S I X T Y - T H R E E| Tote Hexe

Kol

Fassungslos und völlig überfordert konnte ich Emma nur nachsehen, als diese die Treppen hinaufrannte hörte wie sie oben die Türe zuknallte und das Heulen anfing. Das alles hier lief völlig falsch, so hätte das nicht sein sollen, das hätte so nicht passieren sollen! Ich dachte wir würden Zeit haben, ihr in Ruhe alles erklären, sie würde es verstehen und alles wäre gut, doch Damon hatte es ruinieren müssen, so wie er immerzu alles ruinierte! Wütend packte ich ihn am Kragen, drückte ihn gegen die Wand und legte meine andere Hand um seine Kehle, hielt ihn an Ort und Stelle, wo er sich nicht gegen mich wehren konnte, ich war zu stark im Gegensatz zu ihm und sein Bruder schien es wie die anderen auch wohl nicht für nötig zu halten einzugreifen.

„Was hast du getan!"
„Ich wollte das alles hier nur vereinfachen!", verteidigte der ältere Salvatore sich verzweifelt, schien wie wir anderen auch schockiert von dem Ergebnis zu sein, doch Emma schien völlig verstört und verwirrt zu sein von Damons Manipulation, es war als würde sie die Welt nicht mehr verstehen, an den Erinnerungen zerbrechen und ich konnte mir nicht einmal vorstellen wie chaotisch es sein musste sich so plötzlich an so vieles wieder zu erinnern.

„Du hast nur nichts vereinfacht!", schrie Bonnie ihn nun aufgelöst an, „Du hast ihren Kopf völlig verpfuscht, was glaubst du, wie es ist sich mit einem Schlag an so vieles gezwungen zu erinnern?!"

„Ich hatte doch keine Ahnung, dass es so enden würde!", verteidigte er sich weiter und genervt ließ ich ihn los, wollte ihn zwar am liebsten das Herz aus der Brust reißen, doch wir hatten gerade schon genug Probleme, brauchten wohl nun wirklich nicht noch mehr.

„Was machen wir nun mit ihr?", fragte Elena vorsichtig nach, lief auf ihren Freund, den älteren Salvatore, zu und sah ihn besorgt an.

„Abwarten. Wir sollten ihr Zeit geben ihre Gedanken zu ordnen und reden dann nochmal sachte mit ihr", schlug Stefan vor und es wäre wohl wirklich das Beste erst ein wenig abzuwarten, auch wenn es mir missfiel, ich mir das alles hier anders vorgestellt hatte, einfach nur endlich wieder bei ihr sein wollte, doch in meinem Leben würde wohl nie irgendwas leicht verlaufen können.



Während die anderen versuchten ihren Leben irgendwie wieder nachzugehen, erleichtert waren, dass das ganze Drama mit der anderen Seite nun endlich vorbei war, konnte ich keine Ruhe finden. Ich war durchgehender Gast bei den Salvatores, wartete geduldig darauf, dass Emma von alleine zu uns kommen würde, das Gespräch suchen würde, doch ein ganzer Tag verging und nichts dergleichen geschah, weswegen ich es einfach nicht mehr schaffte still zu bleiben, zu warten, Geduld war eben noch nie meine größte Stärke gewesen, auch wenn ich es schon oft hatte sein müssen im Leben, so wollte ich hierbei einfach nicht länger warten müssen, ertrug es nicht mehr. Ich schlich mich so nach oben, während die beiden Brüder unten wie so üblich am Streiten waren wegen ihrer Schwester, klopfte unsicher oben angekommen an Emmas Türe und öffnete diese kurz darauf auch schon. Ich sah fast schon nervös in den so furchtbar leer wirkenden Raum hinein, wo mein Blick sogleich bei dem Bett hängen blieb, wo Emma mit einem nachdenklichen und abweisenden Blick drauf saß, nicht einmal bemerkt zu haben schien, dass ich überhaupt da war, gerade ihr Zimmer betreten hatte. Ich wurde wie jedes Mal, wenn ich sie sah, um einiges nervöser, verliebte mich neu in sie und alles in mir sehnte sich danach, zu ihr zu eilen, sie an mich zu ziehen, einfach zu halten, doch das würde ich in dieser Situation gewiss nicht tun, konnte es nicht

„Emma?", machte ich mich bemerkbar, doch die Braunhaarige saß immer noch wie erstarrt auf ihrem Bett, fixierte irgendeinen Punkt an der Wand, war wirklich komplett abwesend, „Geht es dir gut?" Keine Antwort. Vorsichtig näherte ich mich ihr, streckte meine Hand nach ihr aus, war überrascht zu sehen, dass diese leicht zitterte dabei, dass ich tatsächlich so nervös war, doch bevor ich sie erreichen konnte, löst sich ihre Starre und aus großen Augen sah sie mich an, wirkte so verloren, dass mein Herz zu brechen drohte.

