T W E N T Y - T H R E E| Der Maskenball
Kol
Ich kam mir wie eine tickende Zeitbombe vor, als ich dieses verfluchte Auto zurück zu den Salvatores fuhr. Emma neben mir hatte ihre Beine auf den Sitz gezogen und ihr Gesicht an ihre Knie gedrückt, verborgen vor meinem Sichtfeld und doch spürte ich ihre Angst, sah wie sie zitterte und ich selbst drehte durch, weil ich machtlos war. Egal was sie da angegriffen hatte, es war weder Mensch noch Vampir gewesen und es machte mir eine scheiß Angst.
„Wir sind gleich da", besänftigte ich sie so gut es ging, als ich das große Salvatore Haus erkannte und vor der Türe hielt, wo ich, bevor Emma sich auch nur aus schnallen konnte, bei ihrer Türe war und sie an mich aus dem Auto heraus zog. Es war nach wie vor eines der schönsten Gefühle überhaupt ihren Körper an meinen gedrückt zu wissen, zu fühlen, wie ihre kleinen Hände sich an mich klammerten und wie sie ihr Gesicht an meine Brust drückte.
„Ich will ihnen keine Angst machen", hauchte sie leise und meinte ihre Brüder damit, doch sie sollten es wissen! Verflucht nochmal sie sollten auf sie aufpassen, wenn ich es nicht konnte.
„Es ist besser so", versicherte ich ihr, als die Haustüre schon aufging und ich Damons spöttische Stimme vernahm.
„Was ist los?"
„Es ist was passiert", sagte ich gereizt und nahm Emmas Hand in meine, als ich sie zum Haus zog, wo Damon augenblicklich besorgt wurde, als er sah, wie aufgelöst seine Schwester war.
„Was ist geschehen?" Ja, was war geschehen? Das war die Frage, doch Emma schwieg eisern und da sie so aufgelöst wirkte, wollte ich sie nicht unbedingt weiter ausfragen, jedoch war Damon alles andere als sensibel und entriss Emma mir regelrecht, umklammerte ihr Gesicht besorgt und ich hielt mich nur zurück, weil jetzt alles andere als der geeignete Zeitpunkt für einen Streit war.
„Sie wurde angegriffen", sprach ich aus, als Stefan sich zu uns gesellte und beide mehr als nur schockiert von dieser Aussage wirkten.
„Von wem?"
„Einer aus deiner Familie?", zischte Damon abfällig und ließ sie dabei los.
„Nein, es war weder ein Mensch noch ein Vampir!", sagte ich sauer und Stefan lief hastig auf seine Schwester zu, wo er die Abdrücke an ihren Armen bemerkte.
„Was ist passiert, Emma?", fragte er sanft nach und ich sah besorgt zu ihr, während sie unsicher kurz von mir zu ihrem Bruder blickte.
„Ich weiß nicht was es war", antwortete sie, „Ich habe es nur einmal bisher gesehen, damals mit dir Kol, bei meinem Haus, doch du hast nichts gesehen, also dachte ich es wäre nichts, doch nun war es wieder da."
„Was wollte es? Wie sah es aus?", fragte Stefan eindringlich und ich erinnerte mich an den Tag zurück. Sie war damals völlig aufgelöst gewesen und ich hatte ihr nicht geglaubt gehabt. Ich dachte sie wäre einfach noch verwirrt durch ihr Wiedererwachen, doch es war real gewesen.
„Ich sah kein Gesicht, ich sah nur einen dunklen Umhang, aber ich denke es war eine Frau", sagte sie zittrig und mir wurde übel als sie das sagte, „Sie warnte mich Acht zu geben oder so."
„Wer kann das sein?", fragte Stefan verwirrt nach, doch ich hatte eine Ahnung, eine Ahnung, die beängstigend wäre, wenn sie denn wahr wäre.
„Ich frage meine Familie nach Hilfe aus und ihr solltet auf sie aufpassen", sagte ich ernst und sah Emma an, dass sie nicht wollte, dass ich ging, doch ich musste es. Ich brauchte Antworten!
„Natürlich passen wir auf sie auf", schnaubte Damon, doch ich ignorierte ihn nur, lief auf Emma zu, wo ich behutsam ihr Gesicht in meine Hände nahm und sie so küsste, als wäre es das letzte Mal. Ich wollte diesen Geschmack niemals vergessen müssen, für keinen Preis der Welt wollte ich noch einmal mit dem quälenden Gedanken leben, das hier nicht mehr genossen zu haben.
„Ich komme wieder", versprach ich ihr leise und lief schon los, bevor sie mich mit ihren Worten zum Bleiben bewegen könnte, denn dann wäre ich geblieben.
„Was ist los?" Elijah kam mit einem besorgten Gesichtsausdruck, gefolgt von Rebekah, ins Haus, nachdem ich sie angerufen hatte, „Du wirkst besorgt."
