Kapitel 4
~POV Ardy~
"...Spielst du mit?" Ich konnte es nicht glauben. Dachte er wirklich, dass ich sowas nochmal mache? "Nein!", schrie ich ihn an und klappte meinen Laptop zu. War er wirklich so dumm und dachte, dass ich so ohne weiteres wieder mitspiele? Er weiß doch selber wie es beim letzten Mal fast ausgegangen wäre. Hätte ich nicht auf Taddl und Marley eingeredet, wäre er jetzt tot. Und das wollte er wirklich nochmal durchmachen? Er spielte doch auch mit seinem Leben. Was bringt ihn jetzt dazu? Okay, vielleicht sollte ich darüber jetzt nicht weiter nachdenken. Ich würde mich ja gerne wieder meiner Arbeit zuwenden, doch da ich wusste, dass Nico jetzt nicht so einfach locker lassen wird, wollte ich meinen Laptop genau wie mein Handy nicht anschalten. Ich ignoriere ihn einfach, dann gibt er eventuell von alleine auf. Ich entschloss mich dazu eine Serie zu schauen um mich abzulenken.
Es verging gut eine Stunde, bis es an der Tür klingelte. Ich schleppte mich zur Tür, weil ich gerade wirklich müde war. Ich dachte jetzt, dass es vielleicht Taddl oder Luna war. Doch ich bekam fast einen Herzinfarkt als Nico und Felix plötzlich vor der Tür standen. Sofort reagierte ich und wollte die Tür wieder zuhauen. Aber Nico war schneller und hielt seinen Fuß dazwischen. Mit aller Kraft versuchte ich gegen ihn anzukommen. Er war stärker und schaffte es die Tür aufzudrücken, sodass ich nach hinten torkelte und Nico und Felix jetzt in meinem Haus standen. Kam es mir nur so vor oder wirkten sie jetzt noch bedrohlicher als sonst? "Geht!", schrie ich, doch Nico lachte nur und schüttelte mit dem Kopf. Mit jedem Schritt den er näher kam, entfernte ich mich einen Schritt. Nur traf ich bald auf eine Wand und konnte mich nicht mehr bewegen. Nicht nur, weil die Wand im Weg war, sondern auch aus Angst. "Du hast die Frage nicht beantwortet. Spielst du mit?" Ich schüttelte langsam mit dem Kopf. "Was?" Ich schluckte schwer, nahm all meinen Mut zusammen, fand meine Stimme wieder und sagte dann: "Nein!" Nico holte ein Messer aus seiner Hosentasche und hielt es vor mich. Fuck. "Ich glaube du vergisst da etwas. Wir wissen wo du wohnst. Wir wissen wer deine Freunde und Familie sind. Wir wissen mehr über dich als du glaubst. Also nochmal, spielst du mit." Es entstand eine Stille. Ich will dieses Spiel nicht nochmal spielen. Ich will diese Hölle nicht wieder durchmachen. "Nein.", sagte ich leise, aber voller Wut. Ich konnte gar nicht so schnell reagieren, da rammte mir Nico das Messer in den Oberarm. Ich schrie kurz vor Schmerz auf. Ich hatte total vergessen wie weh das tat. Nicht, dass das schlecht war. Plötzlich klingelte es wieder an der Tür. Felix schaute durch den Spion. "Taddl.", flüsterte er. "Wenn du ihm sagst, dass wir hier sind, bist du tot." Während er diesen Satz aussprach rammte er mir das Messer weiter in meinen Oberarm hinein. Danach zog er es schnell raus und verschwand mit Felix im Wohnzimmer. Wieder klingelte Taddl. "Ardy? Machst du bitte die Tür auf? Ich hab meinen Schlüssel nicht dabei." "Warte!", rief ich von der anderen Seite der Tür. Scheiße! Das Blut! Er darf das Blut an meinem Arm nicht sehen. Ich schnappte mir eine dünne Jacke von der Garderobe und hoffte inständig, dass das Blut sich nicht zu schnell in die Jacke sog. Dann öffnete ich Taddl die Tür. "Endlich, ich hab mich schon gewundert, warum du nicht aufmachst." "Sorry, kam grad aus der Dusche." "Na, wäre doch nicht schlimm gewesen, wenn du nichts an hättest.", sagte er und zwinkerte mir zu. "Hast du Hunger?" Er hielt mir zwei Tüten vor die Nase und ging an mir vorbei in die Wohnung. Fuck! Er war auf dem Weg ins Wohnzimmer. "Taddl, warte!" Er drehte sich um und schaute mich fragend an. "Das ist ja wirklich nett von dir, aber ich hab wirklich noch viel zu tun. Mein Chef brummt uns noch mehr Arbeit auf und ich bin noch nicht mal bei der Hälfte angekommen." "Keine Sorge ich störe dich schon nicht." Er ging wieder zur Tür und drückte gerade die Türklinke runter, als ich ihm zuvor kam und sein Handgelenk packte, den Schmerz in meinem Oberarm versuchte ich dabei zu ignorieren. "Was denn?", fragte er verwirrt. "Ich weiß das zu schätzen, aber die ganze Arbeit... außerdem hab ich Kopfschmerzen. Ich wäre gerade wirklich lieber alleine." Er schaute mich erst fragend an, lächelte dann aber weich. Genau dieses Lächeln liebte ich so an ihm. "Okay, ich verstehe schon. Aber dein Essen lasse ich dir trotzdem hier. Und wenn es dir gar nicht gut geht rufst du an, ja? Dann komm ich vorbei." Ich nickte nur lächelnd. Er gab mir einen sanften Kuss. "Überarbeite dich nicht. Hab dich lieb." "Ich dich auch." Und dann verschwand er wieder. Ein wenig erleichtert, dass er Nico und Felix nicht gesehen hatte, atmete ich aus. Aber trotzdem hätte ich es ihm gerade gerne gesagt. Doch Nico war bewaffnet und wer weiß, ob es Felix nicht auch ist. Dagegen hätten Taddl und ich keine Chance gehabt. Ich kannte sie so gut, dass sie uns ohne mit der Wimper zu zucken gerade einfach hätten umbringen können. Jetzt kamen auch Nico und Felix wieder aus dem Wohnzimmer. Nico schubste mich gegen die Wand, packte mich am Hals und drückte zu. Aber so, dass ich trotzdem noch atmen konnte. "Ich frage dich jetzt ein letztes Mal." Ich hatte ihn noch nie so aggressiv gesehen. "Spielst du mit?!" Er packte meinen Hals fester und ich spürte die Messerspitze an meiner Hüfte. Ich konnte nicht anders. Ich wusste welche Antwort er hören wollte und diese musste ich ihm geben. "Ja.", sagte ich kurz, weil ich nicht mehr soviel Luft wie gerade bekam. Nico ließ meinen Hals wieder los, bedrohte mich aber trotzdem weiter mit dem Messer. "Gut. Ich hoffe nur für dich, dass du niemanden etwas davon erzählst. Wir können dich Tag und Nacht sehen und hören. Und kriegen alles mit. Alles andere werde ich dir wann anders erklären." Er gab mir mit seinem Knie einen gezielten Schlag in die Magengrube und verschwand dann mit Felix.
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