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"Oh mein Gott." murmelt Faith immer wieder.
Plötzlich höre ich neben mir lautes Gelächter und drehe mich zur Seite. Ryan und sein Freund, der scheinbar Jackson heißt, liegen fast am Boden vor Lachen. Ashleys Anhängsel sind wohl kurz nach ihr losgerannt, denn jetzt ist keine Spur mehr von ihnen zu sehen.
Jackson fasst sich vor Ryan wieder und kommt langsam auf mich zugeschlendert, um sich kurz darauf neben mir niederzulassen. "Hast du einen Freund, Süße?" fragt er mich auch gleich mit einem perversen Grinsen. Ich will ihm schon eine passende Antwort geben, als mir jemand zuvorkommt.
"Ja, hat sie."
Ich glaube die halbe Cafeteria dreht sich zu Ryan um, der Jackson versucht mit seinen Blicken zu töten.
"Ach, hab ich das?" frage ich ihn grinsend. Er blickt böse zu mir und kommt dann auf mich zu. "Komm, rufen wir ihn draußen mal an. Er ist sicher nicht begeistert, wenn er hört, dass du ihn verleugnest." Hart zieht er mich am Arm hoch und raus aus der Cafeteria.
"Sag mal, was soll das, du Arsch? Heute Morgen hast du noch so getan, als ob du mich nicht kennst und jetzt darf ich nicht mit Jungs reden, weil du das sagst, oder wie?" motze ich ihn an und reiße meinen mittlerweile schmerzenden Arm aus seinem Griff.
"Wir kennen uns auch nicht wirklich. Du bist nur ein Mädchen, das sich auf einer Party an mich geschmissen hat. Aber heute bin ich mal sozial, deshalb habe ich dich von Jackson gerettet. Er wird dir das Herz brechen, Süße, also bleibe ihm lieber fern."
"Und was ist wenn ich dir mein Herz schenken würde?"
"Oh Schätzchen, dann wärst du schon lange verloren." antwortet er plötzlich wieder mit kalter Stimme, dreht sich um und geht. Ich gehe ihm nicht hinterher, wieso sollte ich auch? Er hat mich zwar gedemütigt und wegen ihm verspüre ich einen kleinen, dauerhaften Stich in meiner Brustgegend, aber das heißt nicht, dass ich ihm jetzt auch noch hinterherrenne. Aber irgendetwas hat mich an der ganzen Sache schon gestört. Warscheinlich war es immer noch die Wut auf ihn, weil er meint über mich bestimmen zu können. Pech für ihn. Ich bin ein freier Mensch und ich werde sicher nicht auf ihn hören. Vielleicht gehe ich mit Jackson aus, nur um ihn zu ärgern. Jackson würde das sicher nichts ausmachen. Mir war doch schon von vornherein klar, dass Jackson als Badboy nur Sex von mir will und nichts anderes. Aber das ist kein Problem, immerhin würde er nur als Taktik dienen.
"Malia, alles in Ordnung?" Hayley und Faith erscheinen plötzlich neben mir und schauen mich verwirrt an. "Was wollte Ryan Woods von dir?"
"Ein Arschloch sein. Das wollte er."
"Okay?" fragen beide verwirrt, gehen aber nicht mehr darauf ein.
"Ich gehe in den Stall, kommt wer mit?"
"Klar" antworten beide sofort.
Auf dem Weg zu Aishas Box entdecke ich viele wunderschöne Pferde. Eines davon ist ein schwarzer Araberhengst namens TK. Als ich jedoch den Namen des Besitzers lese, verdrehe ich genervt die Augen. Natürlich gehört der Hengst Ryan Woods. Wem denn sonst?
"Er ist schön, oder?" ertönt plötzlich eine Stimme hinter mir. Ryan.
Ich nicke einfach nur und will gerade genervt abhauen, als er mich am Arm zu sich zieht. Zu nah für meinen Geschmack. Einen Moment ist es still und wir sehen uns nur in die Augen. Doch als ich merke, dass sein Gesicht meinem immer näher kommt, zucke ich zurück.
"Was wird das?" frage ich ihn entsetzt, warte die Antwort aber garnicht mehr ab, sondern laufe einfach die Stallgasse weiter hinunter zu Aishas Box.
"Wo warst du denn schonwieder? Plötzlich habe ich dich nicht mehr hinter uns gesehen." ruft mir Hayley entgegen, aus dem Nichts neben mir auftaucht.
"Ist egal. Wo ist Faith?"
"Holt ihr Pferd aus dem Schulpferdestall."
"Hat sie kein eigenes?"
"Wie man sieht, nicht, oder?" antwortet sie genervt. Wow, was habe ich verpasst?
"Was ist los, Hay?"
"Tut mir leid, Malia. Ich bin nur irgendwie total müde."
Ich belasse es dabei und nicke nur. Dann hole ich Aisha aus ihrer Box und binde sie davor an, um sie zu putzen. Hayley geht ebenfalls zu der Box ihrer Stute und bereitet sie vor.
Als die Pferde dann auch gesattelt und getrenst sind, steigen wir auf und reiten hinaus auf den Hof, wo uns bereits Faith auf einem cremefarbenen Achal-Tekkiner erwartet.
"Hey Leute. Wow, eure Pferde sind wirklich schön. Das hier ist Mr. Bob, ein Schulpferd von hier, dass ich schon seit drei Jahren reite."
"Okay cool. Was machen wir jetzt?" antwortet Hayley grinsend und schaut abwechselnd zwischen Faith und mir hin und her.
"Wollt ihr mit zum See?" hören wir plötzlich jemanden hinter uns rufen. Wir drehen uns so gut es auf dem Pferderücken geht, um und entdecken ein paar Meter weiter Jackson auf einer Fuchsstute und Ryan auf seinem TK.
"Nein!" antworte ich sofort, woraufhin mich alle fragend ansehen.
"Also ich hätte eigentlich schon Lust." gibt Faith ihren Kommentar ab, für den ich sie am liebsten vom Pferd gezogen und in ein tiefes Loch geworfen hätte. Auf noch mehr Zeit mit Mister-Ich-bin-ja-so-toll kann ich wirklich gern verzichten.
"Wieso willst du denn nicht mit, Malia? Hast du etwa Angst, dass jemand etwas gegen dein Bauchfett sagen könnte?" kommt jetzt noch die nervtötende und wirklich anstrengende Stimme von Ashley dazu.
Okay, jetzt reichts.
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