Kapitel 14
„Komm Daddy, beeil dich!", hörte ich meinen kleinen Ángel rufen. Sie war noch immer oben und holte ihren Vater herunter. Doch je näher er kam, desto schneller schlug mein Herz. Ich wusste nicht, wie das aufeinandertreffen ausgehen würde und ich hatte angst davor. Angst davor, nicht mehr willkommen im Leben seiner Tochter sein zu dürfen. Mein Herz setzte schon Sprünge aus, wenn ich nur daran schon denke. Ich liebte die kleine zu sehr, weshalb ich sie zu gerne bei mir haben will. Vielleicht komme ich auch mit allem klar und kann diese ganze Mafia Geschichte akzeptieren. Aber dennoch war meine Angst groß, zu groß.
Als ich aus meinen Gedanken gerissen wurde, rannte Lydia auf mich zu. Ihre kleinen Arme schlangen sich um meine Beine, weshalb ich zu ihr hinunter sah. Ich hob sie vorsichtig hinauf und ihre Arme fanden schon den Weg um meinen Hals. „Können wir essen?", fragte sie mich nun, weshalb ich selbst verständlich nickte und sie hinunter ließ. „Aber natürlich Ángel", erwiderte ich nur und sah, wie sie aufgeregt zum Tisch lief. „Komm Mommy!", sagte sie mit einem riesigen Lächeln was mich schmunzeln ließ. Mein Blick huschte zu Mandy, welche in die Richtung der Treppen sah. Ich spürte einen intensiven Blick auf mir, weshalb ich schluckte und dort hin sah, woher dieser kam. Mein Blick wanderte direkt in die Ozeanblauen Augen, welche mich schon immer in einen Bann zogen, welche wunderschön waren und mich gleichzeitig erschütterten. „Lasst uns doch essen", sagte Mandy nun und klatsche in ihre Hände dabei. Ich sah daraufhin zu ihr und nickte ihr zu.
Ich setzte mich nun auf den Stuhl, welchen Lydia für mich beanspruchte. Es war der Stuhl, auf welchem ich früher immer saß, welcher mir gehörte. Jedoch hieß dies auch, dass Louis neben mir sitzen wird. Mandy setzte sich Lydia gegenüber und fing an meiner Maus etwas auf den Teller zu machen. „Mommy, können wir mal wieder zu abuela?", fragte sie und sah zu mir. Ich spürte, wie mein Mund trockener wurde und ich keine wirklich Antwort finden konnte. Es überraschte mich und zugleich ließ es mein Herz erwärmen. Sie war ein Ángel, ein kleiner süßer Ángel. „Natürlich", sprach ich mit einem Lächeln und sah ihr riesiges und erwärmendes Lächeln auf den Lippen, welches sie selbst beim Essen aufbehielt. „Wie geht es ihr eigentlich?", fragte Mandy nun, weshalb ich zu ihr sah und froh war, etwas Ablenkung zu bekommen, denn ich war angespannt. Es war so ungewohnt an einem Tisch zu sitzen mit einem Mann, welcher mir nicht aus dem Kopf ging. Welchen ich versuchte zu verdrängen, doch daran scheiterte. Welchen ich einfach so aus meinem Leben schmiss, ohne auch nur daran zu denken, wie es ihm erging. „Ich würde mal sagen, so wie vor 2 Monate. Sie ist jedoch etwas stärker geworden und kann das Krankenhaus erstmal verlassen. Hoffentlich wird sie nicht schnell dorthin zurück müssen. Aber sie macht Fortschritte. Lorenzo und Emily begleiten meine Mum jeden Abend zu Dr. Heinz, mit welchem sie ihre Mobilität zurückerlangen will. Sie kann wieder stehen, jedoch nur mit Hilfe. Laufen ist dazu auch nur in kleinen Schritten und nur für kurze Zeit möglich", erklärte ich und sah, wie sie nickte und kurzzeitig zu Louis sah, bevor ihre Augen wieder auf mir lagen und sie mir zulächelte.