„Wie sicher bist du dir, dass wir nicht doch tot sind?", fragte sie mich traurig und irritiert von ihren Worten, sank ich neben ihrem Bett auf die Knie, sah sie bekümmert an.

„Glaubst du man wäre im Tod so traurig und besorgt?"

„Wenn wir in der Hölle gelandet sind vielleicht ja doch."
„Dass ich in der Hölle lande mag ja gut sein, aber du?", fragte ich, lächelte leicht, doch sie lächelte nicht, wandte den Blick wieder ab. Was hatte Damon nur getan?

„Aber es ergibt doch gar keinen Sinn", murmelte sie schwach, „Wie kannst du leben? Wie kann ich wieder leben? Wieso ist alles so chaotisch? Wieso komme ich mir so vor, als wäre ich halb hier und halb weit weg."
„Du bist gerade erst aufgewacht, da ist es normal verwirrt zu dein, Liebste", besänftigte ich sie, wollte ihre Hand ergreifen, doch sie entzog sie mir bevor ich es konnte, schüttele den Kopf, sah wieder zu mir.
„Aber wieso bin ich wach? Was hat das jetzt zu bedeuten? Was ist mit Dana? Was ist mit den anderen? Ich..." Ihre Stimme brach ab und ich fühlte mich mindestens genauso verloren und hilflos wie sie, doch ich wusste einfach nicht, was zu tun war, was ich machen sollte, um ihr zu helfen, sie glücklich zu stimmen, ihr die Lage zu erklären, die sie so sehr irritierte und die leider so merkwürdig war, dass ich nicht wusste, was ich sagen sollte, um ihr das begreiflich zu machen.

„Du weißt ja, dass du an mich und an Dana gebunden warst auf irgendeine Art, dass du mit meinem Tod auch gestorben bist", fragte ich sie, woraufhin sie brav nickte, „Wenn magische Wesen wie ich sterben, kommen wir nicht in den Himmel oder die Hölle, wir landen auf der anderen Seite."
„Andere Seite?"
„Ja, irgendein magischer, grauenvoller Ort, der eine parallel Welt zu alledem hier darstellt, nur dass man wie durch einen Schleier die Welt der Lebenden sieht, ganz alleine ist, verdammt ist."
„Und da warst du?", fragte sie mit Entsetzen, hielt sich die Hand vor den Mund, was mich lächeln ließ.

„Es war gar nicht so schlimm, Jeremy kann Geister sehen, also konnte ich ihn nerven und Bonnie wurde zum Anker der anderen Seite, war teilweise auf beiden Welten und so war sie auch da zum reden", besänftigte ich sie, immerhin brauchte sie sich um mich nun wirklich nicht zu sorgen, „Auf jeden Fall haben deine Brüder und ihre glorreichen Freunde es geschafft die anderen Seite zu zerstören, alle Toten, die sie retten wollten, vorher aber noch zurückzuholen, so auch mich und weil wir ja aneinander gebunden sind durch Danas Fluch, bist du auch wieder erwacht."
„Und was ist mit Dana?", fragte sie mich, senkte die Hand wieder, wirkte verängstigt.

„Sie ist fort, so wie alle anderen auf der anderen Seite, die nicht durch den Anker, also Bonnie, vorher wieder zurück zu den Lebenden sind."
„Also ist ihr Fluch gebrochen? Ich bin nicht mehr an sie oder dich gebunden?", fragte sie und ich nickte, doch sie schien nicht glücklich zu sein, schüttelte den Kopf und überraschte mich sehr, als sie meine Hand plötzlich von allein ergriff, „Und wenn sie einen Weg gefunden hat? Sie hat es geschafft trotz ihres Todes Macht hier zu haben, wieso sollte sie einfach fort sein?"
„Wir müssen wohl versuchen positiv an die Sache heranzugehen und Hoffnung zu haben", sagte ich, merkte selbst wie bescheuert meine Worte klangen, doch ich wollte sie glücklich stimmen und es funktionierte immerhin, da die Sorge in ihren Augen kurz verschwand, sie lächeln konnte, ihre Augen wieder den Funken hatten, den ich so liebte.

„Also ist jetzt alles vorbei, das Drama ist vorbei und unsere Leben können endlich normal weitergehen?"
„Sieht so aus", sagte ich, erschauderte als, sie mir ihre Hand an die Wange legte, über diese strich, mein Gesicht musterte, als würde sie mich das erste Mal wirklich wahrnehmen.

