Kapitel 3
Wir liefen nun in das Zimmer, wo das junge Mädchen war. Die Notaufnahme bestand aus vielen verschiedenen Zimmern, welche durch Wände getrennt waren. Die Türen zu den jeweiligen Zimmern bestanden aus glas, da sie sowieso immer offen waren. Dazu gab es immer Zimmer, die man zum Beispiel zusammen legen konnte. Es waren bestimmte Zimmer, wie z.B. Zimmer 5 und 6. Dort kann man die Wand dazwischen aufschieben, damit es ein großes Zimmer ergibt. Je nach Fall ist das nunmal ziemlich praktisch. Dr. Rough, wie der Assistent heißt, lief vor mir in das Zimmer herein. „Guten Tag Mr. Schäfer, mein Name ist Dr. Rough und das ist Dr. Díaz. Sie haben also Unterleibschmerzen, ist das richtig?", fragte Elias das junge Mädchen und stellte sich neben ihr Bett. Die kleine nickte nur und wirkte ziemlich eingeschüchtert, was mich leicht irritierte. Auch ihr Auftreten und ihre geweiteten Pupillen, sehen für mich nicht richtig aus. „Wie stark sind den die Schmerzen von 1-10, 1 bedeutet, dass du es nicht spürst, 10 bedeutet, dass es richtig weh tut", sprach ich und sah, wie ihre Augen sich kurz zu ihrem Adoptivvater drehten. „9", flüsterte sie förmlich, weshalb ich nickte und zu Elias sah, welcher ihr Verhalten ganz genau musterte. „Gut, wir würden dir dann Blut abnehmen und wir brauchen eine Urinprobe, wenn das für sie in Ordnung ist Sir?", fragte ich und sah, dass er kräftig nickte. „Natürlich, ich will ja, dass es meiner Prinzessin wieder gut geht", antwortete er, weshalb ich nickte. „Gut, dann brauchen wir nur ihre Unterschrift. Mr. Rough wird das Protokoll holen und in der Zeit werde ich dir Blutabnehmen", sagte ich an das Mädchen gerichtet, namens Clara. Diese nickte nun, weshalb ich mich auf meinem Stuhl setzte und das nötige Zeug heraus holte. Eigentlich machen dies die MFA's, doch ich will die kleine nicht mit ihm alleine lassen.
Nachdem ich ihr das Blut abnahm und weiter reichte, sah ich zu Elias. Ich zeigte ihm mit einem kurzen Nicken, dass er hier bleiben sollte, was er wohl verstand. Ich stand nun vom Stuhl auf und lief zu Melissa. „Hey, wo ist Lorenzo?", fragte ich sie sofort, weshalb sie zu Nr. 5 zeigte. Ich nickte nur und sah nochmal zu ihr. „Ich werde gleich ein Mädchen 13 Jahre zu den Toiletten bringen. Der Adoptivvater wird sie sicherlich begleiten, doch du musst mir helfen ok. Ich hab das Gefühl, dass dort etwas nicht stimmt und will das sofort herausfinden. Bereite irgendwie etwas im Bad vor, womit wir wissen, dass sie entweder in Gefahr schwebt oder doch dort sicher ist", sprach ich sofort, weshalb sie nickte. „Mach zuerst eine Vaginaleuntersuchung und dann lass sie die Probe machen", sprach nun eine tiefe Stimme neben mir, weshalb ich mich erschreckte. „Gott, Lorenzo! Schleich dich nicht an!", zischte ich und sah wie Lily oder auch Dr. Köhler nickte. „Ich lass dir Mrs. Köhler da. Sie wird dich mit unterstützen. Die Ergebnisse sollen sofort ankommen, mach Druck im Labor", forderte Lorenzo, weshalb Melissa nickte und zu dem Zimmer mit meiner Patientin sah. „Viel Glück Lia, hoffentlich stimmt deine Vermutung nicht", sprach sie, weshalb ich nickte. „Ich hoffe es", flüsterte ich nur und lief mit Lily zusammen zu dem Zimmer.
