~Eleven~
⚠️TW⚠️
(körperliche, seelische Gewalt!)
Mein Körper brannte. Mein Kopf dröhnte. Mein Herz schmerzte.
Und doch fühlte ich mich taub. Als wäre mein Geist nicht länger Bestandteil meines Körpers. des Körpers, der soeben missbraucht wurde und der mich aufs Übelste verriet, als es ihm auch noch gefiel.
Demjan's Muskeln spannten sich an und ich fühlte, wie er sich eilig aus mir herauszog, ehe warme Flüssigkeit auf meinem Rücken spritzte. Die Demütigung saß tief und kraftlos knickten meine Arme weg, sodass ich auf das Bett fiel. Meine Beine zitterten noch immer und auch meine Mitte fühlte sich wund an. Und doch war da auch dieses Gefühl von Befriedigung in meinem Bauch.
Ich weinte und wünschte, ich könnte all die Gefühle und Berührungen, die Demjan in und auf mir verursacht hatte, von mir abwaschen. Doch bevor ich mir über meine Empfindungen hätte Gedanken machen können, hörte ich die Stimme von Artjom.
„Bringt sie in den Keller."
Hände umgriffen meinen Körper und wie in Trance ließ ich zu, dass man mich auf die Beine zog. Mit verschwommener Sicht sah ich zu Demjan, welcher von Iwan gepackt wurde. Seine Hände auf dem Rücken fixiert, schob Iwan ihn vor mir die Tür hinaus. Auch ich wurde am Arm gepackt.
Der Mann führte eine Kette zu meinem Hals, ehe ein metallisches Klicken ertönte, als er die Kette an mein Halsband befetigte. Er ging voran und zog mich an der Kette hinter sich her, wobei ich immer mal fast stolperte. Der Mann hatte eine ähnliche Statur wie Iwan und ich versuchte gar nicht erst, mich von ihm loszureißen.
Wir wurden über den Flur geführt. Demjan ging vor mir und obwohl er wusste, welch Schicksal ihm vermutlich blühte, ging er mir gestrafften Schultern und wirkte selbstsicher. All die anderen Mädchen sahen uns an und auch Kirill stand an der Wand gelehnt mit seinem üblichen desinteressierten Blick.
Seine Augen sahen kurz in meine, während sein Kiefer für eine Millisekunde zuckte.
Ohne weitere Worte wurden wir eine Treppe nach unten geführt zu einer grauen Stahltür. Mein hämmerte verrückt gegen meine Rippen, als Iwan die Tür öffnete und Demjan am Rücken hineinstieß.
„Haltet Sky da raus!", sagte Demjan, als er sich herum drehte und mir direkt in die Augen sah. Ich wich seinen Augen aus, denn ich konnte seinem Blick nicht standhalten. Ich neigte meinen Kopf und starrte auf den kahlen Betonboden, als ich ebenso wie Demjan in den kalten, feuchten Kellerraum gestoßen wurde.
Dieser war bis auf einen Tisch, eine Pritsche und einen Schrank vollkommen leer. Auf dem Boden war getrocknetes Blut und ich erkannte die Ösen an der Wand, an denen der Mann meine Kette befestigte. Meine Tränen flossen bereits wieder über meine Wangen und meine Luft drang schmerzhaft aus meinen Lungen.
„Befestigt ihn am Tisch", hörte ich Artjom's bekannten russischen Akzent. Iwan stieß Demjan zu dem Tisch, ehe er an seinen Armen Manschetten befestigte und Demjan mit dem Bauch voran kräftig auf den Metalltisch drückte. Demjan's Miene war völlig ausdruckslos und es wirkte beinahe, als würde ihm das Geschehene langweilen, während ich am ganzen Körper zitterte.
Iwan befestigte die Manschetten an den Tisch, sodass Demjan nun vollkommen bewegungsunfähig auf diesem lag. Artjom trat an den Tisch heran und sah beinahe enttäuscht auf seinen Neffen herunter.
„Ich brauche dir nicht erklären, was passiert, wenn man uns hintergeht", sagte er im ruhigen Ton, während er sein Jackett auszog und sich noch schwarze Lederhandschuhe über die Hände zog.
„Bist du so lieb?", fragte Artjom zuckersüß an mich gerichtet, als er mir sein Jackett in die Hände drückte. Vor Wut hätte ich es ihm am liebsten vor die Füße geworfen, stattdessen nahm ich es und umgriff mit meinen Händen viel zu fest den Stoff.
Iwan holte ein Messer hervor und zerschnitt mit diesem das Hemd von Demjan, sodass sein Rücken frei lag. Ich schluchzte, als mir dämmerte, was sie vorhatten. Mein Blick fiel auf den nackten Rücken von Demjan. Neben einigen Tattoos erkannte ich auch Narben. Verblasste Narben, die zeigten, dass dies nicht die erste grausame Erfahrung von ihm war.
Seine Miene war noch immer vollkommen entspannt, während mein Herz mir drohte zu zerspringen.
„Bitte... nicht", flehte ich schluchzend, als Artjom zu dem Schrank ging und einen langen dünnen Stock hervorholte. Er ignorierte mich jedoch nur und trat an Demjan heran.