Louis POV
Als ich diese Treppen hinunter ging, spürte ich schon ein komisches Gefühl. Sie wiederzusehen würden alle Gefühle in mir Wecken und ich wüsste nicht einmal, wie ich mit ihr reden sollte. Ich bin zwar ziemlich schlagfertig, aber bei ihr war ich so verschieden. Es machte mir Angst, wie sie mich sah oder wie sie reagierte. Es war mir egal, was andere dachten, wenn sie uns zusammen sehen würden, doch mir war es nicht egal, was sie dachte.
Unten angekommen lehnte ich mich gegen die Wand und sah zu meiner Tochter, welche zum Tisch lief. Danach wanderten meine Augen in die Küche, wo sie stand. Ich musterte sie einmal genau, bevor meine Augen in ihre sahen. Ihr weiße Hose lag perfekt an ihr und das beige Oberteil passte perfekt zu ihr. Es hob ihre Brüste hervor, welche mir noch praller und runder vorkamen, als zuvor. Dazu waren ihre Hüften etwas breiter und ein winziger Bauch Ansatz war zu sehen, aber es sah gut aus, gesünder, heißer. Ich merkte schon was es mit mir machte, weshalb ich in ihr Gesicht sah. Ihr Gesicht war wie vorher, doch ihre Lippen waren etwas voller und ihre Wimpern etwas länger. Sie waren stärker geschwungen, doch ihre Augen strahlten nicht mehr wie damals. Sie zeigten deutlich, dass ihr etwas fehlte. Als ihre Augen langsam in die meiner sahen, erkannte ich die Reaktion ihrer Pupillen. Sie weiteten sich kurz, doch normalisierten sich wieder und fingen an etwas zu glänzen. Sie hielt meinem Blick stand, bis Mandy etwas sagte und sie sich dadurch zu ihr drehten. Ich hätte Mandy in diesem Moment umbringen können. So viele versteckte Gefühle lagen in ihren Augen, welche ich am liebsten alle herausgefunden hätte.
Wir setzten uns alle an den Tisch, wobei sie sich an ihren alten Platz setzte. Dieser war neben meinem, sodass ich sie etwas beobachten konnte. Während sie von ihrer mum erzählte, sah ich sie an. Ihre Lippen bewegten sich schwungvoll mit ihrer Stimme und Gott, was diese Lippen alles konnten war unvorstellbar. Ihre Augen leuchteten leicht, als sie von ihrer Mutter erzählte und es war toll, sie so fröhlich über etwas reden zu hören. Ich sah nun zu Ace, welcher immer wieder in meine Richtung sah. Er sah meinen Blick auf ihn und fing an zu grinsen. Sofort sah ich ihn mahnend an, wodurch ein leiser Lacher über seine Lippen huschte. Mandy sah uns beide nun mit verengten Augen an und sah danach wieder mit großen und liebevollen Augen zu Lia, welche kurz aufhörte zu erzählen. Sie sprach von ihrer Arbeit und erzählte Mandy von ihrer 36 Stunden Schicht, welche ich absolut absurd fand. Meine kleine fragte sie vieles über die Patienten und wie sie ihnen helfen konnte. Sie antwortete und erklärte dabei wie sie die Sachen herausfand, doch sie ließ bewusst Sachen aus. Ihrer wunderschönen Stimme hörte ich zu, bis wir alle fertig gegessen hatten und Lydia sie mit großen Augen ansah. „Kannst du mich ins Bett bringen Mommy?", fragte sie, weshalb Lia sie mit einem liebevollen Lächeln ansah. „Natürlich mein Ángel, etwa jetzt schon?", fragte sie noch, was Lydia nicken ließ. „Dann aber auf, auf", sprach sie mit einer etwas spielerischen Stimme, was Lydia kichern ließ. Beide standen nun auf, wobei sie zu Mandy sah. „Geh schon, Ich mach das", meinte Mandy nur, weshalb Lia sie dankend ansah und Lydia die Treppen hinauf folgte.
Als sie oben ankam, sah mich Mandy genervt an. „Es ist wirklich toll, wenn du sie so ansiehst, aber tu es nicht so auffällig. Ich konnte deine Gedanken förmlich ablesen!", meckerte sie, weshalb ich lachte. Ace half ihr alles in die Küche zu räumen, während ich ins Büro lief und mich in meinen Stuhl hinein fallen ließ. Ich war erleichtert, sehr sogar.
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