„Ich bin auch besorgt, mehr als nur besorgt", zischte ich und raufte mir die Haare.
„Was ist denn geschehen? Ich dachte du willst dich mit Emma treffen, deswegen sollten wir doch auch alle schön außer Haus bleiben?", fragte Rebekah nach und setzte sich auf eines der Sofas.
„Sie war auch hier, nur dann passierte etwas merkwürdiges."
„Wollte sie dich nicht mehr?", fragte Rebekah scherzend nach und Elijah sah sie mahnend an, während ich versuchte sie zu überhören.
„Nein, der Strom fiel aus und als ich nachsehen ging, was die Ursache wäre, wurde Emma von einer weder menschlichen Gestalt noch eines Vampirs in ein Zimmer gelockt, dort festgehalten, so dass nicht einmal ich die Türe wieder öffnen konnte und bedroht!"
„Was ist es dann gewesen?", fragte Rebekah erschüttert nach und ich zuckte seufzend mit den Schultern, meine Vermutung auszusprechen fiel mir zu schwer. Wenn sie mir dabei Recht gaben, wäre aber auch wirklich nichts gut. Ich setzte mich neben meine Schwester, während Elijah sich etwas zu Trinken einschenkte.
„Ich weiß es nicht genau. Sie sah kein Gesicht, nur eine dunkle Gestalt, doch ihrer Meinung nach war es eine Frau."
„Welche Frau sollte was gegen Emma haben?", fragte Rebekah irritiert nach, während Elijah genauestens wusste, wer es war.
„Nicht gegen Emma, eher gegen Kol", bemerkte er nämlich und ich lehnte mich frustriert zurück.
„Das ist unmöglich. Die Schlampe ist tot!"
„Um wen geht es hier bitte?", fragte Rebekah verwirrt nach.
„Wir sind hier in Mystic Falls, in dieser Stadt haben Tote Macht mit den richtigen Mitteln und Wegen, vor allem eine tote Hexe."
„Sprechen wir hier von dem Miststück von dem ich glaube, dass wir hier reden?", fragte Bekah weiter nach und ich nickte seufzend und nahm mir nun selbst etwas zum Trinken.
„Dana, die kleine miese Hexenschlampe, die seit über 150 Jahren tot ist und sein sollte."
1864
Die Musik hörte man schon von mehreren Metern Entfernung und der Weg vor dem wunderschönen Anwesen war überfüllt mit Gästen, denen es Drinnen entweder zu warm und voll geworden war oder die erst jetzt Ankamen. Ich selber schob mir meine schlichte, schwarze Maske, die ein Großteil meines Gesichtes verdeckte, zurecht und lief mit der Einladung in der Hand auf die Türe zu, wo zwei Männer standen und dafür sorgten, dass auch ja nur eingeladene Gäste Eintritt erhielten.
„Viel Spaß, Mr. Mikaelson", wünschte einer der Männer mir höflich und mit einem milden Lächeln lief ich in das Salvatore Anwesen hinein. Die letzten Tage vor dem Ball, auf den Mr. Salvatore mich bei unserem Zusammentreffen eingeladen hatte, musste ich bedauernswerterweise ohne Emmas Gesellschaft verbringen, umso erfreuter war ich einen ganzen Abend bei ihr sein zu können, mit ihr zu tanzen und ihr noch näher zu sein, auch wenn es riskant war. Hier war Katherine und selbst wenn ich getarnt war und sie selbst damals kaum etwas von mir je zu Gesicht bekommen hatte, sie könnte mich erkennen.
Staunend sah ich mich in dem prächtig hergerichteten Haus um und folgte der lauten Musik in den Ballsaal, wo ein Haufen bunt gekleideter, maskierter Leute am tanzen, lachen und reden war und ich lächelte erfreut von solch einer Gesellschaft. Seit ich wieder erwachte aus meinem erdolchten Schlaf, war ich nicht mehr auf einer solchen Feier gewesen, jetzt müsste ich nur noch Emma unter all diesen Leuten finden und das Glück wäre perfekt.
Langsam bahnte ich mir einen Weg durch die tanzende Menge, sah ihren Vater etwas Abseits zusammen mit anderen Herren stehen und reden, ehe mir auch schon einer ihrer Brüder ins Auge stach, Stefan. Dieser tanzte recht weit am Rande mit Katherine und schien sich bestens dabei zu amüsieren.
„Was macht ein so gut aussehender Fremder hier so ganz alleine?" Ich lächelte erheitert beim Klang von Emmas Stimme und drehte mich zu ihr um, wo ich mich kaum an ihr satt sehen konnte. Sie sah umwerfend in dem hellen Kleid aus, mit der dunklen Maske voller Federn vor ihrem Gesicht und in meinen Augen war sie schöner als ein Engel es hätte sein können.
„Darauf warten, dass eine so schöne Dame wie Ihr es seid mit mir tanzen möchte", antwortete ich lächelnd und drückte einen Kuss auf ihre Hand.
