche nur nach einem neuen Motto diesen Account zu gestalten. Dazu passen einfach die alten Stories nicht, außerdem muss ich sagen, ist es mir einfach zu viel geworden. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass sie einen Druck auf mich ausüben den ich einfach nicht mehr gerecht werden kann. Na ja, also Entschuldigung an alle die ich gerade enttäusche.
Ansonsten möchte ich allen Herzlich Willkommen sagen. Wie ihr seht will ich absofort kontroverse Themen in Jugendromanen thematisieren. Joa, hier sehen wir Klimawandel und Umweltschutz aus Sicht der Meerjungfrauen/des Meervolks. Ich hoffe ihr habt Spaß damit.
LG Kaeaehksaeaeh
PS: Credits für das wundervolle Cover gehen an christinjimin
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