Ich erkannte den Rohrstock aus Fiberglas, denn Yonathan hatte so einen auch in dem blauen Zimmer.
Anscheinend war er nicht der einzige in seiner Familie mit sadistischen Zügen.
„Du kennst das. Schreist du, fangen wir von vorne an!", sagte Artjom mit absoluter Ruhe in der Stimme. Ich schüttelte schockiert über diese Grausamkeit mit dem Kopf, als Demjan's Augen meine fixierten. Ich sah, wie Artjom den Arm hob und hörte, wie der Rohrstock die Luft zerschnitt, ehe dieser laut auf den nackten Rücken von Demjan nieder peitschte.
Ich zuckte so heftig zusammen, als hätte ich den Schlag abbekommen, wohingegen Demjan nicht einmal eine Miene verzog.
Wie viel Leid hatte er bereits ertragen müssen, dass es ihn so kalt ließ?
Immer wieder schlug Artjom auf Demjan ein und ich wendete meinen Blick von seinen blauen Augen ab, als die ersten Stellen seiner Haut den Schlägen nicht standhalten konnten und rissen. Das Blut vermischte sich mit dem Schweiß auf seinem Rücken und ich hörte, wie seiner Kehle immer wieder gequälte Laute entkamen.
„Hör auf!", brüllte ich. Über mich selbst erschrocken, als diese Worte, welche in meinem Kopf in Dauerschleife liefen, aus mir heraussprudelten, riss ich meine Augen auf.
Artjom drehte sich umgehend zu mir herum und kam mit dem Rohrstock in der Hand auf mich zu. Ängstlich wich ich an die kalte Wand und drückte meinen Rücken fest an diese.
„Was gibt dir das Recht zu glauben, du könntest mir Befehle erteilen?", knurrte Artjom mich wütend an. Mein Blick fiel auf den Stock in seiner Hand, an dem das Blut von Demjan haftete. Ich schluckte schwer und ging weitere Schritte seitwärts an der wand entlang, um so viel Abstand wie möglich von ihm zu bekommen.
Allerdings war die Kette zu kurz und hinderte mich nur wenige Schritte später daran weiter vor dem Monster zu fliehen.
„Artjom!", keuchte Demjan schmerzverzerrt. „Sie hat mit alldem nichts zu tun."
„Das siehst du falsch. Sie ist für alles der Grund! Nur leider wurde mir verboten ihr eine Kugel direkt zwischen die Augen zu schießen", meinte Artjom sauer, als er sich Demjan erneut zuwandte. „Dann hätte mein Bruder ja kein Druckmittel mehr."
„Jascha würde unserem Vater nie zustimmen! Egal, was er dafür in Kauf nehmen muss", entgegnete Demjan mit rauer Stimme. Sein Körper zitterte von den Verletzungen und auch in seinem Gesicht sah ich, wie er damit zu kämpfen hatte.
„Wir werden sehen", grinste Artjom abartig, um gleich darauf erneut seinen Arm mit dem Rohrstock zu heben. „Vielleicht bekommt er ja Mitleid, wenn er sieht, was er dir mit seinem Verhalten angetan hat!"
Abermals schlug der Stock auf Demjan's Rücken und ich senkte wimmernd meinen Blick auf den Boden, während sich der Klang der Hiebe in mein Gedächtnis einbrannte, ebenso wie das quälende Keuchen von Demjan. Mein Körper zitterte und meine Muskeln brannten von der Anspannung.
„Sky." Demjan's Stimme war nur ein kaum hörbares Hauchen. Dennoch hob ich meinen Kopf und schaute in seine kraftlosen Augen. Sein Mund öffnete sich einen Spalt und mit gerunzelter Stirn wartete ich ab, als Artjom sich jedoch zu seinem Gesicht lehnte und ihm etwas zuraunte. Ich konnte es wegen meines lauten Schluchzen nicht verstehen.
Ein letztes Mal holte Artjom aus und schlug auf Demjan's Rücken, ehe diesen erschöpft die Augen zufielen. Sein Atem war flach und nur wenige Sekunden später fiel sein Kopf ergebend zur Seite.
„Wir sind fertig. Bringt beide in Sky's Zelle", forderte Artjom seine beiden Handlanger auf, als er den Rohrstock auf den blutigen Boden fallen ließ und sich in aller Ruhe die Handschuhe auszog. Er betrachtete noch kurz den Bewusstlosen vor ihm und schien auch noch stolz auf sein Werk zu sein.
„Ach und nimmt ihm seine persönlichen Gegenstände weg. Die benötigt er dort nicht."
Mein Blick landete abermals auf Demjan's Rücken. Seine Haut hatte überall Risse und er blutete viel zu stark. Ebenso waren die Wunden bereits blau und geschwollen.
Nur am Rande bekam ich mit, wie Artjom sich zu mir drehte und auf mich zukam.
„Das nächste Mal werde ich mit dir Spaß haben, sollte einer der Jungs dir nochmal versuchen zu helfen!"
Armer Demjan 😓
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