„Dich sterben gesehen zu haben war glaube ich das Schlimmste überhaupt. Ich will dich nie wieder so verlieren müssen, Kol."
„Wirst du nicht und ich werde nicht zulassen, dass du mir jemals wieder genommen wirst", versicherte ich ihr, ergriff ihre andere Hand und setzte mich aufs Bett neben sie, wo sie ihren Kopf an meine Schulter lehnte, sich an mich kuschelte, so glücklich machte.

Ich hatte Emma schließlich schlafen lassen, nachdem sie erschöpft an meiner Schulter gelehnt endlich Ruhe finden konnte, war nun wieder unten bei ihren Brüdern und auch Bonnie, die zu Besuch war.

„Und?", fragte diese mich, kaum ging ich die letzte Stufe herunter und lief auf die keine Gruppe zu, „Wie geht es ihr?"
„Gut, ich denke, ich konnte ihr alles erklären und sie ist beruhigt."
„Dann ist ja alles gut", sagte Damon erleichtert, der befürchtet hatte den Kopf seiner Schwester völlig ruiniert zu haben, was zum Teil ja vielleicht auch so war, zumindest würde sie wohl noch eine Weile brauchen, bis sie wieder ganz klar bei Sinnen wäre.

„Vermutlich, nur besorgt mich etwas anderes nun, etwas das Emma angesprochen hat oben", erwiderte ich, schenkte mir etwas von Damons Bourbon ein, was dieser kritisch beäugte.

„Was?", fragte Stefan und ich leerte das Glas auch schon mit einem Zug.

„Es geht um Dana."
„Dana ist tot", merkte Bonnie an und ich verdrehte die Augen.

„Das weiß ich, oder ich hoffe es zumindest."
„Was meinst du?", fragte Stefan irritiert und seufzend ließ ich mich auf einen Sessel nieder, sah in das schwach brennende Feuer im Kamin, wusste nicht so recht, woher meine plötzlichen Sorgen hierzu stammen, doch Emma hatte recht. Dana war verflucht mächtig, wer sagte schon, dass es wirklich nur diesen einen Weg aus der anderen Seite herausgab? Dass sie einfach so aufgab? Nun tot war.

„Ich mache mir Sorgen darüber, ob Dana wirklich völlig fort ist", gestand ich zerknirscht, sah zu den Drei auf, wo Damon gelassen wirkte, Bonnie skeptisch und Stefan sofort meine Sorgen zu teilen schien.

„Ist es denn möglich?", fragte er augenblicklich die Hexe neben sich, die sich anspannte.

„Ich weiß es nicht. Sie ist älter als ich, besitzt Magie, die mir unbekannt ist, möglich ist wohl alles, aber glaubt ihr denn, dass sie immer noch auf Rache aus wäre? Dass sie nicht einfach ihr Leben nachgehen würde, wenn sie eine zweite Chance erhält?"
„Ich würde meine zweite Chance nutzen, um sie erneut zu töten, wenn die Rollen vertauscht wären", sagte ich, glaubte nicht daran, dass die Hexe einfach so ihr Leben nachgehen würde, falls sie leben sollte. Dana war ein Miststück, die nicht so leicht Dinge vergaß, nachtragend war.

„Du bist auch ein geisteskranker Mistkerl", merkte Dmaon lächelnd an und ich schnalzte mit der Zunge, ignorierte seine Worte.

„Wie können wir herausfinden, ob sie lebt?", fragte ich stattdessen Bonnie, die sich auf das Sofa niederließ, die Haare zur Seite strich und nachdenklich wirkte.

„Wenn ich etwas von ihr hätte, könnte ich versuchen sie zu orten, auch wenn ich denke, dass sie sich gegen solche Zauber schützt."
„Und ansonsten?", fragte Stefan, während Damon seufzte.

„Ihr glaubt also wirklich, dass sie hier ist? Wollen wir uns das Leben immer so schwer machen? Können wir nicht einfach mit dem Glauben leben, dass sie tot ist?"
„Und wenn sie es nicht ist und kommt? Versucht Emma zu schaden?", fragte Stefan, was seinen Bruder nach wie vor nicht zu überzeugen schien.

„Sie hat ein Problem mit dem Mistkerl hier, nicht mit unserer Schwester."
„Nur leider bin ich unsterblich, also würde sie eher Emma schaden als mir um mich damit zu verletzen", sagte ich bissig, hasste es so sehr, dass Emma meinetwegen immerzu in Gefahr gerät, dass sie meinetwegen überhaupt erst das alles hier durchleiden musste.

