Prolog
Tut mir leid liebe Leserbienchen, ich bin etwas spät dran, aber es ist ja noch Freitag 😅
Viel Spaß mit unserem neuen Buch. ❤️
♠Phedoka♠
Uh, bin ich aufgeregt. Heute ist der Tag der Tage. Heute eröffnen wir offiziell das Resort de la Pheya und wenn ich es nicht schon mal gesagt habe, dann eben jetzt; ich bin so aufgeregt.
Ich laufe hinter der Bühne hin und her, während Heya die restlichen Gäste begrüßt.
Wieso ich die Eröffnungsrede halten muss? Ja das wüsste ich auch gerne. Haha, nein im Ernst, ich habe mal wieder eine Wette verloren. Vielleicht sollte ich es wirklich mal sein lassen dauernd irgendwelche Wetten mit Heya abzuschließen. Immer verliere ich.
Wie heißt es so schön, Glück im Spiel, Pech in der Liebe? Oder Pech im Spiel und Glück in der Liebe? Ach, ich hab beides. Pech im Spiel und in der Liebe. Jedoch stört mich das nicht wirklich, denn wenn ich die Menschen um mich herum sehe die glücklich sind, dann bin ich das auch. Ich erfreue mich tatsächlich am Glück Anderer.
Immer noch laufe ich hin und her, mit dem Blick auf meine immer noch nicht vorhandene Armbanduhr.
Gleich geht es los.
Im Saal wird es ruhiger und ich schaue durch den Vorhang der Bühne, auf der ich gleich mein Bestes geben werde.
Alle Gäste sitzen, so weit es genug Sitzmöglichkeiten gibt. Andere stehen an Wänden angelehnt, denn es sind doch weitaus mehr Gäste wie ich gerechnet habe. Es sieht so aus, als wäre die ganze Stadt samt Freunde und Familie von außerhalb eingekehrt.
Wow, also damit habe ich wirklich nicht gerechnet.
Hab ich schon gesagt oder? Ja, ich denke schon. Nunja, egal.
Der Saal wird dunkler und der Spot wird auf die Bühne gelenkt.
So mein Auftritt.
Ich setze einen Schritt raus und fühle mich sofort verfolgt.
Huh? Hey. Lass das. Ich drehe mich um und auch dorthin verfolgt mich das Licht.
Ich laufe eine Kurve und gehe zackig zum Mikrofon, welches ich in meine Hand nehme und mich nochmal umdrehe.
"Hehe, du magst mich, mhm?", sage ich zu dem Spot, der daraufhin aufgeregt hin und her wackelt.
"Ja, ich mag dich auch. Wenn du willst kannst du gerne hier bleiben."
Bin ich verrückt? Vielleicht ein wenig.
"Schau mal."
Ich zeige in die Menge und der Spot verfolgt meinen Arm und meinen Finger.
"Viele Gäste, oder?"
Wieder wackelt er.
"Sieh mal", rufe ich aus und zeige auf einen Stehtisch vorne an der Bühne, wo der Spot sofort hin leuchtet. "Unsere Ehrengäste sind auch da. Huhuuu"
Wie wild winke ich dem Pheya Fanclub zu. Gabsby und RaKo stecken die Köpfe zusammen und besprechen gerade sicher, was sie hätten zum Naschen mitbringen können und Entchen tippt ungeduldig mit ihren Finger auf der Platte des Tisches herum, bis alle drei dann endlich die Köpfe heben und mir freudig zurück winken.
"Ich bin so überwältigt, ich weiß gar nicht mit was ich denn nun anfangen soll."
Der Spot kommt zu mir zurück und ich laufe ein wenig nachdenklich hin und her.
"Also gut. Sehr verehrtes Publikum. Ach was rede ich denn da."
Die Menge amüsiert sich, das mag ich. Doch ganz so gewitzt bin ich leider nicht dass ich sie die ganze Zeit damit erheitern kann. Schade eigentlich. Vielleicht hätte doch Heya das Ganze hier machen sollen.
"Liebe Gäste", fange ich noch einmal von vorne an.
