1. Monat
Tonks starrte geschockt auf den Test in ihren zitternden Händen. Das war das Einzige, was sie zur Zeit nicht gebrauchen konnte. Ein Baby. Ein Baby in dieser Zeit, kurz bevor der finale Kampf bevorstand. Allerdings war es ein Baby von Remus, dem Mann dem sie ihr ganzes Herz geschenkt hatte, den sie über alles liebte. ,,Durchatmen, das wird schon. Solche Test liegen falsch.", redete sie sich gut zu. Und selbst wenn sie schwanger sein sollte, würde es so schnell niemand mitbekommen. Wenn sie wirklich schwanger war, dann war sie ganz am Anfand ihrer Schwangerschaft, sie hatte diesen Test nur gemacht, weil sie seit zwei Wochen überfällig war. Zwei Wochen waren gar nichts. Konnte man da eine Schwangerschaft überhaupt schon feststellen? Sie würde mit niemandem drüber reden, wenn sie wirklich ein Kind erwartete. ,,Sollte ich es Remus jetzt schon sagen?", murmelte sie. ,,Was solltest du mir sagen?", sie erschrak, als der Werwolf auf einmal vor ihr stand, seinen Arm sanft um sie legte und sie zu sich zog. ,,Nichts wichtiges. Ich fühle mich bloß etwas schlapp.", Tonks schmiegte sich etwas an den Mann heran, den Test ließ sie schnell in einer der vielen Taschen ihrer Jacke verschwinden. ,,Möchtest du dich hinlegen? Ich kann dir eine Suppe machen.", bot Remus an. Seine Lippen fanden den Weg zu ihrer Stirn und berührten sie dort sanft, hinterließen an der Stelle ein angenehmes Kribbeln. ,,Wir wissen beide, dass du nicht kochen kannst Schatz. Ich komme schon klar danke.", sie lächelte und löste sich von ihm, zog ihn hinter sich her in das große Esszimmer, wo die Mitglieder des Orden des Phönix versammelt waren. ,,Setzt euch. Es gibt essen!", Molly winkte die beiden sofort an den Tisch, als sie den Raum betraten. ,,Danke, ich habe keinen großen Hunger.", lehnte Tonks ab. Ihr war nicht nach Essen zumute, im Gegenteil, ihr war eher etwas schlecht. Aber Molly wäre nicht Molly, wenn sie Tonks nicht doch etwas von dem Essen auf den Teller gehäuft und sie nicht doch zum Essen überredet hätte. Remus lächelte sie aufmunternd an. Er konnte an ihrem Gesicht deutlich erkennen, dass sie jeden Bissen hinunterwürgen musste. ,,Habt ihr irgendetwas von den Kindern gehört?", fragte Molly sorgenvoll nach. Es war noch gar nicht so lange her, dass Ron, Hermine und Harry aufgebrochen waren, um die restlichen Horkruxe zu finden und doch machten sich jetzt schon alle Sorgen um sie. ,,Nein, noch nichts. Sie werden sich vermutlich auch nicht so schnell bei uns melden.", meinte Remus. ,,Meinst du?", Molly setzte sich nun auch an den Tisch. ,,Sie werden versuchen so unentdeckt wie möglich zu bleiben. Je weniger Leute wissen so wie sind, desto sicherer ist es für sie.", erklärte Snape. ,,Du hast vermutlich Recht. Aber sie sind doch noch so jung."
,,Sie kommen klar Molly. Du kennst sie doch, mach dir keine Sorgen.", Tonks legte Molly eine Hand auf den Arm. ,,Ich weiß.", Molly lächelte, ,,Möchtest du noch etwas haben? Dein Teller ist ja schon leer."
