32.

,,Wir brauchen Nahrung.", sagt Devon und blickt fordernd zu mir.

,,Du meinst, ich und ein paar Jäger sollen jagen gehen?", versuche ich seine Gedankengänge zu verfolgen.

,,Ja. Es ist noch hell. Wir werden uns gleich einen geeigneten Platz zum rasten suchen und dann kannst du ein paar Jäger zum jagen mitnehmen. Dann kannst du ihnen zeigen wie das geht.", erklärt Devon mir.

,,Bogenschießen lässt sich aber nicht so leicht erlernen. Das dauert schon ein wenig.", werfe ich ein.

,,Das weiß ich. Du schießt und die anderen bringen dann das verwundete Tier um, mit ihren Speeren.", erläutert Devon.

Wir haben vor ein paar Tagen, einen Baum gefunden, um den rundherum unzählige lange, dünne Äste lagen. Die Verarbeiter haben diese genommen, ein paar kleine Steine und Brennesselfasern und haben daraus Schnüre gemacht und das alles miteinander verbunden. Daraus kam dann ein Speer. Es hat zugegeben um die drei Tage gedauert, einen Speer anzufertigen. Also eine Person fertigt einen Speer an. Die Speere wurden dann den Jägern zum jagen gegeben.

,,Und die, die Bogenschießen können, können mitschießen?", hake ich noch einmal nach.

,,Was denn sonst?"

,,Ja, okay. Wir versuchen es."

Devon dreht sich nickend um, ehe er laut ruft: ,,Wir suchen jetzt ein Rastplatz. Die Jäger werden dann anfangen, zu jagen."

Ein leises Gemurmel geht durch die Menge.

,,Solltet ihr einen guten Platz sehen, kommt zu mir.", fügt er noch hinzu.

Und weiter geht die Reise.

Es dauert nur ein paar Minuten und schon haben wir einen guten Rastplatz gefunden.

,,Kannst du auf meinen Rucksack aufpassen?", frage ich Daniel.

,,Klar."

,,Danke.", lächle ich.

,,Die Jäger kommen zu mir!", rufe ich in die Menge.

Ich hole mir noch schnell meinen Bogen, den Köcher und meinen Dolch, ehe ich mich etwas von der Menge entferne. Ein paar Leute kommen mir hinterher, anscheint die Jäger.

,,So. Ihr seit also die Jäger? Gibt es hier welche, die Bogenschießen können?", fange ich gleich an.

Es sind wirklich viele Jäger hier, aber im Vergleich dazu, dass sich nur ungefähr zehn melden, wird das ein starkes Stück sein, allen irgendwann Bogenschießen beibringen zu müssen.

,,In Ordnung. Wann habt ihr zuletzt Bogenschießen gemacht?"

,,Vor ein paar Jahren."

,,Bevor das alles angefangen hat, regelmäßig."

,,Vor Monaten..?"

,,Okay. Ich habe das auch vor ein paar Jahren gemacht, dass heißt, dass ich mich erst einmal wieder einbringen muss, genauso wie die anderen Bogenschießer. Die, die nicht Bogenschießen können, können rennen üben. Denn wir sollten fürs Jagen sehr schnell rennen können.", erkläre ich.

Die Menschen vor mir nicken und machen sich an die Arbeit.

Bis auf die um die zehn Leute, fangen alle an, um unseren Rastplatz zu Sprinten.

,,Seht ihr die Bäume da? Wir versuchen jetzt auf die zu schießen in fünf Meter Entfernung. Bei jedem Treffer geht man einen Schritt zurück. Bei zwanzig Meter Entfernung könnt ihr aufhören. Es geht hier ja jetzt erst einmal ums wieder einbringen ins Bogenschießen. Jeder von euch hat außerdem ein Handschuh, oder? Die sind im Köcher.", erkläre ich den Leuten.

,,Was machen wir, wenn wir fertig sind?", fragt ein Mann.

Einen Moment grüble ich, ehe ich antworte: ,,Nun. Dann kommt ihr zu mir. Ich werd' euch dann in fünfer Gruppen einteilen. Ein Bogenschießer und vier.. nennen wir es mal 'Sprinter', die das Tier dann vollständig zur Strecke bringen."

Einverstandene Jas bekomme ich und wir machen uns an die Arbeit.

Vor meinem Baum bleibe ich stehen, stelle mich fünf Meter entfernt. Mit einer halbwegs eleganten Bewegung hole ich einen Pfeil aus dem Köcher und atme tief durch. Mit aller Kraft spanne ich denn Bogen und versuche den Pfeil perfekt auf mein Ziel zu richten. Die Kraft die ich auf den Bogen beim spannen ausübe ist massiv und erfordert sehr viel Stärke.

