Kapitel 4

♣Vorlesung♣

Kapitel 11

Ich kann die Falle deutlich sehen, in die dieser Mensch getreten ist und ich bin sofort bereit, den Anteil seiner Schuld als minimal einzuschätzen. Der Bruder entpuppte sich als ein
Kinkirsi und bevor er sich umsehen konnte war er von diesem besessen und seine Seele an den Körper des Kobolds gebunden. Der Dämonenkönig hatte mit Sicherheit seine Finger im Spiel, denn sonst hätte der junge Mann ihn bekämpfen und vielleicht sogar gewinnen können, in jedem Fall hätte alles viel länger gedauert und für mich mehr Spuren hinterlassen.

"Als ich wieder wach wurde war ich in dieser Küche und ein Portal war offen und zeigte den Dämon und meinen Liebsten." Die Geschichte ist traurig doch jetzt kommen wir endlich zum eigentlichen Ziel meiner Frage. Der Vertrag der ihn hier hält und der ihn dazu bringt mit seiner Koboldmagie den I-String aufrecht zu halten.

Aber im Grunde ist er nicht mehr schwer zu erraten. Sein Freund wird verschont wenn er das Portal aufrecht erhält. "Ich muss den Dämon mit magischen Tränken versorgen die seine Macht wieder auffüllen und darf dafür meinen Mann regelmäßig sehen und ebenfalls ernähren, mit Kraftfutter um der dämonischen Macht zu widerstehen."

"Ich will die Rezepte sehen, ich will wissen wofür er die Tränke braucht, denn sie dienen mit Sicherheit nicht seiner Ernährung!", erkläre ich ihm. Auf eine besorgte Frage hin beschließe ich, sein Vertrauen mit meinem zu erwidern. "Es ist dein Freund der ihm als Energiequelle dient und die Pastete füllt wiederum dessen Energie wieder auf."

Jetzt beginnt Tobin zu fluchen und zu jammern, in seiner Welt würde er jetzt Verzweiflung, Sorge und Tränen zeigen was beweist, dass er endlich vollen Zugriff auf den Körper hat. Er zeigt Kobold-typische Reaktionen auf dieselbe Emotion. "Was hat es dann zu bedeuten, dass die Pasteten immer größer werden müssen?" Er ist schlau, das muß ich ihm zugestehen. Schlau genug um bis jetzt überlebt zu haben aber dadurch leider auch zu schlau als dass sich das Problem durch die Gier des Dämonen selbst erledigen konnte. In dem er seinen Geliebten am Leben hält, hilft er dem Dämonen.

"Es bedeutet, dass er seine Macht in Eurer Welt ausdehnt und dafür mehr Energie braucht. Zeig mir die Rezepte und dann sage ich dir, was wir tun werden!"

Kapitel 12

Der Koch weiß nicht, was er von dem alten Mann halten soll, aber die existentielle Angst, die dieser Körper vorhin ausgestrahlt hatte, gab den Ausschlag. Abgesehen davon hat es auch keinen Sinn sich der Realität länger zu verweigern. Sein Besucher mag sich als weiterer Betrüger entpuppen aber das bedeutet nur, dass diese ganze Situation früher, aber nicht unbedingt schlimmer endet. Frank jedoch ist der erste Hoffnungsschimmer auf ein besseres Ende, mit Sicherheit aber seine einzige Chance.

Der alte Mann ist nicht erfreut, als er das Rezept für die Tränke sieht, versichert ihm aber, dass nicht Barney es ist, der sie verabreicht bekommt. „Bitte verstehe, dass ich dir von allem was passiert so wenig wie möglich erzähle. Du darfst von dieser Welt eigentlich nichts wissen und deine Zukunft hängt von deinem Unwissen ab." Tobin hat die Hoffnung auf eine eigene Zukunft längst aufgegeben doch er hat diesem Kerl die Führung übergeben und wird daher jetzt nicht jede seiner Entscheidungen anfechten.

Stattdessen hört er bereitwillig zu, als Frank beginnt, das Rezept für die Pastete zu ergänzen und ihm dafür sogar zusätzliche Zutaten besorgt. "Mit diesem Rezept wird nicht nur die Energiezufuhr für deinen Mann erhöht. Die Zutaten kommen aus deiner Welt und sorgen in dieser Mischung dafür, dass dein Mann sie besser verwerten und Mr. Hiran sie nicht mehr so einfach absaugen kann." Tobin ist einverstanden und verspricht feierlich, diese Zutaten geheim zu halten und nur für die Pastete zu verwenden. Alles, was seinem Mann hilft zu überleben, wird er nur zu gerne umsetzen.

