~Nineteen~
⚠️TW Gewalt
„Gib mir Sky!"
Artjom sah mich für einen kurzen Moment überrascht an, ehe er plötzlich in lautes Gelächter verfiel. Ohne darüber nachzudenken, richtete ich den Lauf der Waffe auf seinen Sohn Timofey und betätigte den Abzug. Die Kugel traf ihn in den Bauch und die Wunde fing augenblicklich an zu bluten.
Das Lachen von Artjom verstummte und die übrigen Russen sprangen zeitgleich auf.
„Scheiß Verräter!", schrie Maxim mich an, als er sich auf mich stürzte und mich unbewaffnet mit seinen Fäusten angriff. Ich wich seinen Schlägen aus, als auch Stenja sich mit einmischte.
Max und Dawson klinkten sich ebenso in die Schlägerei mit ein und hielten mir weitestgehend den Rücken frei. Ich erzielte einige Treffer, musste jedoch auch einige Schläge einstecken, ehe Maxim mich am Hals packte und auf den Tisch presste.
Ich spannte meinen gesamten Körper an und hob mein rechtes Bein, um Maxim mit einem Kick über meinen Körper hinweg gegen eine Kommode zu schleudern. Durch meinen Adern floss das Adrenalin und von diesem angetrieben, sprang ich zügig auf.
Stenja und Aljoscha kämpften mit Max und Dawson, weshalb ich eilig auf Artjom zuging, der neben Timofey hockte und eine Hand flach auf seine Wunde presste.
„Ich habe die Scheiße so satt!", sagte ich mit erhobener Waffe, während ich weiterhin auf die beiden zuging. „Ich lasse mir das nicht länger gefallen!"
Maxim hatte sich wieder aufgerappelt und riss mich mit seinem Körpergewicht seitlich von den Beinen, woraufhin wir beide durch einen Aktenschrank krachten. Ich spürte bereits einige Platzwunden und auch Blutergüsse, aber diese hinderten mich nicht daran, mir Maxim erneut vom Hals zu schaffen.
Mit meiner Waffe in der Hand, schlug ich das schwere Metall gegen Maxims Kopf, um gleich darauf meinen Ellenbogen fest unter sein Kinn zu schlagen. Er hielt sich seine Platzwunde an der Schläfe und taumelte einige Schritte zurück, als ich ein lautes Klacken hörte.
„Jetzt ist Schluss!", rief Artjom wütend. Er hatte ein großes Jagdgewehr unter dem Tisch hervorgeholt und auf mich gerichtet. Meine Mundwinkel zuckten amüsiert bei dem Anblick und ich nahm abermals meine Waffe und schoss Timofey mit dieser direkt in den Kopf.
Artjom sah vollkommen schockiert zu seinem Sohn, der nur leblos zur Seite fiel, weshalb ich diese kleine Ablenkung nutzte und mit schnellen Schritten auf meinen Onkel zuschritt. Natürlich hätte niemand damit gerechnet, dass ich wirklich jemanden aus deren Kreisen töten würde, aber der Bogen war bereits viel zu weit überspannt, weshalb auch jeder in diesem Raum mich nur abwartend anstarrte.
Mein Onkel wollte sein Gewehr gerade heben, allerdings zog ich dieses mit einer schnellen Bewegung aus seinem Griff. Mit dem hinteren Ende des Gewehrs schlug ich auf Artjom's Nase, ehe ich ihm mit seiner eigenen Waffe an dem Hals auf den Tisch drückte.
„Sage mir, wo Sky ist!", forderte ich zornig. Aus seinem Mund kamen nur röchelnde Geräusche und ich lockerte ein wenig meinen Griff.
„Ich bringe dich zu ihr", hauchte er mit erstickender Stimme und dennoch nahm ich den Lauf des Gewehrs nicht von seinem Hals.
„Jetzt!"
„J-ja, natürlich", röchelte Artjom, woraufhin ich mich aufrichtete und die Waffe vollständig von seinem Hals nahm.
