Kapitel 68

~POV Taddl~

Ich hätte fast einen Herzinfarkt bekommen als ich wieder nach Hause kam und sah, dass Ardy nicht da war. Ich malte mir das schlimmste aus und konnte mir fast denken wer dahinter steckte. Die Gang. Oder Nico und Felix, denen ich immer noch nicht ganz vertraute. Sofort rief ich Marley und Luna an, die schon nach wenigen Minuten da waren. "Er würde doch niemals gehen, ohne mir nicht Bescheid zu sagen wohin.", sagte ich. "Da hast du Recht.", stimmte Luna mir zu. "Das macht er nicht. Es muss die Gang gewesen sein." "Oder Nico und Felix.", brummte ich. "Nein Taddl. Das glaube ich nicht.", sagte Marley und ich schaute ihn ungläubig an. Okay, ich hatte mich ja langsam damit abgefunden, dass Luna und Ardy den beiden glaubten, aber, dass jetzt auch noch Marley ihnen glaubt, hätte ich wirklich nicht gedacht. "Überleg doch mal. Sie haben Ardys ganzen Sachen gelöscht. Warum sollten sie es wieder tun?" "Mary hat Recht. Sie waren es bestimmt nicht." Na gut, ich gebe ja zu, es wäre komisch, wenn Nico und Felix jetzt wieder dahinter stecken würden. Aber trotzdem wollte ich es nicht ausschließen. "Und was wollen wir jetzt machen, damit wir wissen wo Ardy ist?", fragte Luna. "Wir orten sein Handy." Ich gab Marley meinen PC, weil er sich damit besser auskannte und schneller war. Es dauerte ein paar Minten und irgendwas sagte mir, dass das kein gutes Zeichen war, wenn Marley solange brauchte. "Ich kann ihn nicht orten. Ich komme nicht in sein Handy." "Fuck...", fluchte ich leise. Wir überlegten lange, was wir jetzt machen konnten. Und Marley versuchte sich weiter in Ardys Handy zu hacken, doch das jedes Mal ohne Erfolg. Wir hatten gerade keine Ahnung was wir noch tun sollten. Vorallem, weil wir nicht wussten, wo Ardy ist. Bevor ich fragen konnte, was wir als nächstes machen sollten, bekam ich eine Nachricht. Von Ardy. Mein Herz stoppte kurz und ich öffnete die Nachricht sofort.

Ardy: Es tut mir leid. Aber ich kann das nicht mehr. Das mit der Gang und alles andere. Es wird mir zuviel...

Dazu schickte er mir ein Bild, welches sein Arm mit tiefen Schnitten zeigte. Nein. Das kann er nicht selbst getan haben. Ich reichte Marley und Luna wortlos mein Handy. Dazu muss er gezwungen worden sein. "Das kann nicht sein... Wir haben solche Nachrichten schon oft genug bekommen um zu wissen, dass es nicht Ardy ist, der diese Nachrichten schreibt.", sagte Luna. "Da hast du Recht." Ich nahm Luna mein Handy wieder aus der Hand und schrieb diesem Idioten, der sich in Ardys Handy gehackt hatte eine Nachricht. 

Taddl: Wer bist du? Wo ist Ardy?!
Ardy: Was redest du?
Taddl: Ich weiß, dass du nicht Ardy bist.
Ardy: Doch Taddl. Dieses mal wohl. Es tut mir leid. Aber ich kann das nicht mehr.
Taddl: Ich glaube dir nicht.
Ardy: Dann rufe mich an.

"Soll ich?", fragte ich an Mary und Luna gewandt. "Ja.", sagte Marley letztendlich. Ich nickte und rief "Ardy" oder wer auch immer dahinter steckte an. Mir stockte der Atmen, als ich tatsächlich Ardys Stimme hörte.

Ardy: "Hey."
Taddl: "Ardy? Was soll das?"
Ardy: "Ich kann das einfach nicht mehr..."
Taddl: "Was? Was nicht mehr?"
Ardy: "Alles. Es wird mir zuviel. Das mit der Gang. Wir werden keine Chance gegen sie haben."

