Die besten Entscheidungen sind die, die man von Herzen trifft.

Nach einer ausgibigen Portion Eis und fünfzehn Folgen von Awkward bin ich wieder einigermaßen fröhlich. Wenn ich ehrlich bin, frue ich mich schon auf die Jungs und mit Sophie...naja, ich sehe sie jetzt ja auch schon so gut wie jeden Tag und das wäre nicht sehr viel anders, wenn sie hier wäre. Außerdem ist Dephie dann ja auch hier. Und auf den freue ich mich schon total. Ja, ich weiß es ist lange her, aber ich vermisse ihn trotzdem noch total.

"Emma!"

"Was, ja?"

"Emma. Was träumst du denn schon wieder? Die Jungs sind da. Ich habe den Bus gehört."

"Was? Oh mein Gott! Schnell, wir müssen uns umziehen."

"Ja. Hier ich habe dir was rausgesucht und ich bin schon angezogen."

Schnell schlüpfe ich in die Sachen und husche dann aus der Tür, gefolgt von Lina.

Unten angekommen stehen schon so gut wie alle Mädchen vor dem Bus und warten darauf, dass die Tür endlich aufgeht und man einen Blick auf die heißen Jungs werfen kann.

Endlich öffnet sich dann auch die Bustür und die Jungs steigen aus.

Der Erste, ist ein blondhaariger Junge mit dunklen Augen, die geheimnisvoll schimmern.

Danach kommen noch zwei Schwarzhaarige, die ganz in Ordnung zu sein scheinen.

Der Letzte ist ein dunkelbraunhaariger Typ mit einer hochgegelten Frisur. Er ist ziemlich groß und dünn, wobei sich unter seinem T-Shirt leichte Muskeln abzeichnen.

ER hat braune Augen, in denen man versinken könnte. Sofort weiß ich, entweder ich werde mich ihn verlieben oder wir werden beste Freunde.

"Emma!" Lina reißt mich aus meinem Tagtraum und zeigt auf den blonden Typen und lächelt verliebt.

"Das ist bestimmt Tommy. Ich weiß sowas immer als Erste. OMG ist der heiß."

Ich nicke und wende mich wieder dem braunhaarigen zu. Ist das Jake? Wenn ja, wird sich Linas Vermutung bestätigen und wir werden sich in die verlieben?

Als der Mann, der mit den Jungs aus dem Bus gestiegen ist, sich zu Wort meldet, werde ich hellhörig.

"Liebe Schüler. Oder besser gesagt, Schülerinnen, da ich keinen einzigen jungen Mann entdecken kann. Naja egal. Wie ich von eurer Direktorin gehört habe, freut ihr euch ja schon seit Tagen auf die Männer. Nun ja, jetzt sind sie da." Er wendet sich den Jungs hinter ihm zu.

"So ihr Lieben. Ihr werdet euch jetzt bitte alle kurz vorstellen und etwas zu euch und euren Pferden sagen."

Der Blonde fängt an und tritt vor.

"Hi, ich bin Thomas, aber bitte nennt mich Tommy."

"Ich wusste es!!!" ruft Lina laut. Und damit meine ich auch laut. Alle Leute, insbesondere Tommy drehen sich zu uns. Die Mädels lachen, während Tommy Lina kurz zuzwinkert und dann mit seinen Erzählungen fortfährt.

"Ich bin hier mit meinem Pferd Devil's Dream und er ist ein 9-jähriger, schwarzer Hannoveranner-Wallach. Wir reiten Springen und werden im Poloteam mitspielen."

Er tritt wieder zurück und lässt den ersten schwarzhaarigen Jungen vortreten. Dieser scheint ziemlich nervös, denn er wischt sich die ganze Zeit den Schweiß von der Stirn und richtet sich die Brille.

"Äh....ich...bin Adolf....aber nennt mich bitte.....Adolf. Mein Pferd....heißt...Flashlight..und ist eine....Tinkerstute."

Er läuft schnell wieder auf seinen Platz zurück und schubst den anderen schwarzhaarigen Typen nach vorne. Der ist wieder gelassenener.

"Hey, ich bin Sebastian, aber da ja hier jeder einen Spitznamen hat, könnt ihr mir auch einen geben. Ich hab'leider noch keinen. Ja. Ich habe einen 12-jährigen Arabermix-Hengst namens Enjoy und wir reiten Springen und Dressur und werden ebenfalls, wie Tommy im Poloteam mitspielen."

Als er den Mädchen links dann beim zurück gehen noch zunickt und lächelt, fällt ein blondes Mädchen ganz vorne fast ins Koma.