"Bist du sicher, dass er noch lebt?" Diese Frage treibt ihn um seit ihm klar geworden ist, dass das letzte Bild von Barney Fake war. "Oh ja, denn alles andere wäre Vertragsbruch!" Franks Antwort gefällt ihm, auch wenn er sich da nicht so sicher ist. Immerhin wollte er ihn laut Vertrag nur sehen, vom Zustand war nie die Rede. Doch er will lieber an dieser Hoffnung festhalten als sie mit weiteren Fragen zu zerstören.

"Ich kümmere mich jetzt um die Geschehnisse auf der anderen Seite. Du kümmerst dich um Normalität und dafür, dass man der Pastete die neue Rezeptur nicht anmerkt. Ich bin morgen vor Küchenschließung wieder da." Mit diesen Worten und einer Handbewegung verschwindet Frank vor seinen Augen aus der Küche und lässt den besorgten Imp alleine zurück.

Kapitel 13

Tobin hatte viele Fragen, doch ich ließ die meisten davon unbeantwortet obwohl ich die Antworten darauf und auch auf die, die er nicht gestellt hatte, gut kannte oder zumindest erahnen konnte.

Warum hat er damals, als Tobin seinen Mann nicht zu sehen bekam, beim nächsten Mal kein gefälschtes Bild gezeigt und wieso hat das nicht den Vertrag gebrochen? Das ist das Problem mit von Dämonen gern genutzten, ungenauen Zeitangaben. 'Regelmäßig' kann auch ein Mal im Jahr bedeuten und eine kleine zeitliche Abweichung unterbricht nicht sofort die Regel, solange sie nicht genau festgelegt ist.

Wichtiger ist die Frage, warum der Vertrag nicht dadurch endete, dass er ihm die Pasteten eine Woche lang vorenthalten hat, aber ich denke, das war nicht der Fall. Er hat ihm nur weniger gegeben und das war möglich, weil die Pasteten größer waren als sein Freund verzehren konnte. Wenn er also sowieso nur einen Teil verfüttern muß kann er die Größe des Anteils selbst bestimmen.

Über das, was Tobin nach diesen 2 Wochen zu sehen bekam hat sich der Dämon sicher keine Gedanken gemacht. Wenn überhaupt wäre die schlechte Verfassung in seiner Augen nur eine weitere Drohung und Beweis seiner Macht gewesen. Vermutlich ist er auf die Idee mit der Illusion über dem Original erst danach gekommen, als Tobin ihm die Stirn geboten hat und dass er sie - statt einem kompletten Fake - benutzt zeigt eine weitere Grenze des Vertrages. Es ist nicht ausdrücklich erklärt wie gut oder genau Tobin seinen Barney sieht aber es muss schon Barnabas de Coya selbst sein.

Der junge Mann hat erstaunlichen Mut, Durchhaltevermögen und Intelligenz gezeigt, Eigenschaften die ich bewundere, egal ob bei Kreaturen oder Menschen.

Tobins Sorge, sein Mann könnte bereits tot sein, ist verständlich, doch es ist nicht der Teil mit dem 'sehen' sondern der mit dem 'ernähren' der seinen Mann schützt, denn eine Leiche kann man nicht mehr füttern. Deshalb war ich mir sicher, dass er noch lebt und ich habe recht behalten.

Ich sitze hoch oben in einem Baumhaus das aus vergangenen Zeiten in einer großen Eiche übrig geblieben ist und starre auf das, was im Garten der großen Villa des berühmten Künstlers Barnabas de Coya geschieht. Typisch Dämonenkönig darf nur er ins Haus und die Leute, die ihm darin dienen. Barney als Hauptenergiequelle habe ich auch dort gefunden zusammen mit weiteren Menschen die er entführt hat und entsprechend benutzt. Deshalb die größer werdenden Pasteten. Leider kann ich im Moment nichts für sie tun. Hier draußen jedoch zeichnet sich der üble Plan von Hiranyakashipu in vollem Ausmaß ab und auch der Grund für seinen erhöhten Energiebedarf.

Die große Anzahl an vermisst gemeldeten Menschen in dieser Gegend hätte mich über kurz oder lang sowieso hierher geführt, ebenso wie die wachsende Todeszahl aufgrund von Vergiftungen.

Die Tränke verwandeln unschuldige Menschen in willige, gehorsame Zombies, wirken aber oft tödlich weshalb es nur langsam voran geht mit der Erschaffung einer Zombie Armee.

