F I F T Y - N I N E| Der Anker
Bekümmert lag ich auf meinem eigenen Bett in meinem Zimmer der Salvatore-Villa und ging meinen eigenen Gedanken nach, während unten im Haus weiter hitzige Diskussion am Laufen waren. Kol hatte sich vor wenigen Stunden mit mir nach oben verdrückt gehabt, wo er mir wehleidig von der Zeit nach meinem Tod erzählt hatte und wie er erdolcht worden war nach seinem unkontrollierten Benehmen, ehe er wenige Tage bevor ich von den Toten wieder erwacht war, wieder von diesem Dolch befreit wurde. Es zerbrach mir mein Herz daran zu denken, wie grauenvoll es ihm ohne mich ergangen war, dass er fast 50 Jahre später immer noch nicht glücklich hatte leben können und frustriert dachte ich so an die Zukunft, daran, wie es weitergehen würde, denn so oder so würde einer von uns beiden todunglücklich vollenden und der andere müsste sterben, richtig sterben, auf ewig tot sein. Mein Herz schmerzte bei dem grauenvollen Gedanken und ich zog mein Kissen in eine Umarmung, sehnte mich nach Kols Nähe, doch er war gegangen, war seine Geschwister um Rat aufsuchen gegangen und so wie es sich anhörte verstummten auch die Streitereien unten allmählich. Ich wusste, dass sie sich für den einfachen Weg entscheiden würden, dass meine Brüder Kol versuchen würden zu töten, was ich verhindern müsste, auch wenn ich noch nicht wirklich wusste, wie ich das anstellen sollte, es war zum Verzweifeln. Ein Klopfen an meiner Türe riss mich aus meinen tristen und grübelnden Gedanken und ehe ich was antworten konnte, ging sie auch schon auf, so dass ich mich aufsetzte, mein Kissen losließ und zu Bonnie sah, die mich unsicher anlächelte, als sie eintrat.
„Hey", begrüßte sie mich und ich versuchte zu lächeln, was mir vermutlich nicht wirklich gelang.
„Wenn du mir einreden willst, dass ich Kol töten muss..."
„Nein, das will ich nicht", beruhigte sie mich und hob abwehrend ihre Hände dabei, „Ich will eigentlich, dass wir beide das alles verhindern."
„Verhindern? Wie?", fragte ich verwirrt, während sie sich neben mich auf das Bett setzte.
„Deine Brüder und die anderen wollen ihre Zeit nicht mit Suchen verschwenden und Kol los werden, aber ich weiß, dass du das nicht willst und ich weiß, dass damit die Sache vermutlich nicht beendet ist. Irgendwas ist hierbei faul und ich will herausfinden was, brauche dich jedoch dafür."
„Was soll ich tun? Was ist dein Plan?", fragte ich, war erleichtert, dass sie zu mir hielt, sich nicht gleich gegen Kol stellte wie der Rest, dass sie einen Ausweg suchte, mir Hoffnung gab.
„Wir gehen zu dem Ort, an dem du den Tod gefunden hast 1865. Ich muss wissen, welche Art von Magie über dem Ort liegt, welche Art von Magie dich getötet hat jedoch verhinderte, dass du völlig fort warst."
„Wie soll das bitte helfen?", fragte ich verwirrt, verstand nicht sehr viel von der ganzen Hexensache.
„Ich bin mir noch nicht ganz sicher, doch ich muss die Art versuchen zu verstehen, mit der Dana sich so an der sterblichen Welt klammern kann, nur so kann ich sie beseitigen, doch ich würde dich dafür brauchen, da du wie ein Anker bist, mit ihr irgendwie verbunden bist", versuchte die Hexe sich zu erklären und ich nickte leicht, verstand die Lage zwar immer noch nicht wirklich, doch ich war dankbar dafür, dass wir wenigstens versuchen würden das alles hier zu stoppen.
