kisses on cheeks
Das nachfolgende Gespräch war ziemlich tiefgründig und dennoch erzählte mir Sirius mit seiner üblichen, lockeren Art von seiner Mutter und ihrem Wahn von reinem Blut und ihrer Obsession mit dem Haus Slytherin. „Hat sie damals ziemlich umgehauen, was wohl noch milde ausgedrückt ist, als ich nach Gryffindor gekommen bin", meinte er und lachte matt auf, doch dieses Lachen erreichte seine Augen nicht. „Seitdem war ich das schwarze Schaf in der Familie, eins von vielen und mein Bruder Regulus ist zum Lieblingssohn geworden", als er über seinen Bruder sprach, wirkte er noch trauriger als sonst und aus seiner Erzählung ging hervor, dass es ihn quälte ihn im Grimmauld Platz zurück gelassen zu haben. „Aber ich hätte es keinen Tag mehr länger dort ausgehalten", seine Stimme brach und er wandte sich peinlich berührt von mir ab, weswegen ich eilig aufstand, mich zu ihm auf sein Sofa setze und ihn in den Arm nach. Ich konnte spüren, wie Tränen auf meine Wangen und meine Uniform tropften und ich wusste, dass es nicht nur die von Sirius waren. „Ich habe selten eine Frau getroffen, die so grausam war, wie meine Mutter", seine Stimme war nur ein Schluchzen, aber es verdeutlichte den Schmerz nur noch mehr, den er bei dieser Thematik. „Ich hoffe, dass es Reg gut geht. Ich würde es mir nicht verzeihen, wenn es ihm schlecht gehen würde", murmelte er, wobei er sich vorsichtig aus meiner Umklammerung löste. Seine Augen wirkten durch die Tränen noch blasser als sonst. „Wahrscheinlich denkst du jetzt ich wäre ein Weichei", meinte er und setzte ein schiefes Lächeln auf. „Nein tue ich nicht", gab ich ihm ehrlich zurück und strich dabei unbewusst ein paar schwarze Haarsträhnen aus seinem Gesicht. Erst einen Moment später realisierte ich, was ich da eigentlich tat und wollte meine Hand zurückziehen, jedoch griff er meine Hand. „Ich möchte nicht, dass du wegen mir weinst. Das fand ich damals schon schrecklich, nach unserem blöden Witz im Gemeinschaftsraum", wisperte er und wischte mit seiner freien Hand ein paar der Tränenspuren von meiner Wange, ehe er diese langsam in mein Haar gleiten ließ. „Das war nur aus Mitgefühl", erwiderte ich und brachte die Worte kaum noch hervor, da er mit seinem Gesicht meinem so nahe war, dass ich seinen heißen Atem auf meinen Lippen spüren konnte.
Für einen Augenblick hielt er inne und bedachte mich mit einem tiefen Blick, fast so als befürchtete er, ich würde einen Rückzieher machen. Doch dann schloss er blitzschnell die letzten Zentimeter zwischen uns und küsste mich so unglaublich leidenschaftlich, dass ich das Gefühl hatte ich würde zergehen. Seine Hand wanderte weiter in meine Haare, während die andere meine Finger losließ und zu meiner Hüfte glitt, um mich näher an sich zu ziehen. Definitiv war ich nicht das erste Mädchen, das er küsste, aber das war mir in diesem Moment egal, da ich sowieso keinen klaren Gedanken mehr fassen konnte, denn Sirus Black brachte mich um den Verstand.
Ich wusste nicht, wie lange unser Kuss andauerte, aber nach dem er geendet hatte, lösten wir uns nach atemringend voneinander und warfen uns einen verschwörerischen Blick zu, ehe wir etwas Abstand zwischen uns brachten. „Wahrscheinlich ruiniere ich jetzt die Stimmung und James meinte ich solle dich nicht danach fragen, wollte mir selbst aber auch keine Antwort geben, aber was hast du eigentlich damals in Somerset gemacht. Ich dachte immer du würdest in London leben", kam es von Sirius, nachdem wir uns einigermaßen beruhigt hatten und ich einen Schluck getrunken hatte. „Das tue ich eigentlich auch. Meiner Tante gehört ein Haus in London und das in Somerset ist sozusagen unser Ferienhaus und hat früher meinen Eltern gehört und naja ist in meinen Besitz übergegangen", antwortete ich ihm. „Und warum lebst du bei deiner Tante?", schon seit Jahren hatte ich diese Frage nicht mehr beantworten müssen, da normalerweise die meisten Leute die tragische Geschichte von Edward und Victoria Paris kannten und es verwunderte mich, dass ausgerechnet Sirius Black sie nicht zu kennen schien. „Du weißt nicht was mit meinen Eltern passiert ist? Der Tagesprophet muss damals voll damit gewesen sein", ich klang ein wenig überrascht, was ihm offenbar unangenehm zu sein schien, weswegen ich schnell weitersprach.
