Kapitel 46

~POV Ardy~

Nach dem Frühstück waren wir weiter am überlegen, was wir gegen die Gang machen konnten. Doch außer Mord, fiel uns nichts ein. Und Mord konnten wir auf keinen Fall begehen. Nicht nur, weil wir uns strafbar machten, sondern auch, weil es zu gefährlich war. Schließlich war die Gang in der Überzahl und schreckten wirklich vor nichts zurück. Wir würden alles nur noch schlimmer machen, wenn wir auch nur einen von ihnen umbringen würden. Und wir konnten auch nicht unser Leben lang vor ihnen fliehen. "Wir müssen wohl oder übel auf unsere Überredungskünste vertrauen.", sagte Taddl und wir anderen nickten zustimmend. Es war besser, wenn wir es schafften, dass sie uns vertrauen und uns in ihrer Gang aufnehmen. Klar, Nico und Felix werden vielleicht sterben müssen, es sei denn sie schaffen es rechtzeitig weg zu kommen. Aber sind wir mal ehrlich, haben sie es anders verdient? Wegen ihnen stecken wir doch in dieser ganzen Scheiße. Ohne sie wäre die Gang niemals hinter uns her gewesen, ohne sie wäre ich nicht schon fast tausend mal drauf gegangen. Außerdem wusste ich ja nicht mal, ob sie das Spiel immer noch spielen wollten. Aber das war gerade mein geringstes Problem. "Wie wäre es, wenn wir alle jetzt mal unseren Kopf frei kriegen.", schlug Luna vor und wir schauten sie fragend an. "Uns bleibt doch nichts anderes übrig, als jetzt entweder auf die Gang zu warten oder zu ihnen zu gehen, richtig?" Wir drei nickten. "Noch wissen sie nicht wo wir sind. Lasst uns nur für ein paar Tage mal alles vergessen und entspannen." Sie ging zu dem Schrank auf welchem der Fernseher stand und holte Monopoly raus. "Oh ja. Das ist natürlich Entspannung.", sagte Marley ironisch. Luna streckte ihm nur die Zunge raus und packte es aus.

(...)

Nach einer langen Runde Monopoly saßen wir nun wieder alle auf der Couch und redeten über Gott und die Welt. "Meinst du wir können unsere Handys wieder anmachen?", fragte Taddl, Marley. Marley nickte. "Ja, eigentlich schon. Und selbst, wenn sie uns orten. Wir wollen doch sowieso mit ihnen reden." Also schalteten wir alle unsere Handys wieder an und schauten unsere Nachrichten nach. Mir blieb das Herz kurz stehen, als ich sah, dass ich eine Nachricht von Nico hatte. Anscheinend merkte Taddl das, denn er schaute mich besorgt an. "Was ist los?" "Nico...", sagte ich nur und auch Marley und Luna schauten jetzt zu mir. Mit rasendem Herzen und zitterten Händen, öffnete ich die Nachricht.

Nico: Das Spiel ist vorbei. Sag Taddl, dass wir uns bei ihm bedanken.

Ich war erleichtert und verwirrt zu gleich. Erleichtert, dass das Spiel endlich zu Ende war, aber verwirrt, weil sie Taddl dankten. Habe ich da irgendwas nicht mitbekommen? Ich reichte Taddl das Handy, welcher jetzt genauso schaute wie ich. "Leute? Kann uns mal einer von euch einweisen?", fragte Luna. "Es gibt eine gute und eine komische Nachricht.", sagte Taddl. "Erst die Gute.", sagte Luna. "Das Spiel ist zu Ende." Auch Luna und Marley atmeten jetzt erleichtert auf. "Aber das, was ich komisch finde ist, dass Nico sich bei mir bedankt." Jeder schien kurz zu überlegen, bis Luna plötzlich einen Geistesblitz hatte. "Klar, sind sie dankbar!" Wir schauten sie verwirrt an. "Na überleg doch mal. Ihr habt Nico und dem anderen Typen da, geholfen Felix von der Gang weg zu bekommen. Und dann habt ihr sie auch noch mit ins Büro genommen, damit sie da warten konnten bis Felix wach ist. Das hättet ihr nicht tun müssen und Nico weiß das." "Ja, da könntest du Recht haben.", sagte Marley. "Wie auch immer. Ich habe es nur getan, weil sonst mindestens einer von uns gestorben wäre. Es dauert nicht lange bis Nico wieder Langweile bekommt, sich den nächstbesten Typen schnappt und ihn verarscht. Wer weiß, vielleicht muss der dann sogar das Spiel spielen. Und er macht es, Nico zuliebe." "Bah.", kam von Luna nur und auch Marley schaute angewidert. Ich jedoch, war eher verwirrt. "Wisst ihr es denn nicht?", fragte ich. "Was wissen?", gab Luna als Gegenfrage zurück. "Das Nico und Felix zusammen sind?" Alle schauten mich jetzt mit großen Augen an. Okay, anscheinend wussten sie es nicht. "Was?! Das ist ein Scherz oder?", fragte Luna, doch ich schüttelte nur mit dem Kopf. "Ja, das erklärt, warum Nico, Felix irgendwie anders behandelt hatte, als wie man einen besten Freund behandelt.", sagte Taddl. "Passt ja. Zwei Arschlöcher zusammen.", fügter er hinzu. "Da sagst du was.", stimmte Marley ihm zu. "Okay, haben wir nicht gesagt, wir vergessen alles für einmal?", sagte Luna. "Wie wäre es, wenn wir im Schnee spazieren gehen?" "Bin dabei!", antwortete ich und auch Marley und Taddl waren damit einverstanden. Wir zogen uns schnell etwas warmes an und liefen dann durch den Wald, welcher mit Schnee überdeckt war. Ab und an sah man ein paar Fußspuren von Tieren oder Menschen. Es war einfach wunderschön. So einen Winter hatte ich wirklich lange nicht mehr erlebt. Wir konnten jetzt nur hoffen, dass es bis zu Weihnachten so blieb. Ich genoss es gerade einfach mit meinen Freunden durch den Wald zu laufen und an nichts zu denken, bis eine Stimme hinter uns ertönte. "Ey!" Wir drehten uns um und sahen vier Typen vor uns stehen. "Jones will euch." Sie hoben alle ihre Waffen und Taddl schob mich hinter sich. "Wartet bitte.", sagte er dann. "Wir wollen euch einen Vorschlag machen." "Ja?", sagte einer der vier genervt. "Wir wissen, dass Marius tot ist und ihr Rache wollt. Aber die Schuld liegt allein bei Nico und Felix. Wir werden euch helfen sie zu finden und sie zu töten." Die vier lachten nur kurz. "Ihr wollt uns also beitreten?" "Ja." Der Typ schnaubte. "Das wird Jones nicht wollen. Und der andere Boss auch nicht." "Ey, warte mal. Ist er nicht-", fing ein anderer Typ an. "Psst!", unterbrach einer der anderen ihn. "Ja, aber wir sollen es doch nicht sagen. Idiot. Also, Jones will, dass wir euch tot zurückbringen. Oder zumindest ihn." Der Typ zeigte mit seiner Waffe direkt auf mich. "Ardy renn.", sagte Taddl leise, weswegen ich ihn mit großen Augen anschaute.

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