Dann ist ER an der Reihe. Natürlich ist es Jake. Er tritt selbstbewusst nach vorne und checkt alle Mädchen erst einmal ab. Na toll, schon wieder so einer. Als sein Blick jedoch an mir hängen bleibt, muss ich grinsen und er lächelt zurück. Okay, vielleicht doch nicht so ein Arschloch wie Lucas.

"Hallo, ich bin Jake und ich bin meiner 10-jähigen Vollblutstute Dreamlight und meinem 4-jährigen Isländerhengst Dallas hier. Mit Dreamlight reite ich Cross und Rennen. Dallas ist noch nicht fertig ausgebildet, aber nach ein paar Stunden Arbeit hier, wird sich das sicher bald ändern."

Ich lächele. Er hat einen Isländer. Hoffentlich kann ich dem mal einen Besuch abstatten, dann kann ich endlich wieder einmald as wuschelige fell und die fluffige Mähne zwischen meinen Fingern spüren, so wie bei Angel.

Jake lächelt mich ebenfalls noch einmal kurz an und geht dann wieder zu den anderen Jungs zurück.

"Ja. Das sind sie. Tommy, Adolf, Sebastian, Jake. Tommy und Jake werden in die 10b kommen und die anderen zwei in die 10a. Da die Jungs hier ja noch neuz sind, bitte ich bitte vier Mädchen die Jungs herumzuführen." Die Mädchen wollten schon alle losrennen, als der Mann fortfährt.

"Und da ich weiß, dass dies alle tun wollen, werde ich vier junge Damen bestimmen." Stille.

"Tommy wird bitte das Internat gezeigt von...spannend nicht? .....Lina. Sebastian und Adolf von....Allison und Bella und Jake von.....Emma."

Lina und ich werfen uns vielsagende Blicke zu und gehen dann zu unseren Schützlingen.

"Hey. Emma, nicht?" begrüßt mich Jake, als ich vor ihm stehe.

"Right. Komm mit, ich zeig dir zu erst den Stall. Sind deine beiden Pferde schon drin?"

"Yes. Die haben zwei Pfleger vor wenigen Sekunden reingebracht. Hab ich gesehen."

"Okay, also hier ist der Stall. Ach du Scheisse....."

"Hey Dallas. Wie gehts, mein Kleiner?"

Jake geht sofort auf seinen Hengst zu, der wenige Meter vor uns in seiner Box steht.

Ich bleibe wie festgenagelt stehen und merke, wie mir schonwieder ein ganzer Haufen Tränen die Wange runter laufen.

Als Jake sieht, dass ich ihm nicht an die Box gefolgt bin, dreht er sich um und sieht mich verwirrt an.

"Was ist los? Hast du Angst vor Pferden? Du bist doch schon so lange hier. Und ein eigenens Pferd hast du doch sicher auch. Oder?"

Ich nicke und starre weiter auf das Pferd vor mir. Dallas sieht ruhig und nett aus, aber eines stört mich gewaltig an ihm.

Er ist ein weißer Isländer. So wie Angel es war.

Mir laufen weiterhin die Tränen in Strömen runter. Jake kommt auf mich zu, nimmt mein gesicht in seine Hände und zwingt mich ihn anzusehen. Das ist gar nicht so leicht, denn er ist echt wahnsinnig groß, im Gegensatz zu mir.

"Was ist los, Emma?"

Ich reiße mich zusammen und ziehe ihn auf den Strohballen neben uns.

Dort erzähle ich ihm die ganze Geschichte von Angel und seinem Tod, dass ich mir die Schuld daran gebe und meinen Schmerzen, weil ich ihn so vermisse.

Jake hört mir die ganze Zeit aufmerksam zu und als ich ende, nimmt er mich in den Arm.

Ich kuschele mich an ihn und obwohl wir uns erst seit ein paar Minuten kennen, vertraue ich ihm voll und ganz.

Nach einiger Zeit lösen wir uns von einander und ich springe vom Strohballen und gehe langsam zu Dallas. Bei genauerem Hinsehen, ähnelt er Angel noch mehr, wie ich schmerzlich erkennen muss, aber Angel ist nicht mehr hier. Das hier vor mir ist Dallas. Ein ganz anderes Pferd.

Ich streichele Dallas noch schnell einmal über die Nüstern und zeige Jake dann den restlichen Stall. Bei Black Champion angekommen, ist es dieses Mal Jake der stehen bleibt und dem ein paar Tränen hinunter kullern.

Ich gehe zu ihm und nehme ihn in den Arm, sowie er mich zuvor.