Meine Brüder hatten offensichtlich das Haus verlassen, so dass wir ohne Probleme ebenfalls aus dem diesem kamen und in Bonnies Auto einstiegen. Es gefiel mir nicht unbedingt zu meinem Haus zu fahren, dem Ort, an dem mein Leben ein Ende gefunden hatte, doch ich musste da durch und das ausnahmsweise mal ohne Kol an meiner Seite. Die Sonne ging mittlerweile wieder auf und ich war wie Bonnie sehr erschöpft von der Nacht ohne Schlaf, doch ich würde vermutlich sowieso erst wieder sorgenlos schlafen können, wenn dieser Albtraum ein Ende findet.
„Wenn du herausgefunden hast, mit was wir es genau zu tun haben, wie willst du sie dann aufhalten überhaupt?", fragte ich Bonnie müde und sah auf mein Handy, war versucht Kol anzurufen, wollte sichergehen, dass er nicht am Ende irgendeine Dummheit tat, wollte mich vergewissern, dass es ihm gut ging, doch ich traute mich einfach nicht. Er war verletzt davon, dass ich das alles vor ihm verheimlicht hatte, war sehr aufgewühlt und ich ertrug es nicht ihn leiden zu sehen.
„Ich weiß es noch nicht, aber ich schaffe das, ich muss es schaffen", antwortete sie mir und ich sah sie von der Seite an, konnte nicht in Worte beschreiben, wie dankbar ich ihr hierfür war.
„Du bist eine großartige Freundin, Bonnie, wirklich."
„Weiß ich doch", erwiderte sie lächelnd und hielt am Waldrand schon an, von wo aus wir zu Fuß weitergehen müssten zu meinem Haus. Der Wald wirkte im Licht der aufgegangenen Sonne wunderschön und wäre die Lage nicht so ernst gewesen, hätte ich vielleicht darum gebeten, dass wir langsamer laufen könnten, uns mehr Zeit lassen, doch die Sache war ernst.
„Ich weiß, dass du Angst hast, aber ihr habt immer noch ein paar Tage", munterte Bonnie mich auf, als vor uns schon Stück für Stück die abgebrannten und zerstörten Ruinen meines Hauses zum Vorschein kamen.
„Ich vielleicht, doch Kol? Ich traue Stefan und Damon nicht, ich traue ihm selbst nicht", erwiderte ich bedrückt und sah traurig zu den Trümmern, dachte daran, wie ich Kol hier nach meinem Erwachen das erste Mal gesehen hatte, wie er mir hier damals den Antrag gemacht hatte, wie ich hier drinnen erstickt war.
„Das ist wahrlich ein Grund zur Sorge, doch wir schaffen das", meinte sie zuversichtlich und sah fasziniert zu dem Ort, wo einst ein prächtiges Haus gestanden hatte, „Gib mir deine Hand!" Ich sah sie fragend an von dieser Aussage, tat jedoch, was sie wollte und reichte ihr meine Hand, während sie mich mehr auf das Grundstück zog, wir dabei über einige Steine steigen mussten, ehe sie anhielt, genau an dem Ort wo sich vermutlich das Herz des Hauses befunden hatte.
„Und nun?"
„Nun schließt du die Augen und ich weiß es ist eine grausame Bitte, doch denke bitte an deine letzten Sekunden hier zurück, versuche den Moment wieder zu erleben."
„Wieso sollte ich das tun wollen?", fragte ich erschüttert nach, sah sie entsetzt an, immerhin waren das grauenvolle Erinnerungen, die so grässlich waren, dass mein Herz gleich zu rasen vor Angst anfing, mir schlecht wurde, doch ich wollte das nicht erneut durchleben müssen.
