1.Kapitel
Lilith's Sicht:
"Lilith!", schrie meine Mutter, doch ich ignorierte sie und kuschelte mich unter meine Bettdecke.
"Lilith!"
"Lilith!"
Sie zog meine Zimmertür auf und zog mir meine Decke von meinem Körper.
Ich schaute sie überrascht an, entriss ihr meine Deck und legte sie schnell wieder über mich.
"Wir haben 11 Uhr, würdest du mich und deinen Vater bitte mit deiner Anwesenheit beehren? Du kannst doch nicht so lange schlafen?"
Mit einem Schlenker ihres Zauberstabes öffnete sie die violett, weiß karierten Vorhänge vor dem Fenster und ließ die viel zu helle Sonne in mein Zimmer scheinen.
Meine Mutter stöhnte theatralisch auf, als sie merkte das ich immer noch nicht aufstehen wollte und verließ mein Zimmer, aber nicht vorher, ohne meine Decke ans andere Ende des Zimmers, mit ihrem Zauberstab, zu katapultieren.
Ich schaute blinzelnd auf und sah noch wie sie mit einem fiesen Lächeln auf den Lippen um die Ecke bog.
Seufzend setzte ich mich auf und ging in mein Badezimmer.
Meine Haare zu einem hohen Pferdeschwanz gebunden und drehte ich den goldverzierten, schlangenkopfartigen Wasserhahn auf.
Ich spritzte mir das eiskalte Wasser in mein Gesicht, um wenigstens einigermaßen wach zu werden. Müde stützte ich mich am Beckenrand ab und sah in den Spiegel.
Mir schauten sturmgraue Augen entgegen, die mich mit einem kleinen hinterlistigen Glitzern musterten.
Meine Haare waren genauso langweilig wie die von meiner Mutter.
Braun und leicht gewellt. Ich war neidisch, nicht die hellblonden, glatten Haare meines Vaters, Draco Malfoy, geerbt zu haben, wie mein großer Bruder Scorpius. Doch natürlich konnte mich das Schicksal nicht leiden und ich musste mich mit diesen einfachen 0815 Haaren zufrieden geben. Aber ich hatte wenigstens das Glück aus einer reinblütigen Familie zu kommen und keiner Muggelabstämmigen, was machte mich zugegeben ein wenig stolz machte.
Ich drückte mich vom Waschbecken ab, zog mir eine kurze, schwarze Jeans und ein schwarzes Top an. Schon etwas munterer, drückte ich die messing farbende Klinke meiner weißen Eichenholztüre und ging nach unten um etwas zu frühstücken.
"Morgen Schatz, schön das du es auch mal aus dem Bett geschafft hast!"
Ich sah meine Mutter grinsend an und ging vorbei an meinem Vater, der im Tages Propheten las und ein kleines Morgen murmelte. Wunderte mich, dass er mich überhaupt beachtete, sowie er in diese Zeitung vertieft war.
In der Küche nahm ich mir einen roten, saftigen Apfel aus der Obstschale und biss herzhaft hinein.
"Willst du nicht mal was richtiges Essen? Du ernährst dich seit Tagen nur von Obst und Brot?"
"Ich hab nicht so wirklich Hunger, aber danke Mum."
Ich lächelte meine Mutter aufmunternd zu und ließ sie alleine in der Küche stehen.
Ich ging zurück in mein Zimmer, schmiss mich auf mein weißes Queensize-Bett, deckte mich mit meiner Lieblingsbettwäsche zu, auf der kleine grüne Kleeblätter eingenäht waren und versank in meinen Gedanken.
Ich vermisste meinen großen Bruder. Früher war er immer mein Vorbild gewesen, doch seid einem Jahr schottete er sich von unserer Familie ab. Seitdem er seine Ferien lieber bei seiner Freundin Penelope McDougal verbrachte, hatte ich schon ein paar verheulte und schlaflose Nächte hinter mir, aber ich fand mich langsam damit ab, dass ihn die Familie nicht mehr interessierte. Mir stiegen wieder Tränen in die Augen, als ich daran dachte, wie er mir das Fahrradfahren beibrachte oder mir meinen ersten Plastikzauberstab schenkte, den ich die ersten Wochen nicht einmal aus der Hand nahm. Still vergoss ich eine einzelne Träne, wischte sie mir aber sofort weg, als ich ein klopfen hörte. Ruckartig setzte ich mich auf und wartete, dass meine Klinke runter gedrückt wurde, doch es passierte nichts. Noch einmal hörte ich ein leises Klopfen, schaute mich verwirrt um und sah eine kleine, braune Eule auf meiner Fensterbank sitzen. Überrascht öffnete ich das Fenster, um ihr den Brief von ihrem Bein zu binden.
Als ich das Fenster, mit dem Brief in der Hand wieder schließen wollte, schaute sie mich erwartend an. Ich verstand, ging schnell auf meine Kommode zu und holten einen großen Eulenkeks aus meiner alten, mit kleinen Glitzerpartikeln verzierten Dose und hielt ihn der Eule hin. Erfreut nahm sie den Keks mit ihrem Schnabel entgegen und flog davon. Als ich das Fenster geschlossen hatte, stach mir sofort das berühmte Hogwarts Zeichen ins Auge. Ein Löwe, ein Adler, ein Dachs und eine Schlange, die einen Kreis um das 'H' zogen, schauten mir entgegen.
Darauf hatte ich schon seit langen gewartet, aber irgendwie machte es mich nervös. Mit zitternden Händen öffnete ich den Brief und las ihn aufmerksam durch.
Sehr geehrte Ms. Malfoy,
Wir freuen uns, Ihnen mitteilen zu können, dass Sie an der Hogwarts-Schule für Hexerei und Zauberei aufgenommen sind. Beigelegt finden Sie eine Liste aller benötigten Bücher und Ausrüstungsgegestände.
Das Schuljahr beginnt am 1. September. Wir erwarten Ihre Eule spätestens am 31.Juli.
Mit freundlichen Grüßen
Minerva McGonagall
Schulleiterin
Ich konnte meine Freude kaum fassen! Ich darf nach Hogwarts!
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