~Fourtythree~
Vorweg noch zwei kleine Hinweise:
Ich musste leider die Szene, die ich bei Broken Beast habe aus Yonathan's Sicht wiederholen, weil ich weiß, dass nicht jeder das Spin-Off liest, was auch vollkommen okay ist 🥰
Unter anderem musste ich auch das Alter von Emily ändern, da ich für das Spin-Off laut den Richtlinien sonst keine Erwachseneninhalte hätte schreiben dürfen 😅 und da es vorher nicht geplant war, hatte ich mir keine Gedanken gemacht, als ich ihr das Alter 16 gab.
Ich hoffe es ist nicht zu verwirrend für euch 😅❤️
Nun aber viel Spaß beim lesen 🫶🏻🥰
Während Sky noch leicht benommen von dem Sauerstoffmangel allmählich zurückfand, beobachtete ich sie pausenlos. Ihre Atmung normalisierte sich langsam und ich überprüfte auch ihren Puls einige Male, der zwar noch immer langsam war, aber sich ebenso stabilisierte.
"Willkommen zurück", sagte ich, als Sky ihre Augen öffnete und mich desorientiert anblinzelte.
"Das war nicht das, womit ich gerechnet hatte", nuschelte sie benommen. Ich nahm die Decke und legte diese über ihre nackten Beine, woraufhin sie sich auf die Seite drehte und das Kissen fest mit ihren Armen umschlang.
"Womit hättest du denn gerechnet?", fragte ich und setzte mich neben sie. Meinen Rücken lehnte ich an das Kopfteil, ehe ich behutsam einige ihrer blonden Haare aus dem Gesicht strich.
"Mit mehr Schmerzen", antwortete sie und kicherte daraufhin leise. Innerlich verdrehte ich meine Augen. Ihr Zustand war zwar auf eine Art niedlich, aber mir gefiel es nicht, dass sie mich immer nur als ein grobes Arschloch sah, der sie für alles schlagen würde.
"Warum hätte ich dir Schmerzen zufügen sollen?", hakte ich weiter nach.
"Weil ich es so gewollt hätte", meinte Sky nüchtern. Sie klang sogar enttäuscht darüber zu sein, dass ich ihr keine körperlichen Schmerzen zugefügt hatte. In dem Moment verstand ich, dass es nicht ihr Bild von mir war, sondern ihr Verlangen, weshalb sie mich so sah. Und dies hatte nichts mehr mit gesundem Masochismus zu tun.
"Sky", seufzte ich und strich mit einer Hand über ihren Rücken. "Du kannst deinen psychischen Schmerz nicht mit physischen kompensieren. Da kannst du mich noch so sehr provozieren und anflehen. Ich werde dir keine Schmerzen zufügen, um zu vergessen."
"Schmerzen hätte ich aber verdient, stattdessen schenkst du mir einen solch unvergesslichen Moment", murmelte sie leise ins Kopfkissen. Meine Stirn in Falten ziehend, betrachtete ich sie und versuchte ihre Worte auch nur annähernd zu verstehen. »Warum denkst du das?«
"Ich hatte Sex mit deinem Bruder ..." Ich wollte ihr umgehend widersprechen, doch da sprach sie bereits gebrochen weiter. "Und ich bin gekommen."
Unmittelbar nachdem Sky ausgesprochen hatte, kamen mir die Bilder von Demjan in den Kopf, wie er sich tief in sie vergrub. Das Stöhnen von Sky hallte in meinen Ohren wider.
"Ihr wart beide gezwungen dazu", versuchte ich sie zu besänftigen. Ihr Blick wanderte nachdenklich über mein Gesicht. Erst da fiel mir ein, dass Sky es noch nicht wusste, dass ich alles gesehen hatte.
"Mein Onkel hat mir die Aufnahmen von dem Club geschickt", erklärte ich.
"Wie kannst du mich denn nicht mit anderen Augen sehen?" Sky richtete ihre Augen auf mich und ich erkannte die Tränen in diesen, weshalb ich meine Hand behutsam an ihre Wange legte.