„Wie könnte ich dazu nein sagen?", fragte sie kichernd nach und ich zog sie mit mir auf die Tanzfläche, wo ich ihr ansah, dass sie genauso glücklich darüber war wie ich mir so nahe kommen zu dürfen, als ich meine eine Hand an ihre Taille ablegte und sie an mich zog.
„Ich hatte fast schon befürchtet, dass du es nicht mehr schaffen würdest", sagte sie und lächelte mich an.
„Als ob ich mir die Möglichkeit nehmen würde mit dir zu tanzen", lachte ich rau und drehte sie im Kreis.
„Sehr schön, ich will dich endlich meinen Brüdern vorstellen, sie kennen dich bisher nur unter dem Namen der geheimnisvolle Retter und sie sind sicher erfreut dich mal kennen zu lernen, vor allem Stefan", sagte sie erheitert.
„Wenn sich die Möglichkeit dazu bietet", erwiderte ich, auch wenn das alles andere als klug wäre.
„Er tanzte dort drüber mit Katherine, sind sie nicht umwerfend zusammen?", fragte sie nach.
„Nicht so umwerfend wie wir zwei", neckte ich sie und sie schenkte mir daraufhin ein strahlendes Lächeln, als die Musik langsamer wurde und ich sie noch näher an mich zog.
„Ich bin froh dich kennen gelernt zu haben, Kol, auch wenn ich mir andere Umstände gewünscht hätte", sagte sie leise und legte ihre Hände verschränkt hinter meinen Nacken, presste sich dabei noch näher an mich.
„Geht mir genauso."
„Doch ich kann nicht aufhören daran zu denken, was ist, wenn du gehst. Du bist nur zu Besuch und wenn du gehst..."
„So schnell werde ich nicht gehen", beruhigte ich sie augenblicklich und sie lächelte schmerzvoll, legte ihren Kopf jedoch an meine Schulter, „So lange du hier bist, werde ich bleiben."
„Gut, ich will nämlich nicht, dass du gehst", sagte sie und ich lächelte von ihren Worten gerührt. Es war das erste Mal, dass ich solche bedeutenden Worte hörte, von jemanden, dem etwas an mir lag, der nicht manipuliert wurde und ich glaubte verrückt zu werden, als ich mich dabei erwischte eine Zukunft in dieser Stadt zu planen. Es war eigentlich lächerlich. Wir zwei verheiratet, Sonntags beim Frühstücken bei ihrem Vater und Katherine als Schwägerin. Nein, mein Leben war nicht für so einen Weg gemacht, das wusste ich, doch einen anderen Weg wollte ich mir nicht ausmalen, alles andere würde sicher nur auf eine Katastrophe hinauslaufen, was mir nur wieder bewusst wurde, als ich wahrnahm, wie ihr Blut durch ihren Körper floss, roch, wie gut es duftete und ich spürte, wie sehr ich dabei war mich zu verlieren.
Es fiel mir schwer so viel früher zu gehen als geplant, nicht den ganzen Abend durch mit Emma tanzen zu können, doch ihre Näher, oder besser gesagt ihr Blut, es brachte mich um den Verstand, weswegen ich seufzend den Weg zurück eilte, die Maske von meinem Gesicht riss und mir dringend ein Opfer suchen müsste, das als Abendessen dienen dürfte.
„Bringt ihr Blut dich so sehr aus der Fassung?" Genervt blieb ich vom Ertönen der Stimme stehen und drehte mich zu dieser verdammten Hexe um. Dana.
„Was willst du?"
„Nach dir sehen", lachte die Braunhaarige auf und trug die selbe schlichte Kleidung wie bei unserer letzten Begegnung, „Und dich vielleicht auch warnen."
„Warnen?", fragte ich amüsiert nach, „Wovor? Dass ich gehen soll?"
„Wäre ratsam, aber vor allem wollen wir dich vor dem Gründerrat warnen, sie wissen über Vampire Bescheid."
„Ist mir aufgefallen", sagte ich und wollte wieder gehen, doch sie sprach schon weiter.
„Sie haben ein Gerät, mit diesem können sie jeden Vampir finden. In zwei Tagen beginnt ihre Jagd und sie werden jeden Vampir töten, also verstecke dich gut, wir brauchen hier kein Massaker, weil ein paar Menschen versucht haben einen Urvampir zu töten."
„In zwei Tagen?", fragte ich nach und dachte an Katherine. Wenn die Schlampe gefasst und getötet werden würde, könnte ich hier um einiges freier leben. Mich würden diese Menschen so oder so niemals töten können, doch ich war nicht scharf darauf mich zu enttarnen oder am Ende Emmas Vater töten zu müssen.
„In zwei Tagen", erwiderte sie und ich nickte knapp.
Heyho :) Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen, das schön nur aus Kols Sicht geschrieben war und ja ich versuche bald was neues von mir hören zu lassen xD xx
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