Kapitel 46

Als ich abends wieder zusammen mit Lydia nachhause fuhr, legten wir uns auf die Couch. Noch immer ging es ihr nicht allzu gut, weshalb mein Bruder zu uns kam. Dazu schlief er jetzt erstmal im Wohnzimmer, damit er sich um mich und Lydia kümmern konnte. Lydia lag gerade auf meinem Körper, eingekuschelt in eine Decke. Sie hatte leichte Temperatur, was mich etwas besorgte. Doch es dauerte nicht lange, bis sie in einen tiefen Schlaf verfiel.

Mein Bruder war gerade in der Küche und bereitete etwas zu essen für uns vor. Er wollte eine Suppe machen, eine die unsere Oma ihm beibrachte. „Wie geht es dir?", fragte er nun, weshalb ich zu ihm sah. „Wie soll es mir gehen? Für die nächsten Tage habe ich die Person nicht bei mir, welche ich liebe und mich in ihren Armen hält. Es wird schwer sein überhaupt zu schlafen", gab ich zu und hörte meinen Bruder lachen. „Dann schlaf ich bei dir, wie wäre es?", fragte er amüsiert nach, weshalb ich nur lachend den Kopf schüttelte. „Ich hab dich wirklich lieb. Tut mir leid, was ich damals gesagt habe. Du bist mein Bruder und ich würde alles dafür tun, dass du mein Bruder sein kannst", gab ich zu und sah im dabei starr in die Augen. Mein Blick strahlte soviel Ehrlichkeit, liebe und reue aus, dass es mich selbst fast fertig machte. Damals war ich wütend auf ihn, wusste nicht wieso er einfach fort ging, aber jetzt. Jetzt weiß ich es und weiß auch, dass ich ihm vertrauen kann. So wie ich Louis vertraue, dieser Familie. Diese Familie ist mein ein und alles und ich will nie mehr auch nur daran denken, diese aufzugeben. Ich sah nun, wie er langsam auf mich zu kam. Er stellte sich kurz vor mich und Lydia, bevor er sich zu mir herunter bückte und mein Gesicht vorsichtig in seine Hände nahm. Meine Augen schlossen sich, als ich seinen warmen Atem auf meiner Stirn spüren konnte. Ganz sanft küsste er nun diese und ich war überrascht, als er danach noch kurz so blieb. „Es tut mir leid, wirklich. Aber ich verspreche dir, dass es besser wird und ich mehr für dich und unsere Mam da bin", flüsterte er, weshalb ich nur nickte und Lydia mehr festhielt. „Ich mache euch das Essen fertig, dann esst ihr etwas und anschließend gehts ins Bett für euch", sprach er nun und lief zurück in die Küche. Ich musste lachen und nickte nur, denn ich war wirklich müde.

Am nächsten Morgen machte ich mich zuerst einmal fertig. Ich zog mir eine schwarze leggings an und dazu einen weißen Pullover. Meine Tasche stellte ich auf mein Bett und packte mir ein paar Dinge dort herein. Dem Termin konnte ich schon früher wahrnehmen, sodass ich dort direkt gleich mit meinem Bruder hinfahre. Lydia bringen wir in der Zwischenzeit zu Jeff, welcher auf sie aufpassen wird. Nach meinem Termin hatten wir einen Kino Besuch geplant, denn dank meinem lieben Chef, bekam ich für den Tag frei.

Mit meiner Tasche lief ich nun nach unten, wo mein Bruder zusammen mit Lydia wartete. „Können wir los?", fragte er, weshalb ich nickte und zusammen mit den beiden nach draußen lief. Wir fuhren mit dem Auto von meinem Bruder, welches er sich neu kaufte. Immerhin stellte Louis ihn bei seiner Firma ein, wofür ich Louis sehr dankbar war. Mein Bruder arbeitete nun in deren IT-Abteilung. Auch wenn ich nicht wusste, was er dort tat, wusste ich, dass er Louis mit Dingen hilft, welche er mir niemals sagen würde.

Als wir Lydia bei Jeff abgaben, tat er sie in das wirklich warme Wohnzimmer. „Danke fürs aufpassen, wirklich. Ich weiß nicht, wie lange das dauern wird", gab ich zu und sah sofort, wie Jeff mich liebevoll ansah. Er stellte sich nun vor mich, weshalb ich vorsichtig zu ihm aufsah. „Sie kann solange hier bleiben, bis du fertig bist. Louis weiß Bescheid und solange deine Bodyguards bei dir sind, bleibe ich bei ihr. Jetzt geh zum Arzt, Stress dich nicht und komm später einfach wieder", sprach er, weshalb ich nickte und ihn dankend ansah. „Danke", sprach ich noch und sah sein ehrliches Lächeln im Gesicht. „Gern geschehen", erwiderte er und sah mich lächelnd an.

Nachdem wir nun im Wartezimmer saßen, wurde mein Name aufgerufen. Ich sah zu meinem Bruder und sah ihn bittend an, denn sein besorgter Blick, ließ mich verstummen. „Ich schaffe das alleine ok? Wie gucken nur, wie gut meine Werte sind und wie gut das Implantat gewirkt hat und fertig ist es, ok?", fragte ich und sah, wie er nickte. „Nagut, ich warte hier", erwiderte er, weshalb ich ihn dankend ansah und aufstand, bevor ich mit meiner Ärztin zu ihrem Behandlungszimmer lief, wo ich erst einmal vielen Test ausgesetzt wurde.

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