🖤13🖤

Onyx und Brainie wollten, dass ich mit ihnen zum DEO komme, weil ich dann Kara sehen könnte und Alex alles erklären.
Aber was es zu ihr gesagt hat....das kann ich mir niemals verzeihen.
Ich habe es zugelassen.
Weil ich zu schwach war, wurde sie verletzt.
Sie musste ihre Heimat sehen.
Musste ihrem toten Vater begegnen.
Und ich ließ es geschehen.
Aus Angst....
Trotzdem stand ich gerade direkt hinter ihr.
Unsichtbar.
Mit ihren Armen auf dem Balkon abgelegt sah sie in die dunkle Nacht.
Wie konnte ich zulassen, dass es sie so verletzt und ihr so eine Angst einjagt?
Hat sie es verdient?
Nein.
Vielleicht könnte ich mit ihr reden.
Ja, vielleicht würde sie wissen, dass es nicht richtig ICH war....aber trotzdem würde ich niemals diese Schuldgefühle loslassen können.
Als ich hörte, wie jemand im DEO Onyx Namen rief, drehte ich mich parallel mit Kara um.
Er stand mitten im großen Raum und sah sich suchend um.
Bei Kara blieb sein Blick jedoch stehen, weshalb ich annahm, er hatte gefunden, was er suchte.
,,Kara! Hast du irgendeine Ahnung wo Danica sein könnte?!", fragte er dann aufgebracht.
Sie schüttelte stumm den Kopf.
,,Shit!"
Verwirrt zog ich die Augenbrauen zusammen.
Wieso wollte er mich denn jetzt so dringend sehen.
Um zu versuchen, mich zu überreden?
Nein danke!
Kara wollte an mir vorbeilaufen, wobei sie meinen Arm streichte und dann direkt in meine Richtung sah.
Es war, als könnte sie mir direkt in die Augen sehen, obwohl ich unsichtbar war.
Sie zuckte mit ihren Mundwinkeln.
,,Verzeih mir.", hauchte ich an ihr Ohr, bevor ich mich inmitten der leuchtenden Stadt wiederfand.
Was war das gerade bloß.....

Karas POV

Ich konnte ihre glitzernden Augen erkennen.
Obwohl es nur ganz leicht und so gut wie nicht erkennbar war, konnte ich sie ansehen.
Doch sie verschwand, nachdem sie mir zwei Worte ins Ohr flüsterte.
Zwei einfache Worte.
Doch trotzdem klangen sie in dem Moment, als hätte sie mich angefleht! Um Gnade gefleht und geschrien:" Du musst mir verzeihen! Ich wollte es nicht!"
Diese Worte lösten etwas in mir aus.
Ein Dejavu.
Bei mir war es damals genauso gewesen.
Ich habe Alex fast getötet.
Danica hat Onyx ebenfalls beinahe das Leben beendet.
Zwei Mal.
Sie muss sich noch schrecklicher fühlen als ich damals.
Zumindest hatte ich noch Alex, die mir half, indem sie mich aufmunterte.
Danica hatte keinen weil sie momentan einfach auch mit niemandem reden wollte.

,,Kara?", riss mich die leicht panische Stimme meiner Schwester aus den Gedanken.
Schnell wendete ich mich an sie und ließ von den vorherigen Gedanken ab.
,,Was ist los mit dir? Warum hast du da gerade so hingestarrt?"
Natürlich wollte sie das wissen.
Ich würde es auch an ihrer Stelle wissen wollen.
Doch ich war nicht an ihrer, sondern meiner Stelle.
Jetzt stellte sich die Frage: Soll ich es ihr sagen?
Wenn ich es ihr sage und Danica das mitbekommt, könnte sie sich aus Angst vielleicht nie wieder zeigen.
Aber wenn ich es nicht sage, könnte sie denken, mir wären die zwei Worte egal gewesen.
Und das waren sie ganz und gar nicht...
,,Ich war in Gedanken.", meinte ich nur leise, bevor ich an ihr vorbeilief, um das DEO Gebäude durch den Balkon zu verlassen.
Doch noch bevor ich auch nur meinen Arm in die Luft strecken konnte, um loszufliegen, nahm sie meine Hand.
,,Alex, ich muss was erledigen."
Sie nickte.
,,Egal was es ist. Bitte sei vorsichtig. Ich will nicht, dass sie dich uns wegnimmt."
Mit einem leichten Lächeln im Gesicht nickte ich und sobald sie von mir abgelassen hatte, flog ich durch die Stadt.

