F O U R| All diese Geheimnisse

~Kol~

Gelangweilt saß ich sicher geschlagene zehn Minuten einfach nur auf diesem Schreibtischstuhl und drehte mich lagsam im Kreis.

Wieso? Wieso verflucht nochmal brauchte sie auch jedes mal Ewigkeiten um sich ein Kleid anzuziehen?

„Rebekah!", seufzte ich genervt und fuhr mir durch mein wirres braunes Haar, während ich mich zurück lehnte und an die Decke starrte, „Könntest du dich bitte beeilen? Ich lag Jahrzehnte nur sinnlos eingesperrt herum. Ich will jetzt nicht noch Jahrzehnte auf dich warten müssen." Meine Stimme triefte nur so vor Spott, während ich das sagte, doch es zeigte immerhin den gewünchten Effekt, denn Rebekah kam mit einem entnervten Gesichtsausdruck hinter dem Sichtschutz hervor und trug dabei eins der vielen neuen Kleider, die sie gekauft hatte oder sich wohl eher einfach genommen hatte.
„Du hast versprochen mir zu helfen!", sagte sie fast schon ein wenig beleidigt und zog ihr berühmtes Schmollgesicht, was Klaus früher immer klein kriegen konnte, mich jedoch nicht. Ich war nicht so leicht zu manipulieren.

„Du meintest ich solle dir sagen, welches Kleid dir am besten steht, du hast nicht erwähnt, dass du 100 Keider zur Verfügung hättest", bemerkte ich und stand von dem viel zu gemütlichen Stuhl auf und konnte es nicht lassen mich kurz in dem großen Spiegel an der Wand zu bewundern. Diese morderne Keidung stand mir wie angegossen.

„Es sind auch keine hundert! Gott, wie konnte ich nur vergessen, dass du auch nie etwas ernst nimmt. Nächstes mal frage ich einfach Elijah."
„Wenn du glaubst, er wäre geduldiger", sagte ich schmunzelnd und war schon dabei endlich zu gehen und etwas amüsanteres zu machen, wie die Stadt hier zu erkunden, zu sehen, wie sehr sich alles verändert hatte, doch daraus wurde nichts.
„Warte Kol!", sagte Rebekah da nämlich auch schon und klang plötzlich gar nicht mehr so sicher und selbstbewusst wie immer, eher sehr verunsichert und besorgt, als würde sie glauben es seie besser das Nächste nicht auszusprechen.

„Wie viel Zeit willst du mir noch stehlen? Ich habe vieles nachzuholen und will nicht unbedingt meinen zweiten Tag unter den Lebenden mit Familiendramen und ähnlichem vergeuden", bemerkte ich belustigt, doch sie ließ sich nicht davon beirren.

„Ich muss mich noch bei dir entschuldigen, Kol! I-ich, das mit damals, ich hätte das nicht sagen dürfen, ich hätte mich da nicht einmischen dürfen..." Augenblicklich war meine halbwegs gute Laune wie weggeblasen und ich ballte ungewollt meine Hände zu Fäusten und spürte, wie mein Herz sich zusammenzog. Sie sollte es einfach nicht erwähnen. Ich wollte nicht mehr daran denken und das war nicht einfach, vor allem nicht hier. Nicht in dieser Stadt.
Es war grauenvoll.

„Hör auf!", donnerte ich deswegen sauer und konnte meinen Hass nicht verbergen, konnte meine ganzen Gefühle nicht verbergen. Es kam mir alles einfach noch zu nahe vor und ich wollte nicht wieder alles durchmachen müssen. Ich hatte eine verfluchte Ewigkeit zu leben vor mir und egal wie schwer es auch war, irgendwann musste ich vergessen, oder Klaus würde mich weitere Jahrhunderte wegsperren, was ich nicht zulassen würde, niemals wieder!
„Wir sollten aber darüber reden", ließ Rebekah natürlich nicht locker und stellte sich nun direkt vor mich, wo sie mich mit einem mitleidigen Blick ansah, der mir Übelkeit bereitete.
„Nur will ich es nicht. Ich bin keine Gefahr mehr, fertig! Und wenn du mich entschuldigst, hier gibt es sicher einen Haufen wunderschöner Mädchen, die nur darauf warten mich einmal kennen zu lernen." Mit den Worten ließ ich sie auch schon zurück und hoffte, dass das Thema endlich beendet wäre.

~Emma ~

Es war einfach nur ätzend. Ich hatte anfangs diese ganze Sache mit all den Geheimnissen noch akzeptieren können, doch nun, wo sie mich auch noch behandeln mussten wie ein unerfahrenes, ahnungsloses Kind, war ich einfach genervt. Seit ich Elijah kennen lernen durfte waren zwei Tage vergangen und der sonderbare Mann mit seinem schlechten Familiennamen ging mir einfach nicht mehr aus dem Kopf. Ich war mir mittlerweile einfach zu sicher, dass er mir nicht nur bekannt vorkam wegen des Namen Mikaelson, sondern dass es auch einen anderen Grund hatte, nur um mehr darüber herauszufinden müsste ich Elijah wohl schon selber aufsuchen, was nicht einfach mit Brüdern wie Stefan und Damon war.

