Verdächtigungen

Hallihallo, da bin ich wieder! Dieses Kapitel ist so etwas wie der Anfang vom Ende. Die nächsten Kapiel hier sind aus Lilys Sicht und ich hoffe, dass sie euch gefallen.

Schreibt mir gerne in die Kommentare wie ihr es findet oder lasst mir ein Like da.

Bis(vorraussichtlich) Ende dieser oder nächste Woche!

Eure Diamond💎💎




Argwohn - der Zwang etwas herauszufinden, was man gar nicht wissen will.

- Unbekannt

Lily PoV.

Lily seufzte, während sie die Treppen hochstieg. Sie war sehr gerne Vertrauensschülerin, aber manchmal, vorallem jetzt, wo die Prüfungen anstanden, hätte sie gut darauf verzichten können.

Sie hatte eigentlich gerade in ihrem Lieblingssessel am Fenster gesessen und ihren Aufsatz geschrieben, als einige der Erstklässlerjungen die Treppe hinuntergestolpert und sich leise flüsternd auf auf den Sofas niedergelassen und begonnen zu lernen hatten.

Um halb elf an einem Dienstag. Auf Lilys Nachfragen hin, hatten die Erstklässler ihr zögernd erklärt, dass sie wegen Lärm nicht schlafen konnten und deswegen lernen wollten. Allerdings war auch das nicht möglich gewesen, weswegen sie sich entschieden hatten hier unten im Gemeinschaftsraum zu lernen.

'Wegen Lärm' war etwas, dass Lily sofort misstrauisch gemacht hatte. Die Erstklässlerschlafräume lagen direkt unter denen der Sechstklässler. Und die Sechstklässlerjungen von Gryffindor waren niemand anderes als die Rumtreiber.

Lily war versucht gewesen das einfach zu ignorieren aber sie konnte die Erstklässler ja schlecht die Nacht im Gemeinschaftsraum vebringen lassen. Also war sie jetzt auf den Weg die Treppe hinauf zu den vier Jungen.

Schon als sie an der Tür der Erstklässler vorbeikam, hörte sie von oben ein Geräusch von der Art, als würde jemand, und sie wusste sehr genau wer, einen Wandschrank aus mehreren Metern Höhe auf den Boden hatte fallen lassen.

Wenn Lily ehrlich war, musste sie zugeben, dass sie sich sehr viele schönere Dinge vorstellen konnte, als die Rumtreiber von irgendetwas abzuhalten und normalerweise hätte sie den anderen Vertrauensschüler geschickt. Leider war Remus ebenfalls einer der Übeltäter.

Energisch klopfte sie also an die Tür des Schlafsaals, hinter der es augeblicklich leise wurde. Sie verdrehte die Augen und stieß die Tür auf. Der Anblick, der ihr sich bot war zwar katastrophal aber nichts, im Gegensatz zu dem, was sie erwartet hatte.

Überall lagen Klamotten, Süßigkeitenpapiere, Federkiele, Bücher, Pergamente und leere Butterbierflaschen herum.

Remus saß gegen seinen Bettpfosten gelehnt und las, Potter und Black lümmlten auf ihren Betten herum, und von Peter war keine Spur zu sehen.

Die drei Jungen sahen erschrocken auf, als die Tür aufschwang und Black ließ seine Decke schnell auf den Boden vor seinem  Bett fallen. Was wollte er bitte verbergen?

"Evans! Wie schön, dass du uns Gesellschaft leistest." fand Potter als erster seine Sprache wieder. Er richtete sich auf, grinste sie breit an und fuhr sich mit der Hand durch seine Haare.

"Wisst ihr eigentlich wieviel Uhr wir haben?" fragte Lily und fixierte misstrauisch die Decke vor Blacks Bett. Und die Flaschen, von denen jeder der drei eine neben sich stehen hatte.

"Öhhmm... halb elf?" fragte Potter nach einem Blick auf sein Handgelenk an dem, seit seinem siebzehnten Geburtstag im März, eine protzige goldene Uhr hing.

"Genau, halb elf. An einem Dienstag! Mir persönlich ist es egal, was ihr nach dem Zapfenstreich im Gryffindorturm tut, aber tut es leise, klar?"

"Aber sicher doch." murmelte Black und richtete sich ebenfalls auf, wobei Lily den Blick hastig abwandte, als sie erkannte, dass er sein Hemd vollständig aufgeknöpft hatte.