„Na endlich sprechen wir dieselbe Sprache", grinste ich zufrieden und tätschelte dabei kräftig seine Wange. An seinem Jackett zog ich ihn zurück auf die Beine, um dann den Kragen sowie seine Krawatte zu richten.
Max hatte Stenja fest umgriffen und Dawson Aljoscha, sodass von den beiden keinerlei Gefahr mehr ausging. Nur Maxim hatte ich in dem Chaos vergessen. Gerade als ich die Tür öffnete, um mit Artjom den Konferenzraum zu verlassen, lief er erneut auf mich zu. Er umgriff meinen Oberkörper und stemmte sich mit seinem gesamten Gewicht gegen mich, während seine Beine weiterliefen.
Zusammen krachten wir über das Treppengeländer und stürzten aus dem ersten Stock direkt auf den runden Tisch im Eingangsbereich. Dieser brach von dem Aufprall ein und ich keuchte schmerzverzerrt auf.
„Fuck." Maxim nahm einen der abgebrochenen Tischbeine und ich reagierte blitzschnell, indem ich eine weitere Pistole nahm und nach oben an die Decke schoss. Ich traf genau die Kette von dem Kronleuchter, der daraufhin auf uns herab sauste.
Eilig rollte ich mich zur Seite, doch auch Maxim reagierte, indem er sich zur Seite fielen ließ. Nur langsam rappelte er sich auf allen Vieren auf.
„Die Treppe hätte es auch getan", fluchte ich leise, als ich wieder auf den Beinen stand und meine schmerzende Schulter rieb.
„Ja, ich hatte schon bessere Ideen", stöhnte Maxim zustimmend und hielt sich seine Rippen fest, die augenscheinlich von dem Sturz ebenso in Mitleidenschaft gezogen wurden.
Ich blickte um mich und sah, dass mittlerweile alle Wachleute um uns umzingelt standen und uns abwartend ansahen. Allerdings würde keiner schießen ohne die Zustimmung von Nikolaj oder Artjom, was vorerst meine Rettung war.
Mein rechtes Bein schmerzte ebenso, weshalb ich leicht humpelte und Artjom erneut ins Visier nahm. Er kam leicht erhobenen Händen die Treppe nach unten und sein Gesichtsausdruck zeigte mir sehr deutlich den Verlust seines ältesten Sohnes.
Mich ließen jedoch vollkommen kalt, denn er hat mir auch etwas genommen, was für mich unbezahlbar war!
„Yonathan, bitte. Ich bringe dich zu ihr, aber hör auf wahllos, um dich zu schießen", sagte Artjom, als er bei mir ankam und ich meine Waffe auf ihn richtete.
„So wahllos war es gar nicht", entgegnete ich kühl. „Ihr habt es schließlich so provoziert! Und ich brauche dich sicher auch nicht erinnern, wer mich so erzogen hat!"
„Keiner von uns hat es dir beigebracht auf deine eigene Familie zu schießen", meinte Artjom, wobei ich den traurigen Ton aus seiner Stimme wahrnahm.
Ich hatte keine Lust auf solche sinnlosen Konversationen, daher drückte ich das Metall meiner Waffe an seine Schläfe und schubste ihn in die Richtung des Kellers. Ich hörte, wie ein Dutzend Gewehre geladen wurden, die nun alle auf mich zielten.
„Du möchtest dich sicherlich nicht auch noch von deinen anderen beiden Söhne verabschieden, oder?", sagte ich nah an seinem Ohr. Sein Blick glitt daraufhin zu Stenja und Aljoscha, die noch immer von Max und Dawson festgehalten wurden.
„Alle Waffen runter!", befahl Artjom laut, woraufhin die Wachleute ihre Gewehre auch sinken ließen. Ich schob Artjom weiter vor mich her und gemeinsam gingen wir die Treppe nach unten in den Keller.
„Wir gehen zuerst in den Technikraum", sagte ich und deutete Artjom mit einer Handbewegung die Richtung.
