Kapitel 11

Althea's Sicht

Eowyn war äußerst freundlich und rücksichtsvoll. Dennoch war sie auch sehr neugierig und fragte mich regelrecht aus. Mit einer Umarmung verabschiedete sie sich von mir und bereitete das Abendessen vor. Ich öffnete die Tür zum Gemach. Eomers Zimmer war mit Stoffen in den Farben des Banners ausgestattet. Es wirkte trotz der kalten Mauern warm und gemütlich. Auf dem Bett lag ein Kleid ausgebreitet – scheinbar sollte ich das anziehen. Im Schrank hingen noch mehr davon – Kleider in feinsten Stoffen und allen Farben. Gerade öffnete ich die Schnürungen, um mich meiner alten Sachen zu entledigen - polterte ein ungebetener Besucher in das Zimmer.

„Du Hure! Warum musstest du ausgerechnet meinen Mann stehlen?" das war eindeutig Ruhna, die mich zur Rede stellte. Schnell hielt ich den Stoff meiner alten Kleidung vor meinen Körper.

„Es tut mir leid, dass euer Herz gebrochen wurde. Ich wusste nicht, wer er war und habe es nicht darauf angelegt, mich in ihn zu verlieben. Ebenso wenig legte er es darauf an. Dennoch hörte ich aus seinen Erzählungen heraus, dass er bereits länger nichts für euch empfand. Ruhna, es tut mir ehrlich leid!" ich meinte es so, wie ich es sagte. Das Gefühl eines schweren Herzens war mir nur allzu vertraut. Die junge Frau brach in Tränen aus und sackte auf den Boden. „Mein Vater wird mich einsperren..." schluchzte sie.

„Nein, wird er nicht! Ich schicke dich als Gräfin nach Altburg. Die Stadt wird neu aufgebaut und braucht eine Herrin, die sie mit gerechter Hand führt." sprach Eomer aus dem Hintergrund. Auf leisen Sohlen hatte er sich durch die noch offene Tür geschlichen. Eomer war anders, hier in Edoras, seinem Königreich. Ich lernte ihn verletzlich und sensibel kennen. Doch umso mehr der stattliche Mann an Kraft und alter Stärke gewann, umso mehr verbarg er seine sanfte Seite. Der König trat langsam an Ruhna heran, legte im Vorbeilaufen eine Hand auf ihre Schulter und sah zu ihr hinab. Sie sah auf, ungläubig seinen Blick suchend. Bestätigend nickte er ihr zu, was ein Schmunzeln auf ihrem Gesicht zum Vorschein brachte. Der Krieger setzte seinen Weg fort – zu mir. Er stellte sich vor mir und zog mich fordernd zu sich. 

„Und du meine Schöne, wirst eine Königin wie aus einem Märchen ... schön, gütig und gerecht – zu jedermann freundlich und mit einem offenen Ohr für das Volk." Er legte seine Hand in meinen Nacken und küsste mich mit einer Hingabe, wie nur er es konnte.

„Verlasst das Gemach Ruhna. Eure Sachen wurden bereits in ein anderes Zimmer gebracht." Er unterbrach die lustvollen Küsse für diese Worte. Unbeirrt machte er dort weiter ohne den Fortgang der Verschmähten abzuwarten. Ich ließ meine Kleidung, die ich schützend vor meinem Körper hielt fallen und legte meine Arme um Eomer's Hals.

Mein Verlobter stöhnte – nach mehr. Seine Zunge tanzte wilder mit meiner, ehe er meinen Hals liebkoste. Ganz sanft und vorsichtig berührte er meine Brüste. Ich ließ es geschehen und genoss es. „Du bist so wunderschön Liebste. Du raubst mir den Atem." Er kniete vor mir nieder, drückte meine Beine auseinander und küsste meine Innenschenkel. Meine Handinnenflächen wurden feucht und mein Körper begann zu zittern. „Soll ich aufhören?" fragte er mich rücksichtsvoll. Mehrfach ließ ich ihn auf der Reise spüren, dass ich ihn begehrte, was auch jetzt zutraf. „Nein." hauchte ich. Lächelnd erhob er sich, packte mich an meinem Hintern und trug mich zum Bett. Sachte legte er meinen Körper ab und positionierte mich nach seinem Belieben. Er selbst entledigte sich seiner meisten Sachen und tauchte erneut zwischen meinen Schenkeln ab. Eomer nahm sich viel Zeit mein Lustzentrum zu liebkosen und zu erforschen. Seine Hände streichelten mich solange bis er sie für sich selbst benötigte. Der Schöne verschaffte uns beiden Genuss und erhöhte die Sehnsucht auf den eigentlichen Akt der Liebe.

„Danke das ich von dir kosten durfte. Ich brauchte das ... deine Nähe, deine Lust, deine Liebe!" Eomer lehnte seinen muskulösen Körper über meinen Oberkörper. Vorsichtig und sanft streichelte er mein Gesicht mit einen Gesichtsausdruck, der seine Gefühle zeigte. 

„Das war für uns alle ein schwerer und ereignisreicher Tag und du hast dich tapfer geschlagen! Ich bin so stolz auf dich!"

Diese Worte von ihm zu hören machte mich unglaublich glücklich. „Eomer ich kenne viele Seiten an dir aber deine königliche habe ich heute beobachten können. Du bist ein beeindruckender Mann. Ich hoffe, dass ich mit dir mithalten kann!"

„Das wirst du. Das Volk wird dich lieben, so wie ich dich liebe!" Der stattliche Mann legte sich mit seinem freien Oberkörper neben mich. Grinsend zog er mich zu sich, eine Aufforderung zum kuscheln. 