„Damon, jetzt beruhige dich endlich!" Verwirrt sah ich von meinem Buch auf, als ich meine Brüder lautstark vor meiner Zimmertüre sich streiten hörte und keine paar Sekunden später diese auch schon aufknallte und beide mein Zimmer betraten, als hätte ich irgendwas verbrochen, was unmöglich war. Sie waren mehr als nur sauer gewesen für mein Verschwinden und Bonnie selber war auch nicht begeistert von meinem Alleingang gewesen, doch gestern und heute hatte ich mich benommen und war sogar artig daheim geblieben, also was war nun schon wieder los?

„Kann ich euch helfen?", fragte ich deswegen nach und sah zwischen den beiden hin und her. Damon wirkte sauer, während Stefan eher verzweifelt wirkte, ja, die Art von Blicken kannte ich zu gut, so war es schon immer gewesen. Wenn ich irgendwas verbrochen hatte, war es für Stefan nur halb so wild gewesen, da er mir nie böse sein konnte, während Damon immer gleich den Teufel an die Wand malen musste.
„Damon ist gerade eben wieder einmal klar geworden, dass du mit Elijah kontakt hattest und nun ist er mal wieder wütend", erklärte Stefan mir, als wäre das alles völlig bescheuert, was es auch war.
„Ich bin nicht wütend!", sagte Damon eindeutig wütend und ich sah irritiert beide an, denn wie konnte ich ihnen denn nun weiter helfen? Stefan setzte sich seufzend zu mir aufs Bett, wo ich mein Buch endgültig weglegte, das nichts als ein alter Roman war, den ich damals schon oft gerne gelesen hatte, umso erfreuter war ich eine Ausgabe hier gefunden zu haben.

„Und das Prolem ist jetzt was?"

„Worüber habt ihr gesprochen?", fragte Damon und verschränkte seine Arme vor der Brust, „Du meintest nur wie ach so freundlich er doch war, aber worum ging es in eurem netten Gespräch?"
„Versuchst du mir irgendwas zu unterstellen?", fragte ich nach und augenblicklich nahm Stefan beruhigend meine Hand in seine.
„Das meinte er nicht, er will nur wissen, ob er dir vielleicht irgendwelche Lügen in den Kopf gesetzt hat oder so ähnlich", erklärte er mir sanft und ich verstand zwar nicht so ganz, was ihr Problem mit Elijah war, aber wenn es sie besänftigen würde.

„Nichts wichtiges. Er hat nach dem Familiengrab von sich gesucht, da habe ich ihn in unserer Gruft bemerkt. Er war freundlich, hat mir ein wenig von seinen Reisen erzählt und meinte er würde euch kennen. Dann sind wir zurück gelaufen und haben nur über belangloses geredet", erzählte ich und sah wie Damon schnaubte. Er konnte einen aber auch in den Wahnsinn treiben.

„Ohja, der nette freundliche Nachbar, das ist Elijah", sagte er und ich stand genervt von seinem Benehmen auf.
„Wisst ihr was? Ihr macht mich wahnsinnig, deswegen gehe ich jetzt!"
„Und wohin?", fragte Damon, der sich sofort mir in den Weg stellte.
„Matt hat heute Schicht, ich will Zeit mit ihm verbringen, denn er fragt mich nicht aus als hätte ich ein Verbrechen begangen."

„Emma...", versuchte Stefan mich noch zu besänftigen, doch gab es auf, denn ich drückte mich an Damon vorbei und war erstaunt darüber, dass sie mich einfach so gehen ließen, nur vermutlich sahen sie auch ein, dass es nutzlos wäre mich hier zu verbergen, als wäre ich etwas Verbotenes.



Ich schaffte es erst mich zu beruhigen, als ich den Grill erreichte, wobei ich auf den Wge hier her dreimal beinahe von einem Auto überfahren worden wäre und ich eigentlich nur heilfroh war hier angekommen zu sein. Diese Welt da draußen war aber auch beängstigend.