„Sollte mich das überraschen?", säuselte er genervt, als er vorging und ich ihn folgte.
„Angesichts dessen, dass ich über die Sicherheit dieses Gebäudes besser Bescheid weiß als du, vermutlich nicht", entgegnete ich kühl.
Wir kamen an den verglasten Sicherheitsraum an, in der all meine Technik verbaut war. Die beiden Sicherheitsbeauftragten waren bereits in Alarmbereitschaft, da sie über die Kameras das Szenario im Eingangsbereich gesehen hatten.
Artjom öffnete die Tür und einer der beiden zog umgehend seine Waffe aus dem Holster an seinem Bein.
„Ich möchte ungern noch mehr Tote. Daher wäre es nett, wenn-"
Weiter sprach ich gar nicht, denn da hatte ich ihn mit einem schnellen Schlag ins Gesicht bereits entwaffnet und erschoss noch im selben Atemzug seinen Kollegen.
„Yonathan. Nun sieh dir nur die Sauerei an", meinte Artjom bestürzt, während er versuchte sich das Blut, welches bei dem Schuss in alle Richtungen spritzte, von seinem hellen Hemd zu wischen.
Ich ignorierte es nur und setzte mich stattdessen stumm vor den vielen Bildschirmen. Aus meinem Jackett holte ich einen kleinen USB-Stick hervor, den ich umgehend in den Rechner steckte.
„Willst du mir jetzt einen Virus unterjubeln?", fragte Artjom belustigt, als er mein Treiben verfolgte. Ich verdrehte genervt meine Augen. Es war ohnehin zwecklos ihn zu erklären, dass ich keinen Virus benötigte, um seine Sicherheitsanlage abzustellen.
Ich tippte eilig auf der Tastatur herum und bekam schneller als erwartet Zugriff auf den gesamten Provider. Mit überlegten Tastenkombinationen fuhr das System nach nur wenigen Minuten vollständig herunter.
„Toll, du hast die Sicherheitsanlage abgeschaltet. Und nun? Innerhalb von fünf Minuten steht mehr als die Hälfte der Organisation vor der Tür und denen werde ich nicht mehr verbieten zu schießen", meinte Artjom und klang zum ersten Mal wieder wie es für ihn üblich war. Überheblich.
„Ich hatte nicht vor, es so weit kommen zu lassen", sagte ich konzentriert. Ich hackte mich weiter in das Programm und fand auch schnell die Datei »Isolation«.
„Wie blöd wäre ich, wenn ich nicht dafür sorgen würde, dass weder Leute rein noch herauskommen aus dem Gebäude?"
„Und wie willst du denn aus dem Gebäude flüchten?", hakte er weiter nach, als ein rotes Warndreieck auf dem Bildschirm aufblinkte.
Ich sah ihn einfach nur verwirrt an. War es für ihn nicht möglich weiter als von der Tapete bis zur Wand zu denken? Mir fiel nicht mal ein schlagfertiger Kommentar dazu ein, weshalb ich nur genervt mit der Hand abwinkte.
„Steht dein Maserati noch immer in der Tiefgarage?", fragte ich und ließ es vollkommen nebensächlich klingen.
„Okay, gehen wir mal davon aus, du bekommst Sky befreit, ihr, schafft es durch die Villa und entkommt. Woher bekommst du ihre Papiere?", meinte mein Onkel, mit verschränkten Armen auf der Brust. Diese Frage ließ mich zum ersten Mal hellhörig werden.
„Was willst du mir sagen?" Meine Stimme war nur bedrohliches Knurren und man konnte in der Stille meinen kaum vorhandenen Geduldsfaden immer mehr reißen hören.
„Dass ich sie nicht habe", erläuterte er vollkommen nüchtern, wobei er auch noch die Frechheit besaß, mit seinen Schultern zu zucken.
Der Sadist in mir verspürte das Bedürfnis ihn so lange zu foltern, bis er an seinen eigenen Schmerzen zugrunde ging ...
Hoppla 🤣
Yonathan blüht allmählich auf 😏🔥
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