Kapitel 6
~POV Ardy~
Scheiße! Was sollte das?! "Lass uns über etwas anderes reden. Bei Liebeskummer ist es gut auf andere Gedanken zu kommen." "Luna... Das ist ja wirklich nett, aber ich wäre gerade echt lieber alleine." Sie schüttelte nur entschlossen den Kopf. "Kommt gar nicht Infrage. Ich bleibe bei dir und lenke dich ab. Und wenn es die ganze Nacht dauert." Man, wie sollte ich sie denn jetzt loswerden? Ich weiß, dass es nett gemeint ist und ich wäre ihr auch wirklich dankbar, wenn Nico und Felix jetzt gerade nicht im Weg wären. "Luna, bitte. Ich will wirklich alleine sein. Ich weiß gerade selber nicht wo mir der Kopf steht und hab total den Stress auf der Arbeit im Moment. Ich brauche einfach nur meine Ruhe um mir über alles klar zu werden." Ich sah ihren Blick und wusste, dass sie etwas dagegen sagen wollte. Doch bevor sie das tun konnte, kam ich ihr wieder zuvor. "Außerdem geht es mir wirklich nicht gut. Ich glaube, ich werde krank..." "Schön. Du hast gewonnen. Aber sobald es dir schlechter geht rufst du mich an, ja? Du weißt, dass ich immer für dich da bin." "Das weiß ich und das habe ich auch nie bezweifelt." Ich verabschiedete mich mit einer Umarmung von ihr und war wirklich froh, dass sie jetzt weg war. Ich seufzte und setzte mich wieder auf das Sofa. Warum sollte ich Luna jetzt wegschicken? Die Frage beantwortete sich sofort als die Tür aufgerissen wurde und Nico und Felix plötzlich vor mir standen. "Pack deine Sachen.", sagte Nico, weswegen ich sie verwirrt ansah. "Pack deine Sachen los! Du ziehst um." "Was?" "Du. Ziehst. Um. Soll ich es dir noch buchstabieren? Los! Pack die nötigsten Sachen ein. Sprich, Klamotten, Handy und was weiß ich, was du noch alles brauchst. Halbe Stunde. Dann bist du fertig." Ich stand auf und lief in mein Zimmer in welchem ich eine große Tasche hervorholte und eine Sache nach der anderen packte. Handy, Aufladekabel, Laptop, Klamotten. Apropros Klamotten...
Plötzlich fiel ein Hoodie von Taddl aus dem Schrank. Ich hielt ihn so doll fest, als wäre dieser Hoddie das wichtigste in meinem Leben. Naja, eigentlich war der Besitzer dieses Hoodies das wichtigste in meinem Leben gewesen. Gewesen. Ich musste ihn vergessen. Nico und Felix wollten es so und ich weiß, dass es besser war, wenn ich ihnen nicht widerspreche. Nachdem ich das Nötigste soweit gepackt hatte, ging ich zurück zu Nico und Felix. "Schön, dann können wir jetzt ja endlich los.", sagte Nico und gab mir ein Zeichen ihm zu folgen. Wir stiegen in sein Auto und mir kamen immer mehr Bedenken wohin er mich führte. Was ist, wenn er mich wieder in irgendeinen Keller bringt? Obwohl, was würde ich ihm dann noch bringen? Was, wenn es eine Falle war? Aber nicht für mich, sondern für Taddl. Wenn Nico und Felix mich jetzt in einen Keller einsperren, mir Verletzungen hinzufügen und es dann an Taddl schicken, sodass Taddl versucht mich zu retten? Doch bei dem Versuch werden Nico und Felix ihn dann vielleicht umbringen. Obwohl... Das passte auch irgendwie nicht zusammen. Dann hätten sie doch nicht gesagt, dass ich das Spiel wieder spielen soll. Oder sie wollten mir damit nur Angst einjagen. Aber dann hätte ich ja nicht mit Taddl Schluss machen brauchen. Irgendwie passte das alles nicht zusammen und ich wurde aus den beiden nicht schlau. Nico parkte vor einem Haus, welches gar nicht mal so übel aussah. Aber der erste Blick konnte täuschen. "Komm schon. Es wird dir gefallen." Ich war überrascht, dass er es so nett sagte. Als wolle er mir die Angst nehmen. Doch eigentlich machte er es damit nur noch schlimmer. Er führte mich in das Haus, in welchem auch schon sein Hund Aristo wartete. Als er mich erblickte fing er sofort an zu knurren und zu bellen. "Aristo, sei leise. Ardy, tut schon nichts." Sofort hörte der Hund auf zu bellen, schaute mich trotzdem weiterhin wütend an. Ich folgte Nico in ein hinteres kleines Zimmer. "Das hier ist dein Zimmer." Ich schaute mich genauer um. Hier stand ein sehr bequemes Bett, ein Kleiderschrank, ein Schreibtisch mit einem Stuhl, ein kleiner Fernseher und an sich war das Zimmer auch wirklich hell und schön. "Du wirst bei Felix und mir wohnen." Ich war immer noch so überrascht, aber auch verunsichert von seiner Freundlichkeit, dass ich wusste, dass hier irgendwas nicht stimmen konnte. "Stell deine Tasche hier ab, ich zeig dir auch noch die anderen Räume." Zusammen gingen wir nach oben und er zeigte mir die Tür von Felix und seinem Schlafzimmer in welches ich aber nicht reingehen soll. Dann zeigte er mir noch unwichtige Sachen wie das Bad und das Wohnzimmer. Doch auch eine Tür, welche meine Neugierde weckte. "Diesen Raum darfst du niemals betreten. Er ist immer abgeschlossen und nur Felix und ich haben einen Schlüssel dafür. Solltest du den Raum trotzdem irgendwann mal betreten, weil deine Neugierde zu stark ist oder warum auch immer, wirst du es bitterlich bereuen. Kapiert?" Und da war er wieder. Der Nico den ich kannte. Kalt, einschüchternd und wütend. Weswegen ich nur verunsichert nickte. "Schön, dann zeige ich dir jetzt die Küche." Wir liefen in die Küche, in welcher auch Felix war, der gerade das Essen fertig hatte. Nico und ich setzten uns hin und sofort knurrte Aristo wieder, welcher unter dem Tisch lag und schaute mich wütend an. "Hey! Hör auf damit.", sagte Nico und gab ihm einen sanften Schubs. Felix warf ihm einen Knochen zu und sofort war er still. "Also, es gibt natürlich einen Grund, warum du nun hier wohnst und nicht mehr bei dir.", fing Nico an. "Und es ist kein schöner Grund." Na toll. Wie hätte ich es auch anders erwarten können?
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