"Für mich bist und bleibst du immer meine Princess. Das wird keiner ändern können, egal wie viele noch versuchen werden, sich zwischen uns zu stellen", erklärte ich ihr in einem ruhigen Ton. "Zudem kenne ich dich besser, als du selbst und ich weiß, wie verloren du dich gefühlt hast. Daher war es gar nicht so abwegig, dass du dich jemand anderen näherst, um Halt zu suchen."
"Er ist dein Bruder", hauchte Sky betroffen, während eine Träne ihre Schläfe entlanglief.
"Und wenn er der beschissene Präsident gewesen wäre. Es macht für mich keinen Unterschied. Zudem habe ich Demjan auch gebeten, sich um dich zu kümmern", gestand ich ihr. "Nur wusste ich nicht, dass er dich so manipulieren würde. Ich war immer bei dir, Sky."
"Du hast uns beobachtet", stellte Sky laut denkend fest, woraufhin ich nickte. "Ich hatte immer so ein Gefühl, beobachtet zu werden, aber ich redete mir ein, dass es allgemein von den Kameras kam."
"Ich habe mich in das Überwachungssystem gehackt und auch in die Sicherheitstechnik, damit ich wenigstens etwas Kontrolle aus der Ferne hatte."
"Also hast du auch die Tür verriegelt?", fragte Sky neugierig. Demjan hatte ihr ziemliche Flausen in den Kopf gesetzt, indem er behauptete, dass sie mir egal wäre. Doch nun war endlich meine Zeit gekommen, all diese Missverständnisse aus der Welt zu schaffen.
"Ja natürlich. Es war auch meine Idee, dass Demjan dein Armband in regelmäßigen Abständen auflädt, damit keiner dich berührt. Leider hat mein Onkel es zu früh mitbekommen, dass wir ihn verarschen und wollte uns alle drei dafür bestrafen."
Sky schaut nachdenklich an die Wand, ehe sie verstehend nickt. "Dennoch hat er etwas von mir bekommen, was ihm nicht zustand."
"Ich weiß, aber es ist weder deine Schuld noch empfinde ich wegen des Vorfalls anders", sagte ich und hoffte dabei inständig, dass Sky es früher oder später einfach vergessen könnte.
"Warum hast du nur zugesehen?", stellte sie mir erneut eine Frage. Es war gut, dass sie endlich mit mir sprach, denn nur so konnten wir all das wieder aufbauen, was uns in den letzten beiden Wochen genommen wurde.
"Ich wollte es vermeiden, dich mit Gewalt herauszuholen, um den Ärger mit der Bratva zu umgehen. Allerdings ging es nie wirklich darum, dass noch Geld von deinem Vater offen war. Die haben das nur als Vorwand genutzt, um mich in die Ecke zu treiben", antwortete ich. "Hätte ich das von Anfang an durchschaut, hätte ich niemals so viel Zeit verstreichen lassen."
"Sowas Ähnliches sagte dein Vater auch", erwiderte Sky, ehe sie gähnte und die Decke enger um ihren Körper zog.
"Mein Vater ist es nicht gewohnt, Gegenwind zu bekommen. Allerdings scheint sich etwas Grundlegendes verändert zu haben, wenn er seinen Bruder vor der Bruderschaft hinrichtet."
"Meinst du, das könnte etwas mit dem Inhalt der Akte zu tun haben, die Kirill dir gegeben hat?" Sky gähnte abermals und auch ihre Augen fielen immer wieder erschöpft zu, weshalb ich mich ebenso hinlegte und sie dicht an mich heranzog.
"Gut möglich. Aber zuerst sorge ich dafür, dass du sicher dieses Land verlässt, bevor ich weitere Nachforschungen machen", beantwortete ich ihre Frage, woraufhin sie leise Luft holte, um eine weitere zu stellen.
"Wirst du mir dann davon erzählen?"
"Ja, sobald ich mehr weiß, wirst du es erfahren, versprochen. Aber zuerst schlafen wir", sagte ich und umschloss ihren Körper mit meinen Armen.
