Kapitel 73

~POV Taddl~

Als ich bei Nico und Felix ankam und wieder das Wohnzimmer betrat, fiel bei jedem ein Stein vom Herzen. "Man, wo warst du?", fragte Luna mich, ein wenig wütend. "Wir haben uns mega Sorgen um dich gemacht." "Ich war bei der Gang." Plötzlich schauten mich alle an, als wäre ich komplett verrückt geworden. "Was? Geht es dir gut?", fragte Marley mich. "Nein, geht es ihm nicht.", sagte Luna, bevor ich überhaupt antworten konnte und zeigte auf meine Hüfte. "Das war ein Versehen. Mir geht es gut. Außerdem hat sich Lena schon darum gekümmert." "Lena?" "Sie gehört zur Gang." "Bist du komplett verrückt geworden? Du kannst ihr nicht trauen!" Ich packte Luna an den Schultern und schubste sie sanft ins Sofa zurück, ich setzte mich neben sie und fing an alles zu erklären. Alles was Lena mir erzählt hatte. Dass Niklas seine Position ausnutzt und niemand mehr wirklich in der Gang sein will. Zumindest nicht die Leute, die schon vor Niklas in der Gang waren. Dann erzählte ich noch, dass wir das Spiel spielen können und erklärte ihnen auch die Probleme die dabei enstehen können. "Okay, wir sollten so schnell wie möglich mit dem Spiel anfangen.", sagte Luna und ich nickte zustimmend. "Dann lasst uns zum Büro gehen." 

(...)

Als erstes versuchten wir herauszufinden wo Ardy gerade ist. Das gestaltete sich jedoch schwerer als gedacht, denn auch, wenn wir ein paar Informationen und Daten von Ardy hatten, die Lena und gegeben hat, mussten wir aufpassen, dass wir so versteckt wie möglich vor gingen. Schließlich durfte Niklas nichts merken. Nach ein paar Minuten hatten wir dann aber endlich seinen Standort. "Fuck, das ist wirklich weit weg.", sagte Marley. "Meinst du, du kriegst es hin, dass Niklas ihm keine Nachrichten mehr schreiben kann? Sonst würde es Ardy nur verwirren. Wir dürfen uns aber nicht bekanntgeben. Dann wird es für Ardy und uns noch gefährlicher, falls Niklas dahinter kommt." "Ja, sollte ich hinbekommen. Aber dann müssen wir uns wirklich beeilen."

~POV Ardy~

Niklas hatte mich in einen ziemlich dunklen und kalten Keller gebracht, von welchem aus ich das Spiel jetzt weiterspielen sollte.

Niklas: Öffne die Truhe.

Ich ging zur Truhe, welche auf der anderen Seite des Kellers stand. Ich weiß nicht, ob ich sie wirklich öffnen will. Aber was blieb mir schon anderes übrig? Richtig. Gar nichts. Niklas hatte mir extra ein Schlüssel gegeben mit dem ich die Truhe öffnen konnte. Als ich sah, was dort drin war, setzte mein Herz aus. Es war ein Haufen Geld und ein paar Waffen.

Niklas: Draußen steht ein Auto, bring die Truhe weg.

