3.Kapitel
Die letzten 3 Wochen der Ferien gingen recht schnell um.
Ich las die ganzen Tage lang in unserer riesen Haus Bibliothek und lernte schon mal etwas vor.
Endlich war der Tag gekommen, ich werde nach Hogwarts gehen!
Ich sprang aus meinem Bett und sprintete die Treppen runter.
"Lilith! Pass auf das du nicht hinfällst!"
Mein Vater schüttelte seinen Kopf, nahm seine Lesebrille ab und legte die Notizen Weg, in denen er gerade geschrieben hatte.
"Wo ist Mum?", fragte ich ganz hibbelig und wippte mit meinen Beinen auf und ab.
"Sie wollte noch schnell was holen, sie kommt gleich."
Er lehnte sich zurück in den Sessel und schaute mich musternd an.
"Ich habe dich selten so aufgeregt gesehen."
Ich antwortete nicht, sondern strahlte ihn nur weiter an. Daraufhin schüttelte er lächelnd seinen Kopf und ging meiner Mutter entgegen, die gerade die Tür herein kam.
"So Schätzchen, auf geht's nach Hogwarts."
Meine Mutter hakte sich bei meinem Vater unter und ließ mit ihrer anderen Hand, in der sie ihren Zauberstab festhielt, meinen vollbeladenen Koffer hinter ihr in der Luft schweben.
Mit schnellen Schritten lief ich den beiden durch das Tor hinterher.
Meine Mutter hielt mir meinen Arm hin, welchen ich ergriff und sofort spürte, wie das vertraute Gefühl in mir auf kam, als sie apparierte.
Zu dritt landeten wir vor dem Bahnhof in einer dunklen Ecke, damit kein Muggel sah, dass wir aus dem nichts aufgetaucht waren.
Über diesen unsinnigen Gedanken konnte ich nur meinen Kopf schütteln und ging meiner Mutter hinter.
Sie ging immer mit riesen Schritten wenn sie aufgeregt oder nervös war, dabei wippten ihre Haare auf und ab. Mein Vater, mit dem schweren Koffer in der Hand, ergriff ihre Hand und hielt sie etwas zurück, sodass sie nicht mehr so schnell ging.
Sie schaute zu ihm auf und setzte ein verliebtes Lächeln auf, welches mein Vater sofort erwiderte.
Sofort dachte ich daran, wie es wäre auch mal so geliebt zu werden, doch ich vertrieb diesen Gedanken schnell wieder.
Im Bahnhof überquerten wir die Barriere zum Gleis 9 3/4.
Viele Kinder standen mit ihren Eltern vor dem Zug und verabschiedeten sich, gelegentlich sah man auch ein Kind weinen.
Sofort hielt ich Ausschau nach meinem Bruder.
Schnell konnte ich seinen hellblonden Haarschopf unter der Zauberermenge finden und wie, als habe er meinen Blick gespürt, drehte er sich um und schaute mir tief in die Augen.
Sie strahlten pure Traurigkeit und Verzweiflung aus, doch so sicher war ich mir nicht, da er sich schnell wieder umdrehte.
Was hatte ich auch erwartet? Das er auf mich zu kommen würde und mich umarmte? Und warum sah er so traurig aus?
Enttäuscht wandte ich mich zu meinen Eltern, nahm mir den Koffer und wollte gehen, doch meine Mutter hielt mich am Arm zurück und drehte mich wieder in ihre Richtung.
"Wolltest du jetzt wirklich einfach so gehen, ohne Tschüss zu sagen?", fragte sie mich empört.
Ich zuckte nur kurz mit meinen Schultern und murmelte ein 'Tschüss'.
Eigentlich hatte ich vor so schnell wie möglich zu gehen, weil ich wusste das ich weinen würde und das wollte ich nicht vor anderen.
Meine Mutter seufzte und sah meinen Vater an. Erst schaute er verwirrt, merkte dann aber was meine Mutter von ihm wollte. Er kramte in seiner Hosentasche herum und zog einen wunderschönen Ring heraus. Er hatte einen grünen, runden Smaragd in der Mitte, rundherum waren kleine Diamantenpartikel fein eingearbeitet.
"Der sieht wunderschön aus."
Ich nahm ihn entgegen und strich über den Smaragd. Der musste Unmengen an Geld gekostet haben.
"Er gehört dir.", mein Vater schloss meine Finger um den Ring und bildete meine Hand zu einer Faust.
"Aber pass gut drauf auf, er ist ein Familienerbstück."
Ich schaute ihn unglaubwürdig an und schloss ihn in eine Umarmung.
"Danke, Daddy.", flüsterte ich und spürte sein raues, vertrautes Lachen an meinem Ohr.
Er drückte mich noch einmal kräftig und löste sich langsam von mir.
Ich drehte mich noch einmal zu meiner Mutter um und auch sie zog mich in eine feste Umarmung.
"Mum! Ich bekomme keine Luft mehr!"
Sie ließ mich los und lächelt mich an."Viel Spaß dir Kleines und schreib mir!"
Ich nickte drehte mich um, wandte mich nochmal in die Richtung, in der mein Bruder stand, welcher aber nicht mehr war, und ging auf den Zug zu.
Den Ring noch immer fest in meiner Hand verschlossen, stieg ich in den Express ein.
Wie findet ihr die Kapitellänge eigentlich?
Zu lang, zu kurz?
Schreibt's in die Kommentare;)
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