„Ich muss zeitlich durch dich und deine Erinnerung zu dem Tag zurückkehren, an dem die Tragödie geschehen war", versuchte sie mir zu erklären und auch wenn ich es nicht nachvollziehen konnte, so vertraute ich ihr, drückte ihre Hand fester und schloss die Augen, ging innerlich zu diesem Tag zurück, dachte erst freudig an den Antrag, den Kol mir damals gemacht hatte, die Freude, die ich dabei empfunden hatte, ehe ich mich wieder an das Feuer erinnerte, die Schreie meines Vaters, den Rauch, die Hitze, wie die Luft dünner um mich herum geworden war. Ich spürte dieselbe grauenvolle Angst in mir wieder, während Kol nach mir schrie, meine Welt dunkler wurde, ich nicht mehr atmen konnte, alles kratzte und weh tat, es unerträglich wurde auch nur einen klaren Gedanken fassen zu wollen, mein Kopf dicht machte, mein Welt sich auflöste.
„Emma?" Ich riss schwer atmend meine Augen wieder auf, ließ Bonnies Hand los, merkte wie sehr ich am Zittern war und dass mir tatsächlich Tränen angefangen hatten übers Gesicht zu kullern.
„W-was ist los? Hat es funktioniert?", fragte ich mit einer kratzigen Stimme, sah mich kurz in der Gegend um, doch hier war kein Feuer, es war alles normal, ich war nur zu sehr in meinen Erinnerungen gewesen, auch wenn diese sich verflucht echt angefühlt hatten, ich gierig die frische Luft einzog, das Gefühl auskostete atmen zu können.
„Teilweise," antwortete sie mir und reichte mir ein Taschentuch, das ich dankend entgegen nahm und mein Gesicht damit trocknete, „Hier herrscht Magie, eine mir fremde Form von Magie und ich habe das Gefühl, dass ich meine eigene Ahnin nach Rat fragen muss für weitere Antworten."
„Und was soll das bringen?" Ich zuckte überrascht zusammen, ebenso Bonnie, als Kols Stimme zu uns herüberwehte und ich diesen da einige Meter von uns entfernt stehen sah, wo er die Arme vor der Brust verschränkt hatte, zweifelnd wirkte.
„Kol", hauchte ich erleichtert ihn zu sehen, zu sehen, dass es ihm gut ging, dass er hier war.
„Es kann helfen das Band zwischen Emma und Dana zu lösen", klärte Bonnie ihn auf, während ich auf meinen Freund zu eilte, in seine Arme fiel, wo er mich an sich gedrückt hielt, fast als würde er sich auch nicht mehr von mir trennen wollen.
„Wie hast du uns gefunden?"
„Zufällig. Ich wollte einen freien Kopf kriegen, bin dafür hierher", erwiderte er und küsste sachte meine Stirn anschließend, was mich glücklich lächeln ließ. Ich liebte ihn so sehr, wie sollte ich ohne ihn die Welt nur ertragen können? Wie sollte ich je wieder glücklich werden können? Es klang vielleicht sehr übertrieben, doch ihm gehörte mein Herz, hatte es damals schon und würde es auf ewig.
„Ich will wirklich nicht stören, aber wir sollten weiter, Emma", mischte sich Bonnie wieder ein, trat näher zu uns, „Mit viel Glück beseitigen wir das Unheil noch heute."
„Kommst du mit?", fragte ich hoffnungsvoll an Kol gerichtet, der zu meinem Bedauern jedoch den Kopf schüttelte, sich etwas von mir löste und meine Hände dafür ergriff.
„Ich muss zu Klaus zurück. Er und Elijah helfen mir dabei ebenfalls das alles zu verhindern und vielleicht finden wir zusammen ja auch einen Weg, falls ihr es nicht solltet?"
„Versprich mir dann wenigstens, dass wir uns heute Abend wiedersehen. Ich will meine letzte Zeit mit dir verbringen, falls..."
„Emma! Wir schaffen das, verstanden?", tadelte er mich streng bei meinen trüben Worten und lächelnd nickte ich schwach, seufzte zufrieden auf, als er mich küsste und so viel Liebe dabei in diesen Kuss steckte, dass mein Herz vor Aufregung das Hüpfen anfing, ich völlig das Atmen vergaß, merkte wie Schmetterlinge in meinem Bauch herumflogen. Womit hatte ich ihn nur verdient? Womit hatte ich nur seine Liebe verdient?
