Kapitel 20

Es war nun Freitag. Ein Freitag, welchen ich wohl hassen könnte. Es war nicht nur kalt und regnerisch draußen, sondern auch ziemlich dunkel. Lorenzo fragte mich nach einer 36 Stunden Schicht gestern, da die Notaufnahme mehr als nur überfüllt war. Ein Zugunglück war die Ursache. Eigentlich wollte ich gestern Abend zusammen mit Lydia einen Mädelsabend machen, aber diesen musste ich leider absagen.

„Zeitpunkt des Todes 18:12 Uhr", sagte Lorenzo nun, weshalb ich zu der Familie der Patientin sah. Sie war noch jung, gerade einmal 15 Jahre alt. Sie wurde direkt aus dem Zug geschleudert und wir könnten sie gestern stabilisieren, doch das Risiko war die ganze Nacht schon hoch. Einen Infekt hatte sie in sich, eine Niere die nicht richtig funktioniert, sie hätte ein neues Herz gebraucht. All das Fürstentum zu ihrem Tod. Herzstillstand aufgrund des Infektes. „Wir werden ihnen alle Sachen mitgeben. Wollen sie etwas Zeit alleine?", fragte Lorenzo nun, weshalb die Mutter weinend nickte. Wir nickten nun, weshalb er voraus lief und ich ihm aus dem Zimmer folgte. „Gott, du solltest gehen Lia. Es sind nur noch 2 Patienten, mit denen komme ich und Emily schon zurecht", sprach er nun, weshalb ich nickte. „Ok", erwiderte ich leicht müde und sah ihn noch einmal lächelnd an, bevor ich zu den umkleiden verschwand.

Als ich auf mein Handy sah, erkannte ich eine Nachricht von Louis. Er schrieb vor 10 Minuten, dass er vor dem Krankenhaus auf mich wartete. Ein schmunzeln erschien auf meinen Lippen, weshalb ich mich schnell umzog und hinaus lief. Als ich sein Auto sah, musste ich leicht den Kopf schütteln, denn er log wirklich nicht. Ich öffnete nun die Beifahrertüre und stieg in das schöne geheizte Auto ein. Sofort schloss ich diese Türe wieder, denn diese Kälte wollte ich auf keinen Fall mit herein nehmen. „Du sollst nicht mehr solange arbeiten", sagte er nun, weshalb ich zu ihm sah, nachdem ich mich anschnallte. Er drückte nun auf einen Knopf auf seinen Lenkrad, weshalb ich mich in meinem Sitz zurück lehnte. „Das war nicht meine Schuld oder Absicht, aber der Zugunglück hat uns ziemlich überlastet und bis jetzt haben wir noch Patienten die entweder stabil oder einen kritischen Zustand haben", erkläre ich und sah, wie er nickte. „Lydia müssen wir erst abholen, dann fahren wir nachhause", sagte er nun, weshalb ich als Antwort nur nickte. Ich lehnte mich etwas mehr in den Sitz, denn ich merkte, wie die Sitzheizung nun Wirkung zeigte.

Als wir in die Straße abbiegten, wo ich wohne, sah ich verwirrt zu Louis herüber. Er parkte genau vor meinem Haus, weshalb ich nur noch verwirrter war. Ich wollte meine Tasche nehmen, doch Louis nahm sie schon vorher und stieg aus. Ich tat es ihm gleich, bevor ich ihm schnell zu meiner Türe folgte. Er holte nun seinen Schlüsselbund hinaus und schloss diese Türe auf, was mich überraschte. „Wieso hast du den Schlüssel?", fragte ich nur und sah, wie er sich leicht lachend zu mir umdrehte. „Weil es mein Haus ist Lia. Niemand würde dir eine Wohnung so nah am Krankenhaus anbieten für 400€", antwortete er, weshalb ich ihm fassungslos ansah. „Du hast mich gestalkt", sagte ich nun und verschränkte meine Arme vor meiner Brust. „Princesa, ich lasse dich nie aus den Augen, egal wo du bist. Immerhin will ich, dass du sicher bist und das geht nur, wenn ich über alles Bescheid weiß. 2 meiner Leute wohnen hier und die Häuser gegenüber sind auch von vielen Leuten von mir besetzt. Deine kleine neue Assistenzärztin Liebich ist auch von mir", erwiderte er, weshalb ich ihm fassungslos ansah. „Ich will das aber nicht Louis. Du sollst dich auf dich und Lydia konzentrieren und nicht auf meine Sicherheit", meinte ich nun und sah, wie er einen Schritt auf mich zu lief. Er stand mir so nahe, dass mein Herz anfing wie wild zu schlagen. „Ich werde immer für deine Sicherheit sorgen. Du behältst dein altes Leben, auch wenn ich es immer sehen werde. Nie mehr lasse ich dich aus den Augen oder gebe dich an jemand anderen. Du bist mein Lia und ich bin dein, ein Leben lang. Egal wie es momentan in deinem kleinen, süßen und zerbrechlichen Köpfchen aussieht, alles was du wissen musst, ist, dass du ein Leben lang sicher bist", sprach er nun, weshalb ich nur lächeln konnte. „Lass uns rein gehen, bevor du dich erkältest", sprach er nun, weshalb ich leicht lachend den Kopf schüttelte und ihm folgte.

„Hey Mom!", rief ich nun und sah schon, wie Lydia zu mir sah. Sie sah mich glücklich an, bevor sie auf mich zu rannte und in meine Arme sprang. Ich musste leicht lachen, als sie meinen Kopf in meiner Halsgrube vergrub. „Wieso kommt ihr nicht wieder öfter vorbei! Sie ist ein Engel! ¡Un pequeño y dulce ángel!", sagte sie, was mich leicht grinsen ließ. „Sie kommen bestimmt wieder öfter vorbei Mom. Wäre es in Ordnung, wenn ich mit zu ihnen gehe?", fragte ich und sah, wie sie die Fernbedienung hoch hielt. „Tu dir keinen Zwang an und geh. Ich hab noch 10 Staffeln vor mir", meinte sie, was mich lachen ließ. „Ok", erwiderte ich und hob Lydia hoch, bevor ich in mein Schlafzimmer lief. Ich nahm mir eine kleine Tasche und Lydia half mir dabei, ein paar Sachen ein zu packen. Masken und Haarbänder durften auch nicht fehlen, was mich grinsen ließ. Danach liefen wir wieder ins Wohnzimmer, wo sich meine mum mit Louis unterhielt. „Wir sind startklar!", sagte ich nun und sah, wie Lydia grinsend zu meiner Mom rannte und sie umarmte. „Bis demnächst Abuela!", sagte sie, was meine Mom lächeln ließ. „Bis demnächst mein Schatz", erwiderte diese. Ich sah nun Lydia zu, wie sie mit einem Lächeln zu Louis rannte, welcher sie auf den Arm nahm. Ich verabschiedete mich bei meiner Mutter mit einem Kuss und lief danach mit den beiden zusammen zu seinem Auto.

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