T W E N T Y - S I X| Ablenkung
Kol
Frustriert war schon überhaupt kein Ausdruck mehr für das, was ich war. Ich hatte gewaltige Schwierigkeiten nicht aufzustehen, zu den Salvatores zu gehen und Emma einfach an mich zu drücken, doch ohne sie zu sein brachte mich um den Verstand. Es fühlte sich fast wieder so an, wie damals auch, als sie tot war, ich ohne sie hatte leben und klar kommen müssen. Ich litt qualvolle Schmerzen, sie zerrissen mich von Innen heraus und doch war es nach wie vor eine bessere Option, als bei ihr zu sein und zuzusehen, wie diese Hexen-Bitch sie heimsuchte wegen mir. Bevor ich nicht wusste, was Dana wollte, ob es überhaupt Dana war, so wäre es besser auf Abstand zu bleiben, denn ich würde ihr keine Antworten auf ihre vielen kleinen Fragen liefern können und zu sehen, wie sie meinetwegen in Gefahr schwebte, gefiel mir nicht. Überhaupt nicht. Ich sah sie lieber unglücklich und am Leben, als tot und erneut begraben. Nochmal würde ich das nicht verkraften, so viel stand fest.
„Noch einen!"
„Sicher, dass du nicht genug hast?" Ich schnaubte auf, als dieser verfluchte blonde Idiot mir diese Frage stellte und ich lehnte mich über die Bartheke zu ihm hinweg.
„Ich weiß es nicht, was meine Schwester an dir findet, aber es hält mich nicht davon ab dir den Hals umzudrehen, wenn du mir nicht einen verdammten Drink gibst!"
„Schon gut, schon gut", versuchte er mich sichtlich eingeschüchtert zu beruhigen und machte sich daran mein Glas nachzufüllen, während ich mich zurück lehnte und mir seufzend durch mein wirres Haar fuhr und mir so erschöpft und ausgezehrt vorkam. Ich schlief nicht, ich trank kein Blut, ich war ein einziges Nervenbündel und ein dummes Kommentar davon entfernt die ganze Bar abzuschlachten.
„Na was haben wir denn hier." Und schon war die Person da, die genau dieses Ziel erreichen könnte, „Der kleine Bruder vom Teufel persönlich."
„Damon, ich bin nicht in Stimmung mit dir zu reden", antwortete ich und leerte mein Glas, ehe ich dem Blonden Barkeeper einen bedeutungsvollen Blick zuwarf, so dass dieser mir sofort nachschenkte.
„Er ist gereizt, Damon", warnte er diesen ebenfalls, was den Salvatore jedoch nicht stoppen konnte.
„Ich bin auch gereizt, denn dieser kleine Schleimscheißer denkt wirklich mit den Gefühlen meiner Schwester spielen zu können!"
„Oh bitte, du musst doch froh sein, dass ich mich von ihr fernhalte", schnaubte ich auf und wollte wirklich nicht auch noch über sie reden müssen. Andauernd an Emma zu denken reichte ja wirklich voll und ganz!
„Bin ich, doch nicht wenn das heißt, dass meine Schwester unendlich traurig ist, also was ist dein Problem?!"
„Geht dich nichts an", erwiderte ich und wollte mein vollgefülltes Glas schon zur Hand nehmen, als er es vom Tisch schmiss und in tausend kleiner Teile zerbrach. Die wenigen Gäste sahen neugierig zu uns, doch ich interessierte mich nur für Damon, der es zu weit trieb, „Glaub nicht, dass ich dich nicht töten würde."
„Wenn dir meine Schwester egal wäre, würdest du es so oder so tun!" Er lächelte dabei mit seinem scheiß zynischen Lächeln und ich wusste, dass er nur drauf war mich zu provozieren, doch ich dürfte das nicht zu lassen! Emma würde es mir definitiv niemals verzeihen, wenn ich einer ihrer Brüder tötete.
„Hör mir mal zu! Ich versuche sie zu schützen, deswegen sollte sie Abstand fürs erste wahren, verstanden?!", fragte ich ihn eingehend und sah wie er versuchte meine Worte zu verstehen.
„Sie zu schützen? Wovor?" Ich schüttelte frustriert den Kopf, blickte zu dem Barkeeper Jungen, der uns interessiert zu hörte, doch so wirklich stören tat es mich nicht.
„Ich weiß es nicht. Ich habe nur Angst, dass was auch immer sie verfolgt, sie wegen mir heimsucht und vielleicht lässt es sie ja in Frieden, wenn ich den Abstand wahre. Ich muss es zumindest versuchen."
„Ich habe das Gefühl, du weißt ganz genau was sie da angegriffen hat", zischte Damon abfällig und ich verdrehte die Augen.
„Sicher bin ich mir nicht, aber fürs erste bleibe ich auf Abstand, also komm klar damit!"
„Dann halte dich auch daran!", warnte er mich nun deutlich besorgter, „Wenn es wirklich was mit dir zu tun hat, dann halte dich gefälligst fern von Emma! Ich lasse sie nicht deinetwegen untergehen!" Mit den Worten stand er auf und ging endlich, während ich seufzend mein Gesicht in meinen Händen vergrub und nur wollte, dass diese ganze Scheiße endlich vorbei wäre, so dass ich wieder zu ihr könnte, wir glücklich werden, diese verfluchte Stadt verlassen und eine Zukunft haben könnten, so wie ich es mir schon vor über 150 Jahren gewünscht hatte.
