Ein lang gezogenes Seufzen entwich meiner Kehle, als meine Augen sich von der Tür nicht wenden konnten. Wie schlimm konnte mein Gedächtnisverlust sein? Es war ja nicht alles mit Absicht. Die Wörter flutschten einfach raus. Es tat mir anderseits einfach leid.

- Mathew -

"Du starrst noch immer die Tür an" bemerkte mein Bruder Jake. Er wusste einfach wie man meine Stimmung auf Trab hielt.
"Nein, gar nicht" In Realisierung, dass ich vermutlich die Tür doch etwas zu lange angestarrt hatte, schoss mein Kopf zu Jake zurück. Er kicherte nur und das machte mich stutzig. Jake war nicht der Typ gewesen der kicherte. Zumindestens seitdem ich ihn kannte. Konnte es möglich sein, dass ich mehr als nur meine angebliche Frau vergessen hatte?

"Du kicherst wie ein Weib"
Er kniff seine Augen genervt zusammen. Jetzt, war das mein Bruder den ich kannte. Er liebte es mit einer Frau verglichen zu werden. Schön.
"Zumindest hast du deinen schrecklichen Humor noch drauf" schwenkte Jake seinen Kopf, dabei meinte er immer ich wäre der eigenartige von uns Beiden.

Meine Gedanken kreisten wieder zurück zur Frau, die meinte wir wären verheiratet.
"Ich bin deine Frau, Mathew"
Ich hatte nicht einmal ihren Namen erfahren können, bevor sie mir Sachen auf den Kopf warf. Lustig war sie ja.

Abrupt hielt ich meinen Atem an. Meine Sicht wurde verschwommen. Ein dumpfer Schmerz bildete sich an meinen Schläfen als ich meinen Kopf in meine Hände fallen lies. War es eine Erinnerung? Ich wusste es nicht. Ich konnte nur Vermutungen hegen.
Auf jeden Fall befand ich mich nicht mehr im Krankenzimmer. Es fühlte sich so surreal an und doch fühlte und spürte ich jegliche Gefühlsregungen von meinem Umfeld. Wie die Hand meines Bruders an meiner Schulter, der mich zu schubsen schien.

Doch irgendwie konzentrierte ich mich auf etwas anderes. Es war als wäre ich in einem falschen Film geraten, als würde ich durch andere Augen sehen und doch alles mitbekommen, wie sich der Protagonist fühlte.

Sah ich gerade etwas? Lichtblicke von einer jüngeren Version von meiner angrblichen Frau erschienen vor meinen Augen. Ein weiterer Blick zu meiner Hand ertappte ich beim Trinken einer Flüssigkeit, die nach Bier schmeckte.

Entfertn bekam ich das Steigen meines Pulses von dem angeschlossenen Herzrhythmusgerätes mit. Weiterhin konzentrierte ich mich an die Erinnerung, die ungewollt erschienen war.

"Was willst du nun?" Ich handelte ohne mitzudenken. Es war defintiv sie. Das Mädchen von vorhin. Meine Hand schmiegte sich an ihre Schulter als ich sie mit einer Bewegung zu mir wandt.

Wie konnte ich nicht ihre kleinen Sommersprossen auf ihrer Nase bemerken? Und ihre grünen Augen, die nun ziemlich wütend in meine blickten? Hatte ich irgendetwas gemacht?

Irgendwie schmerzte mein Herz. Im Unterbewusstsein griff ich danach, während Jake weiter nach mir rief.
"Mathew?" Ich schüttelte nur meinen Kopf und versuchte mich zu erinnern. Ich hatte noch ihren entäuschten Blick vor meinen Augen.

"Warum hast du es gemacht?" Sie schrie, warf um sich und lies mich wundern, was ich gemacht hatte. Ihre Kleidung pickte an ihrer fragilen Statur. Hatte ich sie bedacht in einem Pool geworfen? Aber ich konnte keines im Umfeld sehen. Somit war das eher unwahrscheinlich.

Pfiffe.. Automatisch schoss mein Kopf zur Seite. Drei Jungs konnten seine Augen von ihr nicht abwenden.
"Sexy BH, Haley" Sie lachten und ich wurde zunehmend wütender. Aber warum? Warum wurde ich wütend? Warum sollte es mich interessieren?
"Lass mich einfach"

Ich wollte sie nicht los lassen. Ich wollte nicht das sie ging. Ich hatte das Bedürfniss ihr etwas zu erklären. Aber was? Was war so wichtig gewesen?
"Haley, bitte.." Ich versuchte es. Immer wieder, aber sie schnalzte meine Hand einfach zurück.
"Ich wills nicht wissen" waren ihre Worte, als sie sich von den gaffenden Leuten entfernte.

