Kapitel 14

~POV Ardy~

Linus schubste mich von Mia weg und nahm sie hoch. Diese war zwar noch nicht ohnmächtig geworden, jedoch schon so schwach, dass sie sich nicht mehr wehren konnte. "Los!", rief er und rannte mit Mia in den Armen voran. "Geh nach hinten.", sagte er zu mir und legte auch Mia unsanft auf die Rücksitzbank. Ich sah, dass ein Auto um eine Kurve gefahren kam. Viel zu schnell für eine Siedlung. Ich war gerade erst eingestiegen und hatte noch nicht mal richtig die Tür zu, als Linus auch schon losfuhr. Das andere Auto fuhr uns hinterher. "Wer ist das?", fragte ich. "Phil.", sagte Linus nur und sah konzentriert auf die Straße. Umso dichter Phil uns kam, desto schneller wurde auch Linus. Wir waren jetzt aus der Siedlung raus und fuhren eine lange Straße entlang. Linus bremste stark, als vor ihm ein Auto anhielt, weil die Ampel rot war. Er schaute in den Rückspiegel und auch ich sah nach hinten und sah, dass Phil wieder näher kam. "Halt dich fest.", sagte Linus ernst, fuhr ein Stück nach hinten und überholte dann das andere Auto, welches noch an der Ampel stand. Von überall wurde gehupt, nicht nur wegen Linus, sondern auch wegen Phil. Linus raste so sehr um die Kurven, dass er schon auf der anderen Straßenseite fuhr. Plötzlich kam Phil wieder näher und wieder gab Linus mehr Gas. Dieses mal unterschätze er die Kurve und sah das andere Auto nicht. Dieses bremste stark und Linus zog das Lenkrad schnell nach rechts. Er bremste stark ab und auch Phil bremste jetzt. Nun standen beide Autos mitten auf der Straße und blockierten beide Seiten. Von überall wurde gehupt und geschrien. Unser Auto war ausgegangen und wollte anscheinend auch nicht wirklich an gehen. Erst jetzt sah ich, dass Phil nicht alleine war. Irgendjemand war bei ihm. Phil hielt eine Waffe aus dem Fenster und löste einen Schuss, welcher das Dach des Autos traf. Um uns herum, schrien ein paar Leute kurz. "Scheiße. Jetzt mach.", sagte Linus zu dem Auto und tatsächlich sprang es wieder an. Sofort drehte er und gab wieder Gas. Phil fuhr wieder dicht hinter uns. Wieder nahm Linus die Kurven sehr scharf und ich hatte wirklich Angst um mein Leben. Mia lag vernebelt neben mir und bekam nicht wirklich etwas von der Aufregung mit. Plötzlich hörte ich Sirenen hinter uns und sah Blaulicht. "Fuck, nicht das auch noch." Phil fuhr immer noch dicht hinter uns und hinter Phil fuhr die Polizei. Linus Blick wechselte zwischen dem Rückspiegel, dem Seitenspiegel und der Straße vor ihm. Und Ohne Vorwarnung bog er plötzlich ab, sodass Mia fast von den Bänken gefallen wäre, hätte ich sie nicht rechtzeitig aufgefangen. Okay, ich sollte sie vielleicht mal anschnallen. In ihrem Zustand schaffte sie das alleine nicht. "Haben wir sie abgehängt?", fragte Linus mich. "Nein. Phil ist noch hinter uns und da hinter immer noch die Polizei." "Diese scheiß Bullen!" Linus fuhr noch schneller und wir fuhren jetzt 160 km/h auf einer Straße auf welcher man höchstens 70 fahren durfte. Während ich dabei war Mia anzuschnallen, schaute ich ab und an nach hinten um zu gucken, ob Phil oder die Polizei noch hinter uns waren. Und tatsächlich waren uns beide immer noch dicht auf den Fersen. Linus bog jetzt nicht mehr ab, sondern fuhr die lange Straße weiter, was mich wunderte. Ich dachte er wollte beide Fahrzeuge abhängen. Warum bog er dann nicht ab? Das wäre doch viel sinnvoller. Ich schaute nochmal nach hinten und sah, dass die Polizei jetzt versuchte Phil und uns zu überholen. "Die Polizei versucht zu überholen." "Das schaffen sie nicht. Wir sind gleich da." Die Häuser wurden immer weniger und es gab immer mehr Land. Wo sollten wir denn da gleich ankommen? Linus fuhr nochmal ein Stück schneller und versuchte wirklich alles aus dem Auto rauszuholen. "Festhalten.", sagte er und zog das Lenkrad plötzlich nach links. Das Auto durchbrach einen Zaun und blieb auf einem Feld stehen. Linus drückte fest auf das Gaspedal. Das Auto löste sich aus dem Schlamm und fuhr weiter. Ich schaute nochmal nach hinten und sah, wie die Polizei stehen blieb und Phil im Rückwärtsgang weg fuhr. Linus fuhr immer noch sehr schnell über das Land, als würden wir immer noch verfolgt werden. Dann kamen wir schon bald auf eine Landstraße an, auf welcher nichts los war. Erst jetzt fuhr Linus wieder langsamer und seufzte erleichtert. "Fuck. Ich werde Nico nie wieder helfen.", sagte er leicht lächelnd. "Du bist sowas bestimmt schon fast gewohnt oder?", fragte er und schaute mich durch den Rückspiegel an. "Diese ganze Aufregung meine ich. Du musstest es ja schon mal durchmachen." Ich nickte nur schwach lächelnd. Ich wollte daran wirklich ungern erinnert werden. Mia gab ein schweres Stöhnen von sich und setzte sich jetzt langsam auf. "Gib ihr das mal.", sagte Linus zu mir und reichte mir eine Wasserflasche. "Ich werde nichts von euch nehmen.", sagte sie wütend. "Gut. Deine Entscheidung. Aber dadurch wird der Schwindel auch nicht besser." Plötzlich schaute Mia geschockt zu Linus nach vorne. Obwohl sie ihn gar nicht wirklich sehen konnte, weil sie hinter ihm saß. "Linus?"

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