Emma
„Ich bin mir sicher, dass dir die Ablenkung gut tun wird." Kritisch sah ich zu Bonnie, als sie mich zum Eingang des Mystic-Grills zog und damit versuchte mir etwas wie einen Gefallen zu erweisen. Seit wir zusammen bei Kol gewesen waren, waren ein paar Tage nun vergangen und dennoch schaffte ich es nicht zu vergessen, wie kalt er gewesen war, wie sehr er mein Herz mit seinen Handlungen zum brechen brachte, denn nach wie vor meldete er sich von alleine nicht bei mir, um sich zu erklären.
„Alkohol ist hier nicht die Lösung", bemerkte ich und sie verdrehte schmunzelnd die Augen.
„Du kriegst auch keinen Alkohol, nur eine andere Umgebung, nette Musik, Matt und alkoholfreie Cocktails, außerdem schließt der Grill gleich und wir gehen dann alle zusammen weiter zu Elena."
„So lange Matt da ist", spottete ich und war dennoch froh den Blonden zu sehen, als Bonnie mich in den Laden zog und ich ihn schon an der Bar ausmachen konnte, doch sein Blick wirkte besorgt und das wohl zurecht, als ich sah, was ihn solche Sorgen bereitete.
„Oh na klasse", seufzte Bonnie neben mir und nahm wie von alleine meine Hand in ihre, als wir zu Kol sahen, der beim Billardtisch stand und gerade irgendeinen Kerl dazu manipulierte sich das Handgelenk aufzuschneiden und das Blut in ein Glas fließen zu lassen.
„Ich übernehme das schon, du kannst ruhig draußen warten", meinte die Dunkelhaarige zu mir und lief auch schon durch den fast leeren Laden auf meinen Freund zu, doch ich dachte nicht einmal daran jetzt einfach zu gehen, weswegen ich ihr nacheilte, auch wenn dieser Anblick mich schockierte.
„Kol!", donnerte Bonnie auch schon, so dass der Angesprochene überrascht sich zu uns drehte und unsere Blicke sich sofort trafen. Mein Herz zog sich vor Sehnsucht regelrecht zusammen, ihm so nahe zu sein und ihn doch nicht berühren zu können war grausam. Egal wie mies sein Benehmen mir gegenüber derzeit auch war, ich liebte ihn immer noch, so unfassbar sehr sogar und ich wünschte mir einfach, dass er sich entschuldigen würde, mir sagt, was denn los sei, doch er tat es nicht.
„Was willst du?", fragte Kol kalt nach und sah von mir zu Bonnie, ehe er den Kerl, dessen Blut er gerade abgezapft hatte, mit einer Handbewegung verscheuchte.
„Dass du gefälligst aufhörst wahllos Menschen zu manipulieren und ihr Blut zu nehmen!"
„Und du willst was dagegen unternehmen?", fragte Kol belustigt nach und trank das Glas voll Blut leer, während mein Magen bei dem Anblick eine Drehung machte, dennoch erkannte ich schnell, dass er betrunken sein musste. Er stand nicht wirklich sicher am Boden und erinnerte mich an Damon dabei, der selbst gerne zu tief ins Glas schaut.
„Wie viel hat er getrunken, Matt?", fragte ich nach und blickte zu diesem, der dem verletzten Mann half die Wunde abzudrücken.
„Mindestens 30 Gläser Bourbon", antwortete er mir und ich hörte wie Kol daraufhin auflachte.
„So schnell wird ein Vampir nicht betrunken."
„Du bist es aber, also mach dass du verschwindest und lass deinen Frust oder was auch immer nicht an Unschuldigen aus!", rief Bonnie frustriert aus und ich drückte sie hastig hinter mich, als Kol auf sie zu lief. Mir stockte der Atem, als er mir dabei so nahe kam, dass ich meinen Kopf zurück lehnen musste, um ihn anzusehen und ich wollte nichts lieber auf der Welt machen, als mich in seine Arme werfen, doch das war nicht der geeignete Zeitpunkt. Kols Gesichtsausdruck wurde sanfter, er sah mich einfach nur an, so wie ich ihn, während Bonnie hinter mir ihm wohl noch irgendwelche Schimpfworte an den Kopf warf, doch es war als wäre nichts mehr von Bedeutung. Gerade, als er etwas sagen wollte, das Schweigen zwischen uns einem Ende setzen, genau in dem Augenblick gingen die Lichter im ganzen Raum aus und anders als damals bei den Mikaelsons, gab es hier keine Wände voller Fenster, die von außen Licht in den Raum bringen würden, es war einfach nur stockfinster.
„Was ist hier los?", fragte Matt panisch nach und ich war wirklich heilfroh, dass außer uns nur dieser eine sowieso völlig manipulierte Kerl anwesend waren, denn ich wusste, oder besser gesagt ich spürte förmlich, was nun kommen würde.
„Kol?", fragte ich deswegen panisch nach, wollte nur noch diesen Abstand zwischen uns überbrücken und mich schützend an ihn klammern, bevor dieses etwas, diese Hexe, wiederkommen würde, doch bevor ich meine Arme auch nur ausstrecken konnte, wurde ich von irgendwas auf den Boden geschmissen und unten gehalten. Ich schrie völlig panisch auf, als dieses Ding seine langen Nägel regelrecht in meine Haut bohrte und ich hörte wie Bonnie und Kol nach mir schrien, doch irgendwas schien sie davon abzuhalten zu mir zu gelangen und meine Hilferufe verstummen mit einem Schlag, als ich hörte, was diese Frau mir zuflüsterte.
Heyho :) Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen, auch wenn es nicht das Längste geworden ist. Und ja das unheimliche Ding ist wieder am Start xD
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