Mirroi steht neben seinem König und sieht besorgt aus. "Wir verschwenden das Serum nur, wenn wir es an die Schwachen verteilen, mein König. Wir sollten es für die Stärksten unter ihnen vorbehalten." Der steht da im feinsten Zwirn mit Schmuck behangen und viel zu stark geschminkt. "Das Denken überlässt du mal besser mir. So ist es einfacher. So trenne ich die faulen Eier von den Elitesoldaten. Sorg du lieber dafür, dass eine neue Lieferung eingeht. Ich brauche noch ein paar mehr, dann kann ich endlich mit meinem Krieg beginnen. Und du weißt dann hoffentlich, wo dein Platz ist. Also steh mir nicht in der Sonne oder das Abendessen für Dich fällt erneut aus."

Zu gerne würde ich dem Spuk hier und jetzt ein Ende bereiten, aber zuerst muss ich diesen Vertrag lösen und da ich es Tobin versprochen habe muss es Hiranyakashipu sein der ihn bricht, möglichst ohne dass er vorher den Villenbesitzer umbringt. Immerhin geht es dem Körper des Kochs einigermaßen gut. Jetzt muss ich Geduld beweisen. Sobald die Pastete ihre Wirkung zeigt werden ihre Opfer gestärkt und der König und sein Helfer geschwächt. Beide werden außerdem davon vergiftet und dadurch noch schwächer.

Den Kobold wird es dabei sicher noch härter treffen als den Dämonen, weil sein menschlicher Körper die zusätzliche Kraft absorbieren und die falsche dämonische Seele bekämpfen wird. Und mit Sicherheit wird der Kinkirsi der erste sein, der von der Energiezufuhr abgeschnitten wird, wenn die Quelle langsam versiegt.

Die Vergiftung lässt sich für beide schnell durch eine Rückkehr in die eigene Dimension heilen. Jetzt kommt es nur noch auf das richtige Timing an.

Kapitel 14

Wie versprochen hatte Frank den Gefangenen in seiner Küche am nächsten Tag besucht um ihm zu sagen, was er weiter zu tun hat. Zunächst einmal mußte die Lieferung des Essens weiter gehen und wie empfohlen hat der Koch einen größeren Vorrat an Pasteten angelegt und im Keller gehortet. Dabei hat er stets dafür gesorgt, dass er zur Mittagsstunde nicht in der Nähe des Tellers war um jeglichem Verhör zu entgehen.

Heute jedoch ist wieder Fischtag und Tobin wird sich dem Zorn und den Fragen von Mr. Hiran stellen müssen. Er ist sich sicher, dass das nicht der richtige oder volle Name des Dämonen ist, aber

das ist nicht wichtig und vielleicht sogar besser so. Stattdessen ist es eine andere Sorge, die ihn umtreibt, denn er kann ums Verrecken nicht lügen. Tief atmet er ein und aus und versucht sich auf die Ratschläge zu konzentrieren, die Frank ihm gegeben hat. "Verlasse dich auf die natürliche Fähigkeit deines Körpers in Sachen Lug und Betrug und bleib für deine Seele bei der Wahrheit in dem du nur weglässt, was Mr. Hiran nicht wissen soll!" In seinen Aussagen steckt immer ein leichter Befehl der es schwer macht, ihm nicht zu folgen oder zu vertrauen.

"DU!" Das Portal ist noch nicht ganz offen als die bedrohliche Inquisition bereits beginnt. "HAST DU DAS REZEPT VERÄNDERT?" Die Angst und Sorge, die sein Körper zeigt in dem er sich unter der drohenden Macht windet, ist nicht gespielt und es ist an ihm, sie richtig zuzuordnen und den Verdacht so von sich abzulenken. "Nein, das würde ich nicht wagen. Zuviel Magie im Spiel.", quieckt er ängstlich und es ist wahr, denn es war Frank, der das Rezept verändert hat. "Warum? geht es Barney schlecht? Oh mein Gott was kann ich tun?"

Der Dämon erkennt wohl die Gefahr seiner Befragung, denn Tobin soll ja nicht erfahren dass dieser von seinem Liebsten zehrt. Daher fährt er etwas vorsichtiger fort. "Du hast keine einzige der vorgeschriebenen Zutaten weggelassen, vielleicht weil eine Lieferung fehlte?" Vehement schüttelt der Kobold den Kopf. "Alles wird pünktlich geliefert und streng nach Anweisung verarbeitet." Die Vermutung einer fehlenden Zutat bei geringerer Wirkung liegt nah, doch wieder sind Tobins Worte wahr denn nichts fehlt, es ist nur etwas dazu gekommen.