„Nun mein Vater war Edward Paris, ein bekannter Auror und er wurde vor einigen Jahren von einem Todesser ermordet, da war ich gerade einmal acht". „Oh ja, die Geschichte kenne ich, dann ist deine Mama wohl Anarietta Paris, von den berühmten Paris Schwestern?", entgegnete mir Sirius, dem es augenscheinlich peinlich war, mich auf den Tod meines Vaters angesprochen zu haben. „Das ist meine Tante, meine Mutter ist oder war Victoria Paris, mein Papa hat damals ihren Nachnamen angenommen, damit sie das Marketing aufrechterhalten können", meinte ich und bei dem Gedanken daran, schlich sich ein Lächeln auf mein Gesicht, wie es ebenso war, wenn man an alte, glückliche Zeiten dachte. Meine Eltern hatten erst geheiratet, als ich schon auf der Welt war und schwach konnte ich mich noch an die Zeremonie erinnern. An das weiße Kleid meiner Mutter, den strahlenden Ausdruck auf dem Gesicht meines Vaters, als sie den Altar entlanggelaufen war und an die Meere aus Blumen und Girlanden. „Naja meine Mutter und meine Tante sind ja berühmt für ihre Zaubertränke, nur leider ging eins ihrer Experimente daneben", fuhr ich fort und versuchte dabei nicht allzu niedergeschlagen zu wirken. „Es war ein Vergessenstrank nicht wahr? Ich kenne die Artikel wohl doch, ich wusste nur nicht, dass du ihre Tochter warst". „Ja, keiner weiß genau was damals passiert ist, aber irgendwie muss sie etwas von dem Trank abbekommen haben und seitdem befindet sie sich in einem Art Stupor, in dem sie nur noch an die Decke starrt und zu keiner Regung mehr fähig ist. Die Heiler, im Sankt Mungos, sind sich nicht sicher, ob sie noch etwas mitbekommt und sämtliche Heilversuche sind gescheitert", entgegnete ich ihm, um nahm zur Ablenkung wieder einen Schluck von meinem Butterbier. „Es war nur schlimm, dass es so kurz nach Papas Tod passiert ist und nun ja meine Tante hatte damals sicherlich viel im Sinn, aber ein Kind großzuziehen zählte definitiv nicht dazu", fügte ich an und konnte ein trauriges Lächeln nicht vermeiden, als ich daran zurückdachte, wie überfordert sie gerade in der Anfangszeit gewesen war.
Noch bis tief in die Nacht saßen wir da und unterhielten uns über alle möglichen Dinge, wobei wir zwischendrin ein paar leidenschaftliche Küsse austauschten. Doch irgendwann mal signalisierte uns eine kleine Uhr, dass es bereits ein Uhr morgens war, was mich gezwungenermaßen zurück in die Realität holte, schließlich hatten wir am nächsten Tag Unterricht. „Schaffen wir es ungesehen zurück in den Gemeinschaftsraum?", fragte ich zögerlich nach, denn ich war mir zu hundert Prozent sicher, dass irgendwo dort draußen Filch und seine Nerv tötende Katze lauerten und falls wir diesen erfolgreich ausweichen konnten, dann würden wir womöglich Peeves begegnen. „Keine Sorge, James hat mir etwas geborgt, das uns den Rückweg deutlich vereinfachen wird", meinte Sirius und griff nach einem blass schimmernden Stoffstück, dass er auffaltete und ich erkannte, dass es sich dabei um einen Umhang handelte. „Und wie soll und dieser alte Fetzen weiterhelfen?", erwiderte ich ihm zögerlich, woraufhin er sich den Mantel umwarf und zu meinem Erstaunen verschwand er darunter. „Wow, der muss ja ein Vermögen gekostet haben, woher hat James den nur?", gab ich erstaunt von mir, denn normalerweise waren nur Auroren im Besitz solcher Tarnumhänge und keine sechszehnjährigen Jungen. „Keine Ahnung", antwortete Sirius mir achselzuckend, der inzwischen wieder vor mir erschienen war. „Aber ich denke damit sollten wir allen Gefahren ausweichen können, die das nächtliche Hogwarts zu bieten hat", witzelte und warf den Umhang über uns beide.
Die Nachricht darüber, dass Sirius Black, der wohl begehrteste Junge in ganz Hogwarts nicht mehr Single war, verbreitete sich wie ein Lauffeuer. Überall wo wir zusammen, oder auch alleine auftauchten wurde getuschelt und manche Mädchen schenkte mir neidische, oder sogar böse Blicke. Doch all das war vergessen, wenn Sirius im Gemeinschaftsraum seinen Arm um mich legte, oder mich in ein verlassenes Klassenzimmer zog, um ein paar ungestörte Augenblicke mit mir zu verbringen. Sam hatte natürlich von Anfang an behauptet, dass es nur eine Frage der Zeit gewesen war, da sie schon immer gewusst hatte, was wir beide füreinander empfanden. „Das hat sich vor einem Jahr aber noch ganz anders angehört", witzelte ich, als ich ihre Hausaufgaben für Zauberkunst verbesserte, denn auch sie profitierte von meinem Höhenflug der Gefühle.
James hatte sich selbst zu unserem persönlichen Liebesberater ernannt und warf immer wieder Blicke zu Lily Evans, wenn er bei uns war, fast so als erhoffte er sich mehr Glück bei ihr, nachdem sein Freund jemanden erobert hatte. Remus hingegen riet mir öfter dazu, mir die ganze Sache noch einmal durch den Kopf gehen zu lassen, was selbstverständlich nur ein Scherz war und Peter wandte immer hastig den Blick ab und wurde rot wie eine Tomate, wenn Sirius mir einen Kuss auf die Lippen hauchte.
Alles in allem waren unsere letzten Schuljahre in Hogwarts wirklich die beste Zeit meines Lebens, aber leider blieb es nicht so, denn immer mehr holte uns der Krieg ein. Und erst nachdem meine Schulzeit geendet hatte, bemerkte ich, wovor uns die alten Mauern des Schlosses geschützt hatten.
An dieser Stelle möchte ich sagen, dass die Geschichte noch nicht vorbei ist und nun einfach ein kleiner Zeitsprung folgt :)
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