Wir vermissen dich

!!!!!!!!!! Info bevor ihr weiterlest. !!!!!!!!!!!!!!!!!

Da die ganze Story in Japan spielt, werden Eltern selten Mama und Papa genannt, sondern traditionell Oka-san und Otou-san. Wenn man von einem Familienmitglied zwei hat, wird der Vorname und die Ansprache benutzt.

z.B heisst Onee-chan Schwester. Wenn man aber zwei Schwestern hat, die (sagen wir mal) Aki und Mayu heißen, werden sie Aki-(o)nee und Mayu- (o)nee genannt.

So. Nun haben wir auch an einem Sonntag etwas gelernt, was euch später im Leben mal nützlich sein wird...bestimmt ;)

Liebes Tagebuch,

Jetzt, da ich nun in die zwölfte Klasse der YzM gehe, kommt mir alles viel schwieriger vor als sonst immer. Heute hat Tenshi mich zwar endlich gefragt, ob ich mit ihm zusammen sein will und ich habe ja gesagt, aber das schlechte Gewissen Mirray gegenüber frisst mich langsam auf. Du weißt, sie mag ihn ja auch und weiss nichts von meinen Gefühlen für ihn. Sie wird schrecklich sauer sein und mich hassen. Aber ich muss es ihr irgendwann erzählen. Sie ist doch meine beste Freundin und sie liebe ich auch. Ich will sie nicht verletzen, also was soll ich tun? Es ihr sagen? Mit Tenshi schluss machen? Oder doch lieber alles geheim halten? Nein, das kann ich nicht machen. Das wäre noch schlimmer, als ihr die Wahrheit zu sagen. Das ist echt seltsam. Ich weiss ganz genau, was das Richtige ist. Doch Horimya-sensei meint immer, das Richtige sei nicht immer das Beste. Aber was ist das Beste? Ich habe keine Ahnung.

Vielleicht sollte ich aufhören mir deshalb den Kopf zu zerbrechen und gucken, wohin sich das ganze entwickelt. Wenn wir schon bei seltsam und Horimya-sensei sind, sollte ich dir auch erzählen, was mich noch schrecklich beunruhigt. Ich habe meinen Mathelehrer heute in der Schulbibliothek gesehen und als ich ihn ansprach, hatte er sich total erschrocken und wirkte darauf hin völlig neben der Spur. Gestresst, nervös und ungeduldig. Er hat mir gedroht, mir eine Strafarbeit aufzutischen, wenn ich ihn nicht sofort in Ruhe läße. Wirklich sehr seltsam. Sicherheitshalber zog ich mich zurück aber ich bin mir ziemlich sicher, dass da mehr hinter steckte, als einfacher Stress. Mal sehen, ob er morgen immer noch so komisch drauf ist. Wünsch mir Glück.

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Müde ließ ich mich in mein Bett fallen und schloss die Augen. Obwohl Chita mir geraten hatte, am Abend zu duschen, hatte ich definitiv keine Lust. Keine hundert Pferde konnten mich jetzt dazu bringen, aufzustehen. Das Boxspringbett war weich und einladend, gleich mal eine runde darauf zu schlafen. Schlaf...das brauchte ich. Schlaf war die beste Medizin gegen Identitätskriesen und 180°-Lebenswenden. Schlaf konnte fast alles heilen. Zumindest hoffte ich das. Doch musste ich wohl oder übel wach bleiben.

Mühseelig ließ ich meine Hand in meine Rocktasche gleiten und zog mein Handy heraus. Schwach grinste ich mein Smartphone an. Chita hatte es mir aus Langs Büro geschmuggelt, wofür ich sie hätte küssen können. Ich schaltete es an. Das erste, was ich sah, war mein Hintergrundbild. Ein Selfie von Nana und mir, auf dem sie breit in die Kamera grinste und ich eine potthässliche Grimasse zog. Mein Grinsen wurde kräftiger. Ich vermisste sie ja so. Am Liebsten hätte ich sie sofort angerufen und erzählt, was mit mir passiert war, nur, um dieser schweren Last auf meinen Schultern endlich zu entreißen. Aber meine Väter hatten vorang.

Es klingelte und nach bereits einigen Sekunden ging Kenji-tou ran. ,,Hi, Momo(=Pfirsich. Mehr dazu später), wie gehts dir? Schön, dass du dich mal wieder meldest, hätte aber auch ruhig früher sein können." Da war sie, die Wut, die ich über den ganzen Tag aufgestaut hatte. ,,SPAR DIR DEIN SCHEISS ,MOMO'!!",rief ich wutentbrannt. ,,Ich hätte euch ja früher angerufen aber ihr habt mich ja auf ein Internat gesteck, auf dem Handys und alles andere, was Spaß macht, verboten sind." Mein sarkastischer Unterton war kaum zu überhören und ich wurde immer lauter.

Dann hielt ich Inne. Am Liebsten wäre ich gleich zu denen gegangen, um ihnen direkt die Hälse zu verdrehen aber es ging nicht, da über Nacht Wachtposten aufgestellt wurden. Ich musste mir etwas ausdenken und am Besten ohne dabei noch unter Schock zu stehen.

,,Mensch, Momo, wir verstehen, dass du sauer bist aber die haben uns ziemlich unter Druck gesetzt." Ich wollte widersprechen, da hörte ich Ume-tou's Stimme im Hintergrund. ,,Telefonierst du da gerade mit Aila? Gib her, ich will auch mit ihr reden." Ich lauschte ihnen. ,,Nein, warte, Ich versuche ihr gerade zu erklären, warum wir die Papiere unterschrieben haben.",sagte Kenji-tou. Ich stellte mir vor, wie Ume-tou sich streckte, um an das Handy zu kommen, er jedoch keinerlei Chance hatte, weil Kenji-tou einen halben Kopf größer war als er.