Der Dämon versteht das Problem nicht und der Koch lässt ihm keine Zeit weiter nachzudenken. "Was stimmt nicht mit Barney? Zeig ihn mir, ich will ihn sehen." Mit einem Knurren verschwindet Mr. Hiran und gibt den Blick auf Barnabas frei. Tobin sieht, dass sein Freund wieder Farbe im Gesicht hat aber auch seine Sorgenfalten und atmet erleichtert auf. Kein Fake dieses Mal also muss es seinem Mann wirklich besser gehen.

Es bleibt bei einem kurzen Austausch von Liebesbekundungen und der gegenseitigen Versicherung, so lange durchzuhalten wie es geht. Tobin ist jedes Mal erneut überrascht, dass Barney ihn in diesem hässlichen Körper erkennen und lieben kann. Es macht jeden Versuch ihn zu retten doppelt wert.

Dann, kurz bevor sich das Portal schließt, taucht sein Körper vor ihm auf und Tobin spürt einen Zug zu ihm hin. Gleichzeitig versucht jemand, ihm die Macht über diesen anderen Körper zu entreißen. Was geschieht hier? Ein Rücktausch? So kommt er heim oder? Vielleicht sollte er akzeptieren? Es zulassen? Er ist sowieso zu schwach sich zu wehren, denn der andere kennt diesen Körper besser als er und seine Seele zieht es mit aller Macht dahin, wo sie gehört. „Mein Körper - meine Welt", ist sein letzter, klarer Gedanke bevor er das Bewusstsein verliert.

Kapitel 15

Ich bin in die Villa eingestiegen und habe ein Versteck in der Nähe des Kellerverschlags gefunden, in dem der Hausherr eingesperrt ist. Die Tür besteht nur aus lose zusammengezimmerten Holzbrettern mit genug Platz dazwischen um hindurchsehen zu können. Dahinter befindet sich ein kleiner Raum mit kahlen Betonwänden und ebenso grauem Teerboden. Eine Glühbirne hängt nackt in ihrer Fassung am Ende eines kurzen Kabels in der Raummitte von der Decke herunter und ist - neben einem kleinen, vergitterten Fenster direkt unter der Decke in der von der Tür gegenüberliegenden Wand - die einzige Lichtquelle. Im Raum befindet sich ein kleiner runder Holztisch mit einem Teller darauf und dem anderen Ende des I-Strings daran. Daneben steht ein Stuhl mit der Rückenlehne zur Tür und auf das Portal ausgerichtet, mit einem gefesselten Barney darauf. Eine mit schmutzigem Leinen bezogene Matratze und Bettzeug darauf liegt in einer Ecke.

Die Tür ist stabil genug, damit sie nicht mit bloßen Händen aufzubrechen ist, zumindest nicht von einem älteren, untrainierten und eher gemütlichen Herren wie Barnabas de Coya. Mit meinem riesigen, stählernen Körper könnte man mich hier sicher nicht lange gefangen halten.

Nachdem Hiranyakashipu die Szene verlassen hat wage ich mich näher heran und bekomme so live zu sehen, wie Mirroi das Einzige tut was er kann, um sein Leben zu retten. Er macht den Seelentausch rückgängig und kehrt in seine Welt zurück. Zum Glück wird der Gefangene weder das leichte Schimmern zu deuten wissen noch mitbekommen, wie der I-String durchtrennt wird und sich auflöst. Damit habe ich gerechnet und als der Körper von Tobin Cook gleichzeitig mit dem Portal zusammenbricht ergreife ich ihn durch die angelehnte Tür am Kragen, ziehe ihn zu mir hinaus und werfe ihn mir über die Schulter. Jetzt bloß keine Zeit verlieren.

Mit einem Zug am Seil - gedankt sei der Bequemlichkeit eines Kobolds der keine Lust hatte den Gefangenen jeden Freitag erst aufwändig zu fesseln um ihn dann langwierig wieder entknoten zu müssen - löse ich Barneys Verschnürung soweit, dass er sich selbst befreien kann, verschließe aber die Tür hinter ihm und verschwinde dann mit einem gezischten „ kein Wort zu Mr. Hiran" bevor er sich umdrehen und mich ansehen kann.

Dann trage ich den jungen Mann hinaus und sperre ihn in einen Verschlag in den naheliegenden Pferdeställen. Ich stelle sicher, dass er eine Decke und etwas zu trinken hat und sich nicht selbst befreien kann, dann wechsele ich zu meinem anderen Körper im Keller der Küche, in dem sich der Kinkirsi befindet. Dort poltere ich einwenig mit ein paar Kübeln herum bis Mirroi auf der Treppe erscheint und vor Schreck erstarrt.

