Kapitel 22
~POV Ardy~
"Ich habe eine Waffe von ihnen geholt. Und ich werde es wirklich zurück bezahlen." "Warte... Warum?" "Es gibt ein paar Leute mit welchen ich nicht so friedlich gesellt war. Sie sind, genau wie ich, auch obdachlos und wollten mein Geld haben. Haben mich dann bedroht, mir alles geklaut und ich wusste, dass ich mich irgendwie wehren muss. Also habe ich von Nico und Felix eine Waffe geholt und gesagt, dass ich das Geld noch bezahlen werde. Nun ja, ich dachte halt, dass es mit der Waffe einfacher sein wird an Geld zu kommen. Doch so war das nicht. Mir wurde zwar nichts mehr geklaut, doch ich bekam auch nicht mehr als sonst." Ich nickte nur und nahm langsam die Waffe runter. "Ich bemühe mich wirklich es zurück zu bezahlen. Ich versuche schon die ganze Zeit in der Stadt an einen Job zu kommen und vielleicht hab ich jetzt bald auch einen. Und dann werde ich das Geld sofort für die Schulden ausgeben." Ich wollte gerade etwas sagen, als mein Handy klingelte.
Nico: Jetzt töte ihn. Fall nicht auf seine Machenschaften rein. Er lügt!
Okay, jetzt wusste ich nicht mehr wem ich glauben sollte. Was ist, wenn Nico es nur sagte damit ich ihn töte? Aber andererseits könnte es auch wahr sein und der Typ vor mir, wollte mir nur was vorspielen. Aber er hatte geweint und ich konnte sehen, wie verletzt er ist. Ich glaube nicht, dass er mir irgendwas vorspielt. "Hör zu, ich mache dir einen Vorschlag.", fing der Mann wieder an und kam langsam auf mich zu. "Du wirst einfach so tun, als hättest du mich getötet. Nico und Felix werden denken, dass ich wirklich tot bin und du bekommst keinen Ärger, weil du deine Aufgabe nicht erfüllt hast?" Hmm... Eigentlich war das nicht mal ein so dummer Plan. Aber Nico und Felix sahen und hörten doch wirklich alles. Doch eigentlich konnten sie doch gar nicht sehen, dass ich ihn nicht töte. Ich weiß, dass sie durch meine Handykamera gucken können. Aber da ich mein Handy gerade in meiner Jackentasche habe, ist es für sie unmöglich überhaupt zu sehen, was ich gerade tue. "Schön, wir machen es so.", sagte ich und der Mann fing an zu lächeln. "Ich danke dir." Er kam mir immer näher und sein Lächeln veränderte sich. Es war nicht mehr so glücklich wie vorher, sondern eher fies, was mir ein wenig Angst machte. "Nico und Felix werden dich bestimmt vermissen." Und bevor ich reagieren konnte, holte er plötzlich ein Messer raus und stach mir in die Hüfte. Aus Reflex hob ich die Waffe, legte sie an seine Brust und drückte ab. Er zog das Messer wieder raus, ließ einen erstickten Schrei von sich geben und fiel dann zu Boden. Ich sah, wie er nach Luft rang, doch er schaffte es nicht mehr und sein Brustkorb senkte sich. Er war tot. Wegen mir. Ich habe ihn getötet. Entgeistert starrte er an die Decke mit dem erschrockenen Blick, dass ich auf ihn geschossen habe. Ich atmete schwer und konnte es nicht länger mit ansehen. Ich fing an am ganzen Körper zu zittern. Ohne einen weiteren Blick auf die Leiche zu werfen, rannte ich aus dem Haus. Zumindest so schnell wie es meine Hüfte zu ließ. Ich saß gerade im Auto, als Nico mir wieder schrieb.
Nico: Ist er tot?
Ardy: Ja.
Nico: Gut, im Handschuhfach ist ein Erste-Hilfe-Kasten.
Ich nahm mir ein großes Pflaster aus dem Kasten und klebte es auf die stark blutende Wunde.
Nico: Fahr zurück.
Ich bin jetzt extra eine Stunde gefahren, nur um jemanden zu töten? Jemand, der es nicht leicht im Leben hatte. Oder war doch nur alles gelogen, so wie es Nico gesagt hatte? Ich meine, warum wollte der Typ mich töten, wenn ich ihm am Leben lassen wollte? Wieder fuhr ich so schnell wie der Wagen es zuließ die langweilige, verlassene Straße entlang.
Ungefähr auf der Hälfte des Weges bekam ich einen Anruf von Nico.
Nico: "Hat er dich verletzt?"
Seid wann, interessierte ihn das?
Ardy: "Er hat versucht mich zu töten."
Nico: "Ja, das sieht ihm ähnlich. Was hat er dir für eine Lüge erzählt?"
Ardy: "Er hat gesagt, dass seine Frau und seine Kinder bei einem Autounfall gestorben sind, er keine Familie mehr hatte und seinen Job verloren hat."
Nico: "Standard Lüge."
Ardy: "Es sah aber nicht so aus, als ob er gelogen hat. Er hat dabei geweint und sah verletzt aus."
Nico: "Dieser Typ heißt Marius Steller und er ist nicht der, der er vorgibt zu sein. Er ist ein-"
Nico unterbrach seinen Satz und ich hörte Geräusche von weiter entfernt.
Nico: "Fuck...
Ardy: "Nico?"
Ich hörte einen Schuss und dann ein lautes Knallen.
Nico: "Ardy, beeil dich!"
Ardy: "Was ist los...? Nico...?"
"Scheiße...", fluchte ich leise zu mir selbst. Was auch immer da los war, es war dringend. Ich fuhr jetzt noch schneller als gerade, doch das Auto wollte nicht so schnell wie ich will. Warum musste er mir auch so eine Schrottkarre mitgeben? Endlich kam ich wieder in der Zivilisation an und fuhr schneller als erlaubt durch ein kleines Dorf. Doch ich fuhr nicht so gefährlich wie Linus damals, sondern achtete noch auf die Ampeln und die Verkehrsschilder. Nach zwanzig Minuten kam ich zu Hause an. Naja, es war ja nicht wirklich mein zu Hause, aber egal. Darüber konnte ich mir später Gedanken machen. Ich nahm die Waffe in die Hand und rannte durch die Vordertür, welche offen stand, ins Haus. Im Flur sah ich Nico und Felix, welche auch mich erblickten. Doch vor ihnen standen noch zwei Leute. Den einen kannte ich nicht, doch ich wusste genau wer der andere war.
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