6. Monat
,,Remus!", Tonks war grade aus der Wanne gekommen und hatte sich bis jetzt nur die Unterwäsche angezogen, als sie das ungewohnte Gefühl spürte. ,,Was ist los? Ist alles in Ordnung!?", Remus kam ins Zimmer gestürzt und sah seine Frau panisch an. ,,Komm her.", sie winkte ihn heran, dann legte sie seine Hände auf ihren Bauch. ,,Warte ab.", flüsterte sie. Also standen die beiden stumm im Zimmer und warteten. Dann auf einmal spürte er einen starken Druck gegen seine Handfläche, der kurz darauf wieder verschwand und wiederkehrte. ,,Er tritt.", hauchte Remus fasziniert. ,,Ja, das ist das erste Mal, dass ich es so deutlich spüre.", gab Tonks zurück. ,,Tut es weh?", fragte Remus besorgt. ,,Es zieht nur etwas, aber es ist alles in Ordnung, mach dir keine Gedanken.". Tonks' Gesicht strahlte vor Freude. ,,Wie ist das passiert? Ich meine, kam es ganz plötzlich oder ...?", Remus war furchtbar aufgeregt. ,,Ich habe mit ihm geredet. Und dann hat er getreten. Es war Wahnsinn.", die Hände der Beiden lagen immer noch auf dem Babybauch, keiner wollte diesen Moment noch einmal verpassen. ,,Er hat auf deine Stimme reagiert. Er kann ja schon seit Monaten hören und hat sich wahrscheinlich an unsere Stimmen gewöhnt.", flüsterte Remus. ,,Denkt du?", Tonks hob fragend eine Braue. ,,Ich bin mir sogar ziemlich sicher. Ich habe schließlich nicht um sonst dutzende Bücher über Babys und Schwangerschaften gelesen. Ich bin bestens informiert."
,,Na da bin ich aber beruhigt. Wenigstens einer von uns hat Ahnung hiervon.", Tonks lachte, was auch Remus zum Schmunzeln brachte. Auch das Baby schien an dem freudigen Ereignis teilhaben zu wollen, denn es trat wild um sich. ,,Es fühlt sich an, als würde er da drinnen Turnübungen machen.", scherzte Tonks. Sie hatte immer noch nicht ganz realisiert, dass ein menschliches Wesen in ihr heranwuchs. Sie wusste es, aber so klar wie in dem Moment, in dem sie den Tritt gespürt hatte, war es ihr noch nie gewesen. Ihr Baby war ein richtiger kleiner Mensch, der bereits in der Lage war, zu hören, was außerhalb seiner schützenden Hülle vor sich ging und sich allein bewegen konnte. ,,Er ist ganz bestimmt kein Werwolf.", rutschte es der werdenden Mutter dann plötzlich heraus. ,,Was?", Remus sah sie verdutzt an. ,,Du hast doch immer Angst, dass du ihm die Werwolfgene vererbt hast, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass das nicht so ist. Sonst müsste ich in Vollmondnächten doch etwas komisches spüren, dann müsste er ja jetzt schon die Gestalt eines Wolfes annehmen. Ich bin mir sicher, dass er normal wird.", beruhigend strich sie ihrem Mann durch die Haare. Das Thema Werwolf hatten sie niemals wirklich miteinander besprochen. Natürlich wusste Tonks um die Ängste ihres Mannes, aber auch Remus öffnete sich ihr gegenüber hier nicht. Es war eines dieser Themen, dass er stumm mit sich selbst ausmachte, dessen Kampf er im Inneren allein führte. ,,So normal, wie man in der Welt der Zauberer und Hexen eben sein kann.", meinte Remus mit einem leichten Lächeln auf den Lippen. Es ermutigte ihn, seine Frau diese Worte sagen zu hören. Es nahm ihm etwas die Angst, die seit Anfang der Schwangerschaft schwer auf seinen Schultern lastete. ,,Ja, da hast du auch wieder Recht. Wir sind wohl alle etwas anders, als der Durchschnitt.", Tonks streckte sich auf dem Bett aus, Remus legte sich neben sie, die Hände des Paares waren