Kapitel 20
♠Bernard♠
Sein 'Überfall' hat mich völlig überraschend ereilt. Ich sehe mir gerne hübsche junge Männer an und noch lieber zaubere ich ihnen ein Lächeln ins Gesicht, dass sie zum Strahlen bringt. Hin und wieder stelle ich sie mir auch nackt vor und würde sie gerne in ihrer ganzen Schönheit bewundern, doch noch nie habe ich mich zu jemandem so hingezogen gefühlt wie zu Thomas. Sex ist generell nicht sehr weit oben auf meiner Prioritätenliste und gehört bei mir eigentlich in eine feste Partnerschaft.
Doch sein erster Kuss war so einfühlsam und zärtlich. Ich konnte spüren, dass er nervös und unsicher war, was zeigt, wie mutig er ist. Ich musste ihm beweisen wie sehr mir gefiel was er da tat, dass er bleiben sollte, weitermachen durfte. Deshalb griff ich nach ihm, zog ihn näher zu mir. Ich wollte ihn wissen lassen, dass ich die Nähe nicht nur zulasse sondern auch selbst suche, auch wenn mir das vielleicht erst in diesem Moment so richtig klar wurde.
Als sich seine Lippen vor Überraschung öffneten beschloss ich, es ihm gleich zu tun, mutig zu sein und diesen wundervollen Kuss zu vertiefen. Er ging darauf ein, wechselte von mitfühlend und tröstend zu lustvoll und riss mich mit.
Gott, er schmeckt so gut und küsst so unschuldig. Er scheint nicht viel Übung zu haben aber ich bin selbst kein Hans-Dampf in allen Gassen und es macht Spaß, unsere Empfindungen füreinander gemeinsam zu entdecken. Wir lachen, als wir uns etwas ungeschickt bewegen bis wir die richtige Haltung unserer Köpfe finden und seufzen, als uns die heißer werdenden Küsse den Atem stocken lassen.
Die Berührungen seiner Zunge, seiner Lippen, seines Atems, all das jagt mir Schauer der Erregung über den Körper und löst eine Ekstase in mir aus, die ich nie zuvor gespürt habe. Wir lassen uns Zeit, erkunden einander und entdecken gemeinsam, wie sehr wir uns beide danach gesehnt haben.
Wieso ich weiß, dass er genauso fühlt wie ich? Er bebt regelrecht in meinen Armen und als er beginnt, sich an mir zu reiben, bleibt mir nicht verborgen, wie sich sein Interesse an mir regt. Und wenn das nicht schon erstaunlich genug ist, spüre ich auch meine wachsende Begeisterung. Ich bin nicht leicht zu erregen, aber Thomas hat das mit Leichtigkeit geschafft.
Dabei ist es nicht sein jugendliches Aussehen, dass mir so einheizt, es ist seine offene Art, sein ehrliches Interesse an mir und diese unwiderstehliche Mischung aus Scheu und Mut die ihn ausmacht. Und natürlich diese sinnlichen, einerseits unschuldigen und andererseits gierigen Küsse, die er mit mir teilt.
Schließlich lehnt er sich auf meinem Schoß etwas zurück und sieht mich mit fiebrigen Blicken an. „Ich will dich spüren", flüstert er, während seine Finger an den Knöpfen meines Hemdes spielen und ich habe nicht vor, es ihm zu verbieten. „Nur zu, pack aus", grinse ich und nehme ihm mit meinem Humor etwas von seiner Nervosität.
Sollte ich das stoppen weil ich doppelt so alt bin wie er? Weil er mein Sohn sein könnte? Weil ich derjenige mit Reichtum und Macht bin? Nein, denn Alter und Geld spielen nicht die geringste Rolle und im Moment besitzt er alle Macht über mich, die ich ihm auf keinen Fall verwehren werde. Ich genieße die Fingerspitzen, die beim Öffnen der Knöpfe mit meiner Haut darunter in Berührung kommen. Ich trage kein Unterhemd und habe die Manschetten offen und die Ärmel hochgekrempelt, denn heute ist ein warmer Tag und ich hatte nicht vor, auszugehen. Jetzt bin ich froh darüber.
„Du bist so weich und warm", flüstert er begeistert und ich sehe ihm an, wie ehrlich er es meint. Seine Blicke wandern andächtig über meinen entblößten Oberkörper, als er das Hemd öffnet und über meine Schultern schiebt. Es bleibt in meinen Armbeugen hängen weil ich ihn loslassen müsste um aus den Ärmeln zu schlüpfen, aber das möchte ich nicht – noch nicht.
So, wie er jetzt, hat mich noch nie jemand angesehen. Ich schäme mich nicht, nur weil sich mein Alter und mein Beruf auf meinen Körper ausgewirkt hat und stehe auch zu meinen kleinen Pölsterchen, aber erst jetzt, als ich Thomas ehrliche Begeisterung sehe, begreife ich, wie berechnend jeder Mann vor ihm war.
Dieser junge Mann auf meinem Schoß ist eine Offenbarung und ich habe nicht vor, uns das zu verwehren was wir gerade beide wollen. Ich kann es an seinen rosigen Wangen sehen und seinen geweiteten Augen. Meine Hände wandern zu seinen Hüften, schlüpfen unter sein Shirt und wandern wieder hoch. Dabei nehmen sie den Stoff mit und er seufzt glücklich und streckt die Arme nach oben, damit ich ihn ganz daraus befreien kann. Die Gänsehaut auf seiner Brust lässt seine Nippel steif werden und ihn erschauern und ich schlüpfe schnell aus meinen Hemdsärmeln, während seine Finger bereits wieder über meine Brust und meinen kleinen Bauchansatz wandern.
Ich kopiere seine Art mich zu streicheln und beobachte, wie seine Haut darauf reagiert, dass ich seine straffen Muskeln und Sehen mit meinen Fingerkuppen nachzeichne. Die feinen Härchen auf meiner Brust strecken sich gleichzeitig seinen Berührungen entgegen. „So schön", seufzen wir gleichzeitig und lachen dann gemeinsam darüber.
Er besitzt kein Gramm Fett zu viel, was vermutlich der schweren Arbeit geschuldet ist, die er tagtäglich verrichtet, doch zum Glück ist er auch nicht unterernährt. Er hat recht, er ist keine hilfsbedürftige Seele, er hat sein Leben im Griff, auch wenn es für ihn sicher nicht immer leicht war.
Zu wissen, dass ich hier einen eigenständigen, erwachsenen jungen Mann auf dem Schoß habe und kein hilfloses Kind macht es mir leicht, mich auf ihn einzulassen und sehr gerne überlasse ich ihm dabei die Führung, damit er das Tempo vorgeben kann. Zärtlich erkunden wir unsere Körper und ich scheue mich nicht ihm zu zeigen, welche Stellen bei mir besonders sensitiv sind. Auch er ist ein offenes Buch und reagiert stark wann immer ich eine seiner erogenen Zonen erwische.
Als er sich erneut zu mir beugt und meine Lippen mit seinen in Anspruch nimmt lege ich meine Arme um ihn und ziehe ihn noch näher an mich heran, bis Haut auf Haut trifft und wir beide lustvoll aufstöhnen. „Gott, Thomas, ich will dich wie ich noch nie einen Mann gewollt habe", gestehe ich, nachdem auch dieser Kuss geendet und er damit begonnen hat, zärtliche Küsse auf meinem Hals und meiner Schulter zu verteilen.
Ich spüre, wie er erneut in meinen Armen zu zittern beginnt und halte den Atem an. Bin ich zu weit gegangen?
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top