Sie schnaubte und fixierte Remus, der ihrem Blick auswich. "Remus ich weiß zwar nicht, ob du dein Abzeichen hier in dieser Müllhalde verloren hast und dich deswegen nicht mehr daran erinnerst Vertrauensschüler zu sein, aber du bist es nun mal also solltest du vielleicht irgendwann mal anfangen Verantwortung zu übernehmen."

"Müllhalde?" empörte Blicke trafen sie von Black und Potter. "Das ist keine Müllhalde! Außerdem braucht nur der Dumme Ordnung, das Genie beherrscht das Chaos!" setzte Potter stolz hinzu.

"Dann seid ihr alle hier ja hoffnungslos überfordert, schließlich ist niemand von euch Einstein. Black, was versuchst du unter deinem Bett zu verstecken?" Lily schloss die Tür hinter sich und setzte sich neben Remus.

"Sag mir das Passwort für das Weasley-Quartier und ich zeigs dir." überheblich grinste Black und Lily seufzte erneut. Langsam bekam sie Kopfschmerzen.

"Interessantes Angebot, aber eher nicht!"Lily hatte eine ungefähre Ahnung, was genau sich unter Blacks Bett befand. Mithilfe ihres Zauberstabs ließ sie die Decke zur Seite fliegen und mehrere staubige Gegenstände unter dem Bett hervorrollen.

Black versuchte sie aufzuhalten, doch eine der Flaschen flog geradewegs in Lilys Hände. Stirnrunzelnd las sie das Etikett. Genau wie sie vermutet hatte. Feuerwhiskey.

"Wieviele Flaschen hat er davon?" wandte sie sich an Remus, der die Schultern zuckte.               
"Ein halbes Dutzend vielleicht?" überlegte er ohne aufzublicken.

"Wolltest du sie alle noch bis Schuljahresende trinken, Black?" fragte Lily skeptisch. Sie hasste Feuerwhiskey. Black grinste und nickte.

"Meine Güte! Jetzt weiß ich wer Schuld daran ist, dass die ganze Welt glaubt, dass wir Briten genauso versoffen sind wie die Russen."

Potter und Black lachten auf und Remus grinste verhalten, während Lily auch die anderen Flaschen unter dem Bett hervorfliegen ließ. Es waren acht.

 Und jetzt erzählt ihr mir, was ihr von Teddy und seinen Geschwisern haltet, dann verrat ich niemandem hier von." forderte Lily und die drei Jungen tauschten bedeutungsschwangere Blicke. Potter setzte sich auf, nahm einen Schluck von der Flasche neben ihm und musterte sie nachdenklich.

"Wirst du uns das Passwort sagen?" fragte er und Lily überlegte kurz. "Vielleicht. Wenn ich weiß, warum ihr es unbedingt haben wollt."

"Nein, dann können wir es dir leider nicht sagen, schließlich-" begann Black, wurde aber von Potter unterbrochen:"Okay. Wir sagen es dir."

Remus schloss geräuschvoll sein Buch, während Black überrascht den Mund schloss. Und direkt wieder öffnete:"James das kann doch nicht dein Ernst sein! Sie wird uns niemals glauben, weil du ihr mehr als die Hälfte gar nicht erzählen kannst!"

Was genau konnten die Rumtreiber ihr nicht erzählen? Und seit wann waren sich Black und Potter, die wie zwei Hälften eines Ganzen waren, über irgendetwas uneinig?

"Du kannst ihr nichts von unseren Geheimnissen sagen, sie würde sich irgendwo verplappern!" fuhr Black fort und Lily wurde es zu bunt. Sie war keines dieser schrecklichen Mädchen, die überall in Gruppen zusammenstanden und über den neuesten Klatsch und Tratsch diskutierten.

"Potter?" Der Angesprochene drehte sofort den Kopf zu ihr und sah sie fragend an. "Ist Black sich bewusst, dass ich ihn hören kann?" fragte sie. Er lächelte amüsiert und trank noch einen Schluck. "Padfoot weißt du, dass Evans dich hören kann?" fragte er dann und von Blacks Seite war ein Schnauben zu hören. "Ich meine es ernst, James!"

"Ich weiß Sirius, aber ich auch." erwiederte James, ähm.. Potter. Nur Potter, nicht James.

"Entweder sagt ihr mir es jetzt oder ich gehe schlafen, ich hab hämmernde Kopfschmerzen, also entscheidet euch endlich." verlangte Lily, vielleicht eine Spur zu laut.