Danica POV

Es fiel mir so unglaublich schwer, diese Entscheidung zu treffen.
Aber leider sah ich einfach keinen besseren Weg, sie zu beschützen vor etwas, wovor ich nicht einmal mich selbst schützen kann...
Sobald Kara verschwand, schickte Alex Truppen los wegen eines Aliens.
Auch Alex wollte gehen, doch ich hielt sie auf, indem ich eine Wand vor den Ausgang baute.
Sie drehte sich sofort in meine Richtung.
,,Du!", knurrte sie wütend, mit der rechten Hand nahe an ihrer Waffe.
,,Deine Waffe bringt bei mir nichts. Aber du wirst sie für dieses Gespräch sowieso nicht brauchen."
Mein Herz pochte, weil ich die ganze Zeit das Verlangen hatte, auf die Knie zu fallen und einfach zu schreien.
Damit all diese grausamen Gefühle aus meinem Kopf verschwanden...
,,Was willst du?! Ist dir eigentlich klar, was du Kara angetan hast?!"
Langsam nickte ich.
Die Schuld drang tiefer durch den Schmerz...
Mir lagen die Worte auf der Zunge aber wenn ich auch nur eine Sekunde daran dachte, was folgen würde, blieb mein Herz förmlich stehen.
,,Ich-ich möchte dir ein Angebot machen.", flüstere ich mit Tränen in den Augen.
,,Dann schieß mal los."
Reiß dich zusammen und sag es ihr verdammt!
,,Es geht um Kara. Ich liebe sie. Und..."
Mit jedem Wort, das meinen beiden Lippen entkam, spürte ich, wie mir all die Gefühle bitterböse auf den Magen schlugen.
,,Ich habe Angst sie zu töten. Denn, das in mir drinnen, kann ich nicht kontrollieren.", schluchzte ich schmerzhaft, während ich meinen Blick senkte.
,,Euch allen wäre es sicher lieber, wenn sie nie von uns mitbekommen hätte. Deshalb werde ich mich...."
Nie fiel mir reden so unglaublich schwer.
Es zerdrückte mich!
,,Aus ihrem Gedächtnis löschen. Jegliche Information, die sie je über mich hatte."
Inzwischen versuchte ich garnicht mehr, die Tränen zurückzuhalten.
,,Aber Kara empfindet für dich das selbe.", brachte sie dann etwas zurückhaltend raus.
,,Also. Alles, was ihr dafür tun müsst, ist mir etwas zu versprechen."
Es ging alles so unfassbar schnell.
Ich konnte garnicht mehr richtig wahrnehmen, dass ich das wirklich tat.
,,Passt auf sie auf. Wie ich es getan habe. Denn, ich werde das hier auch nur für ihre Sicherheit tun."
Weinend kniff ich meine Augen zusammen.
Dieser unerträgliche Schmerz in meiner Brust machte es nicht wirklich leichter.
Sogar Alex entwich eine Träne.
,,Du tust das, ohne dass sie es weiß?"
Ich nickte.
Sie fuhr sich mit ihrer Hand durch die Haare und seufzte.
,,Das heißt aber, du musst dich auch aus unseren Gedächtnissen entfernen. Richtig?"
Diesmal schüttelte ich den Kopf.
,,Ich werde mich in euren Gedächtnissen als eine andere Person zeigen. Also werdet ihr mich sozusagen noch kennen."
Jetzt war sie es, die nur nickte.
Keiner von uns beiden sagte etwas.
Es herrschte eine Stille, die mir fast den Verstand raubte!
Meine Gedanken bereiteten mir solche Kopfschmerzen, dass ich schon das Gefühl hatte, er würde gleich explodieren!
,,Sagen wir mal, du tust es. Und wir alle können uns nicht an dich wie du jetzt bist erinnern, und Kara wird dich nicht mehr....lieben. Wird ihr das schaden?", wollte sie wissen.
Auf diese Frage antwortete ich mit einem Kopfschütteln.
,,Hast du so etwas schonmal getan?"
Ohne zu zögern nickte ich.
Während ich es tat, dieser Entscheidung noch einmal Recht gab, überkam mich ein grausames Gefühl, als hätte ich in genau dieser Sekunde einen so gewaltigen Fehler begangen, den ich nie wieder gut machen könnte....

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