Männliche Schlampe
Wütend rauschte Harry in Mister Malfoys Arbeitszimmer und ballte die Fäuste.
Nein, so schnell ließ sich Harry kein Klotz ans Bein binden, auch nicht von seinem Chef.
Noch war das letzte Wort nicht gesprochen, er konnte ihn schließlich nicht zwingen Draco, zu heiraten.
Mit zornigem Blick schaute Lucius sein Gegenüber an.
Hatte er sich eben nicht deutlich genug ausgedrückt oder was wollte Potter jetzt schon wieder von ihm?
„Mister Potter, was ist jetzt wieder los?"
Er versuchte es erst mal auf die ruhige Art, vielleicht fruchtete das ja bei dem Goldjungen.
„Das können sie nicht machen, hören sie? Männer können gar nicht heiraten, das verbietet das Gesetz und zwingen können sie mich auch nicht."
Harry war außer sich vor Wut, am liebsten würde er ihm den Hals umdrehen, so geladen war er zu dem Zeitpunkt, aber dann müsste er für sein Verbrechen nach Askaban und das wäre weitaus schlimmer.
„Oh doch, Potter und wie Schwule heiraten könne. Erst vor wenigen Tagen wurde das Gesetz geändert. Blaise Zabini wird in Kürze als erster Benjamin Stone heiraten und somit ist das beschlossen. Und jetzt möchte ich nichts dergleichen mehr hören, verschwinden sie aus meinem Arbeitszimmer und vergessen sie meinen werten Herrn Sohn nicht."
Seine Geduld war nun endgültig am Ende, er erhob sich und verwies Harry des Zimmers und schaute auch gleich nach, wie weit Draco mit Koffer packen war.
Draco saß auf seinem gepackten Koffer und wartete, dass ihn wohl jemand tragen würde, doch daran dachte Harry erst gar nicht, schlimm genug, dass er diesen arroganten, ehemaligen Slytherin von nun an täglich ertragen musste.
Harry schnappte sich seine Jacke und öffnete die Tür, dann verabschiedete er sich noch von Mister Malfoy und wartete, das Draco endlich in die Puschen kam.
„Mensch jetzt mach mal hin, ich habe heut auch, noch was vor!", zischte, Harry den Blonden an und wippte dabei ungeduldig auf der Stelle.
Draco schaut ihn entgeistert an, sollte er etwa wirklich seinen eigenen Koffer tragen?
„Ja, ja, ich komme ja schon, Schatz", blaffte Draco zurück, schnappte seinen Koffer und schnaufte seinen Vater verachtend ein auf Wiedersehen ins Gesicht.
„Wie hast du mich gerade genannt? Ey nur, weil du jetzt bei mir wohnst, bin ich für dich noch immer Harry oder meinetwegen auch Potter, aber nenn mich nie wieder und damit meine ich wirklich nie wieder Schatz! Ich glaube, ich spinne."
Ohne Weiteres schritt Harry das Grundstück bis zur Straße entlang und Draco dackelte brav und ziemlich still hinter ihm her.
Nachdem sie einige Zeit durch London gelaufen waren, brannten Draco die Füße, solch lange Strecken zu laufen war er einfach nicht gewöhnt, aber allem Anschein nach tat Potter das mit reiner Absicht und quälte ihn damit.
Und wie es Absicht war, jedes Mal, wenn Draco leise stöhnte, war es wie eine Genugtuung für Harry und er grinste feierlich in sich hinein.
Nachdem sie etwa eine Stunde durch die Stadt gelaufen waren und Draco über Blasen an den Füßen gejammert hatte, waren sie endlich am Grimmauldplatz Nr. 12 angelangt und Harry schloss langsam die Tür auf.
Verwunderung stand bei Draco im Gesicht.
Warum wohnte Harry im Haus seiner Ahnen und warum war es plötzlich für jedermann sichtbar?
Kopfschüttelnd über diese Tatsache betrat auch Draco sein neues zu Hause und schaute sich um.
Irgendwie erinnerte hier nichts mehr an die Blacks, alles war hell und freundlich, nur das Gemälde seiner Großtante musste wohl noch da sein, da er sie schon von Weitem schreien hörte.
Bei Merlin hatte diese Frau ein Organ, so wie sie schrie, musste man sie ja noch meilenweit hören, ob das so gut für die Nachbarn war?
Langsam ging Draco in die Küche und stellte seinen Koffer ab, er sah sich weiter um und stellte fest, dass Harry wohl kein Freund von Pflanzen oder Blumen war.
Überhaupt glich die Küche mehr einer Rumpelkammer als einem Ort, wo man essen oder kochen sollte.
Himmel hatte denn keiner Harry mal Ordnung beigebracht?
Harry war herausgegangen und zog an einer Zigarre.
Auch das noch ein Raucher und so was sollte er auch noch ehelichen, schlimmer konnte es echt nicht mehr werden.
Und wie schlimm es noch werden sollte, sah Draco, als er einen Blick in die Spüle und auf den Herd warf.
Was zum Teufel war das in der Bratpfanne?
Igitt, das lebte ja schon.
Was hatte ihm sein Vater da nur angetan?
Angewidert schob er die Pfanne von sich weg und konnte nur hoffen, dass Potter ihn nicht als Putze missbrauchte.
Nun roch er auch diesen ekligen Geruch von schimmligen Essen, ihm wurde übel und er musste dringend hier raus, wie von Sinnen stolperte er in den Garten und schnappte nach Luft.
Bei Merlin, wie konnte man nur so leben, Potter war echt ein Schwein.
Jede Frau würde ordentlicher sein als er, aber Potter übertrumpfte so manches, auch in Sachen Haushalt.
„Ist was, Malfoy?"
Harry riss ihn förmlich aus den Gedanken, erschrocken drehte er sich um und schaute Harry an. Warte nur, dir werd' ich was husten, du Dreckferkel, schoss es ihm durch den Kopf, ehe er seinem Anliegen Dampf machte.
„Potter, du bist die größte männliche Schlampe, die mir je untergekommen ist! Hast du dir mal deine Küche angesehen und jetzt sag ja nicht, das ist von heute Morgen! Das ist mindestens drei Tage alt und lebt schon. Wofür hast du eigentlich einen Zauberstab, wenn du ihn nicht mal für Kleinigkeiten wie den Haushalt nutzt?"
Draco führte sich auf wie ein Putzteufel, der meilenweit schon den Dreck riechen konnte und das fand Harry wieder mehr als amüsant.
„Wenn's dich stört, mach es halt weg."
Die Antwort hatte gesessen, der Blonde tobte nur noch mehr und sein Kopf glich einer überreifen Tomate.
„Ich trage dir ganz sicher nicht deinen Arsch nach, deinen Saustall mach gefälligst selber sauber. Ich bin doch keine Reinigungskraft!"
Wütend trat Draco gegen den Baumstumpf und fluchte leise.
Wie konnte man sein Haus nur so verkommen lassen?
Gott, seine Großeltern würden sich im Grabe umdrehen, wenn sie das sehen würden.
„Weißt du was, Malfoy, rauche erst mal eine und komm wieder runter. Danach machen wir die Küche zusammen, okay?"
Hä, wie bitte, was sollte er?
Er sollte eine rauchen und herunterkommen und dann auch noch in der Küche helfen?
Sonst ging es Potter wohl zu gut oder was, aber er wollte mal nicht so sein und nahm das Angebot an.
Zusammen saßen sie schweigend auf der alten Holzbank und rauchten wie alte Kumpels gepflegt eine Magnum, wobei Draco anfangs immer wieder husten musste, doch auch das legte sich wieder schnell.
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