Kapitel 3

*Doch vielleicht ist es zu viel verlangt

Dass du einen Jungen wie mich lieben kannst

Ich bin ein Junge von der Straße, ich besitze nichts

Doch ich will ehrlich mir dir sein, weil du mir wichtig bist*


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Vor ihrem Haus machten wir kurz halt und während sie durch das mächtige goldene Tor lief, drehte ich mich wieder zum weg gehen um doch anders als erwartet, erklang ihre leise, hauch dünne Stimme in der stillen Nacht. 

,,Äh Hey, wo willst du hin?'' 

 ,,Dahin wo ich hin gehöre'' Nach draußen in die Kälte, in die tiefe stille Nacht und das unendliche schwarz. 

,,Äh warte mal.'' Ihre Hohe Schuhe erklangen auf dem gepflasterten Boden und ließen mich langsam zu ihr herum drehen. 

Mit einer gewissen Entfernung blieb sie vor mir stehen und sah mich unsicher an während sie sich schüchtern eine Haarsträhne aus dem Gesicht schob. 

,,Ich wollte noch danke sagen äh..., sag mal wie heißt du eigentlich?'' leicht legte sie ihren Kopf schief und unbeeindruckt fischte ich meinen letzten Joint für diese Woche aus meiner Hosentasche und zündete ihn an. 

,,Was interessiert es dich?'' 

 ,,Äh also ich würde gerne wissen wie mein Retter heißt'' mein tiefes, spöttische Lachen hallte durch die Stille und ließ sie unwillkürlich in sich zusammen schrumpfen. 

,,Mädchen ic-'' 

 ,,Stacey, mein Name ist Stacey'' 

 ,,Mädchen nenn mich nicht deinen Retter. Das hätte alles für dich ganz anders aus gehen können. Ich hätte auch ein kaltblütiger Mörder sein können und dich erst vergewaltigen können um dich dann am Ende mit meinem Messer zu zerstückeln und dich in die nächste Tonne zu werfen'' schwer schluckte sie und entfernte sich leicht von mir. 

So machte mir dass doch Spaß. Reichen, versnobten Mädchen die Realität zeigen und ihnen ein bisschen Angst zu machen. 

So würden sie wenigstens sich nie wieder in unser Viertel trauen, denn sie hatte wirklich Glück gehabt dass sie auf mich getroffen war und nicht auf wen anders. 

Dieser hätte sie nicht einfach nach Hause gebracht. Dieser hätte ihre Hilflosigkeit und Verzweiflung vielleicht zu Gunsten seiner gemacht und sie ausgenutzt. 

,,Du kannst mir keine Angst einjagen. Du würdest mir nichts tun'' bitter lachte ich kurz auf. 

Ich würde ihr wirklich nichts tun, dass wusste ich aber was ließ sie dazu verleiten so zu denken. 

,,Und da bist du dir so sicher? Nur weil ich dich nach Hause begleitet habe, heißt dass nicht, das ich dir nichts tun würde. Vielleicht heute nicht, aber vielleicht morgen oder nächste Woche, immerhin weiß ich jetzt wo du wohnst und wie du heißt. Leichtsinnig findest du nicht?'' 

Die Unsicherheit spiegelte sich jetzt deutlich in ihrem Gesicht wieder. Also so langsam machte das wirklich Spaß. 

,,Du würdest mir trotzdem nichts tun. Ich seh es dir an, deine Augen verraten dich'' 

Meine Augen sind tiefe, aussichtslose schwarze Löcher. In ihnen konnte man nichts erkennen. Was erhoffte sie sich also von dieser Aussage? 

 ,,Du kannst jetzt aufhören mit deinen Versuchen mir Angst ein zu jagen. Ich fall nicht drauf rein'' 

 Wenn für sie das ein Spiel war, dann bitteschön. War nicht mein Problem, immerhin war ich nicht darauf aus sie noch einmal wieder zu sehen und sie wahrscheinlich auch nicht, immerhin war ich ein Junge von der Straße und sie ein Mädchen aus reichem Elternhaus. 

Wir waren zwei Gegensätze die sich vielleicht laut der Chemie anziehen würden, doch in der bitteren, wahren Realität von einander abstießen. Das wussten wir doch alle. 

