~Twentyeight~

Einige Zeit noch in Sky verharrend, wartete ich, bis das Beben ihres Körpers nachließ. Auch ich versuchte meine Atmung vorerst unter Kontrolle zu bekommen, ehe ich zärtlich über Sky's Rücken strich und mich von ihr entfernte, um meine Hose zu schließen.

Sky schaffte es von der noch immer über das Bett gebeugte Position sich zur Seite zu rollen. Ihre Haare lagen ihr kreuz und quer auf dem Kopf, doch auf ihren Lippen war ein kaum erkennbares Lächeln, das mein Inneres sofort beruhigte.

Ich ging auf Sky zu und strich ihre Haare aus dem Gesicht, ehe ich zu der dünnen Tagesdecke griff und diese über ihren noch immer zitternden Körper legte.

„Musst du nochmal auf Toilette, Princess?", fragte ich und gab ihr einen sanften Kuss auf den Mundwinkel. Sie öffnete die Augen und betrachtete mich, wobei ich ihre Skepsis sah.

Das mir Bevorstehende fiel mir schwer, aber sie ließ mir keine Wahl, da ich ihr nicht vertrauen konnte. Zumindest nicht, wenn es darum ging, wenigstens einmal auf mich zu hören. Ich konnte nicht riskieren, dass sie wieder davonlief, jedoch hatte ich in diesem Hotelzimmer auch keine allzu großen Möglichkeiten, sie daran zu hindern.

„Nein", antwortete sie nach einer gefühlten Ewigkeit, wobei sie mittlerweile beide Augen geöffnet hatte und mich mit zusammen gezogenen Augenbrauen musterte. Ich holte in der Zwischenzeit ein T-Shirt und ein Slip, um ihr beides zu reichen.

Sie nahm mir beides ab und schlug die Decke beiseite, um dann aufzustehen und mich dabei keine Sekunde aus den Augen zu lassen.

Sky traute mir genauso wenig wie ich ihr und ich hatte das Gefühl, dass dies gleich zu einem riesigen Problem werden würde. Zögerlich zog sie sich erst den Slip und dann das T-Shirt über, dabei behielt sie mich ununterbrochen im Blick.

„Möchtest du mit BH schlafen?", fragte ich mit einer hochgezogenen Augenbraue, als sie das T-Shirt ihren Körper herunterzog.

„Warum solltest du mir vorschreiben, dies nicht zu tun?", stellte sie mir mit fester Stimme eine Gegenfrage.

„Ich möchte dir dies nicht vorschreiben, aber du wirst nachher keine Gelegenheit dazu haben, ihn noch auszuziehen", antwortete ich. „Musst du nun nochmal zur Toilette?"

„Yonathan, was soll der Scheiß?", schrie Sky mich wütend an, als ihr vermutlich langsam klar wurde, worauf dies hinauslaufen würde. Sie verschränkte ihre Arme vor der Brust und sah mich ernst an, was mich jedoch vollkommen kaltließ.

Ich nahm die Handschellen, die mein Vater mir gegeben hatte und sofort fielen ihre selbstbewussten Gesichtszüge wie ein Kartenhaus ineinander zusammen. Sky nahm ihre Arme runter und entfernte sich einige Schritte.

„Du weißt, ich habe keine Wahl", versuchte ich ihr ruhig zu erklären. „Du zwingst mich mit deinem Verhalten zu solchen Maßnahmen."

„Nate, bitte! I-ich wäre nicht nochmal weggelaufen!", sagte sie eilig, als sie rückwärts lief und mit den Beinen gegen das Bett stieß. Durch den Aufprall fiel sie mit den Hintern auf die Bettkante, wo sie sofort ihre Beine anwinkelte und auf dieses krabbelte.

„Es tut mir leid, aber ich brauche dringend Schlaf und ich traue dir nicht, wenn ich dir meinen Rücken zudrehe", erklärte ich langsam, während ich ebenso weiter auf sie zuging. In Sky's Gesicht erkannte ich Fassungslosigkeit, aber auch Wut, während ihr die Tränen in die Augen schossen.

Ich hasste es, für diese verantwortlich zu sein, aber ich durfte nicht nachgeben.

„Bitte! Ich tue nichts! Wieso sollte ich auch, nachdem was eben zwischen uns war?", haspelte sie eilig, mit Tränen belegter Stimme. Sie war bereits am anderen Ende des Bettes angekommen und sprang von diesem herunter, sodass das Bett nun zwischen uns stand.

„Wir wissen beide, dass der Sex eben nichts mit dem zu tun hat, was zwischen uns steht. Sky, ich sehe es in deinem Gesicht, wie du bei der kleinsten Gelegenheit wieder abhauen würdest, weil du mir weder traust noch mir verzeihen willst."

„Dir verzeihen? Ich war deinetwegen in einem Keller eingesperrt, Arschloch!", schrie sie unkontrolliert und nahm sogar ein Kissen von dem Bett, um es nach mir zu werfen. Ich fing dieses auf, bevor es mich hätte treffen können und schaute sie unbeeindruckt an.

„Du hast zwei Optionen", fing ich an und verdeutlichte ihr dies, indem ich zwei Finger hochhielt. „Erste Option: Du hörst auf, mich wie eine Furie anzuschreien! Du bist zur Abwechslung mal Gehorsam und kommst zu mir. Zweite Option: Du versuchst mir zu entkommen."