"Froh wieder zuhause zu sein?", lächle ich ihn mitfühlend an und schon fällt er vor mir auf die Knie und winselt um sein Leben. Es hat nicht lange gedauert bis er erkannt hat, dass sein Körper noch immer an den Ort gebunden ist solange der Vertrag noch besteht und ich erkläre ihn kurzerhand für Schuldig an einem Grenzvergehen sowie diese Räume bis zur Verkündung seines Urteils zu seinem Gefängnis.

Danach liegt es in seinem ureigenen Interesse, die Lieferungen der eingelagerten Pasteten fortsetzen und so den Vertrag zu erfüllen, solange der Dämonenkönig ein entsprechendes Portal dafür öffnet. Denn obwohl mein Zauber ihn auch nach Vertragsbruch hier festhalten wird, ist es nur der Vertrag, der die anderen Dämonen nicht weiter als bis zum Tresen im Besucherbereich vor lässt und ihn vor jeglichem magischen Angriff schützt.

"Und wenn ich König Hiranyakashipu verrate was vorgeht?" Sein verzweifelter Versuch einen Ausweg zu finden amüsiert mich sehr. "Rate mal, wo er landen wird, wenn er sein Portal nach Hause benutzt." Seiner Panik begegne ich nur mit einem Achselzucken und - kurz bevor ich verschwinde - mit den Worten: "Und was wenn ich nicht schnell genug mit seiner Verhaftung bin, um dich vor ihm zu retten?" Er wird alles tun um seinem König die Wahrheit über seinen Verbleib so lange wie möglich zu verheimlichen.

Zurück in meinem menschlichen Körper sehe ich noch einmal nach Tobin Cook, stelle ihm etwas zu Essen und einen Eimer und Putzlappen für seine Notdurft hin, und mache mich dann daran, den verbliebenen Dämonen zu beobachten.

Kapitel 16

Torbin erwacht mit höllischen Kopfschmerzen und leichter Übelkeit. Hektisch sieht er sich um, bis er den Eimer in der Ecke entdeckt. Dankbar krabbelt er auf allen Vieren darauf zu und übergibt sich, bis der Kreislauf aus stärker werdenden Kopfschmerzen aufgrund seines Würgens und neues Würgen aufgrund der Kopfschmerzen, die ihm auf den Magen schlagen, ihn erneut umhaut.

Kapitel 17

Der Dämonenkönig und selbsternannte zukünftige Herrscher dieser Welt tobt vor Wut, als er erkennt, dass sein Helfer verschwunden und der I-String zerrissen ist. Ich bin in der Nähe, jederzeit bereit einzugreifen falls nötig, doch Barnabas de Coya erklärt überzeugend, dass, der Körper seines Freundes den Raum durch die Tür verlassen hat und die Tatsache, dass diese verschlossen ist bestätigt seine Aussage.

Am liebsten möchte Hiranyakashipu jemanden töten doch er braucht seine Nahrungslieferanten mehr denn je und so lässt er sich im Gang nieder und saugt den langsamen und spärlichen Strom an Energie aus den angrenzenden Zellen. Ich nutze die Gelegenheit zum Stall zurückzukehren und mich um Cook zu kümmern. Kopfschmerzmittel, mehr Wasser und ein sauberer Eimer, dann werfe ich einen kurzen Blick in den Garten.

Wie ich es mir dachte verliert Hiranyakashipu nach und nach die Kontrolle über seine Zombie Armee. Kopflos laufen diese durch die Gegend und ich öffne ihnen die Grundstückstore und lasse sie frei.

Ohne Führung und Verstand sind sie keine Gefahr für andere, außer vielleicht im Straßenverkehr doch die Polizei kümmert sich schnell darum. So landen sie in Gefängniszellen, psychiatrischen Einrichtungen oder im Gewahrsam ihrer Familien nachdem man sie den Vermissten in dieser Gegend zuordnen konnte.

Am nächsten Tag beobachte ich den Dämonen dabei, wie er erneut ein Portal öffnet, was ihn ohne den String jede Menge Energie kostet. Da die Pastete jedoch zur Abholung bereit steht besteht der Vertrag wohl noch. "Scheiße, hätte dich wohl doch nicht aushungern sollen." Tja, Dummkopf, für diese Erkenntnis ist es jetzt wohl zu spät.

Erneut verfüttert er die Pastete an die Gefangenen und beginnt sofort erneut mit dem Absaugen der Energie. "Ich brauche mehr Nahrung!" Ja, das brauchst du, aber wen willst du schicken um Leute zu entführen?