„Ich liebe dich, vergiss das nie", sagte er, strich mir über meine Wange und noch bevor ich hätte antworten können, war er fort, ließ mich mit Bonnie zurück.
Etwas glücklicher und motivierter durch das Treffen mit Kol, begleitete ich Bonnie weiter zu dem Ort, wo damals die Hexen massakriert wurden, wo auch Bonnies Vorfahrin den Tod gefunden hatte und die anscheinend zur selben Zeit wie Dana gelebt hatte, mit dieser verstorben war an diesem grauenvollen Ort. Ich kannte das Haus zu gut, war hier vor einiger Zeit in der Nacht hin schlafgewandelt und so hatte ich ein mulmiges Gefühl auch wieder hier zu sein, selbst wenn ich nun Bonnie an meiner Seite hatte.
„Du solltest hier warten", sagte sie besorgt, als wir uns dem Eingang des Hauses näherten.
„Wieso?", fragte ich verwirrt, immerhin hatte sie doch gewollt, dass ich mitgehe.
„Nun wo wir hier sind, glaube ich, dass es besser wäre, wenn du mich das allein regeln lässt. Dana ist mit dir verbunden und wenn du hier wärst, könnte sie zu viel Macht haben, die Bindung zu meiner Vorfahrin schädigen, verhindern, dass ich Antworten kriege", klärte sie mich auf und ich nickte knapp, war insgeheim dankbar und erleichtert draußen bleiben zu müssen, nicht dort hinein zu gehen.
„Na gut, beeile dich aber", sagte ich, da der Tag schneller als gedacht ein Ende findet. Es war mittlerweile schon Nachmittag geworden, nachdem wir von meinem Haus aus zu Bonnie gefahren waren für irgendwelche Bücher, anschließend was kurz essen gegangen waren und nun hier her gefahren sind. Die Zeit vergeht wirklich wie im Flug, wenn man es am wenigsten wollte.
„Natürlich", meinte sie lächelnd und verließ mich auch schon, so dass ich allein hier mitten im Nirgendwo stand, meine Arme um mich schlang und mich unsicher umsah. Ob Kol wohl schon was herausgefunden hatte? Ob meine Brüder dabei waren seinen Tod zu planen? Ich seufzte schwer, wieso musste auch alles so kompliziert sein? Ich dachte selbst angestrengt an alles, was ich über Dana wusste, was ich durch Kols Geschichten vor allem über sie wusste. Sie war eine Hexe, hatte im Leben Kol nie schaden können, hatte mich verschont wissen wollten die ganze Zeit, war eine Beschützerin der Bürger von Mystic Falls und doch hatte sie mich gezielt töten wollen. Wieso? Wieso hatte sie sich umentschieden? Wieso hatte sie mich von den Lebenden in dem Moment zurückgeholt, als Kol wieder hier in Mystic Falls war? Nur damit ich ihn nun tötete? Wieso wurde nur ich zurückgeholt und nicht mein Vater zum Beispiel? Er starb auch bei dem Feuer, er wäre sicher bereit dazu gewesen Kol blind zu töten, würde sie es von ihm verlangen, wollte sie es mit mir tragischer machen? Irgendwas an der ganzen Sache war wohl wirklich nicht normal, nur was war es?
„Irgendwas stimmt nicht, Emma." Überrascht sah ich zu Bonnie, die schneller als gedacht mit einem besorgten Gesichtsausdruck aus dem Haus geeilt kam, meine Gedanken somit laut aussprach.
„Was hast du erfahren?", fragte ich aufgeregt nach, wo sie den Kopf schüttelte, nachdenklich wirkte.