Zu der Nachricht schickte er mir ein Standort zu welchem ich hinfahren sollte. Ich nahm also die Truhe, welche nicht gerade leicht war und schleppte sie die Treppe rauf, nach draußen und in das silberne Auto, welches plötzlich auf der Auffahrt stand. Der Keller gehörte zu einem Haus. Klar, hätte Niklas mich genauso gut im Haus wohnen lassen können, doch das Haus war besetzt von einer Kleinfamilie. Keine Ahnung ob sie von mir wussten oder nicht, aber so wie der Keller aussah, benutzen sie diesen schon lange nicht mehr. Ich musste eigentlich nicht weit fahren. Nur zehn Minuten. Doch schon nach fünf Minuten sah ich die Polizei hinter mir fahren, welche mich plötzlich anhielt. Fuck! Ich fuhr an den Rand und wartete bis einer der Polizisten zu mir kam. "Würden Sie einmal den Motor ausmachen, mir Ihre Papiere überreichen und aussteigen?" Ich nickte und tat was er sagte. Während er die Papiere überprüfte kam ein anderer Polizist zu mir und musterte mich. "Geht es Ihnen gut?" "Ja..." Nein eigentlich nicht wirklich, aber das musste er nicht wissen. Schließlich würde selbst die Polizei mir nicht helfen, wenn sie wüssten, dass ich der Gang helfe. "Woher kommt das Blut an Ihrem Ärmel?" Scheiße, das hatte ich total vergessen. Ich hatte mir keinen anderen Hoodie angezogen, aus dem einfachen Grund, weil er nach Taddl roch und ich ihn vermisste. "Hab mich verletzt.", sagte ich schnell, was ja nicht mal gelogen war. "Das Auto wurde als gestohlen gemeldet.", sagte der andere Polizist, welcher wieder zu uns kam. Na ganz toll! Jetzt saß ich komplett in der Scheiße. "Sie werden jetzt mit auf das Revier genommen." "Nein, das wird er nicht.", meldete sich eine Stimme hinter mir. Als ich mich umdrehte standen dort zwei Typen. Der eine hatte die Truhe in den Händen. "Er gehört zu uns." "Das ist ja alles schön und gut, aber trotzdem ist dieses Auto als gestohlen gemeldet und er muss jetzt mit uns kommen." "Der Typ fasste mir sachte an die Schulter und schubste mich ein wenig zurück, dann hob er seinen Ärmel und zeigte den Polizisten sein Tattoo. "Wollen wir das wirklich auf eine andere Weise klären?" Die Polizisten schauten plötzlich geschockt. "Ähm... Nein. Okay, dann... schon gut.... Sie dürfen weiterfahren." Und schneller als ich es überhaupt realisieren konnte waren die beiden Polizisten wieder weg. "Wir übernehmen ab hier. Niklas meinte, dass du die Truhe zu uns bringst. Aber wir wussten, dass die Polizei im Moment viele Autos absucht, wegen Drogen uns sowas. Da wollten wir kein Risiko eingehen. Warte einfach bis Niklas dir eine Nachricht schreibt." Ich nickte und die beiden Typen verschwanden wieder ins Auto und fuhren los. Auch ich stieg ins Auto und wartete auf eine Nachricht von Niklas. Doch nach zehn Minuten kam immer noch nichts und ich wollte gerade ihm eine Nachricht schreiben, als sein Name auf dem Bildschirm auftauchte.

Niklas: Drei Leute! Drei Leute sind wegen dir gestorben! Fahr zurück!

Drei Leute? Okay, ich wusste, dass Jones und Marius tot waren. Aber wer denn noch? Ich hatte niemanden umgebracht. Ich meine, ich hatte auch keine Schuld an Jones Tod. Doch wieso machte er mich jetzt für drei Tode verantwortlich?
Ich kam schnell wieder beim Keller an. Gerade als ich diesen betreten hatte, schrieb Niklas mir schon wieder eine Nachricht.

Niklas: Verletze dich. Ich sag, wenn es reicht.

Ich seufzte, setzte das Messer an meinem Unterarm an und zog immer wieder ein paar Striche durch, während Tränen über meine Wange liefen. Ich will wieder nach Hause. Ich will zu Taddl. Aber was ist, wenn das nie passiert? Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass es schon sechs Uhr morgens war. Ich hatte die ganze letzte Nacht nicht geschlafen. Eigentlich wollte ich das auch nicht, weil ich immer noch Angst hatte. Angst vor jeder nächsten Aufgaben. Immer noch fügte ich mir Schnitte hinzu und mein ganzer Arm war voller Blut.

Niklas: Hör auf!

Gott sei dank. Eigentlich hatte ich mich schon an den Schmerz gewöhnt. Es tat nicht mehr weh. Es war mehr wie ein Ausweg. Ich vergaß kurz alles.

Niklas: Fahr nach Hause.

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