"Dann solltest du vielleicht jetzt gehen Evans!"grummelte Black und Lily wollte sich gerade erheben, als Potter zu sprechen begann:

"Wir brauchen das Passwort, weil wir herausfinden wollen, was sie verbergen." Lily hob ungläubig die Augenbrauen. "Was wollt ihr damit sagen?"

"Überlegen wir doch mal. Sie kommen mitten in der Zeit ihrer Zaubererausbildung, sind ständig bei Dumbledore, kennen sich vom ersten Tag an hier aus, haben ein eigenes Quartier, kriegen niemals Briefe von Zuhause und wissen Dinge über dieses Schloss und seine Ländereien, die nicht mal wir wussten. Erinnerst du dich an deinen Geburtstag, Evans? Erinnerst du dich an den Raum? Keiner von uns kannte ihn, außer Rose Weasley. Sie wusste sogar, dass auf dem Grund des Sees ein Portal zu anderen europäischen Gewässern gibt. Und jetzt sag mir Evans, wie willst du das alles erklären?" Der Spott in Blacks Stimme machte Lily wütend. Er redete mit ihr, als wäre sie geistig nicht ganz auf der Höhe.

Das alles war einfach nur Blödsinn. Die Sache mit dem See stand in 'eine Geschichte von Hogwarts' und soweit sie wusste, hatte Rose Weasley den Raum für ihren Geburtstag gemeinsam mit den McRae-Zwillingen vorbereiten. Von denen zumindestens Summer McRae genauso viel Blödsinn im Kopf hatte, wie ihr Cousin Potter und ihr Großneffe, -cousin, -onkel oder was verdammt nochmal auch immer Black war.

"Offensichtlich habt ihr nicht nur getrunken, sondern auch irgendwas geraucht, dass ihr auf solche Gedanken kommt." fauchte sie und stand auf. "Ich ziehe euch beiden, Potter und Black, jeweils fünf Punkte ab!"

"Wofür Evans, dafür, das wir dir gesagt haben, was du wissen wolltest?" fragte Black und stand ebenfalls auf.

"Nein, sondern für nächtliche Ruhestörung." zischte sie. Potter öffnete den Mund, doch bevor er etwas sagen konnte, fuhr sie fort:  "Ihr könnt froh sein, dass ich euch nichts für den Besitz und Konsum illegaler Substanzen nachsitzen lasse.

Das nächste mal, wenn ich irgendwo auch nur ein Anzeichen von eurem Alkohol oder deinen wiederlichen Zigaretten finde, Black, dann ziehe ich meinem eigenen Haus so viele Punkte ab, dass ihr es nicht mal dann gut machen könnt, wenn ihr dafür Tag und Nacht arbeitet."

Sie wandte sich zum gehen, doch kurz vor der Tür wandte sie sich nochmal um.                                   

"Bevor ich es vergesse, Evanesco!" Die acht Flaschen Feuerwhiskey, die sie unter Blacks Bett hervorgeholt hatte, leerten sich.

Ein schmerzlicher Ausdruck huschte über Potters Gesicht, während Black irgendetwas knurrte, dessen Ursprung Lily in East End vermutet hätte.

Sie verschwand aus dem Turm und polterte ohne Rücksicht auf die Schlafenden Jungen in den Räume um sich herum, die Treppe in den Gemeinschaftsraum hinunter.

"Ihr geht jetzt wieder nach oben, niemand wird mehr laut sein." rief sie den Erstklässlerjungen zu und griff nach ihren Sachen.

Als sie kurz darauf, mit noch immer höllischen Kopfschmerzen in ihrem Bett lag, war sie immer noch wütend.

Wie konnten die Rumtreiber es wagen? Weder von Potter, noch von Black erwartete sie viel. Aber das Remus die Ansichten seiner Freunde offensichtlich teilte, enttäuschte sie doch ziemlich. Sie hatte nicht ein Wort mit Hugo gesprochen, allerdings kam sie mit Rose ganz gut klar und Teddy und sie waren inzwischen eigentlich ganz gute Freunde.

Sie lernten regelmäßig zusammen in der Bibliothek. Er war freundlich, humorvoll und man konnte sich mit ihm über so ziemlich alles unterhalten. Seine Freundschaft zu den Rumtreibern hieß sie nicht sonderlich gut, genauso wenig wie die Tatsache, dass er gerne an ihren Streichen mitarbeitete, aber diese Vorwürfe waren nichts als weit hergeholte Gedankengänge von betrunkenen Jugendlichen.

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