„Emily Bennett, meine Vorfahrin, sie hat auf den Wunsch von Katherine Pierce auf deine Brüder Acht gegeben, wie es aussah wohl aber auch auf dich, da Katherine dich wohl anscheinend irgendwie mochte", antwortete sie mir, schien fieberhaft die Einzelteile des Puzzles zusammen setzen zu wollen, „Dana und Emily standen sich nahe und sie hat Emilys Wunsch akzeptiert auf dich Acht zu geben, weswegen sie Kol so dringend erst recht aus der Stadt sehen wollte damals."
„Wieso hat sie mich dann aber getötet?", fragte ich verwirrt nach, denn das ergab keinen Sinn.
„Das ist der springende Punkt, denn ich glaube nicht, dass sie das wirklich hat, Emma."
„W-was?", fragte ich, verstand langsam gar nichts mehr, während Bonnie zum Auto lief, die Bücher auf die Rückbank warf und sich die Haare raufte, ,, Das ergibt doch gar keinen Sinn, Bonnie. Ich bin immerhin tot gewesen, meine Brüder sagten es, Kol sagte es, ich bin in einem Grab erwacht!"
„Sie hat Emily geschworen, auf dich aufzupassen, also würde sie es nicht wagen diesen Schwur zu brechen, doch damit Kol dich gehen lässt, musste er glauben, du wärst fort. Dein Vater war dabei ein Kollateralschaden", sprach Bonnie weiter, hielt sich an der offenen Autotür fest, sah in die Ferne, schien immer mehr zu verstehen, mehr als ich zumindest, „Es gibt Zauber, die einen vor dem Tod, dem eigentlichen Tod beschützen in gewisser Weise, das heißt du stirbst, wie du durch ein Feuer Beispielsweise, kannst aber von der Hexe anschließend wieder zurück geholt werden, da ein Schutz auf dir lag."
„Und das geht so einfach?", fragte ich, immerhin klang das zu leicht, woraufhin sie den Kopf schüttelte.
„Nein! Man braucht einen starken Anker in der Welt der Lebenden, dein Anker war Kol. Er ist ein Urvampir, unsterblich, stark und durch eure Liebe, eure Verlobung am selben Tag seid ihr sowieso verbunden gewesen, sie hat sich das zu Nutzen gemacht, ihren Zauber gewirkt, es aussehen gelassen, als wärst du tot, damit Kol geht und anschließend hätte sie dich ohne Erinnerungen wieder erwachen gelassen und du hättest ein friedliches Leben gehabt, es gab nur einen Haken..."
„Kol ist nicht gegangen, sondern hat Dana getötet", beendete ich ihren Satz, fing nun auch langsam an zu verstehen, was hier vor sich ging und mir gefiel das Ende der Geschichte nicht, ganz und gar nicht.
„Weil Dana tot war, konnte sie dich nicht wieder zurück holen, sie hätte es höchstens durch ihre Verbindung zu dir, einer in gewisser Weise nach wie vor Lebenden Person geschafft, wäre Kol, dein Anker, in Mystic Falls geblieben, doch er ging, nahm ihr die Möglichkeit ihre Macht zu verfestigen, dich zurück zu holen", redete Bonnie weiter und sah nun endlich zu mir.
„Und Kol wurde 1914 erdolcht, wachte jedoch einige Tage bevor ich zurück von den Toten kehrte aus seinem Schlaf hier in Mystic Falls auf, gab Dana die Möglichkeit mich zu erwecken, um aber was zu tun?", fragte ich, denn wie sollte das alles ausgehen? Was wollte sie erreichen?
„Sie kann dich nicht töten, sie hat keine Macht dich zu töten", meinte Bonnie, lächelte erleichtert, „Sie kann dich wieder Schlafen lassen, doch ich müsste in der Lage sein, dich aus diesem Schlaf mit Kols Hilfe zurück zu holen. Sie will, dass du Kol tötest aus Rache nach dem, was er ihrem Zirkel angetan hatte, doch wenn er stirbt, dann..."
