Fragerunde
POV Kaylee
Ein neuer Tag für Kaylee.
Ein elender Tag im Ganzen.
Kaylee war enttäuscht, das ihr Spion versagt hatte auf Grace aufzupassen, damit sie nicht das Haus der Schöpfer verließ. Aber es hatte auch gute Seiten, Kaylee konnte sich jetzt selbst um Grace kümmern. Sie musste ihr helfen, egal was der Rat meint. Grace braucht Hilfe, wenn sie herausfindet wer sie ist. Kaylee holte ihr Smartphone raus und scrollte durch ihre Kontakte und wählte Grace' Handynummer.
Drei Besetztzeichen waren zu hören, als sie wartete dass ihre Freundin ranging. Komm schon Grace, geh ran es ist wichtig, dachte Kaylee verzweifelt und wollte schon auflegen, als Grace doch ranging.
„Hallo?"
„Hi, hier ist Kaylee.", sagte sie leicht zittrig.
„Hey, Kaylee, was gibt's?"
„Wo bist du? Ich muss mit dir reden, persönlich, nicht übers Telefon. Ginge das?"
Für ein paar Minuten war es still und Kaylee hörte nur ein paar Gesprächsfetzen im Hintergrund.
„Klar geht das, wo denn?"
„Können wir uns bei deiner Tante treffen? Nur wenn das geht." , schob sie noch nach.
„Klar, ich warte auf dich. Bis gleich.", dann hatte Grace aufgelegt. Kaylee legte auch auf und schnappte sich ihr Fahrrad und machte sich schnellstens auf den Weg zu Grace' Tante Allison.
...
Als Kaylee das Appartement von Grace' Tante erreicht hatte klingelte sie an der Tür und wartete zwei Minuten. Ihre Tante öffnete die Tür und lächelte Kaylee an. „Hallo Kaylee, wir haben uns ja schon lange nicht mehr gesehen!" Sie umarmte Kaylee und Kaylee erwiderte die Umarmung. Grace' Tante war wie eine Mutter und Freundin zugleich für sie. Das entfachte in Kaylee einen kleinen Funken Glück in ihrer Dunkelheit.
„Komm rein, Kaylee. Meine Nichte wartet schon auf dich." Allison ließ Kaylee eintreten und ging ins Wohnzimmer.
Überrascht stellte sie fest, dass Grace dort nicht allein war. Die Alister-Geschwister saßen neben ihr auf der Couch. Kaylees Gesicht wurde blass. Damit hatte sie gar nicht gerechnet. Na ja, Grace war nicht dumm, das musste Kaylee ihr lassen. „Hallo Kaylee.", begrüßte Grace sie, aber nicht mehr so herzlich wie früher, sondern etwas kälter als Kaylee es von ihr gewohnt war. „Hallo Grace." Sie versuchte einigermaßen gefasst zu wirken.
„Setz dich Kaylee.", bat Grace oder wohl eher befahl. Das kann noch was werden, dachte Kaylee mit mulmigem Gefühl im Magen. Was soll noch alles schief laufen? Wie hat sie sich nur darein geritten? Kaylee saß völlig in der Tinte. Sie setzte sich in den Sessel vor den drei Jugendlichen im Raum.
„Worüber wolltest du mit mir reden?", fragte Grace mit eisigem Lächeln im Gesicht. Kaylee schluckte und legte ihre Beine übereinander.
„Ich weiß du hast kein Grund mir zu vertrauen, aber es ist wichtig.", stammelte Kaylee.
„Beantworte meine Frage, Kaylee. Worüber wolltest du mit mir reden?"
„Ich wollte über dich reden. Ich weiß das ihr drei aus dem Haus der Schöpfer geflohen seid, letzte Nacht."
„Woher wusstest du dass wir geflohen sind?", fragte Valentine argwöhnisch. Kaylee biss die Zähne zusammen, bevor sie noch ein falsches Wort herausbrachte und ihre ungemütliche Situation noch verschlimmern konnte. Sie konnte ihn einfach nicht leiden. Schon vom ersten Treffen nicht. „Wie euch Cora erzählt hat, meine Art ziemlich launisch, was Einmischungen anbelangt." Kaylee schaute absichtlich zu Valentine und Hayley, als sie dies sagte. Aber die beiden regten keinen Muskel auf ihre Stichelei. Sie drehte sich wieder zu Grace. „Ich habe euch beobachtet. Indirekt." Hayley zog eine Augenbraue hoch.
„Mit einem Spion habe ich jeden deiner Schritte verfolgt, Grace. Und auch jeden Schritt von Lauren." „Also hast du sie auch bespitzelt?", fragte Valentine. Kaylee nickte zur Antwort. „Und was hat das alles bezweckt?", fragte Grace.
„Das Lauren nicht die ist oder besser war, die wir gesucht haben, sondern du, Grace. Du fühlst dich der Fantasie hingezogen stimmt's? Mit allen magischen Wesen wie in unserer Welt jetzt?", stellte Kaylee die Frage. Grace nickte zur Antwort und murmelte ein leises Ja. „Du hast blockierte Erinnerungen und langsam kommen sie zurück. Deswegen machst du mit ihnen diese Reise." Kaylee schaute wieder zu den Geschwistern, die sie misstrauisch beäugten.
„Das sind also diese seltsamen Träume, die ich jede Nacht habe." Das schien Grace etwas zu erleuchten. Kaylee musste sich zusammennehmen um nicht zu viel zu verraten. Grace brauchte nur eine Hilfestellung, den Rest muss sie alleine herausbekommen. Kaylee nickte wieder. „Ja, Erinnerungen die wieder hochkommen..." Grace unterbrach sie. „Nein, ich mein was anderes. Ich träume diese Träume nicht nur. Ich bewege mich durch die Träume und interagiere dort. Es ist wie, als würde ich dort leben.", versuchte Grace zu erklären. Kaylee war verdattert. Das war ihr Neuland.
„Dann trennst du deinen Geist von deinem Körper, wenn du schläfst und schickst ihn in eine andere Welt. Ich gebe zu, dass ich davon überhaupt keine Ahnung habe wenn es um Astralprojetzion geht.", gab Kaylee ehrlich zu. Sie senkte den Blick. „Also weißt du von dieser Abspaltung auch nichts?", fragte Valentine. Kaylee schüttelte beschämt den Kopf.
„Du hast auch diese Astralprojetzion, wenn du schläfst Val.", beteiligte sich nun Hayley an ihrem Gespräch. Kaylee drehte verwundert den Kopf zu dem Jungen in ihre vierer Runden.
„Du etwa auch?", fragte sie ungläubig. Valentine nickte und knetete seine Hände. Jetzt war Kaylee wirklich überfordert. Es stellten sich immer mehr Rätsel auf, anstatt sich zu dezimieren. Sowas konnte auch nur Kaylee passieren. Dann will man schon helfen Rätsel zu lösen und es türmen sich dennoch mehr Rätsel dabei auf, als sie schon ohnehin hatten. „Wir fangen wieder bei null an.", stöhnte Kaylee und stützte ihren Kopf in die Hände. Sie hatte das Gefühl ihr Kopf würde gleich abfallen.
„Weißt du denn, wo wir ein Portal zu den Fünf Welten hier finden können?", fragte Grace und Kaylee hörte die Dringlichkeit in ihrer jetzt verzweifelten Stimme. „Das weiß ich zumindest. Ja."
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