Ich durchsuche das Haus und sammele alle Serumfläschchen ein um sie zurück in ihre Welt zu schicken und dort zu zerstören. Auch alle anderen Beweise für echte Dämonen, viele gibt es nicht, beseitige ich und lege stattdessen ein paar Neue damit es am Ende so aussieht als ob hier lediglich eine satanische Sekte am Werk war. Die Mitglieder, so wird das Ergebnis am Ende lauten, haben sich selbst in Zombies verwandelt und können leider nicht von ihren Opfern unterschieden werden.

Kurz vor der nächsten Mittagsstunde höre ich Sirenen näher kommen. Die Polizei ist unserem König auf den Versen und dieser muss verschwinden.

Auch die letzten Zombies sind jetzt frei und ich sperre einige von ihnen in noch leere Pferdeboxen. Dann wird es Zeit für den letzten Teil meines Plans.

Kapitel 18

Tobin ist wieder wach doch irgendwie ist er vom Regen in die Traufe gekommen. Ist der Plan des alten Mannes fehlgeschlagen? Hat der Dämon den Rücktausch bemerkt und ihn eingesperrt? Oder war das alles nur ein großer Verrat?

Immerhin kümmert sich hier jemand um ihn. Er hat nur kurz gezögert, bevor er die Tabletten benutzt hat und die Erleichterung war groß, als der Schmerz endlich nachließ. Auch mit dem Wasser und dem Essen war alles in Ordnung. Doch als sich die Tür in seine Pferdebox jetzt öffnet und eine riesige dunkle Gestalt herein und schnell auf ihn zukommt weicht er instinktiv zurück.

Leider nicht schnell genug, denn schon hat dieser ihn gepackt und ihm eine Spritze in der Oberarm gejagt. Heiß und brennend bahnt sich das dunkle Gift, dass er als jenes erkennt welches er noch vor kurzem in einer fremden Küche brauen musste, einen Weg durch seinen Körper. Das war es dann wohl, denkt der junge Mann bei sich als er auf dem Stallboden zusammen bricht und gegen die Schwärze, die ihn zu übermannen droht, ankämpft. Dann hört er Rufe, Befehle werden gebellt, Türen mit Gewalt aufgebrochen und neben ihm schreit jemand: "Hab den anderen, aber ich denke nicht, dass er ein Komplize ist." Dann verliert er den Kampf.

Kapitel 19

Während die Polizei und einige Agenten eines Sondereinsatzkommandos das Grundstück stürmen, die Gefangenen befreien und den Tatort sichern gebe ich mich einem vom SEK-Leute als Agent in verdeckter Mission zu erkennen und drücke ihm eine Flasche mit Gegengift in die Hand. "Das hatten die Verbrecher zur eigenen Sicherheit in der Hand und ich hab es an einem ausprobiert." Ich deute auf eine Zelle mit einem Zombie der langsam wieder zu sich kommt. "Einen Tropfen auf die Zunge, nicht mehr." Ich drücke ihnen auch das dazugehörige Rezept in die Hand. "Ich muss weiter, ich hab noch eine Spur."

Mein Ausweis als Agent Frank Thorne ermächtigt mich zu all dem und so steht mir niemand im Wege als ich dem Dämon einige Kilometer lang bis zu einem kleinen Wäldchen folge. Die Turmuhr der nahegelegenen Kirche schlägt Zwei und der Dämon brüllt verärgert auf als er erkennt, dass er verloren hat.

Kein Portal, keine Abholung der Pasteten, keine Ernährung von Barney. Der Vertrag ist durch ihn gebrochen und Tobin Cook somit frei. Endlich zeige ich mich und verurteile Hiranyakashipu auf der Stelle. Dieser nutzt seine letzte Kraft zur Flucht in dem er sich versucht nach Hause zu teleportieren doch die Portale verurteilter Grenzverbrecher haben alle nur noch ein Ziel.

Ich benötige nur Sekunden um in meinen anderen Körper zu wechseln und in der Küche, die ich zum Gefängnis für die Verurteilten erklärt habe, zu erscheinen. Dort herrscht ein heilloses Durcheinander. Der Imp wurde in der Sekunde, als der Vertrag und somit der Schutz der Küche brach, von Dämonen überrannt, die ihn, seine Kochkünste und seine Speisen an sich reißen wollten. Um sich zu retten ist er dabei die vorbereiteten Pasteten an seine Feinde zu verfüttern und diese zeigen eine unerwartete Wirkung auf die Dämonen.

Ich habe schon öfter Dämonen in der Hitze erlebt aber diese hier steigern sich regelrecht in einen Liebesrausch der sich, sobald der Dämonenkönig aus dem Portal schreitet, welches ihn mitten in sein Gefängnis transportiert hat, auf dessen besondere Energiesignatur fokussiert.