„Und genau deswegen ist jeder gegen diese Beziehung", fluchte Damon, schenkte sich selbst was zum Trinken ein, „Du wirst sie immer in Gefahr bringen. Jemand wie du hat Feinde und diese werden ihr Schaden um dir zu schaden! Es wird immer irgendein Problem wegen dir geben!"
„Ich werde auf sie aufpassen!"
„Anscheinend nur nicht genug, sonst wäre dies ganze Drama nie gewesen", erwiderte er abfällig und ich war schon dabei aufzustehen, ihm eine zu verpassen für seine arroganten Worte und wie er mich versucht hier als den Bösen darzustellen, während er selbst kein Stück besser ist eigentlich. Ich hielt mich jedoch zurück, wir hatten alle schon genug Streitereien die meiste Zeit am Hals und bevor Emma dort oben am Ende nur durch unseren Krach wiedererwachen würde, blieb ich lieber ruhig.

„Damon, es bringt niemandem doch jetzt etwas, wenn wir zu Streiten anfangen", besänftigte Stefan ihn nun sachlich, „Wir sollten uns erst Sorgen um Dana machen und was in der Zukunft sein wird ist ungewiss."

„Ich kann ja versuchen dann einen Spruch zu finden, um genaueres herauszufinden, garantieren kann ich jedoch für nichts", sagte Bonnie nun und ich nickte dankend, dass sie hierbei mithalf, hatte die Hexe, ob ich es zugeben wollte oder nicht, langsam gern gewonnen in gewisser Weise, zugeben würde ich es jedoch wohl nie.

„Na gut, dann mach dein Hexenwerk und wir...", begann Damon abfällig zu sagen, als wir es dort von oben schon Krachen hörten. Augenblicklich verstummten wir alle bei dem Lärm von oben, wo es so klang, als würde jemand die Möbel verschieben, als würde etwas umgeworfen werden, bis plötzlich Emmas Schreie durch das Haus hallten, mir das Blut in den Adern gefrieren ließ.

„Nein", hauchte ich entsetzt, wollte nicht, dass ihr was geschah, befürchtete das Schlimmste, konnte nicht glauben, dass schon wieder irgendwas war, rannte so schnell es ging hoch, doch ich knallte nur gegen ihre verschlossene Türe, die einfach nicht aufzubekommen war.

„Weg da!", schrie Damon, versuchte nun mit aller Kraft die Türe aufzukriegen, doch hatte er wirklich erwartet stärker als ich zu sein? So ein Narr.

„Das ist Magie", sagte Stefan besorgt, da es sonst keinen anderen Grund geben würde, weswegen wir diese Türe nicht aufkriegen und genau das stimmte mich panisch. Das hieß also Dana war hier, sie war hier in diesem Zimmer mit Emma und das bedeutete nichts Gutes.

„EMMA!", schrie ich völlig aufgelöst, wollte diese Türe aufkriegen, doch es schien unmöglich zu sein und ich wollte mir nicht vorstellten, was auf der anderen Seite dieser Türe gerade passierte, was diese verfluchte Hexe ihr antat, was sie von ihr wollte.

„Auf die Seite!", befahl Bonnie uns mit einem ernsten Blick, so dass wir taten, was die junge Hexe verlangte, die schon ein paar Worte murmelte, es schaffte, dass die Türe mit einem Knall aus den Angeln gerissen wurde und so schnell es ging stürzten wir in Emmas Zimmer, das jedoch verlassen war.

„Sie ist weg", hauchte Stefan erschüttert und ich schüttelte den Kopf. Das durfte doch nicht wahr sein. Konnte es wirklich nicht einen Tag Ruhe geben? Es konnte doch nicht sein, dass ich alles dafür gab Emma in Sicherheit zu wiegen und sie nun in den Fängen von Dana wäre, einer lebenden Dana, die ihr sonst was antun könnte, es würde und mir wurde schlecht von dieser Tatsache. Ich konnte nicht verlieren, nicht schon wieder!

„Was hat dieses Miststück mit ihr vor?", fragte Damon angespannt, als mir ein Zettel auf Emmas Bett auffiel, auf dem mein Name geschrieben stand.

„Ich habe keine Ahnung", antwortet Bonnie besorgt, während ich auf das Bett zulief, den Zettel zur Hand nahm, auf dessen Rückseite nur ein einziger Satz geschrieben stand.

Wir beenden es da, wo alles angefangen hat – Dana


Aloha :) Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen. Irgendwelche Ideen, was wohl geschehen wird? Freue mich wie immer über eure Meinung xx

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