Kapitel 25
♠Bernard♠
Alle sind da, Thomas und die Kinder haben wirklich an alle gedacht.
"Hey Bruder. Alles gute zum Geburtstag", gratuliert mir Leonard und zieht mich in eine Bärenumarmung.
"Danke dir. Schön dass du es hast einrichten können zu kommen."
"Hey, du bist mein Bruder und es ist dein Fünfzigster, natürlich komme ich da. Ich befürchtete ja schon, dass du nach dem Fiasko mit Theo gar keine Lust zum Feiern hättest, aber da habe ich mich wohl geirrt", meint er und deutet mit einer ausladenden Geste seines Armes auf die festliche Ausstattung des Zeltes.
"Das ist sehr schön geworden, nicht?", lächle ich anerkennend und spüre schlanke Arme, die sich von hinten um mich schlängeln und dann ein Kuss auf meinem Nacken.
"Das haben auch Lizzy, Cameron und ich organisiert, da kann nur Schönes bei rauskommen", erklärt Thomas und schmiegt sich an meinen Rücken. Lächelnd ziehe ich ihn an seinem Arm zu meiner Vorderseite und lege meinen Arm um seine Schulter, während ich seine Hand festhalte.
"Leo, Thomas, ihr kennt euch zwar schon flüchtig. Aber Leo, darf ich dir meinen Partner vorstellen?", frage ich meinen Bruder. Sein Mund klappt auf und er sieht uns überrascht an.
"Ähm, Oh, das ist.....toll", stottert er und ich spüre wie Thomas sich in meinen Armen verspannt. Leo scheint es auch zu merken, denn er wedelt gleich abwehrend mit seinen Händen.
"Hey, ernsthaft – es ist toll und mir ist total egal, wie alt du bist, was du für einen Beruf hast oder was auch immer, Hauptsache du machst meinen Bruder glücklich. Nicht so wie der Idiot. Außerdem passt ihr toll zusammen. Ich war nur überrascht, weil du noch nicht mal geschieden bist und die Trennung noch nicht so lange her ist. Aber wenn das bedeutet, dass du sie durchziehst und er", er lächelt Thomas an, „dich dazu bringt so zu grinsen", jetzt tätschelt er meine Wange und lacht. „Ehrlich, wenn ich euch zwei so sehe, spielt auch das keine Rolle. Also meinen Segen habt ihr."
Wenn Leo mal anfängt zu reden dann ist er manchmal nicht mehr zu bremsen, so wie jetzt. Aber diesmal hatte es was Gutes. Je länger er sprach umso entspannter wurde Thomas und zum Schluss lächelte er sogar. Ich fürchte allerdings, bis heute Abend ist sein Körper ein einziges Muskelknäuel. Anspannen, entspannen, anspannen, entspannen. Vielleicht massiere ich ihn dafür heute Nacht. Mal sehen. Sein Körper ist immer wie Wachs in meinen Händen und ich liebe das.
Thomas und Leo unterhalten sich entspannt weiter und ich entdecke hinter Leo weitere Gäste, die auf uns zukommen und mir gratulieren wollen. Ich weiß, das wird anstrengend für Thomas aber ich will nicht, dass er mein kleines Geheimnis ist. Das hier sind meine Freunde und sie sollen wissen, dass er zu mir gehört und mich glücklich macht. Aber mit meiner Famile, Leo und die Kinder, hat er bereits die wichtigsten Leute hinter sich stehen und ich weiß, wie stark er ist. Also auf in den Kampf.
Nachdem alle gratuliert und uns, wie ich bei den Meisten erwartet und bei allen anderen erhofft hatte, zu unserer Partnerschaft beglückwünscht haben, begeben wir uns zusammen zum Buffet, denn Lizzy und Cameron wollen mich den Beginn der Feier einläuten lassen indem ich die Torte anschneide.
Schon auf dem Weg dorthin hören wir aufgeregte Stimmen und Angestellte die wegrennen und wieder zurück kommen. Andere stehen da und lachen. Allen voran Aaron, der sich schon den Bauch hält, so stark ist sein Lachanfall.
"Oh nein", ruft Thomas entsetzt aus und dann sehe auch ich, was passiert ist. Ein kleines freches Pony steht inmitten der Torte, die er wohl samt Tischdecke vom Tisch gezogen hat und frisst sie genüsslich.
"Nosy Checker, langsam reicht es mir mit dir wirklich."
Eine sehr wütende kleine Anastasia kommt angerannt und packt das Pony am Halfter und zieht es hinter sich her.
"Es tut mir so sehr leid", entschuldigt sie sich und fängt fast an zu weinen. Thomas lässt meine Hand los und eilt direkt zu ihr, zieht sie in den Arm und tröstet sie.
"Hey, du kannst doch nichts dafür. Checker hat seinen eigenen Kopf. Und es ist nicht schlimm, es ist nur eine Torte. Weine nicht, okay?"