Ups? Tobin Cook hat seine Pasteten wohl mit besonderer Liebe für seinen Empfänger gekocht und damit eine Magie gewirkt, ohne es zu wissen. Und Hiranyakashipu, der noch vor kurzem Barneys Energie abgesaugt hat, trägt nun zumindest teilweise seine Signatur. Ich verziehe bei dem sich mir bietenden Anblick mitfühlend das Gesicht. Dämonischer Sex ist ... nun ja ... dämonisch und nicht für diejenigen als Empfänger geeignet, die nicht extra dafür erschaffen wurden, wie zum Beispiel Succubi.

Schließlich hat die stärkste Gruppe unter ihnen die anderen besiegt, die sich zurückziehen und ihre Wunden lecken. Je weniger sie von der Pastete gegessen haben und je länger es her ist, desto mehr lässt die Wirkung nach und ich lasse sie ziehen. Der Anführer der stärksten Gruppe und seine drei besten Kämpfer verzehren jedoch soeben die letzten Bissen und ich weiß, welches Urteil ich fällen werde. "Ihr seid schuldig für den Einbruch in eins meiner Gefängnisse und Raub meiner Pasteten und ich verurteile euch zur dauerhaften Wirkung ihrer Liebesmagie bis die Originalsignatur, auf die sie ausgerichtet ist, stirbt." Dann wende ich mich dem Hauptschuldigen zu.

"Hiranyakashipu, dich verurteile ich dazu, die Energiesignatur des eigentlichen Empfängers der Pasteten bis zu diesem Zeitpunkt zu tragen. Wenn sie verschwindet wird alle Energie mit ihr gehen." Mit anderen Worten, wenn Barney in seiner Welt stirbt werden die Diebe frei sein und sich in Zukunft zweimal überlegen sich mit mir anzulegen. Der König aber wird in dieser Welt dann ebenfalls vergehen. Ich ignoriere die Proteste der Delinquenten und lasse mein Zepter schwingen.

Mirroi keucht entsetzt über die Härte meines Urteils auf. "Und was wird aus mir?" Sofort erhebt der Liebestolle Dämon Anspruch auf ihn. "Du wirst mein Chefkoch!", erklärt er mutig und ich lege neugierig meinen Kopf schief. "Entweder das, oder einen schnellen Tod durch mich", erkläre ich und lasse ihm die Wahl die keine ist. "Ich folge und gehorche, mein Herrscher" verkündet der Kinkirsi kurzsichtig und ich bestätige seine Wahl mit einem weiteren Schwung meines Zepters. "So sei es!"

Die Verurteilten ziehen von dannen, wobei einer von ihnen eher mitgeschleift wird und es könnte mich nicht weniger berühren. Dieser Dämon wollte ein Ķönig sein und er hatte nicht vor, seine Untertanen gut zu behandeln. Jetzt ein paar Jahre lang der Sexsklave eines anderen Dämonenherrschers zu sein klingt für mich fair.

Der Imp jedoch wird so oder so nicht lange leben denn es ist sehr unwahrscheinlich, dass er als Koch die Leistungen von Tobin Cook bringen kann und sein Herrscher lässt Untertanen, die ihn enttäuschen, gerne hinrichten.

Kapitel 20

Tobin erwacht verwirrt und orientierungslos im Krankenhaus. Nachdem man ihn gründlich untersucht und mit guten Ratschlägen (viel trinken und es ein paar Tage ruhiger angehen zu lassen) versehen hat, entlässt man ihn mit der Warnung sofort wieder zu kommen, wenn er signifikante Aussetzer oder Gedächtnisverlust bemerkt, Schwindelgefühle auftreten oder die Kopfschmerzen dauerhaft wieder kommen.

Bevor er gehen darf wird er auch noch von einem Polizisten befragt. Da alles auf dem Anwesen passiert ist hatte man die beiden Bewohner zunächst in Verdacht doch die Art und Weise, wie man sie aufgefunden hat, sprechen gegen diese Theorie.

Tobin kann sich nur an verrückte Träume über Dämonen erinnern und an jemanden, der ihm eine Spritze mit einer dunklen Flüssigkeit verabreicht hat. Die Beamten nicken nur und lassen ihn dann gehen.

Zuhause angekommen findet er Barney zusammen mit einem riesigen Mann in einem schwarzen Lederoutfit in der Küche vor. "Schatz, geht es dir gut?" Sein Freund springt sofort auf als er ihn sieht und zieht ihn in seine Arme. Es tut so gut ihn endlich wieder spüren zu können. Aber halt, wo kommt dieser Gedanke auf einmal her? „Wie lange war ich denn weg? Und was ist eigentlich passiert?" Der Fremde bringt sich mit einem Räuspern wieder in Erinnerung. „Und wer ist das?"

