Endlich eine Antwort
POV Grace
Grace war erleichtert über die Antwort von Kaylee. Wenigstens haben sie jetzt etwas, was weiterhelfen könne ihre Erinnerungen wieder zu finden. Hayley und Valentine schien ebenso darüber erleichtert zu sein. „Und wo finden wir es?" „Es ist nicht weit von hier im dem Haus, wo du, Jason und ich als wir Kinder waren gespielt hatten."
„Das Haus der Toten.", sagte Grace. „Dort war ich auch vor meiner Ankunft im Haus der Schöpfer. Der kleine Bruder von Rosalie hatte mich von dort aus auf dem Gelände dort abgesetzt." „Und da finden wir auch das Portal. Nur gibt es ein Problem."
Die drei stöhnten und machten sich abermals drauf gefasst, was Kaylee sagen würde. „Die Seelen müssen uns Zutritt gewähren und dann fängt die Reise erst richtig an. Glaubt mir die Fünf Welten sind alles andere als harmlos. Sie sind voller Gefahren, die nicht nur von Dämonen ausgeht, sondern auch von Menschen, die dort leben."
„Was haben die Menschen mit Gefahren dort am Hut?", fragte Hayley. Kaylee beantwortete ihre Frage: „Es gibt dort Abtrünnige, Ausgestoßene, die einen großen Hass auf die Weltbewohner dort drin haben. Wenn man dort nicht aufpasst ist man schneller tot, als man schreien könne." Kaylee machte eine dramatische Bewegung. Hayley nickte und lehnte sich wieder zurück.
Grace glaubte Kaylee, was sie erzählte, obwohl sie wenige Gründe dazu hätte, aber ihr blieb nichts anderes übrig, als zu hoffen das Kaylee sie nicht anlog.
„Okay, dann brechen wir morgen auf und werden den Seelen im Haus der Toten einen Besuch abstatten. Aber nur so als Notlösung: Wenn die Seelen uns kein Zutritt gewähren, was dann?" Diese Frage richtete sie an alle im Raum sitzenden.
„Wir werden wohl nach dem zweiten Portal hier suchen müssen, was zu lange dauern würde, wenn wir keinen Zutritt gewährt bekommen.", antwortete Valentine auf ihre Frage. Grace nickte, ihr gefiel die Notlösung nicht, aber sie musste dort mit allen rechnen.
„Gut, brechen wir dann morgen Früh auf, damit wir fit sind für die Reise.", sagte Grace. Die drei nickten einverstanden und standen auf und gingen aus dem Raum. Kurz bevor Kaylee rausgehen konnte hielt Grace sie am Handgelenk fest.
„Ich hoffe du lügst uns nicht an, Kaylee. Ich habe es satt von allen angelogen zu werden.", flüsterte sie ihr ins Ohr und ging zu ihrer Tante, die im Türrahmen stand. Sie verabschiedeten sich alle von Kaylee, die jetzt nach Hause fuhr. Tante Allison schloss die Tür hinter ihr und drehte sich zu ihnen um.
„Ihr werdet in den Gästezimmern übernachten. Ich lasse nie jemanden der bei mir zu Gast ist auf der Couch schlafen. Valentine, du wirst in Jasons Zimmer heute schlafen und Hayley, falls das für dich okay ist könntest du mit Grace ihr Zimmer teilen? Du hast doch nichts dagegen oder?", fragte ihre Tante vorsichtig.
Grace schüttelte schnell den Kopf.
„Nein, keineswegs. Ich habe das mit Kaylee ständig gemacht, wenn wir bei dir waren. Also kein Problem, meinerseits. Was ist mit dir, Hayley?"
„Ich habe auch kein Problem damit. Für mich ist das in Ordnung. Ist nur für eine Nacht. Vielen Miss Jackson, für die Gastfreundschaft." „Auch wenn wir uns nicht gut kennen.", fügte ihr Bruder hinzu. „Vielen Dank." Er bot ihrer Tante die Hand an, die sie mit ebenfalls freundlicher Miene schüttelte.
„Ihr seid willkommen, wenn ihr etwas braucht." Grace fiel ihrer Tante in den Arm. „Du bist die beste Tante, die man sich wünschen kann!" „Ich bin auch deine einzige Tante, liebste Nichte.", zog ihre Tante sie auf. Grace lächelte. Sie hatte ihre Tante echt lieb. „Ich habe dich lieb, Tante Allison.", murmelte sie in den gelben Wollpullover ihre Tante. „Ich habe dich auch lieb, liebste Nichte. Vergiss das nie."
„Werde ich niemals." Dann löste sich Grace von ihr und huschte mit den Alister-Geschwistern nach oben in die Zimmer. „Das Zimmer von Jason ist das mit der blauen Tür und dem Namensschild.", rief sie Valentine noch hinterher, als er schon fast hinter die Badezimmertür verschwunden.
Die Stunden des Tages zogen sich schnell und der Abend brach an. Hayley und Grace hatten ihre Sachen ausgepackt für morgen und saßen in Schlafsachen auf ihren jeweiligen Betten. Früher hatten sich Jason und sie dich dieses Zimmer geteilt, weshalb noch Jasons altes Bett im Raum war. „Ich finde es komisch, dass Valentine und du diese seltsamen Träume habt und ich nicht.", meinte Hayley als sie ihr Jagdmesser auf den Nachttisch legte.