"Willst du mich gar nicht anbinden?", fragte sie weiter, als ich mich unter die Decke legte und meine Augen schloss.
"Ich vertraue dir, dass du keinen Blödsinn anstellst", erwiderte ich und hauchte ihr einen letzten Kuss auf den Mundwinkel. Ich wollte ihr zeigen, dass ich ihr nach allem noch immer vertraute und sie mir ebenso ihr Vertrauen schenken konnte.
***
Der nächste Morgen kam schneller als erhofft. Die wenigen Stunden Schlaf in den letzten Nächten machten sich allmählich bemerkbar, weshalb ich auch nur schwerfällig aufstand. Sky schlief noch und ich ließ sie in ihrer Traumwelt verweilen, während ich mich selbst fertig machte.
Ich duschte und zog mir daraufhin ein frisches Hemd so wie eine dunkle Hose an. Meine Zähne noch geputzt und ich sah immerhin nicht mehr allzu müde aus. Ich checkte noch zügig meine E-Mails und nahm Kontakt zu einem Arzt auf, der später in das Hotel kommen würde, um sich Emily genauer anzusehen.
Unser Flug wurde nach hinten verschoben aufgrund eines angesagten Unwetters und würde erst am späten Nachmittag starten, weshalb ich Rose noch eine Nachricht schickte. Sie war nicht besonders begeistert, da sie sich völlig allein um meine Firma kümmerte. Natürlich verstand ich es, aber meine Priorität war nun mal Sky und ich wusste, dass Rose alles unter ihrer Kontrolle hatte.
"Morgen", hörte ich Sky murmeln, weshalb ich mein Handy schnell wegpackte und meine Aufmerksamkeit voll und ganz ihr widmete.
"Guten Morgen", erwiderte ich mit einem sanften Lächeln.
"Wie kannst du eigentlich immer so fit aussehen, wenn man sich selbst wie frisch ausgeschissen fühlt?", grummelte Sky, woraufhin ich die mahnend ansah. Allmählich bekam sie ihr vorlautes Mundwerk zurück, allerdings gefielen mir solche Wörter noch immer nicht aus ihrem Mund.
"Indem ich duschen gehe. Vielleicht solltest du das auch ausprobieren, um wach zu werden und ich ordere in der Zeit bereits Frühstück für uns beide. Noch ist es nicht so spät, sodass ich heute noch anderes bekomme, als Burger und Pommes."
Sky brummte leise vor sich hin, ehe sie doch mühsam das Bett verließ und träge ins Badezimmer schlurfte. Belustigt verfolgte ich das Spektakel mit meinen Augen, ehe sie die Tür vom Bad schloss.
"Benötigst du noch etwas?", rief ich und nahm erneut mein Handy, um mit Max in Kontakt zu treten.
"Nein, vorerst nicht", antwortete sie, ehe ich das Wasser der Dusche hörte. Ich verließ das Zimmer und begegnete unmittelbar vor der Tür Dawson.
"Guten Morgen, Mr. Kingsley", begrüßte er mich, was ich mit einem Nicken erwiderte.
"Ich hole nur Frühstück. Sie behalten Sky im Blick", befahl ich.
"Ja, Sir. An dem Haupteingang befinden sich zwei weitere Wachen, die achten, wer das Hotel betritt", informierte er mich. Abermals nickte ich, um mich gleich darauf auf den Weg in die Lobby zu machen. Dort empfing Max mich unmittelbar und gemeinsam machten wir uns auf den Weg zum Frühstücksbuffet, dass nicht sonderlich vielversprechend war in diesem Motel.
"Rührei oder Spiegelei?", fragte Max, als dieser einen Teller für Sky anrichtete.
"Nein, Sky mag keine Eier", sagte ich und konnte mir ein dümmliches Grinsen nicht verkneifen. Max sah mich nur verwirrt an, während ich an der Situation mit meiner Haushälterin zurückdachte, als Sky ihren gesamten Tee über den Tisch verteilte.