"Oh das ist Super Agent Frank Thorne. Er untersucht der Fall." Der erhebt sich nicht, was Tobin zu schätzen weiß, und beginnt zu erklären. „Sie waren Opfer einer Sekte die ihnen eine neue, unbekannte und zum Teil giftige Droge verabreicht hat. Es war eine Art Rekrutierungsritual involviert und leider auch Opferungen. Sie können von Glück sagen, dass sie überlebt haben." Die freundliche Stimme des Agenten erinnert ihn an einen alten aber mächtigen Mann, oder war das auch nur ein Traum?

Auf die Frage des Agenten hin erzählt er von diesem und erhält dafür Verständnis und Mitgefühl. „Als Koch ist es nicht ungewöhnlich, dass ihr Traum in einer Küche spielt und viele der geheilten Opfer sprechen ebenfalls von Dämonen. Wir wissen noch nicht, ob die Sektenmitglieder etwas damit zu tun haben aber mit Sicherheit hat diese Droge das Potential zu Albträumen."

Barney drückt ihn noch einmal fester. "Ich bin so froh dass alles vorbei ist. Träume gehen vorbei und unser leben geht weiter." Tobin schmiegt sich seufzend an ihn. "Ich glaube irgendein Rezept, das ich haben wollte und nicht bekam, hat auch eine Rolle gespielt. Es ist schon verrückt, wie das Unterbewusstsein uns manchmal Streiche spielt." Dann kichert er und gesteht: "Der Dämon aus meinen Träumen sah ein bisschen aus wie dein Ex!" Das bringt sie alle zum Lachen.

"Ich gehe dann mal wieder!" Der Fremde Mann erhebt sich und Barney schickt seinen Liebsten unter die Dusche und ins Bett mit dem Versprechen, gleich nach zu kommen. Dann wendet er sich dem Besucher zu. "Ich begleite Sie hinaus."

Kapitel 21

An der Tür wende ich mich dem Hausherren noch einmal zu nachdem ich sicher bin, dass wir unter uns sind.

"Tobin hat einen Fehler begangen, doch ihn dir jetzt weg zu nehmen würde die falsche Person bestrafen und seine Schuld ist sowieso nur minderschwer", erkläre ich meine Entscheidung die beiden ungestraft davonkommen zu lassen. "Es ist jedoch wichtig, dass er nie daran zweifelt dass es ein Traum war und ihn möglichst bald vergisst. Sollte er jemals nach Wissen dazu suchen statt nach Vergessen wird er sterben, denn seine Seele ist gebrandmarkt. Wenn er nach der anderen Seite sucht wird sie wissen, wie er dorthin kommt und seinen Körper zum Versagen bringen."

Meine Warnung trifft nicht auf daube Augen und Barnabas nickt dankbar. „Es wird ohnehin besser sein, dass er diese Erlebnisse so schnell wie möglich vergisst. seine Schuld wird ihn sonst niemals los lassen." Es freut wind immer auf wahre Liebe zu stoßen, egal in welcher Welt. Ich muß noch mehr loswerden, bevor ich gehe.

"Du weißt zuviel aber du hast nichts falsch gemacht und somit kann und will ich dir nichts tun. Deine Zeit auf dieser Seite der Welt läuft sowieso ab. Ihr habt keine Ewigkeit mehr miteinander also genießt die Zeit und festigt Eure Bindung. Wenn sie stark genug ist werdet ihr Euch im Leben nach dem Tod wieder finden." Der ältere Herr schaut mich flehend an. "Ich weiß, ich sollte nicht noch mehr fragen stellen, aber bitte sag mir, dass nicht auf uns alle im Jenseits das Leben eines Dämonen wartet." Ich lächle ihn beruhigend an. „Denkst du denn, du hast nach diesem Leben die Hölle verdient?" Mit einem erleichterten Lachen schüttelt er der Kopf und mir dann die Hand. „Danke für alles, was du für uns getan hast und für dein großzügiges Vertrauen, ich werde es nicht enttäuschen und alle Geheimnisse mit ins Grab nehmen. Das schwöre ich."

Ich bin sicher, die beiden werden jeden Tag vom Rest ihres gemeinsamen Lebens in vollen Zügen auskosten. Sein junger Freund hat viel durchgemacht in seinem Leben und verdient, noch viele Jahre glücklich zu leben, ob mit oder ohne ihn.

Ende

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