Kapitel 17

~POV Ardy~

Schnell zog ich das Messer aus Mias Oberschenkel, suchte ein Handtuch aus dem Schrank, welcher im Keller stand und verband ihr damit den Mund. Dann nahm ich ihre freie Hand und fesselte auch diese wieder. "Bleib ruhig.", sagte ich leise, nahm das Messer und ging langsam nach oben. "Hier muss doch jemand sein.", hörte ich eine dumpfe Stimme sagen. Leise öffnete ich die Kellertür, hielt das Messer fest in der Hand und trat raus. Vor mir stand ein großer Typ, welcher mir den Rücken zu kehrte. Und ich kannte ihn nur zu gut. Taddl. Nein! Was tat er wieder hier? Ich habe ihm doch gesagt, dass er nicht wieder kommen soll. In mir explodierte plötzlich ein Gefühlschaos. Auf der einen Seite war ich froh, dass er hier war und wusste, dass ich das hier nicht freiwillig mache. Doch auf der anderen Seite war ich auch wütend, weil ich ihm gesagt habe, dass er mir nicht helfen braucht. Er könnte sich schließlich in Gefahr bringen. Nico und Felix bringen ihn sofort um. Ich musste mich entscheiden. Seine Hilfe annehmen oder ihn wütend klar machen, dass er gehen sollte und nicht wieder kommen sollte. Ich entschied mich für das, was mir am sinnvollsten erschien. "Taddl!", schrie ich ihn an und sofort drehte er sich zu mir um. "Ardy, Gott sei Dank.", sagte er erleichtert und kam auf mich zu, blieb jedoch sofort stehen, als er das Messer in meiner Hand sah, welches noch voller Blut war. "Hey, bleib ganz ruhig, ja?" Seine Stimme löste in mir das Gefühl der Geborgenheit und der Sicherheit aus und ich wollte ihn am liebsten umarmen. Doch das ging nicht. Ich konnte das nicht. "Wir werden dir jetzt helfen. Nico und Felix können dir nichts tun. Wir sind in der Überzahl. Bitte, komm mit." Ich schüttelte nur leicht mit dem Kopf, während ich ihm direkt in die Augen schaute. Ich sah, dass hinter Taddl noch zwei weitere Personen auftauchten. Marley und... und Luna?! Scheiße. Bitte nicht Luna. Sie ging einen Schritt nach vorne und stand jetzt neben Taddl. "Alles wird wieder gut werden.", sagte sie und auch ihre Stimme löste in mir ein Gefühl der Geborgenheit aus. Wieder schüttelte ich nur den Kopf. "Sie werden dir nichts tun. Wir sind bei dir.", sagte dieses mal wieder Taddl und trat noch näher auf mich zu. Ich schaute weiter in seine wunderschönen Augen und war kurz davor schwach zu werden. Er nahm mein Handgelenk, in welchem ich das Messer hielt, in seine Hand. "Wessen Blut ist das?" Ich antwortete ihm nicht, sondern sah ihm weiterhin in die Augen. Alles in mir schrie nach Hilfe, nur mein Mund wollte dieses Wort nicht sagen. "Wir haben es doch schon mal geschafft oder? Lass es uns nicht wieder soweit kommen lassen wie früher." Ich atmete tief durch und versuchte meine Selbstbeherrschung wieder zu bekommen. "Du hast Recht.", sagte ich genauso leise wie Taddl es die ganze Zeit gesagt hatte. "Wir dürfen es nicht wieder so weit kommen lassen." Er fing an erleichtert zu lächeln. "Na also. Komm." Ich schüttelte wieder langsam mit dem Kopf. "Hört auf mir versuchen zu helfen. Ich brauche keine Hilfe." Ich sagte es immer noch so leise, dass nur Taddl es verstand. "Ardy-" "Nein." Dieses mal sagte ich es lauter. "Ich brauche eure Hilfe nicht! Ich mache das freiwillig, okay?! Und jetzt lass mich los!" Ich riss mich aus seinem Griff los und schnitt ihm dabei, mit dem Messer in den Unterarm. "Verpisst euch!" Ich drohte Taddl jetzt mit dem Messer. Sein Blick sah verletzt aus, doch mir war das egal. "Geht verdammt! Ich brauche euch nicht! Versteht es endlich! Ich will nichts mehr mit euch zu tun haben! Geht!" Taddls Blick wurde jetzt wütend, dann drehte er sich um und ging, Marley und Luna ihm hinterher. Ich ließ das Messer auf den Boden fallen und setzte mich selbst auf den Boden. Ich wollte ihm nicht weh tun. Das war nicht meine Absicht. Es tat mir wirklich leid. Aber ich weiß jetzt dank Taddl, dass ich nichts mehr so nah an mich ranlassen darf. Nicht solange das Spiel nicht zu Ende ist.

~POV Taddl~

Mit schnellen Schritten ging ich zum Auto. Dieser Idiot! Wir kann man nur so verlogen sein? Als Marley mich eingeholt hatte, holte er mir die Autoschlüssel aus der Hand. "Ich fahre.", sagte er und ohne ihm zu widersprechen, setzte ich mich auf den Beifahrersitz. "Ich kann es nicht glauben.", sagte Luna. "So ist er doch nicht." "Du siehst doch, dass er so ist. Soll er doch glücklich werden bei den anderen beiden Arschlöchern. Wenn er keine Hilfe braucht, dann werde ich ihm auch keine geben." "Aber wir können ihn doch nicht so einfach bei Nico und Felix lassen. Du kannst mir nicht erzählen, dass Ardy, Nico und Felix plötzlich beste Freunde sind nachdem was passiert ist.", sagte Marley. "Mir egal. Er hat gesagt er braucht uns nicht. Also werden wir ihm auch nicht helfen." Während der ganzen Fahrt sagte keiner mehr was, Marley fuhr zum Büro, doch auch da herrschte erstmal Stille. Irgendwie musste ich diesen Idioten jetzt vergessen. Er hat mir bestimmt schon länger etwas vorgemacht. Ich glaube es nicht was für ein Arsch er ist. Aber ich wollte nicht mehr über ihn nachdenken und auf andere Gedanken kommen. "Wo willst du hin?", fragte Mary mich, als ich mir meine Jacke über zog. "Disco. Wollt ihr mit?" Beide schüttelten nur mit dem Kopf. "Schön, dann gehe ich alleine." Ich wollte gerade aus der Tür gehen, als Mary mich an der Schulter packte und aufhielt. "Übertreibe es nicht." "Tue ich nicht." "Du weißt genau was ich damit meine." "Ja. Ich passe schon auf." Er musterte mich immer noch skeptisch, was ich ihm auch nicht verübeln konnte. Nachdem Nico mich damals so verletzt hatte, hatte ich eine Zeit lang keine Kontrolle mehr über mich selbst. Ich hab mich oft betrunken, Drogen genommen, verletzt. Und das nur um Nico zu vergessen.

Ich wünsche euch weiterhin frohe Weihnachten 🎄🎁. Genießt die Zeit mit der Familie und habt Spaß :)

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