Er ist so einfühlsam und es ist nicht in Worte zu fassen was ich im Moment für ihn fühle. Als er sich umdreht sieht er mich direkt an und kurz kann ich Enttäuschung in seinen Augen aufflackern sehen, doch so schnell wie es da war ist es auch schon wieder weg.
"Cheri?"
"Hm?"
"Sieh mich an"; sage ich, lege meinen Finger unter sein Kinn und hebe sanft seinen Kopf an.
"Hast du die Torte gemacht?"
Ich sehe wie er sich zusammenreißt, doch nickt dann.
"Ja, ich habe es mir nicht nehmen lassen. Ich wollte dir so gerne eine machen und jetzt ist sie futsch."
Mein Blick huscht über die Torte am Boden und über den Tisch. Dabei entdecke ich, dass nicht die ganze Torte auf auf dem Boden liegt. Sie ist auseinander gebrochen und die andere Hälfte liegt noch auf dem Tisch. Kurzentschlossen ziehe ich Thomas dorthin, nehme mir eine Kuchengabel die dort in Besteckkästen liegen und nehme ein Stück Torte auf, welches ich mir in den Mund schiebe.
Alle um uns herum sehen mir zu und lachen.
"So musst du die Torte schon mal nicht aufschneiden, hat doch auch etwas Gutes", ruft mein ältester Freund und ich 'proste' ihm mit meiner Gabel zu. Dann nehme ich ein weiteres Stück Torte mit ihr auf, welches ich dann Thomas hinstrecke. Bereitwillig öffnet er seinen Mund und zieht das Stück von der Gabel. Ich kann kaum ausdrücken wie glücklich es mich macht, dass er einfach mit macht, ehrlich, man muss ihn einfach lieben, oder?
"Sie schmeckt super lecker. Vielen Dank dafür", lobe ich ihn, denn die Torte schmeckt wirklich vorzüglich. Als er runter geschluckt hat überrumple ich ihn einfach mit einem Kuss. Erst schnappt er überrascht nach Luft, doch dann gibt er sich mir ganz hin. Und wie ich sagte, er wird zu Wachs in meinen Händen. So schön.
"Wer möchte schnappt sich eine Gabel und isst, was noch an Torte da ist. Hiermit ist die Feier eröffnet", jubel ich und ziehe Thomas noch einmal zu einem Kuss zu mir, während die Menge um mich herum mitjubelt und sich dann in Richtung Gabeln und Torte in Bewegung setzt. Kaum einer, der nicht wenigstens einen Happen probiert und anerkennend den Geschmack lobt.
"Danke Liebling", flüstert mir Thomas ins Ohr und ich sehe ihn überrascht an, denn das ist das erste Mal dass er mir einen Kosenamen gibt und was soll ich sagen, dass er sich für Liebling entschieden hat mag ich sehr.
Nach dem Torten-Chaos, mischen Thomas und ich uns unter die Leute, unterhalten uns hier und da und zusätzlich gebe ich noch kleine Interviews. Die Presse ist handverlesen und ich weiß, dass keiner die falschen Bilder oder schlechte Worte verwenden wird, denn ich bin bekannt dafür, dass ich Reporter, die mir dumm kommen, schlichtweg banne. Und der kurze Hype mit einer aufsehenerregenden Neuigkeit schlägt nicht die Dürre, die danach kommt, wenn sie außer den allgemeinen Pressemitteilungen des Verlags keinerlei Nachrichten mehr über mich bekommen.
Die Zeit vergeht langsam aber stetig und schließlich beginnt es zu dämmern. Auch wenn ich das Fest genieße bin ich doch froh, wenn wir nachher in kleinerer Runde oben in der Suite sind. Etwas trinken, lachen, nicht zu vergessen die Zigarren, die mein ältester Freund mitgebracht hat und einfach eine schöne Zeit mit denen zu haben, die mir wirklich nahe stehen. Neben meiner Familie und meinen besten Freunden sind noch Heya und der Manager, Phedoka sowie Aaron und sein Freund eingeladen. Zumindest wollte ich das so und ich denke Thomas und meine Kinder haben meinen Wunsch respektiert und werden ihn mir erfüllen.
Meine Augen wandern durch das Zelt auf der Suche nach Thomas. Als ich ihn sehe schüttel ich den Kopf. Er hilft den Angestellten beim Aufräumen des Bereichs wo sich keiner mehr befindet, da sich einige Gäste schon verabschiedet haben.
"Kannst du denn nicht mal ein Tag die Finger von der Arbeit lassen?", frage ich ihn lachend als ich auf ihn zu gehe.
"Schwer", antwortet er mir ehrlich, lässt sich aber dennoch von mir in meine Arme ziehen.
"Bitte? Nur für heute? Ich hätte dich für den Rest des Abends wirklich gerne an meiner Seite", gestehe ich.
Thomas wird ganz rot, drückt seinen Kopf in meine Halsbeuge und nickt. "Okay."
Zufrieden hake ich seinen Arm in meinem ein und gehe mit ihm wieder zurück zu den Gästen die noch übrig geblieben sind.
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