,,Jetzt gib schon her, viel wichtiger ist doch, dass wir ihr zu wissen geben, dass wir sie schrecklich vermissen. Aila, Schätzchen, wir lieben dich, hörst du? Ich bin so froh, dass du uns doch noch anrufen kannst." Ein Teil meiner Wut verflog, als ich Ume-tou das sagen hörte. ,,Kenji, stell mal auf Videoanruf, ich will sie sehen.",drängte  er Kenji-tou. Vor meinem geistigen Auge sah ich, wie dieser die Augen verdrehte, jedoch tat, was Ume-tou sagt, da er wusste, dass Widerstand zwecklos wäre.

Widerwillig stand ich auf und schaltete das Licht in meinem Zimmer an. Ich schmiss mich wieder auf mein Bett und schaltete ebenfalls auf Videoanruf und redete mir ein, es nur zu tun, damit ich ihre schuldbewussten Gesichter sehen konnte. Aber in Wahrheit wollte ich sie einfach nur sehen. Egal ob schuldbewusst, froh oder wütend.

Im nächsten Moment erschienen ihre beiden Gesichter auf meinem Display. Kenji-tou lächelte mich einfach nur an und Ume-tou sah so aus, als wäre er den Tränen nah. ,,Unser kleiner Pfirsich, so weit weg von uns." Bitte sagt mir, wie hätte ich da noch sauer auf sie sein sollen? Ume-tou war immer so schrecklich emotional und das Schlimmste, ansteckend. Seine gute Laune steckte an, seine schlechte Laune steckte an und seine Trauer steckte an.

Ich vermisste sie schrecklich. Das letzte Mal, als ich sie sah, kam mir wie vor einer halben Ewigkeit vor, dabei war es doch erst Dienstag Morgen gewesen. Und nun war Donnerstag Nacht. Um genauer zu sein, 21 Uhr. Chita hatte mir geraten, nicht vor halb 9 zu telefonieren, wenn ich nicht erwischt werden wollte und hatte mich die letzte Stunde wach gehalten. Ich war so müde, dass meine Ohren schlapp hinunterhingen, als wäre ich ein Kaninchen und kein Hase.

Mir fiel ein, warum ich so müde  war. Ich wäre beinahe gestorben. Wäre dieser Wolf nicht aufgetaucht, wäre ich jetzt tot. Heute hatte ich Glück, aber wie würde es morgen aussehen? Oder übermorgen? Ich konnte doch nicht erwarten, dass jeden Tag ein Wolf mir den Arsch retten würde. Ich konnte jederzeit sterben. 

Meine vor Müdigkeit tauben Augen bekamen wieder etwas Gefühl, als sich die Tränen in ihnen sammelten. Das hier hätte das letzte mal sein können, dass ich meine Väter sah. Und sie wussten es wahrscheinlich noch nicht einmal.  ,,Ich vermisse euch auch.",presste ich hervor.

Kenji-tou kniff die Augen zusammen und richtete seine Brille. ,,Aila.",sagte er ernst. Ich zuckte zusammen. Er nannte mich nie Aila und wenn er das tat, war es ernst. Scheiße, die Löffen!!  Ich rechnete mit dem schlimmsten.

,,Sag mal, hast du dir die Haare gefärbt?" Ich blinzelte ._. Okey. Damit hatte ich nun wirklich nicht gerechnet. ,,Ähm...nein?",sagte ich unsicher aber wahrheitsgemäß. ,,Jetzt red' keinen Unsinn, das ist doch kaum zu übersehen. Du siehst so aus, als als hättest du dir eine Packung Mehl über den Kopf geschüttelt. Was bist du? Ein Geist oder was? Ich dachte, wir hätten dich zu besserem erzogen." Während er sich weiter darüber aufregte und mir eine Moralprädigt vorhielt, versuchte Ume-tou vergeblich ihn zu beruhigen. Und ich? Statt ihm zuzuhören fragte ich mich, wieso ihm die Löffel nicht aufgefallen waren. Und so ging das etwa zehn Minuten.

,,....Heute lassen wir dich damit davonkommen aber das nächstes Mal brauchst du gar nicht erst nach Hause zu kommen. Also echt.";brummte er. Ich verdrehte die Augen. ,,Verstanden." Mein Blick fiel auf die Uhr. Halb 10. Und ich wollte noch mit Nana sprechen.

,,Entschuldigt, ich muss jetzt auflegen. Es ist schon spät und ihr wisst ja, Elite-Internate machen müde." Ume-tou stieß Kenji-tou von meinem Blickfeld und richtete die Kamera auf sich. ,,Ist gut. Gute Nacht und ruf uns an, sobald du kannst. Wir haben dich lieb." Ich lächelte. ,,Ich euch auch.",wollte ich sagen, als das Display plötzlich umschaltete und ich den Alptraum eines jeden Mädchens sah.

Datenvolumen aufgebraucht.

Ich ließ den Arm sinken. Das durfte doch nicht wahr sein. Ich hätte mir am Dienstag nicht in der Mittagspause mit Nana Youtubevideos ansehen dürfen. Mist! Und sie hatten mir auch nicht erzählt, wieso sie unterschrieben hatten. Doppeltmist.

Kurz schloss ich die Augen. Nächste Woche war Besuchstag. Vielleicht würden sie Nana mitnehmen. Vielleicht. Ich fiel in einen ruhigen Schlaf.

jooooooooooooooooooo, ihr bookworms

ich denke mal, ich sollte mich dieses mal etwas klarer ausdrücken und nicht wie eine deutsche Reagenzzüchtung, die nach England geflohen ist. Also.... ich habe nichts zu berichten._. Haltet einfach die Löffel steif.

Sayoonara, eure Titan_hearts

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