Ich setzte mich auf den Stuhl und sah schon zu Lily, die alles vorbereitete. „Das ist Dr. Köhler, sie wird mich etwas unterstützen", sprach ich zu Clara, welche nur nickte. Ihr Adoptivvater hingegen schien dies nicht so sehr zu erfreuen. „Gut, ich müsste jetzt eine Vaginale Untersuchung durchführen. Möchtest du, dass dein Vater hier bleibt oder soll er gehen?", fragte ich Clara, welche das ganze wohl ziemlich überraschte. Die Angst war ihr förmlich anzusehen und es wunderte mich nicht. „Ich bleibe hier, dass ist ja wohl klar", meinte ihr Vater, weshalb ich nickte und Clara für alles bereit machte. Als ich mit meiner Untersuchung anfing war klar, womit wir es zutun hatten. Ihre Vagina war nicht nur wund und geschwollen, sondern zeigte klare Spuren von Verletzungen, was für so ein junges Mädchen nicht typisch ist. Ich ließ mir jedoch nichts anmerken und nickte einfach nur. „Gut, dass sieht alles soweit in Ordnung aus. Ich würde noch ein Ultraschall machen und danach die Urinprobe. Sind sie damit einverstanden?", fragte ich den Mann, welcher ziemlich erleichtert aussah. „Natürlich", nickte er und ließ mich meine Untersuchung weiter durchführen. Das Ultraschallbild sagte nicht viel aus, außer das ihre inneren Organe alle dort waren, wo sie sein sollten und nichts ungewöhnliches zu sehen war.
Ich fuhr sie nun zu den Toiletten und wie erwartet kam der Mann mit. Wir warteten beide vor der Tür des Bades und ich hoffe sie wird es machen. „Dürfen wir dann nach Hause, wenn alle Werte stimmen?", fragte er, weshalb ich nickte. „Natürlich, ich werde gleich im Labor nachfragen, wie weit alles ist Sir. Dann können wir alles weitere besprechen", meinte ich und sah, wie er leicht nickte, doch er zeigte soviel Angst und Wut zugleich, dass ich mich unwohl fühlte. Mein Blick huschte durch die Notaufnahme, bis ich die braunen Augen sah, welche mich fixierten. Lily sprach mit Lorenzo, welcher mich nicht eine Sekunde aus den Augen ließ. Er wusste womit wir es wahrscheinlich zutun haben. Und ich hatte wie immer mehr als nur recht.
Als wir zurück ins Zimmer fuhren, sah ich wie Lily sich ins Bad schlich und Lorenzo in Zimmer 8 ging. Ich atmete nun tief durch und fuhr die kleine zurück ins Zimmer. Sie versuchte sich auf das Bett zu setzen, weshalb ich ihr half. „Gut, ich schaue mal nach deinen Werten, in Ordnung?", fragte ich und sah ihr kleines Nicken. Ich drehte mich nun um und wollte aus dem Zimmer, doch ich sah, dass Mr. Schäfer die Tür versperrte. Er hielt ein kleines Skalpell in der Hand und richtete aus auf mich, was mein Herz automatisch beschleunigte. „Du wirst dafür sorgen, dass wir verschwinden und das sofort Verstanden?! Bereite kein Aufsehen, sonst wird es nicht gut für sie enden Mrs. Díaz", drohte er, weshalb ich nur eine Augenbraue nach oben zog. „Was wollen sie tun? Meine Adern durchtrennen? In mein Herz stechen? Sie werden ins Gefängnis kommen Mr. Schäfer, alleine schon für die Misshandlung an Clara", sprach ich und sah, wie seine Augen mit Wut brannten. Er stürmte auf mich zu, packte in meine Haare und drückte das Skalpell an meinen Hals. „Halten sie die Klappe", zischte er, doch die Aufmerksamkeit war schon im vollen Gange. „Vielleicht sollte ich das, aber ich sage ihnen eins Mr. Schäfer, so kommen sie nie mehr hier raus", flüsterte ich und sah wie Clara vom Bett aufgestanden ist und sich gegen die Wand drückte. Sie zitterte vor Angst und Gott, mir tat dieses Mädchen so leid. Ich spürte nun wie der Mann von mir gerissen wurde und sah wieder gerade aus, auf den Mann, welcher ihn wegriss. „Du?", fragte ich schockiert und sah sein leichtes und doch besorgtes Lächeln.
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