Dann erzählt er mir die Geschichte von seinem ehemaligen Pferd Black Sun, den er von seinem Vater geschenkt bekommen hatte. Sein Vater hatte sich aber beim Kasino spielen verzockt und hatte damit nicht mehr genug Geld um Black Sun zu bezahlen. Von gefälschten Geld, ließ er Black Sun von einem Jäger kaltblütig ermorden und sagte seinem Sohn, er wäre in der Nacht auf der Weide von einem Tier angefallen worden. Dann nahm Jake's Vater sich das Leben und ließ Jake alleine bei seiner alkoholabhängigen Mutter. Der Jäger, der mit dem Falschgeld bezahlt wurde, war stinksauer und stattete Jake und seiner Mutter einen Besuch ab. Er raubte das Haus aus und schnitt Jake's Mutter die Kehle durch, da diese versucht hatte, ihren Sohn zu beschützen. Jake konnte fliehen und lebt von da an hin, bei seiner Großmutter in Arizona.

Damals war Jake 9 Jahre alt und er hat es geschafft irgendwie von Texas nach Arizona zu kommen.

Wie, weiß er nicht mehr.

Im Gegensatz zu meiner Geschichte, war dies ein Horrorfilm. Nur dass es kein Film ist, sondern Realität.

Ich drücke Jake an mich und das erste Mal sehe ich einen Jungen weinen. Aber berechtigt.

"Danke." Jake löst sich wieder von mir und sieht mir in die Augen.

"Für was?"

"Das du da bist."

"Kann ich nur zurückgeben."

Wir lächeln uns an und stehn dann wieder vom Strohballen auf.

Wieder im Zimmer von Lina und Emma

"Und? Wie ist es mit Jake gelaufen?" Lina sieht mich erwartungvoll an, als ich die Türe hinter mir schließe und Richtung Bad schlürfe.

Ich habe Jake noch den Rest des Stalls, das Internat und die Schule gezeigt. Dann haben wir noch Nummern ausgetauscht und sind dann in unsere Zimmer gegangen.

"Wir haben viel geredet."

"Und weiter?"

"Nichts weiter. Ich habe ihm alles gezeigt und dann haben wir Handynummern ausgetauscht und sind auf die Zimmer gegangen."

"Wie jetzt?"

"Was meinst du?"

"Kein Kuss, kein.."

"Nein! Spinnst du?"

"Was denn? Tommy und ich ...."

"Aus!!! Ich wills gar nicht wissen."

Lina grinst und schlürft zu mir ins Bad.

"Es war schön, okay? Nicht so wie bei anderen Jungs. Da geht es nur schnell fünf Minuten in ne Kammer und daan sieht man sich nie wieder oder tut so als ob man sich nicht kennt. Aber bei Tommy...ich habe das Gefühl...er ist die Liebe meines Lebens."

Ich fange an lauthals zu Lachen und kriege mich nicht mehr ein.

"Hahah...du...Hahah...und....Haha...die Liebe.. Haha...deines....Haha...Lebens...Hahahaha."

"Sehr witzig. Ich meine es Ernst."

"Okay...hahaha"

"Grrr!" macht Lina und verzieht sich dann in unser Schlafzimmer.

Ich lache noch einmal kurz und folge ihr dann.

Lina liegt schon in ihrem Bett und hat die Augen geschlossen. Ich laufe auf Zehenspitzen zum Lichtschalter und husche dann ebenfalls in mein gemütliches, warmes Bett.

Der letzte Satz, der mir in den Sinn kommt, bevor ich einschlafe ist:

Die besten Entscheidungen sind die, die man von Herzen trifft.

Ich habe Jake vetraut und das werde ich auch weiterhin. Aber nicht so viel wie Lucas. Erst wieder, wenn mein Herz es mir sagt.

Hey Leute. So das hier ist wirklich das letzte Kapitel vor meinem Urlaub, aber ich wollte euch noch etwas zum Lesen geben. Ich weiß, dass Kapitel ist ein wenig kitschig, aber ich finde die Geschichte von Jake's Vater ziemlich spannend und deshalb wollte ich es noch veröffentlichen.

Leider muss ich sagen, dass die Geschichte von Jake's Vater zum Teil wahr ist. Ein guter Freund von mir, musste so etwas Ähnliches durchmachen. Aber nicht ganz so brutal. Und bei dem lebt die Mutter noch und er lebt auch noch dort. Und auch gibt es kein Pferd.

Naja, danke Leute.

Hab euch wahnsinnig lieb und danke für alles. :-)

Oben ist Jake.


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