"Wir freuen uns sehr dass sie heute so zahlreich erschienen sind. Als Heya und ich diese wahnwitzige Idee hatten ein Resort aus dem Boden zu stampfen, stießen wir nicht überall auf Zuspruch. Zu teuer, zu groß, zu breit, zu laut und zu schwer. Was auch immer den Leuten einfiel. Der Bank, oder auch den Sesselpupsern auf bestimmten Ämtern. Lange Zeit waren wir auf der Suche nach einem geeigneten Platz für unseren Traum, doch das gestaltete sich als wirklich schwierig."
Ich hole kurz Luft und frage mich ob die Menschen sich überhaupt dafür interessieren. Ich werfe einen Blick auf meine Karten und überlege wirklich sie einfach wegzuschmeißen, denn ich finde meine Rede gerade echt langweilig.
Ein Blick auf Heya und sie scheint genau zu wissen was ich denke und nickt mir aufmunternd zu.
Puh. Nochmal Glück gehabt, sie scheint nichts dagegen zu haben, obwohl sie mir vorher so mühsam bei deren Erstellung geholfen hat. Haha.
Also knitter ich die Karten zusammen und stecke sie in meine Hosentasche, bevor ich das Wort wieder an die Gäste richte.
"Lange Rede kurzer Sinn, auch wenn die Rede erst begonnen hat, aber egal", kicher ich ins Mikro. "Wir haben nach langer Suche diesen Platz gefunden und innerhalb zwei Jahren dieses Resort aus dem Boden gestampft. Welche Bereiche und Aktivitäten es gibt, erfahren sie in unserem Resortplan, den sie vor sich auf dem Tisch haben, denn ihnen jetzt alles aufzuzählen würde uns das Sitzfleisch kosten, ihnen, würde ihnen das Sitzfleisch kosten, denn ich stehe ja."
Die Menge raunt und lacht wieder, doch ich weiß nicht über was, denn so witzig finde ich mich eigentlich gar nicht.
"Nach dem Essen, welches gleich serviert wird, werden ein paar unserer Angestellten sie zu den Rundläufen einsammeln. Da es eine Ewigkeit dauert, das ganze Gelände abzugrasen, wäre es toll wenn sie sich einen Bereich aussuchen würden und sich zudem dazugehörigen Angestellten stellen. Alle unsere Mitarbeiter kennen sich hier aus wie in ihrer eigenen Hosentasche, vorausgesetzt es wurde kein Labyrinth eingenäht."
Gott Phedoka, der war so schlecht, aber dennoch muss ich lachen.
"Des Weiteren ist das Resort nicht nur für Auswärtige und Touristen, sondern natürlich für jeden. Wir bieten Clubs, wie Tennis, Reiten, Wassersport und noch vieles mehr an, so dass auch ihre Kinder oder natürlich auch sehr gerne sie selbst, beitreten und Spaß haben können."
Ich sehe mich im Saal um und kann Neugierde und Faszination auf den meisten Gesichtern erkennen. Ich frage mich ob sie, nachdem ich mein Anliegen vorgebracht habe, immer noch so aussehen.
"Eines liegt uns sehr am Herzen. Wie sie vielleicht beim Betreten der Eingangshalle bemerkt haben, kleben Regenbogensticker an jeder Türe und auch unter den Ornamenten am Empfang befindet sich ein Regenbogen. Sie bedeuten, dass wir offen sind für die ganze LGBTQ+ Community und Homophobie hier keinen Platz hat. Jeder der hier eincheckt, hat sich unserem Regelwerk entsprechend zu verhalten, wenn dies nicht passiert, werden wir uns nicht scheuen dies zur Anzeige zu bringen."
Wieder ein Raunen und ein Nicken geht durch den ganzen Saal. Zwei Pärchen stehen auf und bevor sie sich umdrehen und gehen, kann ich ihren Ekel im Gesicht sehen, aber das ist mir egal. Für Heya und mich war das sofort Priorität.
Ein Resort, wo sich, egal welche Sexualität, ausleben und wohlfühlen kann.
„Und soll ich euch mal was verraten? In den unteren Kellerräumen, gibt es einen gemischten Club mit Darkroom. Mein ganz persönliches Highlight."
"Phe......, Phe.....", höre ich Heya vor mir leise rufen und merke erst jetzt das ich mit meinen Gedanken wohl etwas zu tief war.
