Kapitel 02
Mein Herz schlug schlagartig schneller. Nicht, weil ich Angst vor ihm hatte, sondern eher weil ich mir ihn nicht so vorgestellt hatte.
Sein Blick war starr auf ein paar Zettel gerichtet und er hatte noch nicht bemerkt, dass neben dem Blonden noch jemand stand.
Seine Augenbrauen waren wütend zusammengezogen und an seinem Hals konnte man seine Adern herausstechen sehen.
Seine pechschwarzen Haare waren wirr und zerzaust und seine Lippen waren beinahe zu perfekt geformt.
Oh mein Gott..
,,Was willst du Adam?", murmelte er genervt, wobei seine raue, tiefe Stimme mir ruckartig Gänsehaut verschaffte.
Kurz schüttelte ich mich, bevor ich meine Arme wieder verschränkte und mich räusperte.
Verwirrt hob er seinen Kopf und sah mich ungläubig an. Jetzt konnte ich auch seine eisig blauen Augen sehen. Sie waren nicht zu vergleichen mit Theos Augen, denn während Theos Augen Wärme ausstrahlten, strahlten McAllens Augen pure Kälte aus.
Ein Schauer lief mir über den Rücken und ich schluckte.
Von der Seite konnte ich nur sehen, wie der Blonde, Adam wie sich herausstellte, mich ein letztes mal bemitleidend anlächelte, um dann das Zimmer zu verlassen und hinter sich die Tür zu schließen.
Nun war ich allein.
Allein mit diesen eisblauen Augen und ich hatte das Gefühl, als würden die Wände um uns immer näher kommen.
Jayden:
Genervt wartete ich darauf, dass Adam nun endlich anfangen würde zu sprechen, doch so kam es nicht.
Als ich dann einmal tief einatmete, einen weiblichen Geruch und daraufhin sogar ein weibliches Räuspern wahrnahm, löste ich meinen Blick vom Papierkram und blickte verwirrt in das Gesicht einer jungen Frau.
Was zum Teufel macht eine Frau in meinem Zimmer?
Und warum hatte Adam sie hineingelassen?
Während sie mit ihrer Haltung versuchte Selbstbewusstsein und Stärke zu präsentieren, sah ich so viel mehr in ihren Augen.
Nervosität und Verwunderung.
Sie blinzelte einige Male bevor sie anfing zu sprechen.
,,Jayden McAllen, richtig? Ich bin Cassandra Hardin und möchte für dich arbeiten."
Sie war sichtlich von sich selbst überzeugt und versuchte mit ihrem Blick Respekt zu verschaffen.
Meine Augenbraue flog schon fast in die Höhe, während ich sie spöttisch ansah.
Warum wollte sie für mich arbeiten?
Wie es aussah, hatte sie sich nicht sonderlich viel informiert, denn sonst hätte sie gewusst, dass ich niemals eine Frau einstellen würde.
,,Was lässt dich denken, dass ich dich einstellen würde? Und warum verdammt hat Adam dich hineingelassen?"
Meine Augen verengten sich und ich ballte meine Hände zu Fäusten. Langsam legte ich den Stapel Papiere neben mir und stellte mich einschüchternd vor ihr. Ihr Griff um sich selbst wurde fester und sie atmete laut aus.
,,Weil ich es kann. Und ich werde dir beweisen, dass ich es kann. Und du wirst mich einstellen, ob gegen deinen Willen oder nicht.", sagte sie mit einem Hauch Arroganz und mich störte ihr so überaus großes Selbstbewusstsein. Es störte mich, dass ich sie nicht besonders einschüchterte.
Ich trat ein Schritt näher, doch sie wich nicht zurück. Warum hat sie keine Angst vor mir?
Ich blickte zu ihr hinunter in ihre kräftigen, braunen Augen, während ich eine Hand an ihrem Nacken legte und mit der anderen Ihr Kinn umschloss. Ihre Augen weiteten sich etwas, als ich ihr näher kam und an ihrem Ohr ausatmete.
,,Ich stelle keine Frauen ein. Wie will denn ein kleines Mädchen mir behilflich sein?", flüsterte ich und hoffte, sie somit verschreckt zu haben. Doch sie schlug fest meine Hände weg und wurde rot vor Wut. Erstaunt und gleichzeitig wütend sah ich sie an. Einen festen Griff hat sie, das muss man sagen, aber hat sie sich gerade tatsächlich gewagt mich auch nur anzufassen?
,,Ich warne dich, fass mich noch einmal an und ich werde-", fing sie an drohend zu sagen, doch ich unterbrach sie aprupt.
,,ADAM!", schrie ich laut und biss meine Zähne zusammen, während ich sie bedrohlich ansah. Wenn sie noch länger hier bleibt, drehe ich noch komplett durch. Dann kann ich nichts mehr versprechen. Ich hätte sie schon wegschicken sollen, als sie neu hineinkam.
Adam stand nun an der Tür und sah mich fragend an.
,,Bring sie weg!", spuckte ich schon fast, woraufhin er nickte und auf sie zukam.
,,Ich gehe nicht", rief sie stur und runzelte ihre Stirn, woraufhin ich Adam vernichtend ansah.
Er griff sie am Arm und versuchte sie aus dem Raum hinauszuziehen, doch sie wehrte sich und strampelte, weswegen Adam sie über seine Schulter warf und aus dem Raum ging. Noch Minuten später konnte man sie kreischen hören, bis es dann aber plötzlich ganz still wurde.
Ich atmete gereizt aus. Reine Zeitverschwendung. Immernoch von Wut überfallen schnappte ich mir eine Schachtel Zigaretten, zündete eine an und legte sie zwischen meine Lippen. Vorsichtlig lehnte ich mich an die Wand und schloss meine Augen.
Ich konnte immer noch nicht glauben, dass sie sich tatsächlich gegen mich wehrte. Niemand konnte das. Warum wollte sie so sehr für mich arbeiten? Ich würde niemals eine Frau einstellen. Sie sind zu nichts zu gebrauchen und sind alle.. gleich. Jedoch hatte ich noch nie eine gesehen, die sich nicht einschüchtern ließ.
,,Cassandra Hardin", flüsterte ich und hörte neugierig zu, wie sich ihr Name anhört, wenn ich ihn über meine Lippen bringe. Mehrere Male sprach ich ihren Namen aus und alles, was ich wusste, war, dass sie mich nicht so schnell in Frieden lassen würde und mir noch eine Menge Ärger einbringen würde. Eins war mir klar. Ich würde es keine Stunde mit ihrer sturen Persönlichkeit aushalten.
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