Kapitel 5
~POV Ardy~
Ich sank auf den Boden. Nicht nur wegen dem Schmerz, welchen ich jetzt auch im Magen und nicht mehr nur in meinem Oberarm fühlte, sondern auch aus Verzweiflung. Scheiße! Ich war wieder drin. Es fing wieder alles von vorne an. Ich musste wieder das Spiel mitspielen. Nein! Ich will das nicht mehr! Ich will nicht schon wieder durch diese Hölle gehen. Was ist, wenn ich dieses mal wirklich sterbe? Ich kannte Nico und Felix. Und ich wusste auch, dass sie Feinde hatten, welche nicht gerade ungefährlich waren. Doch was sollte ich sonst tun? Ich musste wieder mitspielen. Ich hatte viel zu viel Angst, dass sie meiner Familie oder meinen Freunden etwas antun. Und ich wusste, dass es Nico und Felix egal war, wen sie töten. Ich konnte es nicht ändern. Ich musste mich meinem Schicksal einfach hingeben. Ungewollt kamen mir die Tränen. Gerade als ich dachte, dass alles wieder gut werden wird, kam es nur nochmal doppelt so schlimm. Ich schaute zu meinem Oberarm, welcher immer noch blutete und langsam ging das Blut auch durch die Jacke. Ich schleppte mich ins Bad wo ich die Verletzung erst einmal säuberte und dann verband. Auch mein Magen schmerzte noch ein bisschen, aber das war gerade mein kleinstes Problem. Ich ging ins Wohnzimmer und wollte einen Film schauen einfach nur um auf andere Gedanken zu kommen. Doch ganz so gut klappte das nicht. Ich schaute auf mein Handy. Eine Nachricht von Taddl und eine von Nico.
Taddl: Alles okay?
Ardy: Ja, nur ein wenig Kopfschmerzen. Aber sonst alles gut :)
Wenn du wüsstest...
Ich wünschte ich könnte es ihm erzählen, doch ich hatte zuviel Angst vor Nico und Felix.
Nico: Die erste Aufgabe wird nicht so einfach sein. Bereit?
Eigentlich nicht.
Ardy: Ja.
Nico: Mach mit Taddl Schluss. Er wird sonst nur im Weg sein.
Ardy: Nein! Das kann ich nicht!
Nico: Doch kannst du. Wir können dich auch gerne nochmal besuchen kommen, wenn dir nichts an deiner Gesundheit liegt. Mach es!
Nein! Ich kann und will nicht mit Taddl Schluss machen.
Nico: Natürlich können wir Taddl auch aus dem Weg schaffen, wenn du es nicht auf die Reihe bekommst mit ihm Schluss zu machen.
Ardy: Schon gut! Ich mache es...
Auf keinen Fall will ich, dass Taddl wegen mir stirbt oder noch schlimmeres passiert. Schweren Herzens schrieb ich Taddl.
Ardy: Kann ich morgen vorbeikommen?
Taddl: Klar, hab morgen frei :)
Ich legte mein Handy neben mich, durch die ganzen Gedanken und die Aufregung heute wurde ich ziemlich schnell, ziemlich müde und schlief auf dem Sofa ein.
(...)
Ich war schon relativ früh wach, weswegen ich beschloss schon um 11 Uhr zu Taddl zu gehen. Auf dem Weg zu ihm raste mein Herz immer schneller. Ich will ihn einfach nicht verlassen. Aber sonst würde Nico ihn umbringen. Da ich einen Schlüssel für seine Wohnung hatte klingelte ich nicht, sondern trat einfach ein. Taddl saß Wohnzimmer und wartete anscheinend schon auf mich. "Hey." Er kam auf mich zu und wollte mir einen Kuss geben, doch ich blockte ab, weswegen er mich verwirrt ansah. "Taddl, ich...." Wow, das war echt schwerer als ich dachte. Wie fange ich denn jetzt an ohne ihn groß zu verletzten? Ich meine, ich würde ihn so oder so verletzten und mich selber auch. Gott, alleine bei dem Gedanken würde ich einfach wieder umdrehen und gehen. Oder einfach bei ihm bleiben und so tun als wäre nichts. Aber ich wusste, dass ich das nicht konnte. Okay, reiß dich zusammen. Du musst das jetzt machen. Ich holte tief Luft und fing nochmal an: "Ich... Ich hab über uns nachgedacht. Und... Naja.... Ich weiß auch nicht.... I-irgendwie sind da keine Gefühle mehr." Er schaute mich geschockt und traurig an. Aua. Der Blick tat mir im Herzen weh. Wie gerne ich ihn jetzt einfach umarmen würde. "So auf einmal? Hab ich irgendwas falsch gemacht?" "Nein! Du hast gar nichts falsch gemacht.... Aber ich." Den letzten Satz flüsterte ich mehr zu mir selbst, als zu ihm. Ich hatte etwas falsch gemacht. Ich hatte falsch gemacht, dass Nico so nah an mich rankam und mich jetzt kontrolliert. "Ich kann einfach nicht mehr mit dir zusammen sein, wenn da keine Gefühle mehr sind. Tut mir leid." Taddl nickte nur und man sah ihm die Traurigkeit an. "Lässt du mich bitte alleine?", fragte er leise. Dieses mal nickte ich und ohne noch irgendein Wort zu sagen verschwand ich und setzte mich ins Auto. Fuck! Was ist, wenn er jetzt denkt, dass er wirklich etwas falsch gemacht hat? Ich meine, nachdem was in der Vergangenheit passiert ist. Das mit Nico. Danach hatte er keinem mehr vertraut. Zumindest nicht bis ich kam. Und jetzt mach ich Idiot Schluss mit ihm. Ich wollte es doch selber nicht, aber ich weiß nicht was mir anderes übrig geblieben wäre. Ich spürte wie die warmen Tränen meine Wange hinunter liefen.
Nico: Geh nach Hause.
Jaja, schon gut. Ich musste jetzt nur kurz das eben Geschehene vergessen und mich auf den Verkehr konzentrieren um nicht auch noch einen Unfall zu bauen. Nach ein paar Minuten kam ich zuhause an und wieder überkam mich die Traurigkeit. Ich wollte jetzt einfach allein sein. Doch daraus wurde nichts. Als ich die Tür auf schloss sah ich, wie Luna aus der Küche in den Flur kam. "Hey, ich-" Sie unterbrach als sie mich sah. "Was ist los?" Ich antwortete ihr nicht, sondern lief einfach ins Wohnzimmer und ließ mich auf das Sofa fallen. Luna setzte sich sofort neben mich und nahm mich in den Arm. "Ich hab mit Taddl Schluss gemacht.", sagte ich schnell und wieder überkam mich der Schmerz und das Gefühl der Trauer. "Du... Was? Warum?" Ich zuckte mit den Schultern. "Ich weiß nicht... Irgendwie waren keine Gefühle mehr da und.... Ach keine Ahnung." "Okay, schon gut. Du musst jetzt nicht darüber reden." Ich war froh, dass Luna so verständnisvoll war. Und es tat gerade wirklich gut, doch auch nur solange, bis eine neue Nachricht von Nico auf dem Display erschien.
Nico: Du hast 10 Minuten Zeit sie aus deiner Wohnung zu schaffen.
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