„Sterbe ich auch, weil er mein Anker ist, weil wir durch Danas Werk zu sehr verbunden sind. Aber das ist doch gut. Das heißt niemand von uns muss sterben. Wenn Dana mich wieder schlafen lässt, holt ihr mich zurück, wir brechen meine Bindung zu ihr und alles wird gut, oder nicht?"
„Wäre es, nur deine Brüder sind dabei eine Katastrophe zu verrichten", murmelte Bonnie entsetzt, die auf ihr Handy schaut uns schon ins Auto einstieg, weswegen ich es ihr gleichtat.
„Was ist los? Was tun sie?"
„Elena hat mir gerade geschrieben, dass sie mich brauchen, weil sie Kol zu sich locken, damit Jeremy ihn umbringen kann, dann wärst du sicher in ihren Augen und sein Jägermal würde vollständig werden, da jeder Vampir mit ihm stirbt, der Teil seiner Blutlinie ist."
„Nein...", hauchte ich entsetzt, ergriff mein Handy und rief Kol an, der nicht ans Handy ging. Sofort versuchte ich es weiter mit Stefans Handy, der mich jedoch einfach wegdrückte. Ernsthaft?
„Fahr schneller, Bonnie!", wies ich sie panisch an, ertrug den Gedanken nicht, dass sie Kol was antun, denn das würde nicht nur für mich böse enden oder für ihn, sie sollten Kol nicht unterschätzen, er würde versuchen andere mit in die Verdammnis zu ziehen. Oh Gott, dieser Tag würd enicht gut enden. Wie hatte ich nur so naiv sein können, um wirklich zu glauben, dass alles gut endet?
„Ich fahre so schnell ich kann, ruf weiter die anderen an!"
„Elena?", fragte ich da erleichtert, als die Braunhaarige als erste Mal endlich ans Handy ging.
„Emma, alles ok?", fragte sie und ich seufzte erleichtert.
„Nein, du musst mir jetzt ganz genau zu hören, ich..." Die Verbindung brach ab und ich schrie verzweifelt auf, dass mein Akku genau jetzt leer gehen musste. Wirklich? Wie viel Pech konnte man haben? Hastig ergriff ich Bonnies Handy, doch als ich erneut versuchte die Braunhaarige anzurufen, ging sie nicht mehr ran. Wie kann sie denn jetzt nicht mehr ran gehen? Sie hatte ihr Handy doch gerade erst noch zur Hand! Völlige Panik und Verzweiflung machte sich mehr und mehr in mir breit, ich atmete abgehackt, glaubte mich gleich vor Angst übergeben zu müssen, durchzudrehen und so sprang ich auch aus dem Wagen noch bevor er richtig angehalten hatte, kaum erreichten wir unser Ziel, rannte auf das Gilbert-Haus zu, in dem ein fürchterlicher Krach herrschte, also gab es noch Hoffnung!
„KOL!", schrie ich hysterisch, stieß die Haustüre auf, wo mich Damon schon gleich packte, davon abhielt weiter zu rennen.
„Nein, lass mich los! Du verstehst das nicht, Damon, ihr dürft ihn nicht töten!", schrie ich meinen Bruder an, trat nach ihm, wehrte mich, doch natürlich war er stärker als ich.
„Es tut mir leid, Emma, aber es muss sein!"
„NEIN! KOL!", schrie ich, sah wie dieser in der Küche stand, eine Ladung voll Eisenkraut gerade ins Gesicht geworfen bekam von Jeremy als alles so schnell ging. Ich schrie erneut nach ihm, sah wie er mit einem schmerzverzerrten Gesicht zu mir blickte, einfach aufgab mit dem Glauben mich wohl so retten zu können, als Jeremy ihn schon mit dem Weißeichenpfahl erstach. Schockiert erstarrte ich in dem Moment als mein Freund schreiend in Flammen aufging, ich bei dem Anblick glaubte innerlich selbst zu sterben, kurz vor einer Ohnmacht stand als Bonnie hinter uns ins Haus gestürzt kam, schockiert davon war, dass wir zu spät waren, schockiert davon war, was hier vor sich ging, welch ein entsetzliches Bild ihr geboten wurde.