„Ich finde es komisch, dass Valentine und ich überhaupt diese Astralprojetzion jede Nacht vollziehen.", setzte Grace darauf. „Erwischt!", triumphierte Hayley. Grace sah die schwarzhaarige komisch an. „Weswegen?"
„Ich habe mit mir gedacht, dass du noch einen drauf setzt." Hayley kicherte. Grace beneidete sie oft für ihre Unbeschwertheit in schwierigen Situationen. „Was ist los, Grace?", fragte Hayley nun. Von ihrer Unbeschwertheit war nichts mehr in ihrem Gesicht vorhanden. Nur noch Sorge.
„Ich will nicht wieder in diese Träume fallen, die mir den Schlaf rauben. Sie geben nie wirklich Ruhe. Egal, was ich tu. Ich lande immer dort und bin komplett verwirrt, sowohl im Traum als auch beim Aufwachen." Grace liefen die Tränen über die Wangen. Sie hatte niemanden so aufgelöst, wie sie jetzt war von ihren Träumen erzählt. Keiner Menschenseele. Außer Hayley. Ihren Eltern hatte sie nur erzählt, dass es ähnlich wie bei Depressionen war.
Hayley setzte sich zu ihr ins Bett und nahm sie in den Arm und hielt sie. Grace klammerte sich an sie und ließ ihren Tränen freien Lauf. Sie war wirklich verzweifelt. Irgendwann brach jeder mal zusammen und dieser Moment für Grace war jetzt. Ihr brannten diese Träume schon lange auf der Seele und endlich konnte sie davon loslassen. Zumindest heute Abend.
Der nächste Morgen brach an. Die Sonne ging gerade auf und tauchte alles in oranges Licht des Morgens. Der Schnee war weniger geworden und Weihnachten rückte näher. Vier Tage noch bis dahin. Und Grace wird nicht mit ihrer Familie feiern können. Sie wäre woanders unterwegs.
...
Die Nacht hatte nicht viel Schlaf für Grace übrig gehabt. Wieder stand sie auf dem Schotterweg, nur war sie oben auf dem Markt gewesen. Der Prinz von Elysium hatte ihre Frage beantwortet, wo sie denn sei und er hatte zum Glück Elysium beantwortet. Der Marktplatz davon. Zumindest war die Frage geklärt, wohin sie in den Träumen überhaupt ging.
Es war sieben Uhr morgens. Viel zu früh für Grace, aber es ist auch kein normaler Tag wie jene zuvor. Sie saß auf ihrem Bett und bürstete sich die rotbraunen Locken mit ihrer Haarbürste. Hayley schlief noch seelenruhig weiter. Sie hatte sich komplett in ihrer Decke verdreht, wie in einem Kokon.
Wenig später entschloss Grace mal nach Valentine zu sehen, ob er schon auf den Beinen war. Sie ging mit leisen Schritten den Flur runter zur blauen Tür, die drei Türen von ihrer entfernt war. Sie klopfte und hörte zu, ob sich Geräusche hinter der Tür zu hören gab.
Tatsächlich gab es welche und zwei Minuten später öffnete Valentine die Tür. Sein schwarzes Haar stand in allen Richtungen ab und er wirkte müde.
„Guten Morgen, wie hast du geschlafen?", fragte sie. „Guten Morgen, und ich habe so gut wie gar nicht geschlafen.", gähnte er und stützte sich gegen den Türrahmen. „Komm rein, sonst wecken wir noch jemanden." Er trat beiseite und Grace ging ins Zimmer. Valentine schloss die Tür hinter ihr und bat sie sich neben ihm aufs Bett zu setzen. Und das tat sie, im Schneidersitz saß Grace ihm gegenüber.
„Waren es die Träume, die dich wachgehalten haben?", fragte sie und betrachtete den müde aussehenden Jungen genau. „Ich habe nicht viel geschlafen, damit ich gar nicht anfangen konnte wieder zu träumen. Und was ist mit dir? Du bist sonst nie so früh wach." Grace nickte ertappt.
„Mich haben meine Träume um die Nacht gebracht. Wenigstens erinnere ich mich jetzt, wo ich mich aufhalte, wenn ich dort bin." „Und wo hältst du dich auf, wenn du träumst? Oder wohl besser, wohin du deinen Geist abspaltest?", korrigierte Valentine.
„Auf dem Marktplatz von Elysium.", erwiderte Grace. „Also ist unser Reiseziel Elysium?" Grace nickte zur Antwort. „Das wird eine gefährliche Reise werden.", murmelte Valentine. „Unsere ganze Reise ist schon gefährlich und es wird noch gefährlicher.", sagte Grace.
Eine Minute später ging die Tür auf und eine ausgeschlafene Hayley kam ins Zimmer. Sie schien bester Laune zu sein. Ganz im Gegenteil von Valentine und ihr. „Guten Morgen, ihr beiden. Deine Tante hat Frühstück gemacht.", sagte Hayley mit guter Laune und breitem Lächeln im Gesicht, während sie noch im Türrahmen stand. Grace setzte ein Lächeln auf.
„Guten Morgen, und wir kommen gleich runter..." Ihr fehlten die Worte.
„Wir müssen dir noch etwas sagen, aber erst am Frühstückstisch.", rette Valentine sie aus der Situation. Hayley zog die Augenbrauen hoch. Sie schien es merkwürdig zu finden, dass sie sie erst am Frühstückstisch einweihen wollten. Aber sie hakte nicht nach und wartete auf die beiden, um mit ihnen zusammen runterzugehen.
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