Kapitel 11

♠Orion♠

Oh Gott verdammt, wie kann man sich nur so verschlucken. Mein Hals schmerzt und meine Lunge brennt vor lauter Husten. Zum Glück hat mich Preston dabei unterstützt, auch wenn letztendlich das Glas Wasser von Thomas mehr geholfen hat. Was ich Preston aber sicher nicht sagen werde, denn am Wichtigsten war, dass er überhaupt reagiert hat.

"Geht's wieder?", fragt er und ich nicke, denn ich traue meiner Stimme noch nicht so wirklich. Beide setzen wir uns wieder hin und Preston beginnt zu essen.

"I-ich weiß gar nicht, was ich dazu sagen soll", stottere ich verlegen, als mein Hals vom Wasser feucht genug ist um sicher sprechen zu können.

"Gar nichts, du musst darauf nichts sagen. Nimm es bitte einfach nur an", antwortet er mir mit einem Zwinkern.

Das macht mich wirklich sprachlos. Preston, verliebt, in mich? Ich meine, ja, okay, ich bin durchaus selbstbewusst und hab schon einige Angebote bekommen, aber die beliefen sich nur auf Sex. Keiner meinte, sich in mich zu verlieben. Glaube ich zumindest, denn noch nie hat mir das einer so ehrlich ins Gesicht gesagt wie Preston eben. Also Chris hat mir natürlich schon oft gesagt, dass er mich liebt, aber wir haben unsere Liebe füreinander gemeinsam entdeckt und es hat einige Zeit gedauert, bis wir sie uns mit Worten eingestanden haben.

Ich mag Prestons Ehrlichkeit sehr. Sicher ist das auch ein Grund wieso Chris ihn so sehr mag. Preston nimmt kein Blatt vor den Mund, sagt wie es ist, aber mit genügend Einfühlungsvermögen.

Trotzdem hat mich sein Geständnis jetzt wirklich überrumpelt. Wie kann man denn in jemanden verliebt sein, den man gerade erst kennengelernt hat?

Ich finde Preston auch super toll. Er ist eine sehr angenehme Gesellschaft, sieht dazu noch super aus und ist wahnsinnig sexy. Doch ich würde nicht behaupten, in ihn verliebt zu sein. Funken zischen um uns herum, ja, aber das ist auch alles.

Ich nehme mein Pastetchen in die Finger, nachdem ich es habe fallen lassen, als der Hustenanfall mich überrumpelt hat und beiße ab.

"Mhmmm. Ohhhh Gooott"; stöhne ich ungehalten auf. "Das ist sooo guhuut." Ich öffne die Augen, die ich beim Abbeißen geschlossen habe und sehe direkt in die funkelnden Augen von Preston.

"Stöhnst du im Bett auch so? Wenn ja, dann finde ich das richtig geil." Unbekümmert beißt er von seiner Pastete ab und sieht mich abwartend an.

Mit weit aufgerissenen Augen starre ich ihn entsetzt an. Wie kann er sowas sagen ohne rot zu werden, ohne zu stottern und wieso sagt er es überhaupt? Verdammt.

Sowas kann er doch nicht zu mir sagen.

Mein Schwanz beginnt sich aufzurichten und lässt mich unruhig auf dem Stuhl herumrutschen. Solche schmutzigen Gedanken, die Preston wohl gerade hat, machen mich richtig an. Ich liebe Dirty Talk im Bett und stehe auf solche Anspielungen.

Mein Blick huscht zu Thomas. An seinem Seitenprofil kann ich erkennen, wie er vor sich hin grinst, während er Zutaten schält und schneidet, wahrscheinlich für den Abend.

"War das zu viel?"

Prestons besorgter Ton holt mich aus meinen Gedanken und ich schüttel den Kopf.

"Mal davon abgesehen, dass mir gerade alles zu viel ist, war das eine willkommene Ablenkung", gebe ich offen zu, denn so ist es auch. Auch wenn meine Hand nun unter den Tisch wandert, um meinen harten Schaft zu drücken und zurechtzurücken.

"Ahha." Erkenntnis scheint durch Preston zu sickern, denn er nickt wissend und grinst dabei schelmisch.

"Dich macht es an, wenn man so redet. Noch etwas, womit ich was anfangen kann, danke."

"Ihr Zwei, auch wenn ich es wirklich süß finde, solltet ihr aufhören hier in meiner Küche zu flirten, sonst werde ich noch neidisch", ruft Thomas lachend aus seinem Vorratsraum, was uns beide auch lachen lässt. Preston wohl mehr aus Amüsement und mich vor Verlegenheit. Doch muss ich zugeben, ich habe mich schon lange nicht mehr so wohl mit jemandem gefühlt, abgesehen von Chris.

"Okay, aber nur für dich, lieber Thomas", meint Preston dann und schiebt sich sein letztes Pastetchen in den Mund. Ich hingegen kam noch gar nicht dazu, meine fertig zu essen.

"Iss auf und dann lass uns zurück zu den anderen gehen."

"Meinst du, sie sind jetzt fertig mit Reden?"

Preston zuckt mit den Schultern. "Vielleicht sogar mit anderen Dingen."

Oh verdammt, da habe ich gar nicht daran gedacht. Was ist, wenn sie sexuell aktiv in meiner Wohnung werden? Gott, das macht mich alles so fertig.

Preston scheint meinen Stimmungsumschwung sofort zu bemerken, denn er legt seine Hand auf meine und drückt sie leicht.

"Hey Sternlein, das war ein Scherz. Mach dir keine Sorgen, Chris würde dir sowas nie antun."

Ich nicke nur, schiebe meinen Teller auf die Seite und sehe ihm dabei entschuldigend hinterher. Ich bekomme leider keinen Bissen mehr runter.

"Sweety, es ist okay, du musst nicht fertig essen. Ich packe noch das Essen für die anderen beiden ein und deine Reste einfach dazu, falls du es später doch noch essen möchtest, ja?" Beruhigend streicht Thomas durch meine Locken, bevor er sich entfernt und die Essensboxen fertig macht.

Dieser Mann hat es nicht verdient alleine zu sein. Ich hoffe so sehr für ihn, dass er jemanden findet, der ihn so liebt und nimmt, wie es Bernard einst getan hat.

Seufzend sehe ich ihm hinterher und erst jetzt fällt mir auf, dass Preston mich wieder Sternlein genannt hat. Soll ich euch was sagen? Ich liebe es. Und wie er mich dabei ansieht. Jetzt wo ich weiß dass er auf mich steht, sehe ich auch das Leuchten in seinen Augen. Und es gefällt mir.

Ich stehe langsam auf und schiebe meinen Stuhl dabei weg. Dann nehme ich die Tüte, die Thomas auf die Arbeitsfläche gestellt hat, und mache mich mit ihr in meiner Hand auf den Weg zu Thomas.

"Danke für deine Mühe, Tommy."

Ich drücke ihn mit einem Arm an mich und hauche einen Kuss auf seine Wange.

"Immer wieder gerne, das weißt du."

Ich löse mich von ihm und sehe nickend zu Preston, der sich neben mich gestellt hat.

"Auch wenn wir uns nicht oder kaum kennen...."

Den Rest des Satzes lässt er offen, doch zieht er Thomas in seine Arme und drückt ihn fest. Thomas' wohliges Seufzen zeigt, wie sehr er diese Gesten braucht und genießt. Preston gibt diese guten Umarmungen, die etwas länger dauern und einem ein geborgenes Gefühl geben. Ich warte geduldig, bis sich die beiden wieder voneinander lösen, dann verabschieden wir uns von Thomas und verlassen gemeinsam das Restaurant.  

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