,,Also wie heißt du jetzt?'' 

Ich antwortete ihr erst gar nicht sondern drehte mich wieder um, um dann endlich wieder aus diesem reichen Viertel zu verschwinden, welches mich anwiderte und für eine bittere Gänsehaut auf meinen Armen sorgte. 

,,Okay dann verrate mir deinen Namen halt nicht aber nimm wenigstens dass hier an'' Verwirrt drehte ich mich doch noch mal zu ihr herum und sah wie sie mir mehrere Scheine Geld hin hielt. 

,,Nimm das als Dankeschön dafür dass du mich nach Hause gebracht hast'' 

 ,,Das ist viel Geld Mä-'' 

 ,,Stacey. Ich heiße immer noch Stacey'' ,,Das ist viel Geld Mädchen!'' genervt verdrehte sie die Augen, lief ein paar Schritte auf mich zu nur um mir dann das Geld in die Hand zu drücken. Überrascht davon dass sie sich traute mir so nah zu kommen sah ich sie an und bemerkte ihr unsicheres Lächeln. 

,,Du hast es deutlicher nötiger als ich'' 

Dieser Kommentar ließ mein Herz zusammen ziehen, die Wut in mir aufbauen und mit einem Mal rücksichtslos das Geld fallen lassen. 

Grob drehte ich mich um und lief die Straße hinunter. 

,,Ey was soll das? Wieso lässt du das Geld einfach fallen?'' 

 ,,Ich hab das scheiß Geld einer versnobten Tussi nicht nötig okay? Ich brauch kein Geld um zu leben, ein Herzschlag reicht da durchaus aus.'' 

 ,,So war das doch auch gar nicht gemeint'' 

 ,,Natürlich nicht. In eurer Gesellschaft ist es nie so gemeint wie es gesagt wird.''

 ,,Jetzt spiel das doch nicht so hoch und hör auf dich wie ein Penner zu verhalten'' 

 ,,Falls du es vergessen hast Mäd-'' 

 ,,Mein Name ist Stacey verdammt noch mal. Ist das so schwer zu kapieren''

 ,,Falls du es vergessen hast Mädchen. Ich bin ein Penner, ein armseliger Straßenjunge ohne Perspektiven und ich besitze nichts, das mag sein, doch habe ich es nicht nötig mich von einer daher gelaufenen Tussi anpissen zu lassen, also verschwinde einfach'' 

 ,,Falls du es vergessen hast, du befindest dich auf meinem Grundstück''

 ,,Um so besser, dann kann ich ja die Entfernung bestimmen die uns trennen wird'' wütend sahen wir beide uns an und ignorierte ich dabei fließend mein schnell schlagendes Herz und das Funkeln in ihren Augen welches mich bis hier hin erreichte. 

,,Schön. Tu das! Verschwinde am besten gleich aus dieser Stadt. Auf so Typen wie dich kann ich gerne verzichten'' 

 ,,Solltest du auch, immer hin sind wir die Bösen. Vergiss das nicht und schnapp dir lieber einer dieser Hemd tragenden Schnösel Jungs. Bei denen kannst du dir sicher sein, dass der einzige Streit darauf beruhen wird, wo ihr eure Millionen anlegt.'' 

 ,,Mach ich auf jeden Fall. Ich hatte nämlich auch nicht vor mich in so jemanden wie dich zu verlieben'' 

 ,,Oh Mädchen das solltest du auch lieber nicht, denn Jungs wie ich können nicht lieben. Wir können nur hassen'' 

Ein letzte mal sah ich sie an, merkte mir ihre Figur, ihr bildhübsches Gesicht welches mich anscheinend böse ansehen sollte doch bei ihr mehr süß als böse aussah und erhaschte einen letzten Blick in ihre Kristall leuchtenden tief blauen Augen ehe ich mich endgültig dem gehen abwendete. 

,,Trotzdem Danke fürs nach Hause bringen, auch wenn du ein Arschloch bist'' 

 ,,Immer wieder gerne Mäd- ich meine natürlich Stacey'' 

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Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen:)

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