Ich hörte am Telefon, dass er weinte.

Taddl: "Doch Ardy. Wir schaffen das."
Ardy: "Nein Taddl..."
Taddl: "Ardy-"
Ardy: "Hör mir zu. Wir werden es nicht schaffen. Ich will das nicht mehr. Aber ich will dir noch eines sagen. Du musst mir genau zu hören, ja?"
Taddl: "Okay..."
Ardy: "Weißt du noch, als wir uns gerade kennengelernt haben? Wir waren schon zusammen, hatten aber einen kleinen Streit und du hast mir dann einen Brief geschrieben. Ich kann ihn noch auswendig. 
Deine Hilfe, werde ich immer brauchen. Ein altes Lied, erinnert mich an dich. Unser Haus, soll riesig werden. Wird zwanzig Räume haben, nur für unsere Kinder. Die Minuten mit dir vergehen viel zu schnell. Mein Weg des Lebens will ich nur mit dir verbringen. 
Du hast mir gesagt, dass ich mir immer das zweite Wort eines Satzes merken soll, weil es später wichtig wird. Wenn wir älter sind. Daran werde ich mich immer erinnern. Ich liebe dich Taddl."

Bevor ich noch irgendwas sagen konnte hatte er schon wieder aufgelegt. Ich war total verwirrt. Ich hatte ihm nie ein Brief geschrieben. Und ich konnte mich auch nicht an einen Streit erinnern, als wir gerade zusammen waren. "Da stimmt was nicht.", sagte ich. "Ich habe Ardy nie einen Brief geschrieben." Luna und Marley schauten mich verwirrt an. "Aber wieso sagt er das dann?" Ich zuckte mit den Schultern. "Wir müssen unbedingt herausfinden wo Ardy ist. Bevor er sich etwas antut." Und mir fiel nur einer ein, der sich noch besser mit dem Hacken auskannte, als Marley. "Felix." "Was?", fragten Luna und Marley gleichzeitig. "Felix kennt sich mit dem Hacken aus. Vielleicht kann er uns helfen." "Dann lasst uns zu ihnen gehen.", sagte Luna und Marley und ich nickten. 
Wir kamen ziemlich schnell an, doch beim ersten Klingeln öffnete keiner die Tür. "Sonst sind sie immer da, wenn man sie nicht braucht. Und jetzt sind sie nicht zu erreichen.", sagte ich genervt und klingelte Sturm. Bis nach gefühlten Stunden endlich Nico die Tür öffnete. "Mein Gott, ich hoffe es gibt einen guten Grund, dass ihr stört?", fragte er genervt. "Wir brauchen eure Hilfe.", sagte ich und trat in das Haus. "Ja, klar. Komm doch rein.", sagte Nico ironisch und immer noch ein wenig genervt. Auch Felix kam jetzt in den Flur und schaute uns fragend an. Okay, so wie die beiden aussahen, hatten wir anscheinend gerade gestört. Aber das war mir egal. "Felix, kannst du Ardys Handy orten?" "Wieso? Was ist los?", fragte er. "Ardy ist weg. Ich habe ihn noch angerufen und er hat irgendwas davon geredet, dass ich ihm ein Brief geschrieben habe und so. Doch das habe ich nie. Ich habe Angst, dass er sich was antut." Felix nickte. "Komm mit." Er führte mich nach oben in einen Raum voller Bildschirme und PCs. "Ich würde ja sagen, dass ihr verrückt seid, wenn wir nicht selber so einen Raum hätten." "Kannst du mir dein Handy geben?", fragte Felix. Ich war ein wenig verwundert darüber, gab es ihm aber trotzdem. "Du sagst Ardy hätte dich angerufen. Vielleicht kann ich den Anruf zurückverfolgen." Er sah sehr konzentriert aus, während Nico nur genervt neben uns saß. Es dauerte ein paar Minuten. "Keine Chance. Sie haben sein Handy zu gut gesichert."



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