Den Pfeil auf den Baum gerichtet, lasse ich ihn los und er fliegt auf den Baum zu, doch kurz davor verliert er an Geschwindigkeit und fällt auf den Boden.

Enttäuscht hole ich einen weiteren Pfeil aus dem Köcher und wiederhole das Geschehen, diesmal mit mehr Kraft.

Doch der zweite Versuch verfehlt ebenfalls. Doch dieses Mal fehlt es nicht an Geschwindigkeit, sondern am richten den Pfeils auf das Ziel. Denn mein Pfeil ist knapp vorbei geschossen.

Leicht genervt atme ich tief ein und aus und nehme mir einen dritten Pfeil und starte einen dritten Versuch.

,,Jetzt muss es klappen.", hauche ich und spanne den Bogen.

Als ich den Pfeil los lasse, spüre ich wie das Federende meine Wange leicht streift und sehe, wie der Pfeil sauber aufs Ziel schießt.

Ein Gefühl von Stolz überkommt mich. Dafür das ich das zuletzt vor Jahren gemacht habe, kann ich das noch ziemlich gut. Auf dem Bode male ich eine Linie, da wo ich stehe und hole mir meinen Pfeil aus dem Boden und laufe zu der Linie zurück und mache einen Schritt nach hinten.

Dies wiederholt sich weitere zehn Male, bis ein Mann mittleren Alters auf mich zukommt.

,,Ich bin fertig. Was soll ich jetzt machen?", fragt er.

,,Hole dir erst einmal deine Pfeile zurück und danach kannst du vier Läufer holen. Ihr könnt Jagen gehen. Und beachtet auf jedenfall, zuerst mit dem Bogen angreifen auf einer möglichst treffsicheren Distanz aus, aber nicht zu weit oder zu nah. Dann schnell zuschlagen. Seit auf alle Fälle gegen Sonnenuntergang zurück.", erkläre ich ihm.

Er nickt und läuft zu den Läufern und scheint etwas zu reden.

Währenddessen führe ich noch meine Schießübungen fort. Drei Leute kamen in der Zeit zu mir und haben mich dasselbe wie der Mann gefragt, denen ich auch dieselbe Antwort gab.

Es ist schon herrlich solch eine Macht zu haben, dass ist nicht abstreitbar. Man kann Leuten etwas befehlen und diese führen ohne zu zögern die Befehle aus. Ein Traum Vieler.

Als auch ich endlich meine Schießübungen beendet habe, gehe ich zu den Läufern und halte sie an und picke mir einen von ihnen raus.

,,Ein paar Bogenschützen üben noch Schießen. Du passt auf und wenn sie fertig sind, sagst du ihnen, sie sollen vier der Läufer mitnehmen und gegen Sonnenuntergang wieder zurück sein. Sag ihnen auch, dass sie immer auf einer gewissen Distanz sein sollen, die nicht zu weit und nicht zu nah sein soll. Zuerst wird ein Pfeil abgeschossen und dann die Läufer gehen auf das Tier zu und töten es. Verstanden?"

,,Verstanden.", bestätigt er.

,,In Ordnung. Du, du, du und du! Ihr kommt mit!", rufe ich und zeige auf vier Personen.

Nickend nehmen sie sich ihre Speere, Dolche und Degen und folgen mir mucksmäuschenstill.

Eine Weile laufen wir durch den Wald. Es ist wirklich außerordentlich still für einen Wald und der Geruch des Waldes ist eine Mischung aus Rauch und frischer Luft. Ein wenig macht es mir schon Angst, wieso es hier nach Rauch stinkt.

,,Habt ihr das gehört?", haucht einer der Vier.

Fragend sehe ich ihn an und wollte auch gerade eine Frage stellen, doch höre im nächsten Moment Rehschnauben.

,,Folgt mir.", hauche ich ebenso leise.

Dem Rehschnauben folgend, laufen wir so geräuschlos wie möglich durch den Wald, ehe wir es sehen.

Es ist im Grunde wunderschön, doch seine Seite ist verletzt und blutbefleckt. Den Kopf hält es am Boden und schnüffelt nach Gras.

,,Wer könnte das gewesen sein?", fragt ein Anderer fast geräuschlos.

,,Bomben, vielleicht.", antwortet einer.

,,Psst. Seit still.", befehle ich leise.

Entschlossen hole ich meinen Bogen hervor und einen Pfeil und spanne ihn mit all meiner Kraft, die Federn an meiner Wange spürend, mit festem Blick auf das Reh. Noch ein wenig mehr spanne ich den massiven Bogen 'Es tut mir so Leid, aber du musst sterben, damit wir überleben' und schoss.

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