„Kol", schluchzte ich verzweifelt, als Damon mich losließ, stolperte auf die verkohlten Reste meines Geliebten zu und landete vor diesem auf die Knie, hielt mir die Hand vor dem Mund als ich glaubte, ich müsste kotzen, doch stattdessen verlor ich einfach nur völlig die Nerven. Stefan schlang nun wie Damon zuvor die Arme um meinen Körper, als ich hysterisch das Schreien anfing, nach den verbrannten Überresten greifen wollte, mich kaum mehr wirklich einkriegte vor Verzweiflung, doch das hier war ein Anblick, den ich nie vergessen würde, nach dem ich nicht mehr weitermachen wollte. Ich dachte an Kols hübsches Gesicht, daran, ihn vorhin erst noch bei mir gehabt zu haben und nun lag nichts mehr als Asche hier, er war fort, er war fort und er würde nie wieder zurück kommen. Das hier was das entsetzlichste, was ich je gesehen hatte, und ich war in gewisser Weise froh, dass ich so an Kol gebunden war, denn ich wollte das nicht mehr ertragen müssen. Ich wollte nach diesem Anblick nicht mehr leben wollen.
„Emma, bitte beruhige dich, ich verspreche dir...", begann Stefan mir leere Worte vorzusagen, als ich merkte, wie sich meine Luftröhre zusammenzog, ich das Husten anfing und Asche dabei aus meinem Mund kam. Das war es also gewesen. So würde diese Geschichte also ein Ende finden. Es würde kein Happy End geben, wie hatte ich das auch nur je glauben können?
„Was geschieht hier?", fragte Elena entsetzt, während Stefan mir auf den Rücken klopfte, überfordert war.
„Ihr habt ihr Todesurteil unterschrieben hiermit", hauchte Bonnie schockiert und panisch, nach Luft ringend, klammerte ich mich an meinem Bruder fest, hustete durchgehend, versuchte zu Atmen, doch ich bekam nur Asche in meine Lungen, glaubte die Hitze des Feuers wieder zu spüren, glaubte wieder Kol nach mir schreien hören zu können, das Knistern der Flammen zu vernehmen, merkte, wie meine Augen von dem Luftmangel brannten, mir schwindelig wurde.
„Mach doch etwas!", schrie Damon Bonnie an, während Stefan versuchte mir sein Blut aufzuzwingen, was natürlich nichts brachte. Ihre Stimmen gingen in ein Rauschen für mich über, ich hörte nicht mehr, was sie alle sagten, sah nur verzweifelt, wie mir jeder helfen wollte, mich alle besorgt und erschüttert ansahen, weswegen ich nach Luft japsend meinen Kopf wegdrehte, zu Kol sah oder besser gesagt dem, was von ihm übrig war, während meine Sicht immer unschärfer wurde. Ich streckte meine Hand nach ihm aus, glaubte ihn vor mir zu sehen, glaubte wieder in seine wunderschönen Augen sehen zu können, ehe alles in eine endlose Dunkelheit getaucht wurde, ein für alle Male.
Aloha :) Ich hoffe euch hat das Ende der Geschichte gefallen... SPAß! Ok, der war schlecht, aber ja es ist noch nicht das Ende, keine Panik xD Ich hoffe euch hat das Kapitel dennoch gefallen, irgendwie zumindest. Das nächste Kapitel wird mal aus einer komplett anderen Sicht geschrieben sein, muss es ja wohl und ich versuche bald weiterzumachen. Ich hoffe ihr hattet einen schönen Start ins neue Jahr und ich wünsche euch allen das Beste für 2019 xx
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