„Verzeih, doch ich muss dich noch ein wenig in der höfischen Etikette unterrichten, ehe wir uns zu den Abendmahl begeben." Mit gespielt gelangweilten Gesichtsausdruck rückte ich an ihn heran und schmiegte mich an seiner weichen Haut. 

„Althea – ich liebe dich wie wahnsinnig! Doch wenn wir in der Öffentlichkeit auftreten, kann ich mein Herz nicht so offenbaren, wie in unseren Gemächern oder unserer Zweisamkeit. Das wirkt kalt und manchmal etwas herzlos ... doch ich bitte dich, denk immer daran, was ich für dich empfinde!" Stille. Scheinbar wurden die folgenden Worte sorgsam gewählt.

Einzig ich entscheide, wann ich dich küsse oder umarme! Bitte versuche nichts dergleichen zu erzwingen! Wähle deine Worte weise ... lasse dich nicht zu sehr von deinen Gefühlen leiten! Es wird schwer ... ich weiß das nur zu gut. Frauen werden um meine Gunst werben ... sie wollen mich in ihr Bett verführen ... in der Hoffnung von mir Schwanger zu werden und ausgesorgt zu haben. Althea ich bitte dich – vertraue mir! Es tut mir leid, dass du so eine Last tragen musst ... doch ich teile sie mit dir! Zusammen trägt sie sich leichter – nicht wahr?"

Das waren viele und für mich schwere Anweisungen denen ich folgen sollte. Das war nun mein Leben? Liebte ich einen König zum Preis meiner Freiheit? Eomer wartete auf meine Reaktion und ich wollte ihn nicht enttäuschen. Er kämpfte um mich und ein Leben mit mir – ich musste Opfer bringen.

„Alles schweigend hinzunehmen entspricht nicht meinem Naturell - mein König."

Seine Bauchmuskeln vibrierten – er lachte über meine Worte. „Du schaffst das! Bald hast du deinen Rang hier und auch eine Stimme, die fast genauso viel zählt wie meine."

Ich küsste seine Narbe an der Flanke. Dafür strich er mir übers Haar. „Ohne dich gäbe es mich nicht." flüsterte er. Ich küsste ihn über seinen Bauch hinauf zu seinen Lippen. „Du wärst beinahe gestorben, um mich zu retten. Das erinnert mich immer wieder daran, wer du bist. König hin oder her, du bist mein Mann, meine Liebe und ich werde dich unterstützen wo ich kann ... auch wenn ich mein Temperament sehr zurücknehmen muss – ich tue es für dich mein Geliebter! Doch eine weitere Frau an deiner Seite werde ich niemals tolerieren! Ich bin eine eifersüchtige Frau und besitzergreifend. Du kannst nicht von mir verlangen, dass ich dich seelenruhig von anderen Frauen bezirzen lasse!"

„Ich weiß du findest einen Weg, um die leichten Mädchen in die Schranken zu weisen." lachte er süffisant. Überschwänglich setzte ich mich auf seine Lenden und stütze mich frech grinsend auf seine muskulöse Brust. Nicht zu vergessen dass ich nach wie vor nackt war. „Nun ich versuche einfach einen bleibenden Eindruck bei meinem Verlobten zu hinterlassen." scherzte ich mit verführerischer Stimme. Eomer biss sich auf die Unterlippe, er versuchte hoch zu kommen, doch ich drückte ihn weiter runter. Langsam beugte ich mich vornüber und glitt mit meiner Zungenspitze sanft über die Narbe an seinem Hals. Meine Hüfte ruhte auf seiner Körpermitte, wo ich deutlich seine Erregung wachsen spürte. Eomer's Hände ruhten auf meiner Kehrseite... 

„Ich hätte hunderte Ideen, wie ich mir dich nehmen würde und dich von einem Höhepunkt in den nächsten treibe. Du ärgerst mich gerne." stellte er fest. Nickend bestätigte ich seinen Verdacht. „Mein Körper verlangt nach dir Eomer." hauchte ich in sein Ohr. Es war die Wahrheit. Nachdem ich mich von der Fehlgeburt erholte und ihm immer näher kam, wuchs mein Verlangen nach ihm. Es war ein fremdes Gefühl, welches ich nicht kannte und ein wenig schämte ich mich dafür.

„Das ist Musik in meinen Ohren, doch ich werde mich bis zur Hochzeitsnacht beherrschen! Damit will ich dir beweisen, wie ernst es mir ist Althea!"

„Entschuldige." bat ich ihn, denn seine guten Absichten wusste ich sehr wohl zu schätzen und machte es ihm zu allem Überfluss schwerer, als ohnehin schon. Ohne Vorwarnung erhob sich mein Verlobter schwungvoll mit mir in seinen Armen. „Es wird Zeit – alle warten bereits auf uns."

Nun kam der Moment wo ich mich wie eine Dame ganz Edoras präsentieren sollte. Das blaue Kleid brachte meine blauen Augen zum strahlen und meinen üppigen Busen besonders auffallend hervor.

„Jeder Mann wird vor Neid erblassen." gab mir mein Begleiter das Kompliment. Er selber sah stattlich aus. „Und mich wird jede Frau beneiden." erwiderte ich. Lächelnd nahm er das an.

Hand in Hand liefen wir bedächtigen Schrittes den Flur entlang in die überfüllte goldene Halle. Sofort verstummte die Menge, als wir den festlichen Saal betraten. Der König blieb stehen und ich tat es ihm gleich. Die Anwesenden sanken auf die Knie und neigten ihr Haupt. Das war ein Anblick – ehrfürchtig und beängstigend zugleich. Doch ein Blick in die Augen meines Zukünftigen gab mir ausreichend Zuversicht und Stärke.

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