"Okay", sagte er, wobei er das Wort unnötig in die Länge zog.
"Machen Sie Sky einfach ein oder zwei Brötchen mit fettarmem Belag auf den Teller. Ein wenig Obst und vergessen Sie nicht den Cappuccino", wies ich ihn an, ehe ich für mich und Dawson das Essen zusammenstellte.
Mit beladenen Tabletts machten wir uns zurück auf den Weg zum Hotelzimmer. Sky war bereits fertig, weshalb wir in aller Ruhe frühstückten, als es kurz darauf an der Tür klopfte. Ich ahnte bereits, wer es war und überließ es daher Sky, die Tür zu öffnen.
Ich wusste, wie sehr sie sich sorgte und sich unbedingt um Emilys Zustand vergewissern wollte. Daher beschloss ich bereits einige Sachen zu packen, während Sky sich mit Kirill auseinandersetzte.
Kurze Zeit später hörte ich auch schon, wie sich beide verbal angriffen. Die beiden konnten einfach kein Gespräch führen, ohne einander die Pest an den Hals zu wünschen. Ich beschloss nachzusehen, worum es dieses Mal ging, woraufhin Kirill das Wort auch umgehend an mich richtete, als ich zu der Tür ging.
"Jascha, schneid deiner Wildkatze doch mal die Krallen", meinte er genervt. "Oder kürze ihre Stimmbänder."
Mein Blick ging zu Emily, die mit Tränen in den Augen und deutlichen Würgespuren eingeschüchtert vor unserer Tür stand. Da wunderte es mich nicht, dass Sky so aus der Hut fuhr.
Er konnte noch so viel Familie sein, aber es ging mir gehörig gegen den Strich, dass er in diesem Ton von Sky sprach, weshalb ich auch umgehend auf ihn zuging.
"Du solltest nicht so respektlos gegenüber meines Mädchens sein, sonst kürze ich dir etwas", erwiderte ich mit zusammengebissenen Zähnen.
"Viel Erfolg. Ich wollte dir ohnehin nur dein Eigentum zurückbringen", zuckte Kirill desinteressiert mit den Schultern, bevor er sich herumdrehte und zum Gehen ansetzte. Sky ist ignorierte unsere Auseinandersetzung und hatte sich bereits zu Emily gesellt, um ihr Mut zuzureden.
Emily wirkte ängstlich und schien Sky's Blick auszuweichen, während sie Sky sogar widersprach, dass Kirill jedes Recht dazu gehabt hätte, sie halb zu erwürgen. Ich hob eine Augenbraue und versuchte das Thema fallen zu lassen.
"Kirill sagte, du bräuchtest einen Arzt. Ich habe bereits mit einem telefoniert und er würde in einer Stunde hierherkommen, um sich deine Verletzungen anzusehen", sagte ich, während Sky dem Mädchen die Haare aus dem Gesicht wischte. Sie hatte Emily erklärt, wie unser Tagesablauf für heute geplant war, doch Emily schien sich immer mehr dagegen zu sträuben, je mehr Details Sky aufzählte.
"Ich glaube nicht, dass ich das möchte", murmelte Emily verlegen. Ich beobachtete sie weiterhin, während Sky versuchte, sie ein wenig aufzuheitern.
Etwas war seltsam an ihr. Sie wirkte traumatisiert, was auch vollkommen verständlich war, aber sie schien absolut kein Interesse daran zu haben in ein geschütztes Umfeld zu kommen. Ich redete mir ein, dass sie sich dagegen sträubte, weil sie mit ihren 18 Jahren schon zu lange gefangen war, um es sich vorzustellen, ein eigenes Zimmer zu haben.
Kirill war bereits losgegangen und ich beobachtete ihn, wie er den Flur entlangging, als ich ein Klicken wahrnahm und Emily lauthals Sky anschrie.
"Halt endlich dein gottloses Maul!"
Wer Zeit und Lust hat, kann gern heute Abend in mein Live kommen. Wie immer gegen 21 Uhr 🥰 freue mich darauf mich mit euch auszutauschen ❤️
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