"Ah, entschuldigen sie bitte. Ich denke die Küche kann dann das Buffet eröffnen und ich wünsche ihnen nachher viel Spaß bei ihrer Begehung. Ich hoffe wir werden noch sehr oft miteinander zu tun haben. Für Fragen aller Art, oder auch Lob und Tadel, stehen wir, Heya und ich und das ganze Resort Team, ihnen gerne zur Verfügung, bitte scheuen sie sich nicht uns einfach anzusprechen. Einen guten Appetit und einen schönen Abend wünschen wir."
Ich verbeuge mich und die Menge bricht in tosenden Applaus aus.
Jetzt aber schnell von der Bühne, ich brauche erst einmal Luft zum Atmen. Ich habe das Gefühl, dass ich trotz Geplapper keine Luft geholt habe.
Heya scheint das gespürt zu haben und steht bereits mit offenen Armen vor der Türe um mich zu empfangen.
Ich hole tief Luft und schmiege mich in ihre Arme.
"Das hast du prima gemacht", lobt sie mich und ich nicke glücklich und schließe nur kurz meine Augen.
♠Heya♠
Ich habe die Rede meiner Freundin schmunzelnd verfolgt. Sie ist zu niedlich, wenn sie aufgeregt ist und dabei immer unfreiwillig komisch. Deshalb habe ich mich auf die Wette eingelassen, obwohl ich wusste, dass ich sie gewinnen würde und wie viel Kraft es uns beiden kosten würde, weil uns das Ergebnis aus unseren jeweiligen Komfortzonen holen würde. Ich mag diese Begrüßungen mit aufgesetzter Höflichkeit, Händeschütteln und all dem Siezen nicht wirklich. Aber wenn Phedoka eine Wette verliert, dann muss sie die Schulden auch begleichen. Und am Ende habe ich mich am Eingang genauso gut geschlagen wie sie auf der Bühne.
Die meisten Besucher sind nett und wirklich interessiert an uns und unserem Unternehmen. Das angrenzende Städtchen Windington ist nicht so klein wie es klingt, aber das Freizeitangebot ist schlichtweg mager. Es gibt eine neumodische Konzerthalle und die üblichen Kinos, Theater und Restaurants, aber nichts besonderes. Daher freuen sich die Bewohner wohl auf die neuen Möglichkeiten, die wir bieten. Außerdem gibt es eine kleine Basis der Armee, deren Soldaten schon ungeduldig auf die Eröffnung gewartet haben. Ich war dankbar für den Mann neben mir. Dustin ist nicht nur ein Schatz im Büro, er kennt auch viele der Anwesenden, wenn nicht persönlich dann vom Hörensagen, und ich bin erstaunt, wie gut er mit jedem auskommt. Er ist mir in kürzester Zeit ans Herz gewachsen und hat mir geholfen, den bestmöglichen Eindruck bei allen zu hinterlassen. Jetzt steht er mit einer großen Gruppe Gästen zusammen die sich alle gut verstehen.
Als Phe auf den Regenbogen aufmerksam gemacht hat war ich überrascht, wie wenige danach demonstrativ den Saal verlassen haben. Während wir nun durch die Menge pflügen, die unser Buffet und die Bar plündert, Fragen beantworten, Richtungen für die Begehungen weisen und den Gesprächsfetzen lauschen, erkennen wir doch noch ein paar mehr Unruhestifter, die gegen unsere Einstellung zu den vielen anwesenden, homosexuellen Paaren wettern, die wir erfreut ebenfalls unter den Gästen finden. Doch wir stehen zu unserer Meinung und so machen wir schließlich doch noch bei einer Gruppe von unserem Hausrecht Gebrauch. Sie sind zu überrascht, als sie von unseren, in jeder Hinsicht gut ausgestatteten, Sicherheitsleuten höflich aber bestimmt vor die Tür gesetzt werden, um eine Szene zu machen. Dennoch werden wir die Gesichter im Kopf behalten, denn wir mögen verrückt sein, aber nicht dumm. Wer für die Liebe kämpft bekommt es leider immer auch mit Hass zu tun.
Aber unser Personal ist handverlesen und geimpft. Sie wissen, auf welcher Seite wir stehen und was wir wollen. Während sich die Gruppen nun aufmachen das Gelände zu erkunden halte ich Phedoka meine Handfläche hin und sie schlägt ein. „Tag 1 unserer Zukunft" erkläre ich feierlich und wir nicken synchron. Das wird ein Spaß.
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