„Na Kleine", begrüßte Matt mich grinsend, als ich mich an die Bar hockte und er mir auch schon einen Eistee hinstellte.
„Du weißt was ich brauche", sagte ich glücklich und war froh, dass Bonnie uns aneinander vorgestellt hatte. Sie war zwar auch eine wunderbare Freundin, nur hatte ich bei ihr viel mehr das Gefühl, als würde sie Dinge vor mir verheimlichen, als bei Matt. Er wirkte so normal und ahnungslos wie ich.
„Ich kann mir vorstellen wie lästig es sein muss mit Damon Salvatore unter einem Dach zu leben", bemerkte er und ich lachte auf.
„Du hast ja keine Ahnung."
„Egal was er macht, er versucht sicher nur das Beste für dich zu erreichen."
„Dann geht er die Sache nur leider völlig falsch an", murmelte ich bedrückt und trank ein wenig was von dem wundervollen Zeug
„Kann ich mir vorstellen", erwiderte er seufzend, „Aber hey, ich habe jetzt dann Feierabend und wollte mich mit Jeremy treffen, du kannst ja mitkommen, wenn du magst."
„Klingt echt nett, aber ich glaube ich gehe dann bald auch weider heim."
„Hast du letztes mal auch gesagt" bemerkte er und ich lächelte schuldig.
„Dieses mal meine ich es ernst", kicherte ich und stand schon auf.
„Ich hoffe es doch, wenn was ist dann geh doch endlich an dein Handy", sagte er und ich verdrehte die Augen.
„Ich werde es versuchen", versprach ich und verließ die Bar auch schon wieder.

So richtig wissen, wo ich hin gehen sollte, wusste ich nicht. Augenblicklich heimgehen wollte ich noch nicht müssen, doch zum Friedhof wollte ich auch nicht schon wieder. Ich sah mich in der Gegend ein wenig um, versuchte auszumachen, was der beste Weg wäre, den schönsten Ort zu finden, als ich plötzlich angetippt wurde und erschrocken zu Elijah sah.
„Du wirkst so verloren", sagte er freundlich und ich lächelte erleichtert ihn zu sehen.
„So fühle ich mich auch. Die Stadt ist so...
„Verwirrend?", fragte er und ich nickte.
„Ja, ja verwirrend."
„Vielleicht kann ich dir Gesellschaft leisten? Ich wollte ein wenig spazieren gehen."
„Ich wüsste sonst sowieso nicht, was ich machen sollte", antwortete ich erfreut von der Tatsache nicht ganz so alleine sein zu müssen und lief Seite an Seite mit Elijah etwas aus der Stadtmitte heraus, Damon würde ausrasten, wenn er das sehen würde. Ungewollt musste ich bei dem Gedanken schmunzeln, denn das wäre nur zu witzig.

„Also Emma, hast du vor hier auf die Schule zu gehen?", ergriff Elijah das Wort, als wir uns wieder meinem geliebten Wald näherten.

„Ich habe keine Ahnung. Ich war noch nie auf einer Schule, ich habe immer nur Privatunterricht erhalten", antwortete ich ehrlich und dachte an Bonnies Erzählungen der Schule. Das schien nicht der beste Ort für mich zu sein.
„Könnte eine neue Erfahrung sein", bemerkte Elijah und ich nickte kurz, ehe ich daran dachte, wie wenig meine Brüder von ihm hielten, dem müsste ich eindeutig näher auf den Grund gehen.
„Meine Brüder scheinen dich und deine Familie nicht sonderlich zu mögen? Warum? Und warum hast du mich angelogen?", fragte ich frei heraus und blieb stehen, wo ich ich meine Arme verschränkte und sah, wie er schmunzeln musste.
„Wenn ich gesagt hätte, dass deine Brüder mich hassen, wärst du niemals so offen zu mir gewesen oder?"
„Nicht wirklich, aber wieso hassen sie dich denn?"
„Kleinigkeiten. Die meisten Probleme entstanden durch meinen Bruder Niklaus", erklärte er und lief weiter den Weg entlang, weswegen ich ihm seufzend folgte.

„Ist er denn der Einzige, mit dem sie Probleme haben?", fragte ich nach und sah wie er lächelte.

„Sie erzählen dir nicht viel oder?"
„Überhaupt nichts", meinte ich verbittert. „Sie behandeln mich wie ein dummes Kind."
„Nimm es nicht so schwer. Sie versuchen dich wahrscheinlich nur aus diesem unnötigen Streit rauszuhalten. Aber um deine Frage zu beantworten, mit meinen anderen Geschwistern sind sie noch nicht wirklich aneinander geraten, abgesehen von Rebekah."
„Abgesehen von mir?", ertönte da auch schon die Stimme eines Mädchens hinter uns und erstaunt drehte ich mich zu ihr um. Sie schien ungefähr in meinem Alter zu sein, hatte blondes langes Haar und war wunderschön, jedoch sah sie mich an, als wäre ich ein Geist.
„Rebekah", hauchte Elijah nicht sehr erfreut und irgendwas sagte mir, dass er nicht erfreut darüber war, dass sie mich gesehen hatte.


Heyho :) Wieder ein neues Kapitel und ich hoffe es hat euch gefallen, vor allem da man was aus Kols Sicht sah :D Im nächsten ist wieder was von ihm zu hören und danke an euch tollen Leser, ich liebe euch alle. Schreibt mir doch eure Meinung zu dem Verlauf der Geschichte oder was auch immer xD xx

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top