,,Nein danke. Ich hatte schon beim ersten Teller keinen Hunger, da schaffe ich nicht noch einen zweiten.", Tonks schüttelte schnell den Kopf und brachte ihren Teller vor Molly in Sicherheit. ,,Bist du dir sicher? Du siehst sehr blass aus.", meinte Molly. ,,Es geht ihr gut.", versicherte Remus. Er wusste, dass Tonks es hasste, wenn andere Menschen wussten, dass es ihr nicht gut ging. Bei ihm machte sie eine Ausnahme, aber er war da auch der Einzige. ,,Ja. Mir geht es gut.", stimmte Tonks dem Mann zu und lächelte ihm dankbar zu. Remus griff nach ihrer Hand. ,,Na, wenn ihr meint.", Molly wusste ganz genau, dass irgendetwas nicht in Ordnung war, aber sie konnte auch erkennen, wenn jemand nicht über seinen Probleme reden wollte. Und so fragte sie nicht weiter nach.
Am späten Abend begaben sich alle wieder nach Hause. Nur Remus und Tonks blieben im Grimmauldplatz 12, irgendjemand musste schließlich auf das Haus Acht geben. ,,Ich gehe schon einmal ins Bett, in Ordnung?", Remus küsste seine Frau auf die Stirn, dann ging er die Treppe nach oben. Tonks blieb im unteren Teil de Hauses zurück. Mit langsamen Schritten betrat die junge Frau das Zimmer, in dem der Stammbaum der Familie Black abgebildet war. Hier in diesem Zimmer war auch ihr eigener Kopf abgebildet und seitdem sie mit Remus verheiratet war, war auch sein Kopf dort abgebildet. Wenn sie tatsächlich ein Kind bekommen sollten, würde auch dieses seinen Platz an dem gigantischen Wandteppich finden. Tonks legte ihre Hand auf ihren Bauch und lächelte. Sie wusste einfach, dass sie ein Kind erwartete. Der Test hatte sie zu erst verunsichert, aber nach und nach hatte sie sich mit dem Gedanken angefreundet. Ihre Fingerspitzen fuhren über den rauen Teppich, über das verbrannte Bild ihres Vaters, dann lächelte sie, löschte das Licht mit ihrem Zauberstab und schloss die Tür hinter sich. Tonks musste zugeben, dass auch sie so langsam wirklich müde wurde. Also ging sie nach oben. Das ganze Haus war dank Molly blitzeblank und jedes Zimmer konnte wieder seine Funktion übernehmen. ,,Hey, ich dachte, du schläfst schon.", sie lächelt, als sie das Schlafzimmer betrat. Remus hatte sich über das ganze Bett ausgestreckt, die Arme und Beine abgespreizt und die Augen geschlossen. Und doch wusste Tonks, dass ihr Mann nicht schlief. ,,Ich hab's versucht, mir war ohne dich aber zu kalt.", der Dunkelhaarige drehte sich auf die Seite und breitet die Arme für seine Frau aus. ,,Moment, ich bin sofort da.", Tonks entledigte sich ihrer Alltagskleidung und zog sich einen Schlafanzug über. Dann schlüpfte sie zu Remus unter die Bettdecke und kuschelte sich in seine Arme. ,,Irgendetwas stimmt mit dir heute nicht.", flüsterte er, während er ihr sanft über den Oberarm strich. ,,Vor dir kann ich auch wirklich nichts geheim halten.", Tonks drehte sich z ihm um und lehnte ihre Stirn gegen die von Remus. ,,Ich kenne dich einfach zu gut.", er setzte einen Kuss auf ihre Nasenspitze und sah sie an, ,,Also?"
,,Ich glaube, ich bin schwanger. Ich habe das so im Gefühl und der Test heute war auch positiv. Aber es ist noch viel zu früh, um es genau zu sagen. Also mach dir bitte keine Hoffnungen in Ordnung?", sie spürte, dass sich Remus' ganzer Körper verspannte. Er war noch nie wirklich begeistert von der Idee gewesen, Kinder zu bekommen. Er hatte viel zu viel Angst, das Kind würde seine Werwolfkräfte erben. Und doch machte sich in seinem Innersten ein leichtes Glücksgefühl breit, als er die Nachricht hörte. ,,Ich freue mich.", lächelte er und zog seine Frau fest in seine Arme.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top