Einladung zur Gala


POV Grace

„Wir würden gerne mit ihnen unter sechs Augen reden, Miss Kenner.", sagte ein Mann schwarzen Schnurbart und Vollglatze. Er sah aus, wie Anfang fünfzig, vielleicht auch älter. Grace war in Schätzungen nie wirklich gut gewesen.„Aber ich kenne sie nicht.", entgegnete Grace fest dem Mann, der mit seinem Kollegen in ihrem Wohnzimmer standen. „Bitte, es ist wichtig.", sagte der Mann mit ruhiger Stimme. Grace schaute verzweifelt zu ihrer Mutter die sich an den Türrahmen gelehnt hatte an. Die beiden tauschten einen langen Blick, bis ihre Mutter nickte und mit ihrem Vater das Zimmer verließ.

Grace setzte sich auf die Coach und das Leder gab unter ihr nach. Sie bedeutete den beiden Männern mit einer Handgeste sich auf die andere, ihr gegenüber zu setzen. Die beiden setzten sich, wie angefordert.

Der Mann neben dem mit dem Schnurbart ergriff das Wort. „ Wir wollen nur reden.", sagte der große, mit der Statur eines Bären und beobachtete sie mit seinen haselnussbraunen Augen. „ Das sagte ihr Kollege mir eben auch.", entgegnete Grace kühl und legte ihr linkes Bein über das Rechte. Sie lehnte sich nach hinten.„ Ja, allerdings. Wir haben von dem Vorfall mit dem schwarzen Blut gehört gestern.", sagte er klar.

„ Von wem?", fragte sie und in ihrem Kopf bildeten sich Fragezeichen.

„ Von Marcel Alister. Er arbeitet bei uns, genau wie seine Kinder.", klärte er sie auf. Warum sagte er ihr das? Was hat die Alister- Familie mit alldem zu schaffen?„Und was hat das mit mir zu tun, was wollen sie von mir?", verlangte Grace zu wissen und rekte das Kinn in die Höhe.„Unsere Lounge erforscht übernatürliche Geschöpfe und sie sind eines davon."Grace schüttelte lachend den Kopf und lehnte sich zurück. „ Sie sind wirklich verrückt, wenn sie an sowas glauben."„ Wir können es ihnen beweisen.", äußerte sich der Schnurbart Mann.

„Dann beweisen sie es mir, bitte nur zu." forderte sie die beiden spöttisch auf. Die beiden Männer tauschten einen schnellen Blick und der Schnurbart Mann sah sie mit einem merkwürdigen Blick an, dann veränderte sich sein Gesicht im Minutentakt. Am Ende war das Gesicht des Schnurbart Mannes, das eines Wolfs ähnlich und Grace unterdrückte sich einen panischen Schrei. Als sich sein Gesicht wieder normalisierte, fing sie an, den Männern zu glauben, aber sie hatte immer noch tiefes Misstrauen ihnen gegenüber. „Ist das Beweis genug für sie.", erkundigten sich die beiden. „Ja.", hauchte sie nur und nickte erschrocken.

„ Gut, hier, bitte nehmen sie das und überlegen sie sich, ob sie kommen.", sagte der mit Bären Statur und hielt ihr eine Einladung entgegen. Grace nahm sie an, ohne die beiden noch eines Blickes zu würdigen, als sie das Wohnzimmer durch die Tür verließen und schließlich auch das Haus. Sie blieb wie erstarrt mit der Einladung in der Hand auf der Coach sitzen und versuchte erst mal zu verarbeiten das was sich gerade vor ihren Augen abgespielt hatte. Als die sich wieder gefasst hatte las sie sich die Einladung, die mit goldenen Lettern beschrieben war durch.

Einladung zur Lounge- Gala .

Liebe Miss Kenner,

wir laden sie herzlich zu einem unserer Privaten Treffen ein.

Unser Anlass zu dieser Einladung ist ihnen Antworten auf ihre Fragen zu geben, die sie wollen.
Wir laden sie herzlich heute Abend zu uns in die Villa Monroe um 18:00 Uhr ein, Zentral Road 4. Und wir bitten sie, sich in Abendgarderobe zu uns zu gesellen
.

Bitte kommen sie allein, melden sie sich unter der Nummer 0142 773864, wenn sie kommen, damit wir ihnen jemanden schicken, der sie abholen wird.

Wir freuen uns auf sie.

Viele Grüße

Vorsitzender Falk Steiner


Immer wieder las sich Grace die Einladung durch. Sie haderte mit sich selbst, ob sie annehmen oder ablehnen soll. Aber sie brauchte Antworten. Dringens. Sie wollte wissen, was es mit der Blutveränderung auf sich hatte, die Funktion der Organisation. Grace schüttelte den Kopf und seufzt. Sie holte ihr Handy raus und wählte die Nummer. „Hallo, Marshall am Apparat. ", meldete sich eine Frauen Stimme.

„Hallo, hier ist Grace Kenner. Ich wollte dem Vorsitzenden ihrer Lounge für die Einladung danken und ihm sagen, dass ich die Einladung annehme.", klärte Grace die Frau am Apparat auf. „Ich richte es ihm aus, danke für den Anruf.", sprach diese Marshall in den Apparat und legte auf. Also muss sich Grace wohl in ihrer geringen Auswahl von Abendkleidern durchkämpfen. Na ganz toll!

...