"HALEY" Ich schrie förmlich ihren Namen, als die Erinnerung meinen Kopf beansprucht hatte.
"Haley" kam ich zur Besinnung. Ich brauchte Sauerstoff. Irgendwie hatte ich das Bedürfniss sie zu sehen. Ich konnte auf unerklärliche Weise den Gedanken, dass sie nicht bei mir war, nicht ertragen. Meine Augen flatterten auf, als Haare meine Nasenspitze kitzelten.
Sie war kopfüber geneigt.
Sorge. Ich konnte Sorge in ihren Augen lesen, die jeglichen Zentimeter meines Gesichtes abtasteten, um schlussendlich auf meine Augen hängen zu bleiben.

"Ich bin hier, Mathew" Sie war es und ich war froh, gleichzeitig erleichtert. Aber wieso? Wieso konnte es nicht jemand sein, die ich bevorzugte? Ich konnte Jede haben. Warum verdammt nochmal gerade sie?

Was auch immer es war. Zurzeit wollte ich nicht darüber nachdenken. Diese zwiegespaltenen Gedanken überforderten mein Gedächtnis. Ohne zu Überlegen schmiegte ich meine Hand an ihrer Wange. Ich wollte einfach nur, so nah wie möglich an ihr sein.
"Verlass mich nicht, Haley" Ihre Augen wurden wässrig, als ich langsam müde wurde. Schätze einmal, sie hatten mir Beruhigungsmittel verabreicht.

💃💃

Mir war schwindelig als ich versuchte mich auf zu richten. Mein Nacken schmerzte, aber ich wollte mich nicht beschweren. Was ist passiert?
Mein Kopf wandt sich und landete auf meinen Bruder, der mich vom Weiten beobachtete. Ein kurzes Nicken zu meinem Bett folgte. Nicht verstehend blickte ich herab und traf auf blonde Haare.

Haley

Sie hatte ihren Kopf auf ihre Arme gebeten und befand sich am Schnarchen.
"Sie wollte nicht von deiner Seite weichen" Ich verstand auch warum. War ich nicht derjenige, der sie darum gebeten hatte?
Langsam legte ich mich wieder zurück.
"Wie fühlst du dich?"

"Fertig" gab ich abwesend zurück. Ich konnte ihm einfach nicht in die Augen sehen.
"Du erinnerst dich an sie?" Ich schwenkte meinen Kopf. Ich erinnerte mich nicht an sie, sondern nur an eine komische, dumm Situation.
"Was war es dann?" Ich wusste wie sich Jake fühlte. Er hatte einfach das Bedürfniss mir zu helfen. Aber niemand konnte das zurzeit. Ich brauchte einfach nur Zeit um zu Verstehen, was los war. Vielleicht musste ich auch Haley komplett rein lassen um zu Genesen, aber wollte ich das?

"Wenn ich es wüsste, sollte ich es mit Haley besprechen oder nicht?" Jake nickte nur. Ein kleines Lächeln zierte sein Gesicht.
"Warum sie, Jake?" Er unterdrückte ein Kichern bei meiner Frage.
"Du wirst es früher oder später erfahren. Ich kann dir nur sagen, dass du nervenzereibend betrübt warst, als du sie einmal verloren hattest. Sie war eigentlich eine Wette gewesen" Meine Augen nahmen an Größe an. Hatte sie es auf der Party erfahren an der ich mich erinnert hatte? Unmöglich. Aber die Antwort konnte ich nur von ihr erfahren.

Es wäre nicht ich, wenn ich einem Gefühl nachrannte, das ich noch nicht verstand. Anstatt sie wach zu küssen, schubste ich sie kurz an ihrer Schulter.
"Wach auf, schnarchendes Schwein" Ich lachte auf, als ich ihr Sabber durchnässte Wange sah und ihre vom Schlaf verquollenen Augen.
"Ernsthaft, was ist dein Problem?"
Ich konnte mich einfach nicht zurück halten, als sie noch ihre Haare versuchte zu richten.

"Ich sollte mal zurück. Cindy wartet bestimmt schon auf mich" fügte sich Jake dazu. Ich hätte es verstanden wenn Cindy seine Frau wäre, aber es war seine Hündin. Aber so wie ich mein Bruder kannte, interessierte es ihm wenig was ich davon hielt. Also lies er mich mit Meerschweinchen alleine.
"Du bist so ein Idiot, Mathew"

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Ich liebe Mathew 😍