Ich erkannte, wie Sky ihre Nase für einige Sekunden kräuselte und wusste bereits, wofür sie sich entschied, weshalb es mich nicht wunderte, als sie eilig wieder ein Kissen warf und um das Bett rannte. Ich verdrehte nur meine Augen und ging mit entspannten Schritten hinter ihr her. An der Tür wollte sie diese aufziehen, jedoch schlug ich meine Hand dagegen und drückte sie eilig wieder zu, um dann die Handschellen an einem Finger vor ihrem Gesicht baumeln zu lassen.

„ROT!", brüllte sie plötzlich so laut, dass ich tatsächlich verwundert darüber leicht zusammen zuckte. „Bitte Yonathan."

Ich Tränen fielen ihre Wangen herab und ihr bitterliches Weinen zog mir bis tief in mein Herz, weshalb ich die Handschellen herunternahm.

„Bitte nimm mir nicht erneut meine Freiheit", schluchzte sie, während ihr Körper aufgelöst zitterte.

„Ich kann nicht anders. Tut mir leid", erwiderte ich und griff behutsam nach ihrer Hand, an der ich den ersten metallischen Ring der Handschellen befestigte. Ihr Schluchzen wurde immer lauter, während sie auf ihr Handgelenk schaute.

Da es sie so sehr mitnahm, beschloss ich die zweite Schelle an mein eigenes Handgelenk zu legen, woraufhin ihr Blick überrascht zu meinem glitt. Ursprünglich wollte ich sie nur an das Bett fesseln, doch mir tat es zu sehr weh, zu sehen, welche Angst sie davor hatte. Ich konnte es ihr auch nicht verübeln, nachdem sie schon 8 Tage von den Russen angekettet war.

„Ich möchte dich nur vor dich selbst schützen, Princess", hauchte ich und drehte mein Handgelenk in den Schellen so, dass ich ihre Finger mit den meinen umschlingen konnte, ehe ich sie langsam zu dem Bett führte.

„Glaub ja nicht, dass dies ...", hob sie die Hand mit den Handschellen, wodurch meine ebenso in die Luft ragte. „... Es in irgendeiner Weise erträglicher macht."

„Du lässt mir keine Wahl", wiederholte ich und setzte mich auf die Bettkante, woraufhin sie überfordert vor mir stehen blieb. Abermals umfasste ich ihr Handgelenk und zog sie an diesen zu mir auf das Bett. Sie schaute mich erschrocken an und wandte sich kurz, jedoch stellte sie schnell fest, dass es zwecklos war.

Ich legte mich hin und Sky war gezwungen sich ebenso neben mich zu legen. Wie ein Brett und vollkommen regungslos lag sie da und starrte an die Decke.

„Sky", sagte ich, ehe ich ihre Hand an der Handschelle hob und diesen über ihren Arm hob. Da die noch immer keine Anstalten machte sich zu bewegen, umgriff ich mit meiner freien Hand ihre Hüfte und zog sie an dieser an meinen Körper. Sie lag nun endlich seitlich und ich schob unsere zusammengeketteten Hände unter ihren Kopf hindurch.

Noch immer steif neben mir liegend, schmiegte ich mich an ihre Halsbeuge und zwang sie ihren Kopf auf meinen Arm zu betten.

„Geht es so?", fragte ich, als ihre Hand direkt neben ihrem Gesicht lag. Sky nickte leicht und ich legte meinen freien Arm um ihre Taille, um gleich darauf meine Augen zu schließen. Ich spürte umgehend die Erschöpfung und auch die Schmerzen kamen in der absoluten Ruhe zurück.

„Du wirst mich nicht freilassen, selbst nicht in Boston, oder?", hörte ich Sky leise fragen. Ich sagte nichts, denn was hätte ich sagen können, was sie in der Situation beruhigt hätte?

„War mir klar", setzte sie noch traurig nach, weshalb ich ihr einen sanften Kuss auf den Nacken hauchte.

„Ich werde nicht zulassen, dass dir nochmal so etwas widerfährt."

„Nein, du sperrst mich lieber selbst in den goldenen Käfig", schnaubte sie sarkastisch und ich fragte mich, wo sie nur auf einmal diese Ausdauer herhatte. Sie war genauso wie ich fast 24 Stunden wach und konnte es dennoch nicht lassen Streit zu suchen.

„Dir wird bei mir an nichts fehlen", murmelte ich bereits halb im Schlaf.

„Dann gib mir meine Freiheit", sagte Sky und drehte sich dabei leicht zu mir, woraufhin mein Handgelenk sich verdrehte. Wieder antwortete ich nicht und schaute ihr nur mit Wehmut in die Augen.

„Ich habe mich in dich verliebt, Sky. Selbst wenn ich nicht wegen meiner Familie gezwungen wäre, würde ich es nicht zulassen dich noch einmal zu verlieren", gestand ich ihr aufrichtig, weshalb ihre Augen zwischen meinen hin und her huschten und sie versuchte meinen Worten Glauben zu schenken.

Sie seufzte nur und warf sich zurück auf die Seite.

„Auch dies wird nichts ändert", sagte sie, ehe sie sich enger an meinen Körper schmiegte. „Dann solltest du aber dringend an deiner Geduld arbeiten, Daddy."

Auf meinen Lippen entstand ein Schmunzeln und ich zog tief ihren Duft ein, ehe ich ihr noch einen Kuss auf die Halsbeuge gab und dann langsam in den Schlaf fand.

👀🫣

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