POV Valentine

„ Wer wird eigentlich alles, auf der Feier sein?", fragte Valentine seinen Vater.„Die wichtigsten Leute aus der Lounge und das Nachbarsmädchen.", antwortete er ruhig und strich sein Jackett glatt und richtete seine Krawatte. Valentine nickte und strich sein weißes Hemd glatt und zog sich das Jackett über. Er verzichtete auf Krawatte und Fliege. Es klopfte und Hayley kam mit einen mintgrünen, knielangen Kleid und High-Heels herein. Das Haar zu einer Hochsteckfrisur zusammen gesteckt. „Können wir jetzt runter?", fragte Hayley und deutete Richtung Tür. „ Ja, können wir.", sagte sein Vater und verließ mit seinen Kindern das Ankleidezimmer mit den vielen Schränken und Spiegeln.

Die Feier war schon voll im Gange, als die Alister-Familie die Treppen der Villa Monroe runter schritt. Alle Personen wie: Abteilungsleiter, Forscher und Sekretäre waren anwesend und abendlich gekleidet. Viele tranken Champagner oder besprachen etwas über die Arbeit. Vorsitzender Steiner stand auf einem kleinen Podest mitten im Raum und klingelte mit seinen Löffel an sein Champagner Glas und bat um Aufmerksamkeit.

„ Willkommen, zu unseren Monatlichen Treffen der Lounge. Wir sind hier heute zusammen gekommen, um unsere Arbeit und Ergebnisse zu feiern.", verkündigte der Vorsitzender, der Ende sechzig war und hob einen Tost an, dem die anderen folgten und hoben die Gläser an zum Tost an.

Valentine trank seinen Glasinhalt aus und ließ es durch die Kehle sickern. Er ließ seinen Blick durch die Halle schweifen und erblickte Grace. Mit einem knielangen schwarzen mit Goldornamenten verzierten Kleid und breiten Trägern stand sie beim Buffet und unterhielt sich mit Mister Marshall, Leiter von der Werwolf-Abteilung. Die Haare waren zu einer komplizierten Hochsteckfrisur gemacht, wo die vorderen Strähnen ihr im Gesicht hingen und ihre femininen Gesichtszüge umspielten. Die beiden standen mit dem Rücken zu ihm und bemerkten ihn erst, als Valentine Mister Marshall auf die Schulter tippte.

„Guten Abend, Mister Marshall, Miss Kenner.", begrüßte er die beiden höflich und mit aller Förmlichkeit und reichte ihnen die Hand, die sie beide nacheinander schüttelten. Sie lächelten und der junge Mister Marshall fragte: „Guten Abend, Mister Alister. Wie erging es ihnen die letzten Tage?"„Sehr gut, ich hoffe ihnen auch?", erwiderte Valentine und Mister Marshall bejahte und holte sich nochmal Champagner, als er sich von Grace und ihm entfernte. Schleimbeutel. Wird auch Zeit, dass er mal verschwindet, sagte er sich in Gedanken und drehte sich zu Grace um. „Wie geht es dir, nach allem, was du erfahren hast?", erkundigte sich Valentine. „Wie soll es mir gehen, ich bin verwirrt, über all das.", sie zeigte mit einer Handbewegung auf die Menge der Leute und zuckte die Achseln. Er verstand sie sehr gut. Lauren war auch sehr verwirrt, als er sie über die Lounge und ihre Aktivitäten informiert hatte.

„Verstehe, es ist seltsam, aber es ist nicht so übel, wenn man sich dran gewöhnt hat.", versuchte Valentine sie aufzuheitern. Er hoffte ihr damit ein bisschen gut zu geredet zu haben, damit sie es leichter hatte. Sie gab ihm ein schüchternes Lächeln. Valentine erwiderte es und hörte die Musik im Hintergrund spielen. „ Willst du tanzen?", forderte er sie und hielt ihr seine Hand hin, in der Hoffnung, dass sie sie ergreift. „Sehr gerne." Grace griff nach seiner Hand und ließ sich von ihm auf die Tanzfläche führen.

Ein ruhiges Lied spielte und Valentine legte eine Hand auf ihre Taille und mit der anderen umfasste er ihre Hand. Grace legte ihre linke Hand auf seiner linken Schulter ab und die beiden tanzten im Takt miteinander. „Hast du schon mit Steiner gesprochen?", fragte Valentine interessiert. „Nein, noch nicht.", erwiderte sie und ließ ihren Blick über die Tanzfläche schweifen. „Wie lange bist du schon hier? Ich meine in diesem Lounge-Ding?" Valentine lächelte.

„Seit ich dreizehn bin, also schon vier Jahre. Meine Schwester ist erst seit zwei Jahren hier aktiv. Sie ist genauso alt wie du."„Wieso bist du dann nicht ein Jahrgang höher, als Hayley und ich?"„Weil ich meine Schwester beschützen will.", sagte Valentine schlicht.

„Verständlich." lächelte Grace und nickte.„Man weiß nie, was als nächstes geschieht." Er zog die Augenbrauen in die Höhe.„Touché.", grinste sie ihn an. Valentine zog die Mundwinkel nach oben. Immer eine passende Bemerkung parat, schmunzelte er vor sich, während die Musik langsam verstummte.

„Ich glaube, ich mach mich auf die Suche nach dem Vorsitzenden, damit er mir Antworten gibt für die ich hier bin. Ich gehe dann mal...", sagte sie schnell, doch bevor sie sich von ihm abwenden konnte, ergriff er ihr Handgelenk und zog sie zu sich. „ Warte, das Fest steigt bis Mitternacht. Du hast also noch genug Zeit Steiner auszuquetschen. Und ich werde dir gerne ein bisschen etwas über die Lounge erzählen, aber bitte noch einen Tanz.", bat er sie förmlich mit einem Handkuss. Grace sah sich verstohlen in der Halle um, bevor sie ein leises „gut." herausbrachte. Valentine brachte ein triumphierendes Lächeln auf die Lippen und Grace verdrehte Augen dafür.

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