Blumenmädchen
Sie sitzt so sanft im Erdenreich,
verwurzelt, doch versunken,
wovon sie nie mehr wieder weicht,
was keiner Blum gelungen (1).
Wo flieht sie unbeschützt nur hin?
Wohin, wenn ungegossen?
Wer gibt den Farben frohen Sinn?
Was hat sie je genossen?
Geknickt hat sie der wüste Wind,
wer mag sie wieder richten?
die Nahrung Sonnenstrahlen sind,
doch nähren sie mitnichten.
Als Menschlein hat sie noch vermocht,
die Speise zu empfangen,
in klaren Seelen gut gekocht,
und speiste roter Wangen.
Sie nährte selber, ward ernährt,
verschluckte sich und hungert',
nicht alles war von vollem Wert,
und mancher hat's gebunkert.
So hat sie's Leben selbst geschreckt,
erblasst in ihrer Blüte.
Wird sie vom Winter je erweckt,
mit Frühjahr im Gemüte?
1) doppelt verstehbar, beide Varianten sind gemeint
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