miteinander verschränkt. Beide starrten an die Decke. ,,Wir müssen uns langsam wirklich Gedanken über den Namen machen. Mom hatte schon Recht, als sie gesagt hat, dass wir Teddy nur als Spitznamen verwenden können.", seufzte Tonks. ,,Hast du denn einen Vorschlag?", Remus drehte den Kopf und sah seine Frau an. Langsam hob er seine Hand und strich ihr eine der rosa Strähnen aus dem Gesicht. ,,Also zwei Namen sind ja wohl klar. Er wird Lupin mit Nachnamen heißen und irgendwo in seinem Namen wird Remus auftauchen.", entschlossen prustete Tonsk die Wangen auf. ,,Da bist du dir also schon sicher, was?", Remus schmunzelte. ,,Ja und da hast du ausnahmsweise auch kein Mitspracherecht. Das habe ich so entschieden und du musste es einfach akzeptieren.", ein Kichern entschlüpfte der jungen Frau. ,,Ich denke ich werde es überleben, auch wenn ich schwere Verletzungen davontragen werde.", theatralisch legte Remus seinen Handrücken an die Stirn und seufzte. ,,Dann fehlt doch jetzt eigentlich nur noch ein Vorname oder nicht?", überlegte Tonks laut. ,,Und das ist das schwierigste. SO wird er gerufen werden und der Name muss funktionieren, wenn er Ärger bekommt.", murmelte Remus. ,,Das ist an einem Namen also wichtig für dich.", Tonks lachte erneut auf. Immer wieder bemerkte sie, das Kind, das immer noch in ihrem Mann schlummerte und von dem sie sicher war, es würde sich mehr zeigen, würden sie in anderen Zeiten leben, und wären seine Freunde noch am Leben. Von den Rumtreibern war er der letzte, der noch übrig war, der letzte, der sich stetig um Harry Wohlergehen sorgte. ,,Der Name sollte etwas bedeuten.", Remus richtete sich auf und setzte sich im Schneidersitz neben Tonks. Seine Hände fuhren sanft über ihre Bauchdecke. ,,WAs hältst du davon, wenn wir ihn nach meinem Vater brennen. DAs würde Mom sicherlich auch gefallen.", schlug Tonks vor. Ihr Vater bedeutete ihr eine Menge und auch wenn Remus ihn nie kennengelernt hatte, war er mit dem Vorschlag sofort einverstanden. ,,Das ist eine sehr gute Idee.", ein breites Lächeln legte sich auf seine Lippen und er beugte sich zum Bauch seiner Frau hinunter. ,,Hast du gehört Teddy, jetzt hast du endlich einen richtigen Namen. Einen Namen von einem großartigen Mann. Ich bin mir sicher, du wirst deinen Namen mit Stolz tragen.", flüsterte er. Als Antwort bekam er einen Schlag oder einen Tritt, er war sich da nicht ganz sicher. ,,Aber er behält weiterhin den Spitznamen Teddy okay? Ich finde das unglaublich niedlich.", schmollte Tonks. ,,Natürlich behält er diesen Spitznamen."
,,Jetzt fehlen ja nur noch seine Paten."
,,Ich hätte ganz gern nur einen Paten für ihn. Und zwar Harry, wenn du damit einverstanden bist.", sprach Remus aus, was er schon länger dachte. ,,Meinst du nicht, dass das zu viel Verantwortung für den Jungen ist. Er ist doch erst 17.", nun setzte sich auch Tonks auf. ,,Das mag sein, aber wenn uns etwas passiert, dann können wir uns sicher sein, das Teddy in sichere Hände gerät.", widersprach Remus. Tonks nickte langsam. Ihr Mann hatte vermutlich Recht. Sie wusste selbst, dass sie Teddy nicht bei ihrer Mutter lassen konnte, wenn ihnen etwas passieren sollte. Andromeda hatte erst vor kurzem ihren Mann verloren und wenn Tonks auch etwas zustoßen würde, wäre sie nicht in der Lage sich um ein Baby zu kümmern. ,,Ist gut. Ich bin einverstanden."
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